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  1. Buddhaland Forum
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Lebewesen

  • Schmu
  • 4. März 2021 um 21:22
  • Geschlossen
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  • Alephant
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    • 12. März 2021 um 08:24
    • #251

    void Ich glaube du könntest 'Glas halb leer und halbvoll' wirklich über Bord werfen. Zu beschränkt, diese Metapher, um die Verschiedenheit buddhistischer Texte und Praktiken angemessen anzudeuten, wenigstens.

    Das erbauliche und heilsame Sprechen wurde von Buddha (so kann mans in den LR lesen auf jeden Fall) hervorgehoben/gelobt. Es gibt mindestens eine andere Lehrrede, in der Nibbana, das höchste Ziel mit vielen (!) wohlklingenden und preisenden Worten bedeutet werden soll.

    Ich nehme an, allein solche Stellen gibts schon viel. Dazu kommen die noch die Passagen natürlich auch über die Unverblendung (trotz Samsara), wenn du das Wort magst. Auch gute und anspornende Aussagen.

    Man könnte ja nen Thread erstellen. 'Erbauliche Passagen aus den LRen'). Und da könnte man dann streiten. "DAS ist doch niemals erbaulich, das ist das dümmste was ich je aus dem Palikanon gelesen hab". 🙄🤦

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant (12. März 2021 um 08:30)

  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 09:03
    • #252
    void:

    ...

    Aber es ist verblüffend, das hier das "Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes."

    kaum mehr aufzufinden ist. Ist das nicht verwirrend?

    Hallo void.

    Das mit dem Ungeborenen ist Udana 8.3, während du Udana 8.1 zitiert hast.

    Liebe Grüße

  • Rudolf
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    • 12. März 2021 um 09:03
    • #253

    [lz]

    Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen.

    Itivuttakam 43, Udana VIII.3[/lz]

    Der Buddha hat viele "vernünftige" Reden gehalten, die man der Psychologie, Philosophie oder praktischen Weisheit zuordnen könnte.

    Aber eine Religion hat noch mehr. Bei einer Religion kommen noch die Erfahrungen hinzu, die ein Yogi in der tiefen Meditation gemacht hat, was normale psychologische Untersuchungen übersteigt.

    Und dann müssen wir selbst schauen, was da als Leben dieses Yogis geschildert wird und was er sonst noch gesagt hat und wie viel andere vertrauenswürdige Anhänger er gehabt hat und welche Personen wir selbst kennen, die in dieser Tradition schon lange studiert und meditiert haben, und welchen Eindruck sie auf uns machen ....

    Und dann können wir entscheiden, ob wir auch den "religiösen" Aussagen dieses Yogis oder "Erleuchteten" vertrauen.

    Das hebt ja nicht die Methode auf, dass sich etliche säkular (Religion ablehnende) eingestellte Mitbürger nur für den vernünftigen Teil der Buddhalehre interessieren. das ist ok, finde ich.

    Anscheinend scheint umgekehrt das Religiöse für andere nicht ok zu sein? ("Phantasien", "allerdümmste Aussage")

    :rainbow:

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    Zen
    • 12. März 2021 um 09:11
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    • #254
    Vedana:

    void Ich glaube du könntest 'Glas halb leer und halbvoll' wirklich über Bord werfen. Zu beschränkt, diese Metapher, um die Verschiedenheit buddhistischer Texte und Praktiken angemessen anzudeuten, wenigstens.

    Das erbauliche und heilsame Sprechen wurde von Buddha (so kann mans in den LR lesen auf jeden Fall) hervorgehoben/gelobt. Es gibt mindestens eine andere Lehrrede, in der Nibbana, das höchste Ziel mit vielen (!) wohlklingenden und preisenden Worten bedeutet werden soll.

    Ich nehme an, allein solche Stellen gibts schon viel. Dazu kommen die noch die Passagen natürlich auch über die Unverblendung (trotz Samsara), wenn du das Wort magst. Auch gute und anspornende Aussagen.

    Mir geht es darum, wie aus solchen, erbaulichen und preisenden Reden, wo eben statt auf die Verblendung ( die Krankheit) auf die Gesundheit ( die Möglichkeit zur Befreiung), sich in der Geschichte des Buddhismus sich später das Konzept der Buddhanatur ergeben hat, in dem die Präsenz des Potentials zur Befreiung vergegenwärtigt wird. Mit seinen Vorteilen: Dass man - wie durch Buddhas Anspornung - positiv auf das Ziel ausgerichtet wird. Und mit seinem Nachteil einer Verdinglichung.

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  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 09:30
    • #255
    void:

    ...

