Buddha-Natur ?

  • Konfettissimo Moosgarten,

    Das kannst du halten wie du willst, die Begründung bin ich ja nicht schuldig geblieben.

    Nur greift die sogenannte Begründung fehl (siehe unten).


    Stimmt erst mal nicht, sondern es gab nichtkommentierte unübersetzte Pali-Zitate,

    Die „nichtkommentierten unübersetzten Pali-Zitate“ sind nur die Quellen, die Sudhana nennt, und keine Erklärungen der bzw. zu den Lehrreden im bedürfenden oder mit ausgemachtem Sinne. Du erweckst aber mit dem Zitieren aus einer deutschen Übersetzung eines Teils von AN.II.23-26 im Zusammenhang mit meinem Wortbeitrag den Anschein, als hätte es solche Erklärungen im gestrigen Wortbeitrag gegeben. Schlimmer noch, Du hältst daran auch noch fest.


    und genau die dazu fehlende Erklärung empfinde ich als Problem,

    Welche dazu fehlende Erklärung? Die Quellen sind im Original zitiert, die erforderlich Angaben (Ud.VIII.1; Ud.VIII.3; MN 49.25; AN.1.10.) dazu sind gemacht und der Hinweis, um welche Ausgabe des Pālikanons es sich handelt, ist ebenfalls gemacht. Damit sollte lediglich die Grundlage für einen Austausch mit Sudhana geschaffen werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Zu diesem Zeitpunkt gibt es auch noch nichts zu kommentieren, da der Ball erst einmal bei Sudhana liegt: es wäre an ihm, die von ihm behaupteten „Wurzeln und Anknüpfungspunkte“ im „frühen Buddhismus“ konkret zu benennen und zu begründen. Danach könnte es allerdings viel zu kommentieren geben.


    kein persönliches, denn ich kann das lesen, aber eben eines für diejenigen, die das nicht können.

    Nochmals: Es geht doch nur darum, möglichst genau die „Wurzeln und Anknüpfungspunkte“ im „frühen Buddhismus“ konkret im Original zu benennen. Das ist auch der einzig mögliche Ausgangspunkt, da mit einer Übersetzung schon das Gleis gestellt wird, in welcher Richtung der Zug fährt. Wäre der Gang ins Original für den Ansatz einer Argumentation hier im Forum nicht möglich, dann würde man im Oberflächlichen dümpeln m ü s s e n und der Fehler sowie Missverständnisse wären Tür und Tor aufgetan. Es fiele quasi der Schlüssel für jede Auslegung, Interpretation, Herleitung, Ansatz etc. weg. Die Teilnehmer wüssten nicht, woher es kommt. Willst Du das? Wollen das die Anderen?


    Um das noch klar zu stellen: die daran anschließende Diskussion würde selbstverständlich auf Deutsch geführt. That’s it.


    Es bringt auch an dieser Stelle keinen Kenntniszuwachs,

    An dieser Stelle war nur ein einziger Kenntniszuwachs angesagt, nämlich zu kennen, von welcher Quellengrundlage für einen gemeinsamen Austausch ausgegangen werden kann. Weitere Kenntniszuwächse wären jedoch im folgenden Austausch erwünscht.


    wenn du nicht deinerseits auf eine mögliche Fehlerhaftigkeit einer bestimmten Übersetzung hinweisen willst.

    Warum sollte ich meinerseits auf eine mögliche Fehlerhaftigkeit einer bestimmten Übersetzung hinweisen, wenn wir ins Original gehen? Außerdem ist doch damit auch einem möglichen Einwand Sudhanas, den er zu einem anderen Text nannte, die Übersetzung sei "amateurhaft und nicht wirklich brauchbar" (wie am 13.3.2018, 13:21 Uhr, geschehen) von vornherein für diese Quellen der Boden entzogen.


    Für Privatgespräche gibt es PM

    Da ich hier im Forum neu bin, war mir die Möglichkeit von Privatgesprächen im Forum nicht geläufig. Jetzt ist sie’s.


    Früher war bekanntlich alles besser. Konfetti.

    Und noch früher war alles noch besser. Konfettissimo

  • So eine Art von abschweifenden Diskussionen

    von Leuten die Ihre Finger nicht ruhig halten können

    ohne das sie etwas zu Thema beitragen können und wollen

    nennt man auch zerstörerische Trolle.

