SelbstLiebe & SelbstAnnahme im Buddhismus

  • Der "Satan" ist ja jetzt nicht so was grimmiges Destruktives sondern in erster Linie der Versucher - buddhistisch Mara.

    Mara, so ist das grimmige Destuktive besser ausgedrückt. Dankeschön.


    Als Thich Naht Han in den Westen kam und den Buddhismus lehren wollte, war er verwundert davon, wie labile die Leute waren, wie verwundet und voller Selbsthass und Selbstzweifel. Von daher sah er es als ersten Schritt diesen Selbsthass zu überwinder und von da aus zu einem normalen Level an Verblendung zu kommen - einem gesunden Egoismus quasi - von dem aus der buddhistische Weg erst möglich ist. Er stellt uns quasi ein vernichtendes Armutszeugnis aus. Der Novize wird als "zu neurotisch" abgewiesen und erstmal zu seiner Mutti zurückgeschickt, damit sie ihn mit ihrer Liebe aufpäppelt und er nicht mehr so verhärmt und verängstigt ist.

    Sehr hilfreich kommentiert.

    Aber auch, wenn sich für uns sein Armutszeugnis vernichtend anfühlen sollte - gar neurotisch - nützt es ja alles nichts dieser Wirklichkeit ins Auge zu blicken und daran zu arbeiten.

    Denn, wenn die Aussagen einiger Zen-Meister stimmen - dass nur ein starkes Ego sich befreien kann (Ich-Auflösung), darf man wohl erstmal aufbauende Güte walten lassen eigentlich ist es ja nichts anderes als Metta Meditation für sich zu beanspruchen.



    Die "Versöhnung mit dem inneren Kind" steht bei ihm nicht auf dem weg zwischen normal und Befreiung sondern zwischen Selbsthass und normal. Man muss erstmal zurück auf Mutti um dann von ihr Abschied zu nehmen und Enttäuschung und Hauslosigkeit zu ertragen. Während dann für den Novizen der Mönch geworden ist, die Sehnsucht nach dem Elternhaus schon unter "Einflüsterungen Maras" fallen kann.

    Dem stimme ich total zu, nach 3 maligem Lesen und dann erkennen.:)



    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Der Begriff eines "Selbstes" kann ja religiös durchaus sinnvoll sein. So könnte ein Christ sich auf seine Seele konzentrieren, also das "Selbst" als das er sich von seinem Gott gesehen sieht. Und auch für einen Hindu ist die Idee eines "wahren Selbstes" zu dem er Zugang findet ein gangbarer Weg.


    Man muss diese Vorstellung ja voraussetzen auch. Sie entspricht ja der erlebten Wahrnehmung der Leute, die angesprochen werden. Und oft auch der Wahrnehmung, die so sprechen. Auch im Buddhismus.


    Aber den Buddhismus würde ich als den Teil des religiösen Spektrums sehen, der eine Herangehensweise hat, die auf ein "Selbst" zurückgreift.


    Hier meintest du wahrscheinlich : kein "Selbst" zurückgreift?


    Auch im Buddhismus wird es (das geglaubte und durch Erfahrung bestätigt gesehene Ich und die davon getrennte Welt) in den einen Beschreibungen (auch im PK) vorausgesetzt und explizit auch so gesprochen, mit allem drum und dran. Auch der Buddha tadelt Menschen direkt so. Setzt im Tadel eine Person, die etwas getan habe, weil sie zB unwissend gehandelt hat.


    Da wo NichtWissen, also attGlaube ist, soll ja verstanden werden. "Verstanden" wird: da sind Personen. Zum Beispiel vielleicht ein ebenso egozentrischer Buddha, der nur grosse Sprüche bringt, aber sonst nichts auf dem Kasten hat. So gesehen macht es Sinn, den Tadel oder das Lob direkt so auszusprechen (wo so zumeist geglaubt/so grob gesehen wird).