    Eine Sprache die in den Lehreden im Palikanon sonst gemieden wird, weil sie in sich die Gefahr der Verdinglichung trägt, wo man dann weiter fragt, was denn diese "Umgestaltete" ist, wo es zu finden ist und was seine Eigenschaften sind. Die Konzepte können selbst zum Hindernis werden.

    ...

    Diese Fragen werden witzigerweise tatsächlich so in einer Sutta beantwortet:

    Was ist das Ungestaltete?

    S.43.14-44 - Das Trieblose usw. - 3-43. Anāsavādi Sutta, 44. Parāyana Sutta:

    ...

    Was ist dies nun? Was da

    • Versiegung von Reiz, (rāga)
    • Versiegung von Abwehr, (dosa)
    • Versiegung von Verblendung (moha)

    ist, das ist dies.

    ...

    Samyutta Nikaya 43

    Wo ist es zu finden?

    S.43.14-44 Das Trieblose usw. - 3-43. Anāsavādi Sutta, 44. Parāyana Sutta:

    ...

    Und was ist der dorthin führende Pfad?

    • Auf den Körper gerichtete Achtsamkeit,
    • Ruhe und Klarsicht,
    • die sechsfache Einigung,
    • die 7 Heilsdinge.

    Das nennt man den dorthin führenden Pfad.

    ...

    Samyutta Nikaya 43

    Eine Sutta weiter oben eine vollständigere Liste:

    S.43.13 Das Ziel - 2. Anata Sutta:

    ...

    Und was ist der zum Ziel führende Pfad?

    • Auf den Körper gerichtete Achtsamkeit,
    • Ruhe und Klarsicht,
    • die sechsfache Einigung,
    • die 4 Pfeiler der Achtsamkeit,
    • die 4 rechten Kämpfe,
    • die 4 Machtfährten,
    • die 5 Fähigkeiten,
    • die 5 Kräfte,
    • die 7 Erweckungen,
    • der edle achtfältige Pfad.

    Das nennt man den zum Ziel führenden Pfad.

    ...

    Samyutta Nikaya 43

    Was sind seine Eigenschaften?

    S.43.14-44 - Das Trieblose usw. - 3-43. Anāsavādi Sutta, 44. Parāyana Sutta:

    "Zeigen will ich euch, ihr Mönche:

    (14) das Trieblose, (anāsava)

    (15) die Wahrheit, (sacca)

    (16) das Transzendente, (pāra)

    (17) das Feine, (nipuṇa)

    (18) das gar schwer zu Sehende, (sududdasa)

    (19) das Unverwelkliche, (ajajjara)

    (20) das Bleibende, (dhuva)

    (21) das Unauflösliche, (apalokita)

    (22) das Unsichtbare, (anidassana)

    (23) das nicht Abgesonderte, (nippapañca)

    (24) das Stille, (santa)

    (25) das Todlose, (amata)

    (26) das Erlesene, (paṇīta)

    (27) das Glück, (siva)

    (28) den Frieden, (khema)

    (29) die Durstversiegung, (taṇhākkhaya)

    (30) das Erstaunliche, (acchariya)

    (31) das Außerordentliche, (abbhuta)

    (32) das Notlose, [sichere, gesunde, heile] (anītika)

    (33) das notlose Ding, (anītikadhamma)

    (34) die Wunschlosigkeit, (nibbāna)

    (35) das Unbedrängte, (abyāpajjha)

    (36) die Entreizung, (virāga)

    (37) das Lautere, (suddhi)

    (38) die Erlösung, (mutti)

    (39) das Haftlose, (anālaya)

    (40) das Eiland (dīpa)

    (41) die Geborgenheit, (leṇa)

    (42) den Schutz, (tāṇa)

    (43) die Zuflucht, (saraṇa)

    (44) das andere Ufer, das Ziel, das Ende (parāyana)

    ...

    Alles anzeigen

    Samyutta Nikaya 43

    Liebe Grüße

  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 09:41
    • #256
    Punk:
    void:

    Zitat

    Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen.

    Itivuttakam 43, Udana VIII.3

    Hallo Void

    Ich schätze deine Art zu moderieren und zu diskutieren ja sehr. Hier hast du jedoch die allerdümmste Aussage des ganzen Palikanon zitiert:nosee:


    Als könne man auf diese plumpe Art den Goldtopf (Leprechaun) unter dem Regenbogen beweisen:

    Es gibt ein güldener, glänzender, strahlender Topf voller Gold unter dem Regenbogen. Gäbe es diesen güldenen, glänzenden, strahlenden Topf voller Gold unter dem Regenbogen nicht, so könnte man dort unter dem Regenbogen kein Gold finden.

    Das ist doch kein Beweis, dass dort Gold zu finden wäre.

    Alles anzeigen

    Hallo Punk.