    -

  • Aber dies ist eine törichte Vorgehensweise, ist eine unsinnige Vorgehensweise. Sie führt nicht zum Nichts-daran-finden, nicht zur Entreizung, zur Auflösung, zur Beruhigung, zum Überblick, nicht zur Erwachung, nicht zum Nibbāna.

  • Hallo ihr Lieben.


    Ich finde Vibhajjavadi`s Beitrag und seine Fragen gut.


    Und ich bin schon gespannt auf Sudhana`s Antwort.


    Das Pali finde ich nicht störend. Hat ja Vibhajjavadi gut erklärt warum.


    Liebe Grüße

  • Zitat

    Die „nichtkommentierten unübersetzten Pali-Zitate“ sind nur die Quellen, die Sudhana nennt, und keine Erklärungen der bzw. zu den Lehrreden im bedürfenden oder mit ausgemachtem Sinne

    für mich sind nichtübersetzte Paliquellen in jedem Fall der Erklärung bedürftig. Die von dir zitierten sowieso. Das gilt für Sudhana wie für dich. Und da die Quellen schon von Sudhana zitiert wurden, versteh ich erst recht nicht, was das Paliquottel soll. Aber na ja, vielleicht ergibt sich das ja noch aus deinen folgenden Einlassungen. Bin schon gespannt.

  • Hi buddhis,

    ich möchte euch doch bitten, bei Zitaten, die Quelle genau anzugeben. Vielleicht ist euch diese Angabe geläufig.

    Für mich und ich denke auch für viele andere Chatter, hat sie keine Aussage. Aussage ohne Sinngehalt.

  • @kesakambalo : die Quellen sind genau angegeben. Du kannst nicht erwarten, auch noch die Seite in Deinen alten KEN-Übersetzungen angegeben zu bekommen, die außer Dir kaum noch jemand benutzt.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Zunächst einmal bitte ich um Verständnis für die Verzögerung der Antwort; ich war die letzten Tage (bzw. bin es noch) durch einen recht heftigen grippalen Infekt etwas beeinträchtigt.

    Vibhajjavādī:

    Wo hat diese Lehre ihre Wurzeln im frühen Buddhismus?


    Wenn ich mich nicht sehr irre, hast Du Dich schon früher unter anderem Namen hier als Spezialist für den sog. "Frühbuddhismus" geäußert. Nun - dieser ist hier nicht gemeint, jedenfalls nicht im Sinne der Arbeiten Bhikku Analayos u.a. 'Früher Buddhismus' steht hier schlicht für den Begriff Hinayāna und sollte diesen vermeiden. Ganz konkret finden sich geistesgeschichtliche Vorläufer vor allem bei den Lokottaravādin: Verständnis der Buddhas als 'überweltlich' (lokottara) sowie ihre Freiheit von unreinen / weltlichen (laukika) dharmas, Manifestation der Essenz (garbha - sic!) der Buddhas durch ihre Worte (vacāna), Unbegrenztheit des rupakāya der Buddhas und ihre unendliche Langlebigkeit usw. - Näheres dazu findet man in André Bareaus Standardwerk.


    Zu den "Anknüpfungspunkten" im Palikanon - sinnvollerweise mit Zitaten in deutscher Übersetzung:


    Die beiden Udāna-Texte weisen dem Erfahrungsbereich des Tathāgata eine positive ontische Qualität zu - anders gesagt: nibbana wird hier nicht negativ im Sinn eines absoluten Erlöschens (also eines Nichts) ausgedrückt.


    In der Tathāgatagarbha-Doktrin wird diese positive ontische Qualität mit dem dharmakāya als Vollendungsaspekt des Tathāgatagarbha identifiziert, der im Erfahrungsbereich fühlender Wesen (sattvadhātu, Ursache- oder Keimaspekt des Tathāgatagarbha) durch 'Befleckungen' (kleśa) verdeckt ist. Was durch die Praxis des achtfachen Weges (den dynamischen Aspekt des Tathāgatagarbha) erlischt bzw. verweht, sind die kleśa (Pali kilesa) und die durch sie bedingten āśrava (Pali āsava).


    Ergänzend: das "Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene, Unzusammengesetzte" ist im "Entrinnen für das Geborene, Gewordene, Geschaffene, Zusammengesetzte zu erkennen." Es ist mithin nicht transzendent (der Erfahrung entzogen, sie übersteigend), sondern immanent, was wiederum ein zentraler Gedanke der Tathāgatagarbha-Doktrin ist.



