Ich würde nicht sagen, dass die, die heutzutage den Weg studieren, sich keine Mühe geben - aber oft lernen sie einfach Zen-Geschichten auswendig und versuchen, über alte und moderne Zenmeister Urteile zu fällen, wählerisch in Worten und Sätzen herumstochernd und dabei komplizierte Begründungen schaffend und abgestandene Slogans lernend. Wann kommen sie je damit zu Ende? Wenn du Zen auf diese Art und Weise studierst, dann wird alles, was du davon hast, eine Sammlung abgenutzter Antiquitäten und Kuriositäten sein.
Wenn du es auf diese Weise unternimmst "die Quelle zu suchen und das Fundamentale zu studieren", dann kletterst du letzlich nur den Fahnenmast deines Intellekts und deiner Fantasie hoch. Wenn du keinem Eingeweihten begegnest, wenn du nicht selbst einen unbezwingbaren Willen hast, wenn du niemals in dich selbst zurückgetreten bist und an deinem Geist gearbeitet hast, wenn du nicht all dein früheres und späteres Wissen und deine Ansichten von unübertrefflichen Wundern abgeschüttelt hast, wenn du dich nicht direkt von all dem befreit und die ursächlichen Bedingungen der fundamentalen großen Angelegenheit verstanden hast - dann ist genau das der Grund dafür, dass du immer noch nur halb angekommen bist, zurückfällst und nicht unterscheiden oder verstehen kannst. Wenn du einfach so weiter machst, dann wirst du, selbst wenn du dich dein ganzes Leben lang eifrig bemühst, trotzdem die fundamentale Quelle nicht einmal im Traum erblicken.
Darum sagte der Mann in den alten Zeiten: "Erwachen ist getrennt von Erklärungen mit Worten - nie gab es je einen Erlanger." Deshan sagte: "Unsere Schule hat keine Ausdrücke in Worten und nicht ein Ding oder eine Lehre, sie den Leuten zu geben."
Yuanwu Keqin (圜悟克勤)