    Ich denke nicht, dass es als Beweis gemeint ist.

    Es ist eine Aussage wie:

    "Es gibt eine Welt außerhalb des Gefängnisses. Weil es eine Welt außerhalb des Gefängnisses gibt, ist ein Ausbruch aus dem Gefängnis möglich."

    Das ist auch kein Beweis, dass es eine Welt außerhalb des Gefängnisses gibt.

    Der Beweis wäre, wenn der Ausbruch aus dem Gefängnis gelingt oder wenn man die Möglichkeit hat aus dem Gefängnis nach draußen zu schauen oder wenn man sich an ein Leben außerhalb des Gefängnisses erinnert.

    Liebe Grüße

  • Online
    void
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 12. März 2021 um 09:54
    • Offizieller Beitrag
    • #257
    Raphy:
    void:

    ...

    Aber es ist verblüffend, das hier das "Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes."

    kaum mehr aufzufinden ist. Ist das nicht verwirrend?

    Hallo void.

    Das mit dem Ungeborenen ist Udana 8.3, während du Udana 8.1 zitiert hast.

    Liebe Grüße

    Alles anzeigen

    Oje, wie blöd von mir. Ich hatte mich davon beirren lasse, dass der Anfang fast gleich ist:

    Udāna 8.3:

    Thus I heard: At one time the Gracious One was dwelling near Sāvatthī, in Jeta’s Wood, at Anāthapiṇḍika’s monastery. Then at that time the Gracious One was instructing, rousing, enthusing, and cheering the monks with a Dhamma talk connected with Emancipation. Those monks, after making it their goal, applying their minds, considering it with all their mind, were listening to Dhamma with an attentive ear.

    Then the Gracious One, having understood the significance of it, on that occasion uttered this exalted utterance:

    “There is, monks, an unborn, unbecome, unmade, unconditioned. If, monks there were not that unborn, unbecome, unmade, unconditioned, you could not know an escape here from the born, become, made, and conditioned. But because there is an unborn, unbecome, unmade, unconditioned, therefore you do know an escape from the born, become, made, and conditioned.”

    Das entspricht sehr dem deutschen Inhalt.

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  • Noreply
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    • 12. März 2021 um 10:41
    • #258

    [lz]

    „Es gibt, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“[/lz]

    Da lag mein Problem, das ich das Ungeborene gesucht habe. Denn das muss ja etwas sein das sich auch in meinem Leben mit meiner Sprache, meinem Denken gefunden werden können. Ich hab es erreicht und es ist ganz einfach zu leben. Nur eben nicht mehr durch Sprache, Denken, Schreiben. Beim Schreiben ist es auch jetzt da und ich fühle mich wohl damit und das Schreiben bleibt innerhalb des Raumes und kann ihn doch nicht beschreiben. Außer so wie Buddha, das gemacht hat. Auch, dass es keine Befreiung gibt, wenn es diesen "Raum" nicht gibt ist mir vollkommen klar bewusst.

    Es gibt Sorgen, Geburt, Absterben, Freude, Ärger usw. aber was mich seit ein paar Jahren immer wundert, ohne Leiden. Ich war also nicht auf der Suche nach Leidbefreiung, sondern nach einem Bezeigung meiner Leidbefreiung.

  • Alephant
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    • 12. März 2021 um 11:27
    • #259

    Es gibt Geburt und Sorgen und Ärger nicht ohne Leiden. Wie soll das denn gehen?


    Das Ungeborene von dem hier grad gesprochen wird, dass hast du noch lange nicht erreicht Noreply .

  • Noreply
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    • 12. März 2021 um 11:30
    • #260
    Vedana:

    Es gibt Geburt und Sorgen und Ärger nicht ohne Leiden. Wie soll das denn gehen?


    Das Ungeborene von dem hier grad gesprochen wird, dass hast du noch lange nicht erreicht Noreply .

    Genau das war auch die Frage, die dem Buddha oft gestellt wurde. Er hat sie beantwortet.

  • Punk
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    • 12. März 2021 um 12:25
    • #261
    Raphy:

    "Es gibt eine Welt außerhalb des Gefängnisses. Weil es eine Welt außerhalb des Gefängnisses gibt, ist ein Ausbruch aus dem Gefängnis möglich."

    Und wenn es keine Welt ausserhalb des Gefängnis gäbe ? Wir dazu verdammt sind für immer und ewig im Gefängnis zu sitzen :doubt: ?

    ... dann, meine ich, hilft uns die Lehre Buddhas dies zu ertragen.

    Das reicht mir.

  • Schmu
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    • 12. März 2021 um 12:29
    • #262
    Schmu:

    Es sind doch nur 2 Arten zu denken. Mehr ist es doch gar nicht.