    Die Verknüpfung zur Tathāgatagarbha-Doktrin besteht hier in den zwei Grundgedanken cittaprakṛti (ursprüngliche Natur des Geistes - d.h. frei von Befleckungen) und āgantukakleśa (hinzukommende Befleckungen). Ein weiterer Aspekt liegt in der Beschreibung dieser im samādhi erfahrenen ursprünglichen Natur des Geistes als 'leuchtend' bzw. Licht. Keine Identifikation (es handelt sich selbstredend nicht um eine sinnliche / optische Lichterfahrung), aber eine für den, der diese Erfahrung macht, naheliegende Verhüllung einer unausdrückbaren Erfahrung in Worte (saṃvṛttisatya). Dieser prabhāsvaracitta ('Klares-Licht-Geist') bezeichnet in verschiedenen Mahāyāna-Systemen die subtilste Form des Bewusstseins.


    Nachbemerkung: mir ist selbstredend bekannt, dass insbesondere in der Theravada-Tradition die genannten Quellen anders interpretiert werden und habe auch kein Problem damit (deutlicher: es ist mir schnurz). Es ging mir bei diesen Verweisen nicht darum, die Tathāgatagarbha- / Buddhanatur-Doktrin durch Verweis auf den Palikanon zu "legitimieren" - dies ist so wenig erforderlich wie eine anderslautende Exegese dieser Zitate die Tathāgatagarbha-Doktrin delegitimieren könnte. Dazu müsste man sich unter den Beteiligten einer solchen Diskussion über den Palikanon als verbindliche Grundlage einer Dogmatik einig sein. Da bin ich raus. Es ging mir lediglich darum aufzuzeigen, dass solche entwickelten Lehren nicht aus dem Nichts entstehen; dass sie Endpunkt einer geistesgeschichtlichen Entwicklungslinie sind. Wenn man eine solche hier nicht zu erkennen vermag - bitteschön. Damit habe ich kein Problem.


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    OM MONEY PAYME HUNG

    Einmal editiert, zuletzt von Sudhana ()

  • Es ging mir lediglich darum aufzuzeigen, dass solche entwickelten Lehren nicht aus dem Nichts entstehen; dass sie Endpunkt einer geistesgeschichtlichen Entwicklungslinie sind. Wenn man eine solche hier nicht zu erkennen vermag - bitteschön. Damit habe ich kein Problem.

    Selbstverständlich wäre es falsch zu behaupten das sämtliche

    (falsche) Vorstellungen die auf Grund der Buddhalehre entstehen

    könnten "aus dem Nichts entstehen würden".

  • Hi,

    vielen Dank, dass du dich so sehr bemüht hast. Ich habe nie die Ansicht vertreten, dass die Lehre Gotamo Buddhos

    aus sich heraus entstanden wäre. Er gibt ja selbst seinen Werdegang an, bei welchem Meister er er was und was nicht gelernt hat. Er hat es nur unter seinem Baum gefunden, mit der Alternative, 'Tod oder richtige Lehre.

    Ich möchte auf Lohicco zurückgreifen mit den Thesen: 1. Hörerschaft 2. Einmalwiederkehr 3. Nichtwiederkehr und 4. Heiligkeit. Dann noch diesen Satz dazu: '" die Heiligkeit zu verwirklichen, die da auch irgend zu himmlischer Einkehr erwachsen möge um himmlischen Werdegang zu entwickeln."

    Dr. ind Neumann: Die Reden Gotamo Buddhos, Längere Sammlung, Erster Teil, Erste Rede, das Priesternetz,

    Wien-Zürich, 1957

  • Sudhana schreibt in seinem letzten Thread-Beitrag unter die Zitate aus Ud.VIII.1 und UD.VIII.3 :

    Zitat

    "nibbana wird hier nicht negativ im Sinn eines absoluten Erlöschens (also eines Nichts) ausgedrückt."


    Diesbezüglich gibt es im Palikanon durchaus noch mehr, z.B.


    Hier gibt es für eine mögliche Erfahrung in der ersten Vertiefung sogar die Bezeichnung "Todloses Element" (amatam dhātum):


    Zitat

    "Was auch immer darin an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein existiert, er sieht diese Zustände als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als einen Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Selbst


    Er wendet seinen Geist von diesen Zuständen ab und lenkt ihn so zum todlosen Element: 'Dies ist das friedvolle, dies ist das höchste, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Loslassen aller Vereinnahmung, die Vernichtung allen Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna.' M.64



    Auch hier das "Todlose Element":


    Zitat

    Darum, ihr Brüder, soll man also bestrebt sein: 'Obzwar wir selber gesetzeseifrig sind, wollen wir dennoch den sich vertiefenden Mönchen unser Lob spenden.' Und warum? Weil man, ihr Brüder, in der Welt gar selten solch außerordentliche Menschen antrifft, die das Todlose Element (amatam dhātum; d.i. Nibbāna) leibhaftig erfahren haben.

