Daseinskreislauf /Begründung

  • Onyx9:

    6. Frage: „Glauben Sie an die Reinkarnation?“


    TNH: „Ich glaube an die Kontinuität. Ich habe schon über die Wolke gesprochen: eine Wolke kann niemals sterben. Sterben würde bedeuten, etwas wird plötzlich zu nichts. Eine Wolke kann aber lediglich zu Regen, zu Schnee, zu Eis oder zu Nebel werden. Aber eine Wolke kann nicht zu nichts werden! Das gleiche gilt für menschliche Wesen: wie eine Wolke, kann man in vielen verschiedenen Formen fortbestehen, aber man kann nicht zu nichts werden. Wenn Du also das Fortbestehen als Reinkarnation betrachtest, ja, dann glaube ich an die Reinkarnation. ...


    Danke Onyx, das klingt mir aber nicht so strikt wie das hier so erscheinende Ablehnen:

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    Onda" data-link="">


    TNH lehnt das traditionelle WIedergeburtskonzept, bei dem irgendetwas, wasauchimmer, von einer Existenz in die andere wandert, also irgendetwas wiedergeboren wird, ab.


    Onyx über TNH:

    ... Das bedeutet aber nicht, dass es da einen Geist gibt, der unabhängig vom Körper existiert. Also, wenn der Körper sich auflöst, tritt er aus und sucht einen anderen Körper für die Reinkarnation. Das hat nichts mit dem Fortbestehen wie ich es verstehe zu tun. In der Tat – dies ist ein sehr interessantes Feld für weitere Überlegungen und Forschungen!“ ;)


    Von einem unabhängigen Geist ist ja auch keine Rede, wenn es um das Erklären der Bedeutung des Daseinskreislaufes geht.


    Mir sieht das so aus, als wenn TNH den löblichen Versuch eines Spagates unternimmt: das "Werden und Vergehen" für die kritischen westlichen Ohren begreiflich zu machen. Das ist sicherlich nicht einfach.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Onyx9:

    6. Frage: „Glauben Sie an die Reinkarnation?“


    TNH: „Ich glaube an die Kontinuität. Ich habe schon über die Wolke gesprochen: eine Wolke kann niemals sterben. Sterben würde bedeuten, etwas wird plötzlich zu nichts. Eine Wolke kann aber lediglich zu Regen, zu Schnee, zu Eis oder zu Nebel werden. Aber eine Wolke kann nicht zu nichts werden! Das gleiche gilt für menschliche Wesen: wie eine Wolke, kann man in vielen verschiedenen Formen fortbestehen, aber man kann nicht zu nichts werden. Wenn Du also das Fortbestehen als Reinkarnation betrachtest, ja, dann glaube ich an die Reinkarnation. Das bedeutet aber nicht, dass es da einen Geist gibt, der unabhängig vom Körper existiert. Also, wenn der Körper sich auflöst, tritt er aus und sucht einen anderen Körper für die Reinkarnation. Das hat nichts mit dem Fortbestehen wie ich es verstehe zu tun.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Verstehe ich schon. Gut, dass wir drüber so deutlich gesprochen haben.



    Losang Lamo:


    Von einem unabhängigen Geist ist ja auch keine Rede, wenn es um das Erklären der Bedeutung des Daseinskreislaufes geht.


    :D

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Verstehe ich schon. Gut, dass wir drüber so deutlich gesprochen haben.



    Losang Lamo:


    Von einem unabhängigen Geist ist ja auch keine Rede, wenn es um das Erklären der Bedeutung des Daseinskreislaufes geht.


    :D


    Wenn davon nicht die Rede ist, wovon ist dann die Rede?
    Im Endeffekt, wenn man lang genug nachhakt, läuft es doch meistens wieder darauf hinaus.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:

    Im Endeffekt, wenn man lang genug nachhakt, läuft es doch meistens wieder darauf hinaus.


    Auch eine Art Wiedergeburt … auf jeden Fall ein Kreislauf … :D


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • accinca:

    Viele können sich Wiedergeburt nicht ohne ein Selbst vorstellen. Nach
    ihren, kann es ohne Selbst nur eine völlige Vernichtung mit dem Tode geben.
    Das es subtilere Schichten des Menschen gibt, die kein Selbst sind und doch
    vom körperlichen Tod nicht tangiert werden, ist für sie nicht vorstellbar. So
    einfach ist das.