    5 Minuten vor deinem Tod wird niemand erscheinen und dir einen "Orden für herausragend westlich-logisches Denken" verleihen. 💀

    Punk:

    Das verstehe ich jetzt nicht so recht, was du damit meinst.

    Ich will auch nicht ein Stachel in jemandes Fleisch sein oder irgendwie die Buddhalehre kritisieren. Aber ich bevorzuge schon eher ein höheres Denken.

    Was du da höheres Denken nennst, damit meinst du das wissenschaftlich-logische Denken. Das ist begrenzt für mich, es kann nur einen Teil der Welt erklären, nicht die ganze. Ich komme damit ein gutes Stück weit und dann stoße ich an eine Grenze. Ich bin selber eher der mathematisch-physikalische Typ, aber das ist nur der eine Teil von mir. Der andere ist damit nicht zufrieden, dem scheint dieses Denken selber eine Verblendung zu sein, jedenfalls wenn es den Anspruch hat, die Wahrheit / Wirklichkeit herauszufinden.

    Man könnte sagen, das ist die zentrale Frage in meinem Leben: Was ist Wahrheit, was ist Wirklichkeit? Ich finde nicht, dass das rein logische Denken mich da alleine weiterbringt.

    "Logisch" ist auch wieder nur ein Begriff. Die Buddhalehre ist für mich genauso logisch. Es ist eigentlich nicht mal so sehr eine andere Art von Logik, sondern das Forschungsobjekt ist nur ein anderes: das Forschungsobjekt bin ich selbst.

    Bei Buddha ist es eben nur so, dass ich dieses oder jenes in meine eigene Erfahrungswelt übersetzen muss. Geeignet ist sie für jeden, ob ich den Buddhismus nun eher wie eine volkstümliche Religion betreibe (mit Ritualen, Glauben, Göttern, Dämonen...), oder ob ich es als ein psychologisch-philosophisches Gebäude sehe, dann finde ich die "Götter" und "Dämonen" problemlos in mir.

    Punk:

    Was das Metaphysische betrifft, unsere Umwelt beschreibt oder uns als Menschen folge ich keinen religiösen Theorien und stelle keine Phantasien an. Weder buddhistisch noch sonstige. Diesbezüglich lasse ich mich von der Vernunft leiten, d.h. der empirischen Wissenschaft.

    Ich lasse mich auch von der Vernunft leiten. Möglicherweise fasse ich den Begriff lediglich etwas weiter als du. Ich folge da weder nur der Wissenschaft, noch nur dem Buddhismus. Was ich aber zum Buddhismus sagen kann: Buddha hat da Dinge herausgefunden, davon kann die westliche Philosophie und auch die Psychologie nur träumen. Und es ist sehr schlüssig, es konzentriert sich aufs Wesentliche. Dagegen ist vieles andere ein Sich-Verlieren im nebligen Durcheinander für mich.

    Punk:

    Der Buddhalehre folge ich um meine Persönlichkeit, meine Psychologie zu verstehen zu formen und zu vervollkommnen. Da hat Buddha gute Anleitungen und richtige Techniken gelehrt: Weshalb hatte ich mal Liebeskummer ? Weshalb habe ich mich gerade in meine Frau verliebt ? Warum schreie ich meine Kinder an, wenn sie sich nicht so verhalten wie ich es gerne hätte, weshalb freue ich mich, weshalb fürchte ich mich etc. etc.

    Ja, auch dafür ist die Buddhalehre perfekt. Für das ganze Zeug im Leben, was einen beschäftigt und aufwühlt und wo man sich fragt: Warum mache ich dieses und jenes, warum bin ich so?

    Kinder habe ich nicht. Aber natürlich weiß ich, dass Erwachsene ihre Kinder anschreien. Bis ich herumschreie, muss schon einiges passieren. Das sind dann eben keine Kinder, sondern Erwachsene.

    Über mir wohnt ein junges Pärchen mit ihrem kleinen Kind. Manchmal schreien sie es an (beide, mal er, mal sie), und dann fängt es an zu heulen, das übliche Spiel. :) Ich sitze hier mit Abstand und denke: Merkt ihr nicht, weswegen ihr jetzt rumschreit? Weil das Kind euch (schon jetzt) so ähnlich ist. Es zeigt euch das, was ihr an euch selber doof findet. Das ist es oft im Kern, was passiert.

    Alle paar Monate schreien sie sich auch gegenseitig an. Am Schluss knallt er dann die Türen, verlässt die Wohnung, und macht einen Wut-Dampfkessel-Spaziergang, bis er sich wieder beruhigt hat.