    Und man soll, ihr Brüder, also bestrebt sein: 'Obzwar wir selber uns der Vertiefung widmen, wollen wir dennoch den gesetzeseifrigen Mönchen unser Lob spenden.' Und warum? Weil man, ihr Brüder, in der Welt gar selten solch außerordentliche Menschen antrifft, die einen tiefgründigen Lehrgegenstand in Weisheit durchdringend verstehen.«

    A.VI.46

    Diese Lehrrede behandelt den Konflikt zwischen den dhammayogā bhikkhū und den jhāyī bhikkhū. Also die den Dhamma ergründen und die sich in Vertiefung üben. Ich vermute mal es handelt sich um zwei verschiedene Herangehensweisen an den achtfachen Pfad: Mittels Erkenntnis (sammā diṭṭhi) und mittels Sammlung (sammā samādhi).


    So mag die Erkenntnis Nibbana als Negativbegriff auffassen, wie es ja auch wörtlich "verlöschen" bedeutet. Die Erfahrung tiefer Sammlung wird wiederum nicht "nichts" sein können. Ich denke es lässt sich über Nibbana letztlich gar nichts gültiges aussagen, die jeweiligen Begriffe sind nur Hilfsmittel zu dem Ziel, an dem dann die ganze Lehre zurückgelassen wird wie ein Boot das am anderen Ufer angekommen ist. Dazu gibt es verschiedene Zugänge.

  • Wenn Nibbana wieder verlassen wird, außer wir sind zerfallen, brauchen wir das Floß wieder. Darum am Ufer liegen lassen. Mein Erkennen ist so das ich solange ich die Welt erforsche nicht im Nibbana sein kann doch kann ich es mit mir tragen, wenn ich nur einmal in den Strom eingetreten bin. Das Floß bringt mich auf den Strom, und dann muss ich erkennen das es kein anderes Ufer gibt, da ist jedes Ufer das andere Ufer an dem ich das Floß zurück lassen kann. Das Floß muss ich sowohl im Fluß zurücklassen können als auch am Ufer. Aus dem Strom auf das Floß mit dem Floß an das Ufer, in die Welt, aus der Welt auf das Floß usw.

  • Wenn Nibbana wieder verlassen wird, außer wir sind zerfallen, brauchen wir das Floß wieder. Darum am Ufer liegen lassen. Mein Erkennen ist so das ich solange ich die Welt erforsche nicht im Nibbana sein kann doch kann ich es mit mir tragen, wenn ich nur einmal in den Strom eingetreten bin. Das Floß bringt mich auf den Strom, und dann muss ich erkennen das es kein anderes Ufer gibt, da ist jedes Ufer das andere Ufer an dem ich das Floß zurück lassen kann. Das Floß muss ich sowohl im Fluß zurücklassen können als auch am Ufer. Aus dem Strom auf das Floß mit dem Floß an das Ufer, in die Welt, aus der Welt auf das Floß usw.

    Ich habe keine Ahnung ob man Nibbana wieder verlassen kann, diesbezügliche Aussagen der Überlieferung erscheinen meiner Unwissenheit widersprüchlich. Es geht dabei schließlich um die höchsten Dinge. Ansonsten mache ich mir schon gern möglichst klare, einfache Konzepte, soweit sie zur Orientierung beitragen. So das ich das Erlebte zuordnen und auch damit arbeiten kann um ein wenig auf dem Weg voranzukommen.

  • die Bezeichnung "Todloses Element" (amatam dhātum)

    Wobei man gerade bei diesem Thema nicht vergessen sollte,

    daß Worte immer nur Worte sind und ihre Bedeutung oft

    verschieden verstanden werden. Da trifft insbesondere auch

    auf "Element" zu wobei die Übersetzung mit "Art" als besser

    erscheinen kann.

    So gibt es bei der Aufzählung auch ganz extrem allgemein

    gehaltene Übersetzungen wie z.B. oben abbhuta mit (31) das

    "Außerordentliche" was ein ziemlich platte Übersetzungsinterpretation ist.