    Die Lehre des Buddha (und damit eben auch die Lehre von der Natur des Daseins - etwas was nur da sein kann, wo Bewusstsein ist) aber stellt ein Aussagesystem dar, vielleicht auch eine Ansammlung verschiedener Aussagesysteme, in der das feinste und höchste Aussagesystem - die hohe Wahrheit vom Leid, kein Selbst in einer Begründung voraussetzt (denn ein Selbst muss zB einen Anfang haben, und es gibt keinen Anfang Samsaras), weil es einer hohen Lehre nicht angemessen wäre, von einer solchen irrigen Annahme auszugehen. Es wäre keine hohe Wahrheit keine hohe Lehre über das Dasein.




    :earth:

  • Aber auch, wenn sich für uns sein Armutszeugnis vernichtend anfühlen sollte - gar neurotisch - nützt es ja alles nichts dieser Wirklichkeit ins Auge zu blicken und daran zu arbeiten.


    Denn, wenn die Aussagen einiger Zen-Meister stimmen - dass nur ein starkes Ego sich befreien kann (Ich-Auflösung), darf man wohl erstmal aufbauende Güte walten lassen eigentlich ist es ja nichts anderes als Metta Meditation für sich zu beanspruchen.

    Kleiner Nachtrag:

    Hilfreich für den Fortschritt wäre vielleicht hier auch nicht den "Hammer" des neurotischen - oder eines Armutszeugnis fallen zu lassen, sondern, wenn möglich, neutral in die entsprechenden Lehr - Motivation zu begleiten. :)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Mitgefühl wäre ja vielleicht da. Aber vielleicht ist es weise, die eigenen Lehrmöglichkeiten und den durch sie möglichen Schaden oder den Nutzen in Abhängigkeit der Beobachtung des Verhaltens des "Novizen" richtig abzuwägen.


    Weil da keine freien, eigenlogischen Personen sind, sondern bedingte Wahrscheinlichkeiten der Anhaftungen und darum bedingte Zustände der Anhaftungen, ist abschätzbar, ob auf die Wahrscheinlichkeitsbildung der Möglichkeiten (im Sinne: heilsam <> unheilsam) auch mit Hilfe einer Lehrtätigkeit Einfluss genommen werden kann, oder nicht.


    Was ich sagen will: neutrale Haltung eines Lehrers, also: keine Hingabe, kein Eingehen auf vorhandenes Wissen oder NichtWissen, kann manchmal eine weise Entscheidung sein.


    Also das Nichtssagen, das nicht Verkünden einer komplexen Lehre, die Eliminierung der Möglichkeiten durch unheilsame, viel zu attaglaubende Bindungen an andere Menschen (seitens des Novizen) und auch lehrende Menschen, indem man (weise erwogen) nichts verkündet was unter anderen Umständen nützlicherweise (Nutzen/LeidVernichtung bringend!) verkündet werden kann.




    :earth:

  • Als Thich Naht Han in den Westen kam und den Buddhismus lehren wollte, war er verwundert davon, wie labile die Leute waren, wie verwundet und voller Selbsthass und Selbstzweifel. Von daher sah er es als ersten Schritt diesen Selbsthass zu überwinder und von da aus zu einem normalen Level an Verblendung zu kommen - einem gesunden Egoismus quasi - von dem aus der buddhistische Weg erst möglich ist. Er stellt uns quasi ein vernichtendes Armutszeugnis aus. Der Novize wird als "zu neurotisch" abgewiesen und erstmal zu seiner Mutti zurückgeschickt, damit sie ihn mit ihrer Liebe aufpäppelt und er nicht mehr so verhärmt und verängstigt ist.

    Ehrlich gesagt, ich finde Deine Wortwahl sehr drastisch und überraschend abwertend.


    Ich kenne Dich ja nur virtuell, aber: Angenommen, jemand käme zu Dir, würde ehrlich etwas über Dhamma erfahren wollen, und wäre ängstlich und labil. Und angenommen, Du wärest bereit, Ihm oder Ihr mit Liebender Güte entgegen zu treten: Wären "neurotisch", "zur Mutti zurück schicken", aufpäppeln, und "Armutszeugnis" die Begriffe, mit denen Du ihn betiteln würdest? Ich kann es mir nur schlecht vorstellen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hallo lieber Aravind,


    ich stimme Dir da auch total zu und vermutlich würde Void auch nicht so drastisch dieses "Dilemma" einem Schüler darstellen.