  • Alephant
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    • #263
    Ellviral:
    Vedana:

    Es gibt Geburt und Sorgen und Ärger nicht ohne Leiden. Wie soll das denn gehen?


    Das Ungeborene von dem hier grad gesprochen wird, dass hast du noch lange nicht erreicht Noreply .

    Genau das war auch die Frage, die dem Buddha oft gestellt wurde. Er hat sie beantwortet.

    nur fällt es dir immer wieder mal ein, was komplett anderes zu antworten oder zu schreiben.

    Ich will es ja manchmal wirklich verstehen. Ich lese deine Zeilen oft mehrmals.


    Vorhin hab ich mich gefragt: Im Ernst? Meint er das wirklich so? Jetzt hier an dieser Stelle zu suggerieren, er hätte dieses Ungeborene und Unentstandene 'gesehen'/erfahren?


    Mit dem Begriff 'Raum' (du hattest den auch in Anführungszeichen gesetzt) kann ich aber noch mal was zu 'halb voll <> halb leer' sagen. Ist doch toll (ein volles Glas?) so eine Vorstellung, void? Und davon ziehst du dann (durch entsprechendes Unterlassen und aktivem Tun, worunter ich auch Meditation verstehe) alles dunkle weg.


    Eigentlich ziemliches Sonntagsgeschwätz von mir. Und das schon an einem Freitag! Naja ich wünsche ein angenehmes Wochenende schonmal ✌️

  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 12:44
    • #264
    Punk:
    Raphy:

    "Es gibt eine Welt außerhalb des Gefängnisses. Weil es eine Welt außerhalb des Gefängnisses gibt, ist ein Ausbruch aus dem Gefängnis möglich."

    Und wenn es keine Welt ausserhalb des Gefängnis gäbe ? Wir dazu verdammt sind für immer und ewig im Gefängnis zu sitzen :doubt: ?

    ... dann, meine ich, hilft uns die Lehre Buddhas dies zu ertragen.

    Das reicht mir.

    Super. :like:

    Das ist sowieso die Übung.

    Der Weg aus dem Gefängnis, führt durch das Gefängnis.

    Der Weg aus dem Leid, führt durch das Leid.

    Weder das Gefängnis haben wollen, noch das Gefängnis weg haben wollen.

    Weder Leid haben wollen, noch Leid weg haben wollen.

    Einfach mit dem sein was hier ist.

    Ist natürlich meist nicht so einfach, besonders bei unangenehmem Fühlen, aber für mich ein hilfreicher Ansatz.

    Das ist eben die Übung.

    Liebe Grüße

  • Alephant
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    • 12. März 2021 um 12:46
    • #265
    Punk:
    Raphy:

    "Es gibt eine Welt außerhalb des Gefängnisses. Weil es eine Welt außerhalb des Gefängnisses gibt, ist ein Ausbruch aus dem Gefängnis möglich."

    Und wenn es keine Welt ausserhalb des Gefängnis gäbe ? Wir dazu verdammt sind für immer und ewig im Gefängnis zu sitzen :doubt: ?

    ... dann, meine ich, hilft uns die Lehre Buddhas dies zu ertragen.

    Das reicht mir.

    Ja da waren wir vorhin schon. Erbauliche Aussagen. Guttuende Worte Buddhas. Da wirkt bei mir gut die Lehrrede über die Selbstentsagung. Ich kann da klar mit vielem weniger was anfangen, aber sie hilft mir, mich milde zu stimmen. Besser manches ertragen können.

  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 12:49
    • #266
    void:

    ...

    Oje, wie blöd von mir. Ich hatte mich davon beirren lasse, dass der Anfang fast gleich ist:

    ...

    Passiert mir auch gerne mal, sowas. :grinsen:

    Liebe Grüße

  • Rudolf
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    • 12. März 2021 um 13:13
    • #267
    Raphy:

    Weder das Gefängnis haben wollen, noch das Gefängnis weg haben wollen.

    Weder Leid haben wollen, noch Leid weg haben wollen.

    Einfach mit dem sein was hier ist.

    Ist natürlich meist nicht so einfach, besonders bei unangenehmem Fühlen, aber für mich ein hilfreicher Ansatz.

    Das ist eben die Übung.

    Interessant dabei ist, dass ausgerechnet der Initiator des Buddhismus, auf den ihr euch so gerne stützt, um hier zu sein so wie es ist, nicht zuhause bleiben wollte, wo es war wie es ist, sondern sieben Jahre lang bewusst und intensiv nach einem Ausweg aus dem Gefängnis gesucht hat.