    Und natürlich ist nibbanam auch "Wunschlosigkeit" und

    Wahnerlöschung usw.

  • Ich habe keine Ahnung ob man Nibbana wieder verlassen kann, diesbezügliche Aussagen der Überlieferung erscheinen meiner Unwissenheit widersprüchlich. Es geht dabei schließlich um die höchsten Dinge. Ansonsten mache ich mir schon gern möglichst klare, einfache Konzepte, soweit sie zur Orientierung beitragen. So das ich das Erlebte zuordnen und auch damit arbeiten kann um ein wenig auf dem Weg voranzukommen.

    In rechter Versenkung kann Nibbana erreicht werden, wenn die rechte Versenkung verlassen wird, wird auch Nibbana verlassen. Irgendwo hab ich mal gelesen das Buddha sagte das kein Mensch im Samsara auf Dauer im Nibbana sein kann.

  • Da fragt sich dann auch was die rechte Weise ist um diese Worte zu verstehen bzw. wo die unrechte Weise genau beginnt. Schwer abzugrenzen.

    Jedenfalls ist nicht zu übersehen dass bei der Aufzählung in S.43.14-44 mehrere positive Begriffe vorkommen und auch dhātu bezeichnet in sämtlichen Übersetzungen "etwas", und nicht dessen Abwesenheit: Element, Eigenschaft, Status usw., meinetwegen auch "Art". Abwesend ist der Tod (mata) in amatam dhātum.


  • In rechter Versenkung kann Nibbana erreicht werden, wenn die rechte Versenkung verlassen wird, wird auch Nibbana verlassen. Irgendwo hab ich mal gelesen das Buddha sagte das kein Mensch im Samsara auf Dauer im Nibbana sein kann.

    Mag sein, aber wo nicht nibbana ist, ist samsara und dort entsteht kamma. Aber das ist ein anderes Thema und ein neuer Ausgangspunkt für endlose Diskusionen verschiedener traditioneller Auffassungen (etwa nibbana und samsara sind eins usw.) . Das lass ich jetzt lieber mal.

  • Buddha Natur ist für mich nur ein anderer Begriff für Leerheit. Begrifflichkeiten können immer in die Irre führen, wenn man sich daraus ganz konkrete Ansichten strikt. Die " Leerheit" kann man vlt. schnell fälschlicherweise als Nihilismus interpretieren...Um dem zu entgehen, hat man den Begriff positiv formuliert.... aber aus dem Begriff Buddha-Natur kann man sich dann ggf. wieder fälschlicherweise einen Essentialismus basteln ... Die Wahrheit liegt dazwischen... Aber wer an den Wortlauten und den Personen anhaftet die diese angeblich gesagt haben oder eben nicht, dem bleibt nur das ein oder andere Extrem ...schwarz oder weiß.....nur Oberfläche...und der eigentliche Inhalt bleibt einem so verborgen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Abwesend ist der Tod (mata) in amatam dhātum.

    Ja, richtig aber was bedeutet das? Abwesend von Tod?

    Während das für den einen eine ewige Buddhanatur bedeutet,

    ist es für den anderen die Abwesenheit von allem nur denkbaren,

    da alles denkbare der Vergänglichkeit und damit dem Tode unterliegt.

  • Abwesend ist der Tod (mata) in amatam dhātum.

    Ja, richtig aber was bedeutet das? Abwesend von Tod?

    Während das für den einen eine ewige Buddhanatur bedeutet,

    ist es für den anderen die Abwesenheit von allem nur denkbaren,

    da alles denkbare der Vergänglichkeit und damit dem Tode unterliegt.

    Mit "Abwesenheit von allem denkbaren" ist das Ende des Denkens erreicht. Da ist es dann freilich unnötig, eine Buddhanatur zu denken. Aber die Lehre wird nicht durch bloßes Denken verwirklicht, insofern könnte "Buddhanatur" eine Metapher sein, in dem Bewusstsein dass sie nur ein Gedanke ist, ein Mittel um das Undenkbare zu erreichen.

  • Aber die Lehre wird nicht durch bloßes Denken verwirklicht, insofern könnte "Buddhanatur" eine Metapher sein, in dem Bewusstsein dass sie nur ein Gedanke ist ...