    Für meinen Teil ist so ein Klartext aber manchmal hilfreich, um zu verstehen, wie Jemand etwas meint.:)


    Wenn man allerdings arg von Selbsthass oder Nicht-Annahme betroffen ist und die Zusammenhänge noch nicht so versteht (ich verstehe beileibe vielleicht 1 paar Prozent) dann schluckt man natürlich und es könnte auch arg nach hinten losgehen. D.h. man könnte in ein Loch fallen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Ehrlich gesagt, ich finde Deine Wortwahl sehr drastisch und überraschend abwertend.

    Ich kenne Dich ja nur virtuell, aber: Angenommen, jemand käme zu Dir, würde ehrlich etwas über Dhamma erfahren wollen, und wäre ängstlich und labil. Und angenommen, Du wärest bereit, Ihm oder Ihr mit Liebender Güte entgegen zu treten: Wären "neurotisch", "zur Mutti zurück schicken", aufpäppeln, und "Armutszeugnis" die Begriffe, mit denen Du ihn betiteln würdest? Ich kann es mir nur schlecht vorstellen.


    Naja aber wenn es wirklich so ist?. Was bringt denn alle liebende Güte für einen, der liebender Güte anhängt? Und gerade danach giert?


    Was bringt es einem, der in einem sachlichen, kritischen Gesicht einen persönlichen Angriff sieht, oder dem, der in einem freundlichen Gesicht die Bestätigung einer eigenen Person sieht, wenn man sich ihm mit Weisheit/ und damit auch Klarheit in den Worten oder Güte nähert?


    Es brauchen viele Menschen die Stillung nach bestimmten Gefühlen heutzutage. Andere sagen vielleicht: es stirbt die Menschlichkeit in der Gesellschaft. Eine Erfahrung, die ich zum Glück nicht mache. Aber viele denken so und sehnen sich nach Aufrichtigkeit und aufrichtigen Gefühlen und Herzlichkeit und Wärme und Nähe.


    Es braucht sicher klare Worte. Und eher kein/weniger Eingehen auf die selbstverirrten und/oder verliebten Einbildungen und Vorstellungen der Menschen, mit besonderer Zuvorkommenheit/Rücksicht auf alle möglichen Einbildungen.


    Liebende Güte, eine freundliches Eingehen auf eine Person kann angemessen sein. In bestimmten Umständen aber klar unangemessen, und liebende Güte zeigt sich dann ebenso darin, dass klare Worte mitunter gefunden werden. Das kann zB ein angemessener Tadel sein. Oder eine hilfreich gemeinte Empfehlung sein: "Stille ersteinmal hier dein Begehren, wenn es möglich erscheint. Komme gestillt wieder. Dann ist es möglicher, dass sich Verständnis für diese hohe und schwierige Lehre einstellt.".




    :earth:

    • Offizieller Beitrag

    Ehrlich gesagt, ich finde Deine Wortwahl sehr drastisch und überraschend abwertend.


    Ich kenne Dich ja nur virtuell, aber: Angenommen, jemand käme zu Dir, würde ehrlich etwas über Dhamma erfahren wollen, und wäre ängstlich und labil. Und angenommen, Du wärest bereit, Ihm oder Ihr mit Liebender Güte entgegen zu treten: Wären "neurotisch", "zur Mutti zurück schicken", aufpäppeln, und "Armutszeugnis" die Begriffe, mit denen Du ihn betiteln würdest? Ich kann es mir nur schlecht vorstellen.

    Thich Naht Hanh betont ja, dass man gerade mit neurotischen und ängstlichen und labilen Leuten stets freundlich und achtsam reden sollte. Wenn jemand seelisch verletzt ist braucht das Rücksicht und Einfühlungsvermögen.