    :rainbow:

  • Alephant
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    • 12. März 2021 um 13:36
    • #268

    Ja etwas weghaben wollen kann schon der Impuls für wenigstens einigermassen rechte (da fängts schon an) Anstrengung sein. Also unruhigen Geist weghaben wollen, innere Unruhe weghaben wollen, Neigung zum Aufenthalt in Vorstellungen, also dem Ergebensein von bedingt entstehenden Assoziationsketten, sowas. Oder auch weghaben wollen von inneren zweifelnden Fragen im Umgang mit anderen. Weghaben wollen ... ?

    Da sagte der Buddha, dass die Ausübung von rechter Achtsamkeit und den Handlungen in der Welt (viel?) schwerer ist, als in der Sangha (die damals).


    Nachbemerkung. Kommt mir passend vor. In der Welt (Gesellschaft) ist man häufig auch vielen zweifel- und angstschürenden Situationen ausgesetzt. Vielen Herausforderungen auch bedingt durch starke emotionale Bindungen. Da muss man auch durch, und manches weghaben wollen. Bevor man evtl was Neues aufbauen kann. Und wos auch rechte Anstrengung für mich als nicht - Mönch gibt. Im Leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant (12. März 2021 um 13:43)

  • Noreply
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    • 12. März 2021 um 13:48
    • #269
    Vedana:
    Ellviral:
    Vedana:

    Es gibt Geburt und Sorgen und Ärger nicht ohne Leiden. Wie soll das denn gehen?


    Das Ungeborene von dem hier grad gesprochen wird, dass hast du noch lange nicht erreicht Noreply .

    Genau das war auch die Frage, die dem Buddha oft gestellt wurde. Er hat sie beantwortet.

    nur fällt es dir immer wieder mal ein, was komplett anderes zu antworten oder zu schreiben.

    Ich will es ja manchmal wirklich verstehen. Ich lese deine Zeilen oft mehrmals.


    Vorhin hab ich mich gefragt: Im Ernst? Meint er das wirklich so? Jetzt hier an dieser Stelle zu suggerieren, er hätte dieses Ungeborene und Unentstandene 'gesehen'/erfahren?


    Mit dem Begriff 'Raum' (du hattest den auch in Anführungszeichen gesetzt) kann ich aber noch mal was zu 'halb voll <> halb leer' sagen. Ist doch toll (ein volles Glas?) so eine Vorstellung, void? Und davon ziehst du dann (durch entsprechendes Unterlassen und aktivem Tun, worunter ich auch Meditation verstehe) alles dunkle weg.


    Eigentlich ziemliches Sonntagsgeschwätz von mir. Und das schon an einem Freitag! Naja ich wünsche ein angenehmes Wochenende schonmal ✌️

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    Ich weiß das du mich nicht verstehst. Du glaubst, dass ich Vorstellungen habe, die ich schreibe. Ich habe aber erst Vorstellungen, wenn ich meines lese, korrigiere und abschicke. Du suchst nach meinen Vorstellungen und ich vermindere Vorstellungen durch Absenden, die gerade erschienen sind. Ich versteh dich schon, weil ich deine Vorstellungen bei mir zulasse, einfach weil ich sie nicht blockiere, die kommen aber nur in meine Gedankenwelt. Also erwarte nicht von einem leeren Raum etwas das du erwartest. Das ich das du liest ist ganz allein ein ich das du erzeugst. Hier ist keines.

  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 13:55
    • #270
    Rudolf:
    Raphy:

    Weder das Gefängnis haben wollen, noch das Gefängnis weg haben wollen.

    Weder Leid haben wollen, noch Leid weg haben wollen.

    Einfach mit dem sein was hier ist.

    Ist natürlich meist nicht so einfach, besonders bei unangenehmem Fühlen, aber für mich ein hilfreicher Ansatz.

    Das ist eben die Übung.

    Interessant dabei ist, dass ausgerechnet der Initiator des Buddhismus, auf den ihr euch so gerne stützt, um hier zu sein so wie es ist, nicht zuhause bleiben wollte, wo es war wie es ist, sondern sieben Jahre lang bewusst und intensiv nach einem Ausweg aus dem Gefängnis gesucht hat.

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    Hallo Rudolf.

    Ich sehe da keinen Widerspruch. Aktivität ist erlaubt im Hiersein wie es ist.

    Majjhima Nikāya 38 - Die längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens - Mahātaṇhāsaṅkhaya Sutta:

    ...

    (Das Ende des Kreislaufs: Völliges Aufhören)

    40. "Wenn er mit dem Auge eine Form sieht, ist er nicht begierig nach ihr, wenn sie angenehm ist, lehnt sie nicht ab, wenn sie unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."

    "Wenn er mit dem Ohr einen Klang hört ist er nicht begierig nach ihm, wenn er angenehm ist, lehnt ihn nicht ab, wenn er unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."

