Missionieren im Buddhismus

  • Bzw. wo würde das anfangen? Ich denke da an diese ganzen Lies!-Stände. Wäre es nicht positiv, wenn es solche Stände gibt, die Bücher mit den vier edlen Wahrheiten verteilen und hinten in diesem Buch vielleicht einen einfachen Einstieg zum Thema Meditation. Ich könnte mir doch vorstellen, dass dies zum Wohle aller Wesen beitragen könnte. Damit ist ja nicht gemeint, man muss sich einer bestimmten Tradition anschließen. Sondern halt einfach nur die Basics des Buddhismus, mit Grundlagen in puncto Meditation. Wäre das missionieren, ich glaube, dass viele Menschen sich das gerne anschauen würden und sich freuen, wenn sowas verteilt wird. lg

  • Wäre es nicht positiv, wenn es solche Stände gibt, die Bücher mit den vier edlen Wahrheiten verteilen und hinten in diesem Buch vielleicht einen einfachen Einstieg zum Thema Meditation. Ich könnte mir doch vorstellen, dass dies zum Wohle aller Wesen beitragen könnte.

    Buddhismus eignet sich nicht zum Missionieren. Es ist eine persönliche Entscheidung, sich dem Leiden zuzuwenden, vielleicht etwas weiser und mitfühlender zu werden. Das bedeutet aber, dass man für sich und sein Handeln Verantwortung übernimmt, mit Illusionen über sich, sein "Selbst" aufräumt. Dazu muss man aber auch bereit sein und ebenso, einen langen und manchmal mühsamen Weg auf sich zu nehmen. Bei den monotheistischen Religionen ist das einfacher: Man erkennt Jesus/Allah oder sonst wen als seinen Retter an und macht ein Ritual. Aber so geht das meiner Ansicht nicht im Buddhismus.


    ()

    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.“

  • Aber irgendwo wurde ja auch bei dir ein Funke dafür gezündet. Vielleicht hast du ein Buch dazu in die Hand bekommen oder dir ein Youtube-Video irgendwann angeschaut.

    Also es geht ja irgendwie darum ...

  • Buddha scheint die Sache mit der Mission ganz anders gesehen zu haben als die meisten Buddhisten heute..


    Der Kampf (Padhāna-Sutta) http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_iii02-3_454.html


    Also da war am Anfang der Bewegung schon ein massiver Missionsgedanke vorhanden, der einige Jahrhunderte, mindestens bis zur Zeit Ashokas anhielt.

  • Ich glaub eigentlich auch, dass man sich bemühen sollte Funken zu zünden. Vielleicht erwacht ja einer von diesen. Natürlich sollte das ohne Dogmatismus oder Druck ablaufen.

    Aber wenn ich jemanden so ein Buch in die Hand drücke ... vielleicht wird er ja zu einem Buddha. ;)

  • Ich stelle mir schon vor, wie diese Werbebroschüre erstellt wird: Die Theravadins erklären die vier edlen Wahrheiten und das bedinget Entstehen, die Zennies widersprechen, denn Zen sei für nichts gut, und der Diamentweg will in der Broschüre erwähnt haben, dass Frauen notfalls "über das untere Ende der Wirbelsäule für den Buddhismus geöffnet werden" usw.


    Spaß beiseite. Der Dalai Lama sagte doch, dass Ethik wichtiger ist als Religion. Ich sehe das auch so: Buddhistinnen und Buddhisten sollten mehr in der Öffentlichkeit stehen aber durch Taten überzeugen, durch Weisheit und für eine Ethik, die auf Selbstverantwortung, Mitgefühl, liebender Güte und Gleichmut basiert. Damit könnte man wirklich was verändern, denn solche Werte fehlen meiner Ansicht in der Gesellschaft, stattdessen werden gesellschaftliche Debatten hysterisch geführt, man ignoriert das Leiden usw. Wir sollten eintreten, dass das endet. Und wenn wir etwas erreichen und für unsere Werte werben, dann auch für den Buddhismus.


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    „Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
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  • "Der Dalai Lama sagte doch, dass Ethik wichtiger ist als Religion."

    Hat das Buch aber auch kostenlos auf Amazon angeboten. xD ;)


    Ethik ist wirklich wichtiger als Religion! Aber wahrscheinlich hat er das auch erst mit Hilfe der Lehren Buddhas verstanden.


    Ich halte die Lehren Buddhas auch nicht für eine Religion, sondern er erklärt einfach, wie die Welt funktioniert und wie man glücklich werden kann und Glück ist ja das, wonach alle Wesen streben und was hinter ihrem Handeln steckt (also der Wunsch glücklich zu werden).