    Drastisch bin ich nicht, weil ich jemanden abwerten will, sondern um einen Unterschied klar zu machen. Das Selbstliebe vielleicht eher so etwas wie ein Fundament bedeutet, von dem aus man dann loslassen kann.


    Wenn jemand so weit stabil ist, wird er sehr wenig persönlich nehmen und man kann ihm klare Worte und Enttäuschung zumuten.

  • Hallo miteinander,


    Selbstliebe und Selbstannahme sind sicherlich schwierige Begriffe. Deshalb ist es notwendig zu bestimmen, was man damit meint. Liebe ist ja im Buddhadharma als der Wunsch definiert, dass die Lebewesen Glück erleben und die Ursachen für Glück erlangen mögen. Wenn man dies auf sich selbst bezieht, dann kann man durchaus von Selbstliebe sprechen. Man wünscht sich, selbst Glück zu erleben und die Ursachen für Glück zu erlangen. Diesen Wunsch nach Glück und dessen Ursachen sollten wir aber nicht nur auf uns selbst beziehen, sondern auch auf alle anderen Lebewesen.


    Selbstannahme kann man in dem Sinne verstehen, dass man sich so akzeptiert wie man sich bisher entwickelt hat. Man akzeptiert seine Fähigkeiten und Tugenden, die man derzeitig hat, und macht sich nicht kleiner, aber auch nicht größer, als man tatsächlich ist. Man sieht seine Beschränkungen als auch seine Entwicklungspotenziale unvoreingenommen und macht auf dieser Grundlage durch die Dharmaübungen schrittweise Fortschritte, um die Arhatschaft oder die Buddhaschaft zu erreichen.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

    • Offizieller Beitrag

    Sehr hilfreich kommentiert.

    Aber auch, wenn sich für uns sein Armutszeugnis vernichtend anfühlen sollte - gar neurotisch - nützt es ja alles nichts dieser Wirklichkeit ins Auge zu blicken und daran zu arbeiten.

    Denn, wenn die Aussagen einiger Zen-Meister stimmen - dass nur ein starkes Ego sich befreien kann (Ich-Auflösung), darf man wohl erstmal aufbauende Güte walten lassen eigentlich ist es ja nichts anderes als Metta Meditation für sich zu beanspruchen.

    Ja, ich glaube es ist so, dass man erstmal ein Fundament an Freundlichkeit braucht. In Japan gibt es eine Darstellung von Avalokiteshvara als 1000 armige Kannon. Sie hat so viele Arme um all den Leuten die sich hilfesuchenden an sie wenden beizustehen. Ich finde das ein sehr schönes Bild.

  • Naja aber wenn es wirklich so ist?

    Wenn was wirklich so ist? Dass ich jemanden abwerten muss?


    Das verträgt sich mit Annahme doch relativ schlecht.


    Anscheinend habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt: IMHO verträgt sich Liebende Güte sehr gut mit klaren Worten und auch mal einer klaren Ansage. Sie hat nichts mit Freude, Friede, Eierkuchen zu tun.

    Abwertung steht aber der Annahme meines Gegenübers zu tun, so, wie er oder sie gerade ist. Und verstellt damit auch den Blick darauf, was zu tun ist. Die Gefahr, aus Verblendung heraus zu handeln, ist zumindest für mich dann relativ groß.

    Ja, ich glaube es ist so, dass man erstmal ein Fundament an Freundlichkeit braucht.

    Genau, und ich möchte es noch mal betonen: Auch Freundlichkeit hat für mich nichts damit zu tun, mit dem, das zu tun ist, hinter dem Berg zu halten. Mit der Betonung der Abwertung ging es mir nur um Klarheit des Senders der Botschaft, der möglichst wenig von GHV getrübt sein sollte (im allgemeinen, nicht Void).


    Freundlichkeit, die nicht hilfreich ist (im Dhamma-Sinne) ist nicht freundlich.

    Zum Beispiel in so einem Fall:

    Was bringt denn alle liebende Güte für einen, der liebender Güte anhängt?