    Klar, manche sehen, wenn sie nicht weiterwissen, den Ausweg in geheimnisvollem Geraune - wie eben alle Möchtegern-Priester und sich gern als eingeweiht und auserwählt Glaubenden seit dem ersten Lagerfeuer der Menschheit. So einfach ist das.


    accinca:
    sarvamitra:

    Kann es einen Buddhismus ohne Wiedergeburt geben?

    Der denn dann wäre er unnötig.


    Klar, weil ja niemand in diesem Leben leidet. So einfach ist das.

  • Ach, ich finde, Buddhadasa Bikkhu erläutert es hier am besten selbst, was er meint:
    http://www.dhamma-dana.de/buec…atta_und_wiedergeburt.pdf


    Auf den Seiten 1-8 erläutert er die Bedeutung von Selbst und Nicht-Selbst im Buddhismus, ab Seite 9 von 12 geht er auf den Daseinskreislauf ein.
    In diesem Sinne gibt es "Wiedergeburt" jede Billionstel Sekunde. BB lehnt das Wort "Wiedergeburt" ab, aber das Prinzip an sich, wie es im Daseinskreislauf dargelegt wurde, bestätigt er. Dass es dabei nicht um die Wiedergeburt einer "Seele" geht, steht außer Diskussion.


    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • malsehen:
    Maybe Buddha:

    Im Endeffekt, wenn man lang genug nachhakt, läuft es doch meistens wieder darauf hinaus.


    Auch eine Art Wiedergeburt … auf jeden Fall ein Kreislauf … :D


    Natürlich... ;)8)
    Im Endeffekt ist alles ein unpersönlicher Kreislauf.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • malsehen:
    Maybe Buddha:

    Im Endeffekt, wenn man lang genug nachhakt, läuft es doch meistens wieder darauf hinaus.


    Auch eine Art Wiedergeburt … auf jeden Fall ein Kreislauf … :D


    Na, dann ist das Prinzip der Wiedergeburt am Beispiel des immer wieder Gleichen, das diskutiert wird, ja hinreichend belegt. :grinsen:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Denn das logische Verständnis eines normalen Menschen ohne Hintergrundwissen wäre dann zwangsläufig "Keine Wiedergeburt". Das aber ist in dieser Ausschließlichkeit falsch.


    Wieso? Hängt doch nur davon ab, was man unter "Wiedergeburt" versteht. Und gemeinhin wird darunter verstanden, daß eine sehr spezifische Zusammensetzung, die eine Persönlichkeit abbildet, in all ihrer Komplexität weitergereicht wird. Und das geht eben nicht.

    Losang Lamo:

    Was ist dann der Daseinskreislauf?
    Die richtige Antwort wäre also "Es gibt zwar nicht die Wiedergeburt im Sinne, dass es ein ewiges, immer wiederinkarnierendes Selbst gibt - aber es ist auch nicht so, dass es Nichts gibt." Jeder Bewusstseinsmoment tickt den nächsten an...


    Tja, aber das tut er eben in jedem Moment in unserem Leben und zwar über die Grenzen unseres "individuellen" Lebens hinaus - anders hätte sich auch unserer Bewußtsein überhaupt nicht zusammensetzen können - das tut es nämlich nur durch Ergreifen "fremder" Bewußtseinsmomente. Das ist "nicht Selbst, nicht Mein" - das ist schon alles, der ganze Daseinskreislauf.
    Verständlich genug?

  • Losang Lamo:
    malsehen:

    Auch eine Art Wiedergeburt … auf jeden Fall ein Kreislauf … :D


    Na, dann ist das Prinzip der Wiedergeburt am Beispiel des immer wieder Gleichen, das diskutiert wird, ja hinreichend belegt. :grinsen:


    Ja, natürlich, die ständige Geburt, bzw. ständige sich Bedingende Phänomene, streitet ja so weit ich das hier (im Forum) mitbekommen hab, auch niemand ab.


    Nur wenn dann behauptet wird Person X stirbt und steht nur in direkter Verbindung mit Person Y die am nächsten Morgen geboren wird, dann ergibt das eben keinen Sinn (außer Person X ist zufällig die Mutter oder Vater von Person Y ;) ).


    Und das der Körper nicht verschwindet nach dem Tod ist ja auch völlig klar. Denn die Bedingungen die Materie hat, bestehen ja dennoch weiterhin. Nur wandelt sich der Körper dann nach dem Tod zu Staub, oder wird zu Erde, oder Würmerfutter, oder Dünger.
    Das aber was Geist genannt wird, löst sich mit dem Tod auf, da deren Bedingungen, nämlich der Körper in seiner Zusammensetzung, nicht mehr vorhanden sind. Es ist kein Bewusstsein mehr da, keine Wahrnehmung, kein Gefühl, keine Gedanken.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • bel:
    Losang Lamo:

    Was ist dann der Daseinskreislauf?
    Die richtige Antwort wäre also "Es gibt zwar nicht die Wiedergeburt im Sinne, dass es ein ewiges, immer wiederinkarnierendes Selbst gibt - aber es ist auch nicht so, dass es Nichts gibt." Jeder Bewusstseinsmoment tickt den nächsten an...