    2 Mal editiert, zuletzt von Frank82 ()

  • Ich kann das jetzt nicht toll argumentativ untermauern, sondern nur meine emotionale Einstellung zum Missionieren im Allgemeinen darstellen:


    Provokativ ausgedrückt: Sobald missioniert wird, ist es kein richtiger Buddismus mehr. :)

    Dabei geht es um eine feine Linie: im vollen Respekt für Nicht-Buddhisten lediglich ein Angebot machen vs. Werbung ohne zu gucken, wer der Adressat ist.


    Nicht für jeden ist der Buddha eine Hilfe und da darf man nicht traurig drüber sein. Viele Leute haben im Augenblick sogar andere Probleme als glücklich zu sein, sondern müssen erstmal anderen Kram klären. Man kann ihnen das Glück durch Buddhas Lehre nicht überstülpen (was "Missionieren" in meinen Augen bedeutet). Das muss man akzeptieren und verstehen, dass es natürlich und in Ordnung ist. Man kann nur für die Leute anwesend sein, aber man kann sie nicht einpacken und mitnehmen.


    So empfinde ich es.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • lebt die Lehre nicht nur im dojo. Lebt und zeigt die Lehre im Alltag.


    Was sollen PR - Aktionen, die doch nur Vorstellungen von Erfolg erzeugen?


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

    • Offizieller Beitrag

    Provokativ ausgedrückt: Sobald missioniert wird, ist es kein richtiger Buddismus mehr. :)

    Natürlich kann man den Begriff "Missionierung" negativ beleht und damit ein Überrumpeln, Manipulieren und ein "Proselytenmachen um jeden Preis" bezeichnen. Ein Überreden und Überrumpeln statt zu Überzeugen - und dann im Buddhismus keine Missionierung erkennen.


    Aber die Wortbedeutung von "Missionieren" ist doch, die eigene Botschaft aktiv zu verbreitet und so auch Menschen zu überzeugen, die bisher noch keine Ahnung davon hatte. Darüber ob die respektvoll oder nich geschieht, sagt das Wort nichts aus.


    Nachdem Buddha Befreiung erlangt hatte, setzte er sich nicht hin, und behielt den Weg zur Befreiung für sich, sondern er begann den Leuten den Weg zur Befreiung zu weisen. Anstatt vor Ort zu bleiben, zog er in ganz Indien herum und überall belehrte er Schüler. Es war ihm ein Anliegen, den Dharma zu verbreiten.


    Als der Buddhismus unter Ashoka Bedeutung erlangt hatte, sandte Asoka in alle Welt buddhitische Gesandschaften (Missioionen) mit Lehrern, die den Buddhismus verbreiten sollte. So kam der Buddhismus nach Sri Lanka. Weitere Gesandschaften gingen nach Burma, nach Ägypten und nach Persien. Er organsierte das dritte buddhitische Konzil und gründete die Klosteruniversitäten Nalanda und Taxila, von wo aus der Buddhismus nach Tibet kam.

  • void: Ich denke, mein Punkt ist auch, dass ein Buddhist nicht versuchen sollte, andere vom Buddhismus "zu überzeugen" - dieses Wort hattest Du eben gewählt.

    Überzeugenwollen vom Buddhismus ist neben der Spur.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • "Überzeugen" finde ich schon positiv konnotiert.

    Ich lasse mich ständig vom Dharma überzeugen. Das bedeutet für mich nicht, dass ich nicht auch andere Religionen überzeugend finde.
    Und dann sind da noch die vielen Buddhis, die allein durch ihr Leben sehr überzeugend wirken.
    Natürlich bedeutet das nicht, andere Leute auf der Straße festzuhalten und sie zu einem Überzeugungsgespräch zu zwingen.
    Ich habe schon allein deshalb mit "überzeugen" kein Problem, weil das Teil des demokratischen Diskurses ist und Platz bleibt für viele Überzeugungen. Und weil ich so viele Schnittmengen bei den Religionen sehe und ich einen ganz pragmatischen Ansatz zum Dharma habe, sehe ich dessen Nützlichkeit universell, also z.B. kann jeder davon profitieren, sich mit der Vergänglichkeit von allem (irdischen) vertraut zu machen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • ...

    also z.B. kann jeder davon profitieren, sich mit der Vergänglichkeit von allem (irdischen) vertraut zu machen.

    Sicher? Du setzt dabei voraus, daß dann auch jeder zu einem halbwegs vernünftigen Ergebnis kommt.