    Drastisch bin ich nicht, weil ich jemanden abwerten will, sondern um einen Unterschied klar zu machen. Das Selbstliebe vielleicht eher so etwas wie ein Fundament bedeutet, von dem aus man dann loslassen kann.

    Genau, deshalb finde ich diese so unglaublich wichtig. Es ist eine Methode, die Angst und den Hass "einzuhüten".


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    PS: Die nächsten Tage bin ich offline. Wenn ich nicht antworten sollte, ist dies nicht als Abwertung gemeint. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Für meinen Teil ist so ein Klartext

    Wenn man allerdings arg von Selbsthass oder Nicht-Annahme betroffen ist und die Zusammenhänge noch nicht so versteht (ich verstehe beileibe vielleicht 1 paar Prozent) dann schluckt man natürlich und es könnte auch arg nach hinten losgehen. D.h. man könnte in ein Loch fallen.

    Vermutlich war ich zu drastisch. Es klang auch so, als würde Angst und Trauma bedeuten, dass man spirituell "minderwertig" ist. Das wäre schon ein arrogantes Statement. Traumatisiert zu werden kann ja jedem passieren und auch Depression - denk ich mal. Ich muss an Claude AnShin Thomas denken, der ja im Vietnamkrieg furchtbares erlebt hatte. Ich denke so jemand muss erst mit ganz viel Achtsamkeit und Freundlichkeit und Geduld lernen sich selbst auszuhalten. Und dann ist das nichts was geringzuschätzen ist.


    Vielleicht kann ich, wenn mir der Begriff "Selbstliebe" nicht gefällt einfach "Achtsamkeit, Freundlichkeit und Gelduld" einsetzten ohne dass es noch etwas zusätzlich braucht.

  • liebe ist grenzenlos.

    wer sich selbst nicht liebt, kann auch andere nicht lieben.

    wer sich nicht selbst liebt, kann andere nur neurotisch lieben und zerbrechlich. mit anspruchshaltung, erwartungen und so.

    auch Ich ist ein wesen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ich würde gern bei dem Begriff Selbstliebe bleiben, weil er im Buddhistischen Sinn so wunderbar widersprüchlich ist. Bis zur Erfahrung das das Selbst wirklich in seinen tiefsten Ursprung wirklich nur ein geschicktes Mittel ist um überhaupt Mensch mit Menschen sein zu können, bleibt der

    Zweifel: Ist das wirklich so?


    Um das rauszukriegen muss ich mit Selbstliebe irgendwann anfangen, weil es mit liebe deinen Nächsten nicht zu erkennen ist. Das ist fatal, ich kann noch so sehr Menschliebend sein es lässt den Zweifel wachsen ob ich Menschen liebe oder das Selbstsein der Menschen. Das weckt die Angst. Mir ist es so gegangen mit der Angst. Heute weiß ich das Angst immer auf nicht sicher sein beruht, sich seines Selbst nicht sicher sein, das andere Selbst als Mittel nehmen um mein Selbst so zu handhaben das es zu den anderen Selbst passt.


    Das Selbst der Spinne als Vergleich nehmen wie man nicht sein will, aber doch immer wieder ist. Nicht erkennen wollen das das Selbst der Spinne überhaupt nicht ist, da ist keines, Aber was ist da? Reine Selbstliebe. Aber auch das kann ja nicht da sein, weil die Spinne sich in ihrem Sein nicht um andere Spinnen kümmert sie hat nur ein Selbst weil ich das sehe, ich sehe das sie sich selber lieben muss um Spinne zu Sein, doch die Spinne ist sich nur ihres Körpers und dem Netz das sie spinnt bewusst. Schon mal ein Netz wirklich betrachtet? Es ist absolut der Umgebung angepasst.