    Tja, aber das tut er eben in jedem Moment in unserem Leben und zwar über die Grenzen unseres "individuellen" Lebens hinaus - anders hätte sich auch unserer Bewußtsein überhaupt nicht zusammensetzen können - das tut es nämlich nur durch Ergreifen "fremder" Bewußtseinsmomente. Das ist "nicht Selbst, nicht Mein" - das ist schon alles, der ganze Daseinskreislauf.
    Verständlich genug?


    Genau das meinte ich. Jeden Moment.
    Und da greift auch die Erklärung über den Daseinskreislauf mit seinen 12 Gliedern. Es ist eine wichtige Lehre zum Verständnis der ganzen Abläufe auf allen möglichen Ebenen. Das ist stark und genial.
    Das wollte ich halt nicht gern mit einem lapidaren "Wiedergeburt ist widerlegt" weggebügelt sehen...

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Und das Schöne ist, man braucht dieses ganze Gebrabbel von angeblich "subtilen Schichten des Menschen" nicht.

  • Onyx9:

    ... Das gleiche gilt für menschliche Wesen: wie eine Wolke, kann man in vielen verschiedenen Formen fortbestehen, aber man kann nicht zu nichts werden. Wenn Du also das Fortbestehen als Reinkarnation betrachtest, ja, dann glaube ich an die Reinkarnation. ...


    Danke Onyx. Es wird deutlich, dass Onda sich sogar in Bezug auf TNH etwas aus den Fingern saugt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Onyx9:

    ... Das gleiche gilt für menschliche Wesen: wie eine Wolke, kann man in vielen verschiedenen Formen fortbestehen, aber man kann nicht zu nichts werden. Wenn Du also das Fortbestehen als Reinkarnation betrachtest, ja, dann glaube ich an die Reinkarnation. ...


    Danke Onyx. Es wird deutlich, dass Onda sich sogar in Bezug auf TNH etwas aus den Fingern saugt.
    Viele Grüße
    Elliot


    Es hat sich leider schon bei vielen Gelegenheiten gezeigt, dass es in puncto Textverständnis und Lesekompetenz bei dir Defizite gibt. So auch in diesem Fall. Dieses kleine Textschnipselchen besagt nicht, dass TNH Befürworter eines Wiedergeburtskonzeptes in deinem Sinne ist. Ich bin mit den Lehrtexten und Lehrreden von TNH bestens vertraut (es sind nicht gerade wenige!) und kann dir sagen, dass das Konzept Wiedergeburt/Reinkarnation bei ihm nicht die geringste Rolle spielt. Zudem ist mir aus anderen direkten Quellen bekannt, dass er das traditionelle WIedergeburtskonzept ablehnt. Die Vorstellung, dass ein Individuum nach seinem Tod in einem neuen Körper reinkarniert (oder wiedergeboren wird), würde er als völlig abwegig bezeichnen. TNH ist in dieser Frage diplomatisch. Er verplempert seine Zeit nicht damit, ein Fass aufzumachen, das nur für Konfusion und Spekulationen sorgt. Er beschränkt sich in seinen Lehrreden auf die Dinge, die für die Praxis wichtig. Irgendeine "Meinung" zum Thema Wiedergeburt ist im Prinzip nicht praxisrelevant. Daher thematisiert er Wiedergeburt nicht. Letztlich ist er aber in dieser Frage konsequent: wer ja zu "anatta" sagt, muss nein zu "Wiedergeburt" sagen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda hat zitiert oder erläutert bzgl. TNH

    Zitat

    wer ja zu "anatta" sagt, muss nein zu "Wiedergeburt" sagen.


    Diese Notwendigkeit verstehe ich jetzt grade nicht. Bitte um Erklärung. Sehr wahrscheinlich liegts an dem Begriff Wiedergeburt ( was man darunter versteht, und schon ist das Fass wieder offen )
    Gruß
    Sarvamitra

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Onda:

    ... wer ja zu "anatta" sagt, muss nein zu "Wiedergeburt" sagen.