    Was machst Du mit Leuten, die zum Schluß kommen, daß die (akzeptierte) Vergänglichkeit des irdischen Lebens dieses relativ wertlos macht und die bereit sind in einem Selbstmordattentat möglichst viele anders denkende zu töten, um für sich selbst einen besseren Platz in einem fantasierten nicht-irdischen Leben zu erhalten?

  • Jessas! Das nenn ich mal Fantasien …


    Ich setze gar nichts voraus.

    Aber wenn jemand z.B. krank ist, dann nützt es ihm sicher, zu akzeptieren, dass dies der Weg des Lebens ist. Dazu muss man nicht Buddhist werden. Dennoch ist das unzweifelhaft eine zentrale Aussage, wenn nicht gar Erkenntnis des Buddhismus. Damit auch Schnittmenge mit anderen Religionen:

    Du sihst / wohin du sihst nur Eitelkeit auff Erden.

    Was dieser heute baut / reist jener morgen ein:
    Wo itzund Städte stehn / wird eine Wiesen seyn /
    Auff der ein Schäfers-Kind wird spielen mit den Herden.

    Was itzund prächtig blüht / sol bald zutretten werden.
    Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen Asch vnd Bein /
    Nichts ist / das ewig sey / kein Ertz / kein Marmorstein.
    Itzt lacht das Glück vns an / bald donnern die Beschwerden.

    Der hohen Thaten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
    Soll denn das Spiel der Zeit / der leichte Mensch bestehn?
    Ach! was ist alles diß / was wir vor köstlich achten /

    Als schlechte Nichtigkeit / als Schatten / Staub vnd Wind;
    Als eine Wiesen-Blum / die man nicht wider find’t.
    Noch wil was ewig ist kein einig Mensch betrachten!

    (Andreas Gryphius)



    Und wenn schon so ein Nebenkriegsschauplatz eröffnet worden ist: Ja, ich finde das Leben ist wertlos. Es ist nicht bezahlbar und auch sonst nicht bewertbar. Es entzieht sich diesen Kategorien. Man kann nur selbst entscheiden, ob man leben möchte und was man in der Zeit tun möchte. Wenn einer seinem Leben keinen Wert beimisst und anderen diese Entscheidung durch Töten abnehmen möchte, so hindere man ihn bitte daran, weil keiner das Recht hat einem anderen das vorzuschreiben. Aber auch das juckt das Universum keinen Deut. Wir sind wohl ziemlich frei …

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich vermute, da kursiert so ein Bild im Kopf von klinkenputzenden Zeugen Jehovas oder Koranverteilungstände oder katholischen Missionaren mit Zwangstaufen …

    Natürlich, so kann man auch missionieren.


    Aber was ist mit dem Drucken von Schriften und zum Verkauf anbieten? Ist das nicht auch Teil des Missionierens? Oder eine Sangha hinstellen und ein Schild raushängen?
    Missionieren ist Werbung. Also Bekanntmachen. Jeder von uns ist durch Werbung zum Dharma gekommen.
    Die Frage ist, wie elegant ist diese Werbung? Und natürlich, wer diese Werbung gemacht hat.

    Es erinnert mich so ein bisschen daran, dass Anmache begrüßt oder als belästigend empfunden wird, je nachdem wie attraktiv die Person ist, von der die Anmache ausgeht. :grinsen:

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  • "Jeder von uns ist durch Werbung zum Dharma gekommen. "


    Sry, nicht Jeder ...


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  • Du hast aber davon gehört. Oder von Deinem Lehrer. …
    Irgendwas hast Du vernommen. Es sei denn, Du bist im Urlaub zufällig über Deinen Lehrer gestolpert und Ihr habt einander kennengelernt und dann ist die Sprache drauf gekommen. (Aber das ist dann auch ein bisschen Werbung, aber halt eine persönliche Empfehlung mittels eines "Testimonials".)

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  • ich lernte einen Menschen kennen, der mich faszinierte in seiner Art. So kam Interesse an dem, was er war.


    (M)Einen Lehrer fand ich Jahre später, als ich von "interessante Texte" wegnahm.


    Edir: Deswegen finde ich dieses "von warmer Hand zu warmer Hand" besser als PR mit "modernen Mitteln.

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  • Es ist sicher schön und sehr inspirierend erst jemanden kennenzulernen, der so eine Wirkung auf einen ausübt.

    Aber wer hat schon dieses Glück? Der Rest, und dazu zähle ich mich auch, ist über Bücher zum Dharma gekommen und hat dann vielleicht noch persönliche Begegnungen mit Menschen, die einen ermutigen. Ich habe von diesen Menschen über klassische Werbung erfahren, z.B. Infoflyer.