    "Wenn er mit der Nase einen Geruch riecht, ist er nicht begierig nach ihm, wenn er angenehm ist, lehnt ihn nicht ab, wenn er unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."

    "Wenn er mit der Zunge einen Geschmack schmeckt, ist er nicht begierig nach ihm, wenn er angenehm ist, lehnt ihn nicht ab, wenn er unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."

    "Wenn er mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt, ist er nicht begierig nach ihm, wenn es angenehm ist, lehnt es nicht ab, wenn es unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."

    "Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, ist er nicht begierig nach ihm, wenn es angenehm ist, lehnt es nicht ab, wenn es unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."

    ...

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    Majjhima Nikāya 38

    Es bedeutet ja nicht, dass man blind/unbewußt macht was man will, ein blinder/unbewußter Sklave der Triebe ist.

    Und man ist auch nicht zu Passivität gezwungen. Wenn es an der Zeit ist sich anzustrengen, dann strengt man sich an.

    Und damit ist man dann. :grinsen:

    Es geht vor allem darum das unangenehme Fühlen nicht abzulehnen und das angenehme Fühlen nicht zu begehren.

    Das sind ja meist die gewohnheitsmässigen Tendenzen.

    Vedana sind ein wichtiger Schlüssel neben Körper, Geist und Geistobjekten.

    Aber es hilft eben auch nicht umgekehrt das unangenehme Fühlen haben zu wollen und das angenehme Fühlen weg haben zu wollen.

    Es ist beides zu Überwinden Zu- und Abneigung. Haben wollen und weg haben wollen.

    Majjhima Nikāya 38 - Die längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens - Mahātaṇhāsaṅkhaya Sutta:

    Fußnote des Übersetzers:

    ...

    [7] Dies zeigt, daß Begehren und Anhaften Kategorien sind, die oberhalb von Zuneigung und Ablehnung stehen und beide einschließen.

    ...


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m038z.html#f7

    Kann aber gut sein, dass für dich und andere eine Herangehensweise hilfreicher ist, die Aktivität und Anstrengung betont.

    Findet man im Palikanon ja genug Stoff dafür denke ich.

    Liebe Grüße

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    • 12. März 2021 um 14:07
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    • #271
    Vedana:

    Ist doch toll (ein volles Glas?) so eine Vorstellung, void? Und davon ziehst du dann (durch entsprechendes Unterlassen und aktivem Tun, worunter ich auch Meditation verstehe) alles dunkle weg.

    Nehmen wir mal Meditation:

    Die Tätigkeit von Meditation könnte man so beschreiben, dass man sich achtsam Stück für Stück von allen aufkommenden Verblendungen löst und so zu Sammlung und Einsicht kommt. Das kann man als einen Prozess auffassen, bei dem eine verblendete Person sich zunehmend von den Verblendungen befreit, Vielleicht wäre ein Bild das von einem schmutzigen Tuch, das immer wieder gewaschen und so nach und nach sauber wird.

    Aber auf der anderen Seite lehrt uns Buddha in der Anatta Lehre, dass dieses "ich" nur eine Illusion ist - so wie jedes "haben" jedes "Mein" ebenfalls nur Illusionen sind. Und jedmanden der diese Illusionen haben könnte gibt es nicht. Die Ich-Illusion ist nichts Stabiles, sondern es ist etwas, was in einem Prozess des Anhaftens an einem Selbst, Moment für Moment, neu erzeugt wird.

    Von daher ergibt sich ein modifiziertes Bild, von dem was passiert. Nämlich, das Meditation bedeutet, diesen Prozess, in dem Moment für Moment Verblendung entsteht, zu unterbinden. man fängt also mit etwas Sauberen an und sieht zu, dass es sauber bleibt, und in keinem Moment Veblendungen entstehen. Das keine Wut aufkommt, kein Anhaften, kein Begehren. Und nach und nach funktioniert das immer besser.

    Zu der selben Praxis - bei der man das selbe tut - lassen sich also unterschiedliche Beschreibungsrahmen finden. Und "Buddhanatur" ist ein Begriff der zu zweiteren Beschreibungsrahmen gehört.

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    • 12. März 2021 um 14:22
    • #272

    Was ich von Muho gelernt habe ist: Es geht nicht um mich

  • Schmu
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    • 12. März 2021 um 14:38
    • #273
    Lobi:

    Was ich von Muho gelernt habe ist: Es geht nicht um mich

    Auch so etwas, das man in den jeweilig passenden Bezugsrahmen setzen muss.

    Sonst ist man ständig geneigt, Widersprüche zu sehen.