    Ich kannte mal eine Kreuzspinne die machte ihr Netz genau in dem Weg auf dem ich gehen musste um mein Fahrrad abzustellen. Ich war vorsichtig und zerstörte immer Teil davon und was machte sie, sie ging auf diese Zerstörungen ein und machte ihr Netz so das ich aufrecht darunter hergehen kann. Eine wunderbare Arbeit. Damals wurde mir klar das wir beide kein Selbst haben sonder eine Welt bewohnten und weil wir beide leben uns arrangieren müssen um lebend bleiben zu können. Wir mussten uns nicht lieben, es reichte verstehen, die Selbst-losigkeit erkennen und mir, mich so zu verhalten alsob die Spinne ein Selbst hat. Warum? Ich bin ein Mensch und ich habe irgend ein Selbst und ich kann dieses Selbst lieben und ich muss lernen das das auf alle Menschen zu trifft.


    Jedes fühlende Wesen liebt sich selber am meisten und der Mensch liebt auch noch sein Selbst.

    Als Mensch muss ich mich nicht selber lieben, das hab ich mit allen fühlenden Wesen gemeinsam. Ich muss mich um mein Selbstsein kümmern und das muss ich lernen zu lieben wie ich die Spinne lieben gelernt habe, weil ich unsere Gemeinsamkeit erkannt habe. Ab da hab ich meine Ängste verloren, es gab nichts mehr vor dem ich Angst haben müsste. (Bitte nicht schon wieder mit Furcht gleichsetzen!)


    Und Menschen liebe ich weil jeder genauso irgendein Selbst hat mit dem er hadert und nicht weiß das er eine Gemeinsamkeit mit allen fühlenden Wesen hat und das ist eben NIE nicht das Selbst. Nicht mal ein Mensch hat das gleiche Selbst wie ich und doch ist da die Gemeinsamkeit das alle fühlenden Wesen sich selber immer am meisten lieben. Es gibt sowas wie Eigenlob stinkt und das ist auch richtig und soll uns vor einem egoistischen Selbst schützen, doch das ändert nichts daran das wir uns bis zu unserer schwersten Stunde des Sterbens am meisten lieben, spätestens da wir die Gemeinsamkeit aller fühlenden Wesen super klar.

    • Offizieller Beitrag

    liebe ist grenzenlos.

    wer sich selbst nicht liebt, kann auch andere nicht lieben.

    wer sich nicht selbst liebt, kann andere nur neurotisch lieben und zerbrechlich. mit anspruchshaltung, erwartungen und so.

    auch Ich ist ein wesen.

    Der Begriff "Liebe" ist ganz missverständlich, weil er vom Begehren (Liebe machen) über Freundesliebe bis zur selbstlosen Liebe alles möglich umspannt. Er ist also ein amximal unscharfer Begriff. Man kann sich klarer ausdrtücken, wenn man ihn nicht verwendet.


    Im Begriff "Selbstliebe" kommt der schwammige Begriff Liebe mit dem noch viel problematischeren Begriff "Selbst" zusammen. Weswegen dann auch der Begriff "Selbstliebe" von einem Zustand, wo man in Frieden und im Reinen ist über Zustände des Narzissmuss, wo man sich am eigenen Ego berauscht bis hin zur Sebstbefriedigung alles mögliche bezeichnen kann.


    Von daher ist der Begriff eher was für Leute, die sich sich am Schwammigen erfreuen und da die Schönheit des Ganzheitlichen darin sehen.

  • Bei mir kommt der Text von Doris so an wie sie ihn geschrieben hat. Ich lese das was da steht und da ist "liebe" kein schwammiger Begriff wie Du behauptest, oder wolltest Du nur einen Aufhänger haben um den Text schwammig zu machen? Ist es nicht eine merkwürdige Art andere in die Irre zu führen, sie zum Nachdenken anzuregen, zum Zweifeln an ihrer Sicht? Du willst mir doch nicht erzählen das Du den Text nicht genau so gelesen hast wie er da steht? Mir erscheint Dein Text als gewollte Verwirrung. Zer-diskutierend.