    Meistens sind meine Vorbilder aber so fiktiv (und dennoch real) wie Winnetou.

    Das soll aber nicht bedeuten, dass ich nicht ständig Menschen begegne, die mich inspirieren und bei denen mir vor Staunen der Kinnladen herunterklappt.

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  • Ok, doch sollte es nicht eher unsre Aufgabe sein, uns zu zeigen als Werbetexte zu verfassen?


    Ich würde in der Hinsicht schon ab und an gefragt und habe dann immer meinen Weg zum Buddhismus "gezeigt". Und sry, ich bin keiner, der moderne "Glück in 3 Tagen"- Bücher empfiehlt :grinsen:


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  • Auch da stimme ich Dir zu.

    Nur, ich habe nicht sonderlich viel zu zeigen, fürchte ich. :(

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  • Also der Buddhismus zeigt ja Wege auf das Leid zu beenden oder wenigstens zu verringern. Da kann man sich nun lediglich um das eigene Wohl kümmern, anderen erklären wie das geht wenn man danach gefragt wird, oder aktiv auf andere zugehen und Hilfe anbieten. Der Buddha Shakyamuni hat auch die dritte Möglichkeit praktiziert, ohne Absicht die Lehre jemandem aufzudrängen, der nichts davon wissen wollte. In diesem Sinn sehe ich nichts Unheilsames im Missionieren.

    • Offizieller Beitrag

    Also der Buddhismus zeigt ja Wege auf das Leid zu beenden oder wenigstens zu verringern. Da kann man sich nun lediglich um das eigene Wohl kümmern, anderen erklären wie das geht wenn man danach gefragt wird, oder aktiv auf andere zugehen und Hilfe anbieten. Der Buddha Shakyamuni hat auch die dritte Möglichkeit praktiziert, ohne Absicht die Lehre jemandem aufzudrängen, der nichts davon wissen wollte. In diesem Sinn sehe ich nichts Unheilsames im Missionieren.


    Der Buddha hat ja die Welt mal mit einem brennenden Haus verglichen, dessen Insassen nicht wissen, daß das Haus brennt.


    Von daher ist die Frage ja die, ob man die Leute aktiv ansprechen sollte: "Entschuldigen, haben sie gemerkt, daß dieses Haus brennt. Dort düber wäre der Notausgang! Eilen sie sich, die Decke stürzt gerade ein!"


    Oder ob man sehr höflich und dezent sein solle und generell niemand ansprechen sollte, weil das als übegriffig empfunden würde. Man müßte dann
    fach ein wenig warten, ob ein brennende Balken oder kokelige Geruch den ein oder anderen Gast dazu bringt, selbst auf Feuer zu schließen. Und wenn er einen anspricht zu sagen: "Ich wollte sie ja nicht in ihrem Partygespäch stören, aber ja dies ist durchaus ein Flammeninferno. der Notausgang wäre da hinten links von dem versegenten Gerippe."

  • Der Buddha hat ja die Welt mal mit einem brennenden Haus verglichen, dessen Insassen nicht wissen, daß das Haus brennt.


    Von daher ist die Frage ja die, ob man die Leute aktiv ansprechen sollte: "Entschuldigen, haben sie gemerkt, daß dieses Haus brennt. Dort düber wäre der Notausgang! Eilen sie sich, die Decke stürzt gerade ein!"


    Oder ob man sehr höflich und dezent sein solle und generell niemand ansprechen sollte, weil das als übegriffig empfunden würde. Man müßte dann
    fach ein wenig warten, ob ein brennende Balken oder kokelige Geruch den ein oder anderen Gast dazu bringt, selbst auf Feuer zu schließen. Und wenn er einen anspricht zu sagen: "Ich wollte sie ja nicht in ihrem Partygespäch stören, aber ja dies ist durchaus ein Flammeninferno. der Notausgang wäre da hinten links von dem versegenten Gerippe."


    Wahrscheinlich hat sich der Buddha missionierend nur an die Leute gewandt, die wussten dass das Haus brennt. Am Anfang ist er ja zu den Asketen gegangen um zu erklären dass er den Ausgang gefunden hat den sie suchen. Vorher hat ihn ein Passant gefragt wer er ist, da hat er schon geantwortet dass er erwacht ist, aber nichts weiter unternommen als dem das egal war.


    Übrigens denke ich sollte man nicht etwas zu erklären versuchen das man selber nicht versteht oder verwirklicht hat, das wäre ein bloßes Vortragen von Dogmen.