    [lz]

    Was glotzt du in der Gegend herum? Merkst du nicht, dass es um dich geht? - Sawaki[/lz]

    🙂

  • Raphy
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    • 12. März 2021 um 15:21
    • #274
    Vedana:

    Ja etwas weghaben wollen kann schon der Impuls für wenigstens einigermassen rechte (da fängts schon an) Anstrengung sein. Also unruhigen Geist weghaben wollen, innere Unruhe weghaben wollen, Neigung zum Aufenthalt in Vorstellungen, also dem Ergebensein von bedingt entstehenden Assoziationsketten, sowas. Oder auch weghaben wollen von inneren zweifelnden Fragen im Umgang mit anderen. Weghaben wollen ... ?

    Da sagte der Buddha, dass die Ausübung von rechter Achtsamkeit und den Handlungen in der Welt (viel?) schwerer ist, als in der Sangha (die damals).


    Nachbemerkung. Kommt mir passend vor. In der Welt (Gesellschaft) ist man häufig auch vielen zweifel- und angstschürenden Situationen ausgesetzt. Vielen Herausforderungen auch bedingt durch starke emotionale Bindungen. Da muss man auch durch, und manches weghaben wollen. Bevor man evtl was Neues aufbauen kann. Und wos auch rechte Anstrengung für mich als nicht - Mönch gibt. Im Leben.

    Hallo Alephant.

    Man kann auch ohne Haben-Wollen, Weg-Haben-Wollen und Verblendung handeln.

    Siehe Buddha.

    Die Grundlage des Handelns ist dann Mitgefühl, Gleichmut und Weisheit.

    Aber klar, als unerwachte Weltlinge ist haben wollen und weg haben wollen unser normaler Modus.

    Und mit der Einstellung gehen wir dann auch den Buddhaweg an.

    Daran ist ersteinmal nichts falsch.

    Es wird auch gesagt, dass ein einigermaßen gesundes weltliches Ego Grundlage für eine Praxis ist die tiefer geht.

    Das ist sowieso ein sehr sehr langer Prozeß, die Verringerung von haben wollen und weg haben wollen, für die Meisten.

    Das geht über Jahre oder auch das ganze Leben.

    Der erste Schritt vor der Verringerung von haben wollen und weg haben wollen, ist die Selbstbeobachtung.

    Ersteinmal mitbekommen was da überhaupt in einem los ist und das auch auszuhalten.

    Also Selbstbeobachtung und Selbstakzeptanz.

    So unperfekt und menschlich wie man eben jetzt gerade ist.

    Mit haben wollen und weg haben wollen. Oder Gier und Hass.

    Und in dem Wissen dann möglichst heilsam damit umgehen und sich selbst und anderen möglichst wenig dukkha zufügen.

    Man könnte sagen:

    "Auch haben wollen und weg haben wollen nicht haben wollen oder weghaben wollen."

    Aber nur (m)eine unvollkommene, vergängliche Meinung.

    Liebe Grüße

  • Rudolf
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    • 12. März 2021 um 15:30
    • #275
    Raphy:

    Ich sehe da keinen Widerspruch. Aktivität ist erlaubt im Hiersein wie es ist.

    Aktivität wollte ich nicht verneinen. War doch der Buddha noch 45 Jahr aktiv nach seiner "Erwachung".

    Ich wollte auch nicht verschiedene Mentalitäten und Lebensweisen und Ziele und Sinngebungen verneinen.

    Buddha hat ja auch Laien Unterweisungen gegeben, die nur eine gute Wiedergeburt statt Nirvana haben wollten.


    Raphy:

    Es geht vor allem darum das unangenehme Fühlen nicht abzulehnen und das angenehme Fühlen nicht zu begehren.

    Ja, aber da gibt es Riesenunterschiede bis wohin man gelangt oder gelangen will mit dieser Übung. Was der Buddha in MN 38 beschreibt, ist das nicht allzu viel für uns? Frage man Schmu .[lz]

    Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."[/lz]

    Majjhima Nikāya 38 (palikanon.com)


    Raphy:

    Kann aber gut sein, dass für dich und andere eine Herangehensweise hilfreicher ist, die Aktivität und Anstrengung betont.

    Findet man im Palikanon ja genug Stoff dafür denke ich.

    Hast du mal ein, zwei Stellen parat, wo der Buddha lehrt, dass man eine spürbare Reduzierung der Unwissenheit, Gier und Hass (oder Anhaftung und Ablehnung) ohne Anstrengung erlangt?

    Im Mahayana werden ständig diese sechs Übungen empfohlen: Freigebigkeit, Ethik, Geduld, Tatkraft, Konzentration und Weisheit.

    Wobei Tatkraft (Anstrengung) die anderen fünf ständig begleitet.

    :rainbow:

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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