    Wer sich eine Anatta-Lehre zusammenbastelt, die mit dem Palikanon nichts mehr zu tun hat, sollte auch dazu stehen, dass er eine Privatlehre verbreitet und sich nicht ständig als Trittbrettfahrer betätigen. Vor allem, wenn sich das "Textverständnis" mangels Praxis auf das Widerkäuen von Sekundärliteratur und -philosophien beschränkt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Es ist wichtig, hier jetzt eine Brücke zu bauen zwischen "Wiedergeburt existiert nicht" einerseits und "Wiedergeburt muss sein, sonst wären Daseinskreislauf sowie Ursache & Wirkung ad absurdum geführt". Zweiteres hier ist ja auch der Punkt, worum es geht, wenn eine ablehnende Haltung aufkommt. Ich denke, niemand will die Wiedergeburt eines eigenständigen Selbstes hier vertreten - aber das hebt eben trotzdem nicht Karma auf, und macht auch nicht ein Betrachten des Daseinskreislaufes überflüssig...


    http://www.palikanon.com/wtb/patisandhi.html
    Aus dem Wörterbuch des Palikanon:


    "patisandhi
    wörtl. 'Wiederverbindung', d.i. Wiedergeburt, gilt als eine der 14 Funktionen des Bewußtseins (siehe viññāna-kicca). -


    »Nicht ist dieses Wiedergeburtsbewußtsein (patisandhi-viññāna) aus dem früheren Dasein in dieses herüber gewandert, noch auch ist es entstanden ohne solche Anlässe wie Karma, Karmaformationen, Neigung, Objekt usw., wie einzusehen. Daß nämlich dieses Bewußtsein nicht aus dem früheren Dasein hierher gelangt, wohl aber infolge der in früherem Dasein eingeschlossenen Anlässe (wie Karma usw., siehe Karma, paticcasamuppāda II u. X) entstanden ist, dafür mögen vielerlei Dinge als Vergleiche dienen, wie z.B. das Echo, das Lampenlicht, ein Siegelabdruck oder ein Spiegelbild. Wie nämlich das Echo durch den Ton bedingt entsteht usw., ohne daß da ein Hinüberwandern irgendwohin stattgefunden hätte, genau so ist es mit diesem Bewußtsein."

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • immer die gleiche leier: es gibt kein selbst, dass wiedergeboren wird. dennoch bedeutet das erwachen und das verschwinden des selbst nicht, dass man zur stupfen kartoffel wird. wie kann man dann ohne selbst leben? irgendwie lebt ES, dann weiter. dieses ES wird wiedergeboren. was ES ist, kann man nicht beschreiben sondern nur umschreiben bzw. erfahren. man sollte sich darüber aber KEINE philosophischen gedanken machen, dann wird ES nur zum ich.
    werdet euch doch mal anatta wirklich bewusst, auch in der meditation, dann lösen sich solche widersprüche auf.

  • Elliot:
    Onda:

    ... wer ja zu "anatta" sagt, muss nein zu "Wiedergeburt" sagen.


    Wer sich eine Anatta-Lehre zusammenbastelt, die mit dem Palikanon nichts mehr zu tun hat, sollte auch dazu stehen, dass er eine Privatlehre verbreitet und sich nicht ständig als Trittbrettfahrer betätigen. Vor allem, wenn sich das "Textverständnis" mangels Praxis auf das Widerkäuen von Sekundärliteratur und -philosophien beschränkt.


    Viele Grüße
    Elliot


    Wenn ich Onda richtig verstanden habe, behauptet er nicht, daß Buddha die Wiedergeburt verneint, sondern TNH?
    Nach meinem bescheidenen Verständnis steht im PK nichts, was Wiedergeburt und anatta ausschließt.
    In diesem Sinne
    Grüße S.

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • sarvamitra:

    Onda hat zitiert oder erläutert bzgl. TNH

    Zitat

    wer ja zu "anatta" sagt, muss nein zu "Wiedergeburt" sagen.


    Diese Notwendigkeit verstehe ich jetzt grade nicht. Bitte um Erklärung. Sehr wahrscheinlich liegts an dem Begriff Wiedergeburt ( was man darunter versteht, und schon ist das Fass wieder offen )


    Wenn man sich eine zeitlang über die Konzepte "anatta" (Nicht-Selbst) und "Wiedergeburt" Gedanken macht, so entdeckt man, dass sie in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander stehen.


    In diesem Thread: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=10793&p=198130
    finden sich eine Reihe von hilfreichen Zitaten, die ein Licht auf das anatta-Konzept werfen.