    Man könnte mit "bloßen Denken" natürlich denken Buddhanatur nur zu denken. :)

  • Aber die Lehre wird nicht durch bloßes Denken verwirklicht, insofern könnte "Buddhanatur" eine Metapher sein, in dem Bewusstsein dass sie nur ein Gedanke ist ...

    Man könnte mit "bloßen Denken" natürlich denken Buddhanatur nur zu denken. :)

    Könnte man auch, aber Denken ist nur ein Teil der Praxis, manchmal steht ja die Sammlung im MIttelpunkt. MIr ist jedenfalls das Philsophieren nach strenger Logik weniger wichtig als das was aus Erfahrung und Verwirklichung kommt. Und da habe ich Achtung vor den Meistern des Mahayana, obwohl ich mich am Theravada orientiere.

  • Beim Lesen dieses Threads werde ich einmal mehr in meiner Meinung bestärkt, dass es vom Weg ablenkt, sich über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die man (noch) nicht selber erkannt hat.


    Man erkennt nicht, weil man sich statt anstrengt Fähigkeiten zu entwickeln, nachplappert.


    Viel geplappert, allerlei Theorien und Konstrukte: Rangtong, Shengtong, Buddhanatur, konventionelle Wirklichkeit, absolute Wirklichkeit.

    All diese und weitere Theorien vermögen nicht Verblendung zu mindern, befreien nicht von dukkha, führen nicht zu nibbana.


    Der wiederkehrende Streit, welche Verblendung die bessere ist erinnert an die Blinden und den Elefanten:

    Zitat


    aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/…C3%A4nner_und_der_Elefant


    Eine der berühmtesten Versionen im 19. Jahrhundert war das Gedicht The Blind Men and the Elephant (Die blinden Männer und der Elefant) von John Godfrey Saxe (1816–1887).


    Das Gedicht beginnt mit

    It was six men of Indostan to learning much inclined,

    Who went to see the Elephant (though all of them were blind),

    That each by observation might satisfy his mind



    In freier Übersetzung:


    Es war'n mal sechs Männer (Hindustanten),

    geneigt recht viel zu erfahren.

    Die gingen, zu seh'n einen Elefanten (obwohl's alle Blinde waren),

    dass jeder durch seine Betrachtung konnt' Wissen erlang'n und bewahren.


    Sie kommen zu dem Schluss; dass der Elefant wie eine Wand, eine Schlange, ein Speer, ein Baum, ein Fächer oder ein Tau sei, abhängig davon, wo sie ihn befühlt haben. Die geraten in eine hitzige Debatte, die aber nicht in Handgreiflichkeiten ausartet.



    Moral:

    So oft in theologic wars, the disputants, I ween,

    Rail on in utter ignorance, of what each other mean,

    And prate about an Elephant not one of them has seen![5]



    In freier Übersetzung:


    Moral von der Geschicht':

    Häufig im Krieg der Theologen bekämpfen sich Koryphäen.

    Was der Eine als Wahrheit hat erkannt, die Andren als Lüge schmähen,

    Und plappern über 'nen Elefant, den keiner hat je gesehen!


    Es existiert nur eines, das das Potential hat Verblendung zu nehmen: Der achtfachen Pfad


    Deshalb, liebe Buddhisten, geht still und leise weiter auf dem Pfad, Schritt für Schritt damit Erkenntnis wächst und Zweifel schwinden. :)

    Einmal editiert, zuletzt von xxx ()

  • aber Denken ist nur ein Teil der Praxis, manchmal steht ja die Sammlung im MIttelpunkt

    Das rechte Denken ist allerdings der wichtigste Teil

    oder wie sollte es zu rechter Sammlung kommen?


    Aber natürlich ist auch rechter Denken nicht ohne Bedingung.

    Man könnte sogar sagen, daß das rechte gesammelte Betrachten

    zum rechten Denken führt. Du kennst ja die Zusammenhänge:


      1. Achtsamkeit (sati-sambojjhanga,
      2. Gesetzesergründung (dhammavicaya-sambojjhanga), =rechtes Denken,
      3. Willenskraft (viriya-sambojjhanga;
      4. Verzückung (píti-sambojjhanga;
      5. Gestilltheit (passaddhi-sambojjhanga),
      6. Sammlung (samádhi-sambojjhanga;
      7. Gleichmut ( upekkhá-sambojjhanga).
  • Dazu scheint es aber auch die Unterschiedlichsten Ansichten zu geben....was das rechte Denken angeht oder was Buddha mit "rechter Gesinnung" gemeint hat.