  • Der Begriff "Liebe" ist ganz missverständlich, weil er vom Begehren (Liebe machen) über Freundesliebe bis zur selbstlosen Liebe alles möglich umspannt. Er ist also ein amximal unscharfer Begriff. Man kann sich klarer ausdrtücken, wenn man ihn nicht verwendet.

    Ich hab von dem Thread bisher nicht viel gelesen, nur grad überflogen (Auf die Gefahr hin, dass das schon jemand geschrieben hat):

    Ich finde den Begriff "Würde" sehr passend. Man erkennt die eigene Würde an und die der Anderen Lebewesen.

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - das hat auch eine zutiefst spirituelle Dimension.

  • :like::rose:

  • Dieses Zitat von Void wird ich in diesem Zusammenhang unterstützen. Selbstliebe ist sehr irreführend. Jemand hier im Forum hat es mal sehr gut beschrieben. Um es mal mit anderen Worten wiederzugeben. Jeder hat seine eigenen Situationen die er erlebt oder erlebt hat ,die einen nicht mehr loslassen, die einen im Leben bekleiden und immer noch prägen. Vor allen Ansichten Beurteilungen usw. Quasi Anhaftungen. Und die gild es voll und ganz zu akzeptieren. Das ist gewesen. Wichtig ist Jetzt! Es hört sich für mich immer, auch hier im Forum ,so an als müssten wir nun alle besonderst lieb zu uns und zu anderen sein da wir ja Buddhisten sind . Das ist der größte Schmarren den es gibt. Nichts davon ist wahr. Selbst wenn ich erwacht sein sollte lebe ich immer noch in diesem sinnlichen Bereich der Dualität und in diesem Bereich passieren "Fehler"wenn man das so nennen kann und die sind hier natürlich und einfach mal bedingt. Ich bin hier in dem Bereich nicht frei davon mich nicht angemessen zu Verhalten. Wichtig ist zu erkennen das man nicht irgend Wer ist . Selbstliebe ist Blödsinn, ne Augenwischerei.Und Allwissenheit auch jedenfalls hier

    LG netsrot

  • Ich finde den Begriff "Würde" sehr passend. Man erkennt die eigene Würde an und die der Anderen Lebewesen.

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - das hat auch eine zutiefst spirituelle Dimension.

    :rose:

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Dieses Zitat von Void wird ich in diesem Zusammenhang unterstützen. Selbstliebe ist sehr irreführend. Jemand hier im Forum hat es mal sehr gut beschrieben. Um es mal mit anderen Worten wiederzugeben. Jeder hat seine eigenen Situationen die er erlebt oder erlebt hat ,die einen nicht mehr loslassen, die einen im Leben bekleiden und immer noch prägen. Vor allen Ansichten Beurteilungen usw. Quasi Anhaftungen. Und die gild es voll und ganz zu akzeptieren. Das ist gewesen. Wichtig ist Jetzt! Es hört sich für mich immer, auch hier im Forum ,so an als müssten wir nun alle besonderst lieb zu uns und zu anderen sein da wir ja Buddhisten sind . Das ist der größte Schmarren den es gibt. Nichts davon ist wahr. Selbst wenn ich erwacht sein sollte lebe ich immer noch in diesem sinnlichen Bereich der Dualität und in diesem Bereich passieren "Fehler"wenn man das so nennen kann und die sind hier natürlich und einfach mal bedingt. Ich bin hier in dem Bereich nicht frei davon mich nicht angemessen zu Verhalten. Wichtig ist zu erkennen das man nicht irgend Wer ist . Selbstliebe ist Blödsinn, ne Augenwischerei.Und Allwissenheit auch jedenfalls hier

    LG netsrot

    Stimme Dir fast ganz zu. Den "sinnlichen Bereich der Dualität" erschafft das Selbst. Es ist der Teil der uns überhaupt von Sinnlich reden lassen kann. Die Sinne machen keine Fehler, es ist immer das Selbst das sie Empfindungen interpretiert um mit Menschen im Einklang mit dem "sinnlichen Bereich der Dualität " des anderen Menschen zu kommen. Mit einem nicht Mensch fühlenden Wesen brauch ich keine Dualität.