    Von Buddhadasa gibt es einen schönen Aufsatz "Anatta & Wiedergeburt" (dhamma-dana.de)


    Michael von Brück hat in seiner "Einführung in den Buddhismus" ein ganzes Kapitel so überschrieben.


    Ab einem bestimmten Punkt der Beschäftigung mit anatta kommt zwangsläufig die Frage "Was wird wiedergeboren"? Ein dauerhaftes, autonomes Selbst, dass den leiblichen Tod überdauert, gibt es im Buddhismus nicht. Was soll also wiedergeboren werden?


    Der Begriff der Wiedergeburt ist reichlich nebulös. Den Vertretern dieser Lehre hier im Forum ist es in meinen Augen bislang noch nicht gelungen, eine schlüssige und griffige Definition des Begriffes vorzulegen. Manchmal heißt es auch, man könne dieses Wort nicht definieren, da sich der Vorgang der Wiedergeburt dem rationalen Denken entziehe. Es ist ein schwieriges Thema über das stets mit großer und anhaltender Leidenschaft diskutiert wird.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • raterZ:

    immer die gleiche leier: es gibt kein selbst, dass wiedergeboren wird. dennoch bedeutet das erwachen und das verschwinden des selbst nicht, dass man zur stupfen kartoffel wird. wie kann man dann ohne selbst leben? irgendwie lebt ES, dann weiter. dieses ES wird wiedergeboren. was ES ist, kann man nicht beschreiben sondern nur umschreiben bzw. erfahren. man sollte sich darüber aber KEINE philosophischen gedanken machen, dann wird ES nur zum ich.
    werdet euch doch mal anatta wirklich bewusst, auch in der meditation, dann lösen sich solche widersprüche auf.


    immer wieder die selben Ausreden - keiner von den Leuten, die hier immer wieder vom "Auflösen der Widersprüche durch Meditation" redet, hat auch nur eine annähernd originelle Umschreibung geliefert, mal ganz ohne Nachgeplapper.

  • Wenn ich Onda richtig verstanden habe, dann meint er, dass TNH so etwas wie Wiedergeburt verneint, obwohl TNH hier sagt:


    Zitat

    ... Aber eine Wolke kann nicht zu nichts werden! Das gleiche gilt für menschliche Wesen: wie eine Wolke, kann man in vielen verschiedenen Formen fortbestehen, aber man kann nicht zu nichts werden. Wenn Du also das Fortbestehen als Reinkarnation betrachtest, ja, dann glaube ich an die Reinkarnation. ... (http://www.phathue.de/buddhism…dem-ehrw-thich-nhat-hanh/)


    Darüber hinaus meint Onda aufgrund einer speziellen Anatta-Lehre, der er anhängt, dass Wiedergeburt grundsätzlich nicht mit der Lehre des Buddha vereinbar ist.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Wenn ich Onda richtig verstanden habe, dann meint er, dass TNH so etwas wie Wiedergeburt verneint, obwohl TNH hier sagt:


    Zitat

    ... Aber eine Wolke kann nicht zu nichts werden! Das gleiche gilt für menschliche Wesen: wie eine Wolke, kann man in vielen verschiedenen Formen fortbestehen, aber man kann nicht zu nichts werden. Wenn Du also das Fortbestehen als Reinkarnation betrachtest, ja, dann glaube ich an die Reinkarnation. ... (http://www.phathue.de/buddhism…dem-ehrw-thich-nhat-hanh/)


    Nimm eine Wolke. Irgendwann verrregnet sich die Wolke und landet als Wasser auf der Erde. Das ist ihr Fortbestand. Wenn du willst, kannst du das auch Wiedergeburt nennen. In diesem Sinne verwendet TNH im obigen Zitat den Begriff "Wiedergeburt".


    Zitat

    Darüber hinaus meint Onda aufgrund einer speziellen Anatta-Lehre, der er anhängt, dass Wiedergeburt grundsätzlich nicht mit der Lehre des Buddha vereinbar ist.


    Mumpitz. Was ich unter anatta verstehe, ist im oben verlinkten Thread dargelegt. http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=10793&p=198130
    Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Du findest in diesem Thread nur verschiedenste Zitate.
    Ich hänge keiner speziellen Onda-anatta-Lehre an. Ich verstehe unter anatta nur das, was im PK und in zeitgenössischer Literatur zu diesem Thema zu finden ist. Nochmal zur Wortwahl: Der abwertend-polemische Begriff der "Sekundärliteratur" für zeitgenössische Dharma-Texte ist nicht angebracht. Das ist Primärliteratur.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()