    Selbstliebe ist für den Menschen wichtig, denn er muss sein Selbst lieben lernen damit er erkennen kann das Selbstliebe immer die Liebe zu einem Erzeugten Selbst ist und das das jeder Mensch macht. Aber eben nicht alle fühlenden Wesen haben sowas wie ein Selbst das sie Dualistisch lieben lernen müssen, wollen. Dualistisch wegen des lebend sein selbst und dem Lieben des eigenen Selbst das nur beim Menschen erscheinen kann.


    Es geht hier um die Extreme des Selbstlieben ohne Ich und dem Ich lieben ohne das Selbstlieben zu erkennen das ohne Ich ist.

    Menschen stellen das Ichbin lieben über das lieben an sich. Die Verblendung ist das ich glaube meine Person mehr lieben zu müssen, aber nicht erkennen das im Augenblick des Todes nur noch das Lieben bleibt lebend zu sein. Da wird alle Persönliche Liebe zerstört und die Lebensliebe wird in dem Augenblick sicher erkannt wenn sie verlischt.

  • Ich finde den Begriff "Würde" sehr passend. Man erkennt die eigene Würde an und die der Anderen Lebewesen.

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - das hat auch eine zutiefst spirituelle Dimension.

    :rose:

    Hi, wie heißt es doch im Tugendteil des Achtfachen Weges: Den Nächsten für sich selbst nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    :rose:

    Hi, wie heißt es doch im Tugendteil des Achtfachen Weges: Den Nächsten für sich selbst nehmen.

    Das war doch der Jesus mit dem "Nächsten"!


    Ich hab von dem Thread bisher nicht viel gelesen, nur grad überflogen (Auf die Gefahr hin, dass das schon jemand geschrieben hat):

    Ich finde den Begriff "Würde" sehr passend. Man erkennt die eigene Würde an und die der Anderen Lebewesen.

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - das hat auch eine zutiefst spirituelle Dimension.

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist doch so ein Satz aus der deutschen Verfassung. Sie bedeutet, dass man gewillt ist, so einen Mindeststandart einzurichten, wie ein Mensch zu behandeln ist. Also, dass man ihn jetzt nicht essen oder versklaven sollte bespielsweise. Mit Buddhismus hat das doch erstmal nichts zu tun. Da kann man doch höchstens sagen, dass man anderen Wesen dadurch Wertschätzung entgegenbringt, indem man ihnen erstens Wohlwolllen entgegenbringt und sie zweitens nicht unnötig verletzt. Im Buddhismus ist ja das Prinzip der Gewaltlosgikeit enthalten, wo man andere möglichst nicht durch Wort oder Taten verletzten sollte. Aber so eine Idee von "Würde" oder sogar "Menschenwürde" ist doch im Buddhismus überhaupt nicht vorhanden.


    Ich sehe hier eine Tendenz, alles möglich, was aus der Erziehung und Prägung als plausibel erscheint- sei es das Grundgesetz, die Bibel oder sonstwas im Buddhismus aufzufinden. Der Buddhismus bestätigt dann das, was das eigene tiefe Empfinden ist. Und weil das so ist, denkt man, man könne da jetzt gleich die entsprechenden Vokabeln wie "Menschenwürde" und "Liebe" verwenden.

  • Das jeder sich selber gehört und dass Gewalt gegen einen anderen schlecht ist und dass man so (in Gewalt) nicht leben will, und dass das auch nichts Gutes ist, das ist sehr wohl im Buddhismus bekannt. Nur wird dort eher aufgepasst mit Zuschreibungen eines Selbstes.


    Es geht da aber um alle möglichen Zuschreibungen, die zu durchschauen sind. Beispielsweise auch die Zuschreibung "spirituelles Talent eines Menschen".


    Wovon ich jetzt mal gar nicht sagen könnte, was das heißen soll. Im Gegensatz zu der Idee, dass man Menschen nicht verletzen und versklaven usw. soll (--> "Menschenwürde").




    :earth: