Daseinsfaktoren

  • ... So kommt es durch Einsicht in Leidhaftigkeit und Vergänglichkeit zur Abwendung.

    Wie gesagt, für mich käme es darauf an, ob Vergänglichkeit zu Leidhaftigkeit führt.

    Die Vergänglichkeit der Person und der Phänomene führt nicht zum Leiden. Leiden entsteht zum Beispiel dadurch, dass wir an der Unvergänglichkeit der Person und der Phänomene festhalten, diese Unvergänglichkeit für real halten, und dann aber deren Vergänglichkeit erleben müssen, die wir nicht erwartet haben.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Wie gesagt, für mich käme es darauf an, ob Vergänglichkeit zu Leidhaftigkeit führt. Ein Stück Schokoladensahnetorte oder das Hören eines Klavierkonzertes oder ähnliches kann ich immer wieder begehren und (in Maßen) genießen, obwohl (oder gerade weil?) so etwas vergänglich ist.

    Ich denke je nachdem was, wie viel und wie stark man begehrt entstehen die Leiden. Je weniger und je harmlosere Dinge man begehrt, und je weniger intensiv, desto weniger Leiden zieht das nach sich. Etwas deshalb zu begehren weil es vergänglich ist bedeutet wohl 'bevor es weg ist genieße ich es noch schnell'. Das würde an diesem Prinzip nichts ändern.


    Mit der Unpersönlichkeit ist es so dass es ein Ich braucht das sich an etwas erfreut und dass ein Ich auch die Erfahrung von Leid macht. Ohne Ich keine Freude am Vergänglichen und also auch kein Leid.

    Diese Betrachtung würde doch aber den Wunsch nach Nicht-Dasein entstehen lassen oder verstärken?

    Die Betrachtung lässt den Wunsch nach Loslösung vom Dasein entstehen würde ich sagen, wenn man sie richtig versteht und anwendet. Der Wunsch nach Nicht-Dasein wäre wohl der Wunsch nach Vernichtung des Daseins, dann haftet man am Dasein durch Hass.


    ...Das würde Sinn machen wenn ich davon überzeugt wäre dass der Tod das Ende des Daseins ist. Bin ich aber nicht.

    Also würdest Du sagen, dass diese Betrachtungen eigentlich nur Sinn ergeben, wenn man davon ausgeht, dass der Tod nicht das Ende des Daseins bedeutet?

    Ich würde den Sinn des Daseins im Genießen durch die sechs Sinne sehen wenn es mit dem Tod für immer vorbei wäre. Selbst wenn mir das Glück der Loslösung höher erschiene, wäre es mir zu anstrengend es anzustreben um es in einem Leben doch nicht zu erreichen.

  • Ich würde den Sinn des Daseins im Genießen durch die sechs Sinne sehen wenn es mit dem Tod für immer vorbei wäre. Selbst wenn mir das Glück der Loslösung höher erschiene, wäre es mir zu anstrengend es anzustreben um es in einem Leben doch nicht zu erreichen.

    Das kann ich nachvollziehen. Insofern ist es es ja auch ein Glück, dass auf dem Weg vom Genießen durch die sechs Sinne zum Glück der Loslösung nicht ein weiter Graben der Trostlosigkeit klaffen muss.

    Viele Grüße

    Elliot

  • ...Das würde Sinn machen wenn ich davon überzeugt wäre dass der Tod das Ende des Daseins ist. Bin ich aber nicht.

    Also würdest Du sagen, dass diese Betrachtungen eigentlich nur Sinn ergeben, wenn man davon ausgeht, dass der Tod nicht das Ende des Daseins bedeutet?

    Ich würde den Sinn des Daseins im Genießen durch die sechs Sinne sehen wenn es mit dem Tod für immer vorbei wäre. Selbst wenn mir das Glück der Loslösung höher erschiene, wäre es mir zu anstrengend es anzustreben um es in einem Leben doch nicht zu erreichen.

    Im Grunde empfiehlt es sich dann doch, dunkle Handlung zu vermeiden, aber auch nicht nur helle Handlung anzustreben, sondern sowohl-helle-als-auch-dunkle Handlung:

    "Und was, Puṇṇa, ist dunkle-und-helle Handlung mit dunklem-und-hellem Ergebnis? Da erzeugt jemand eine körperliche Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, eine sprachliche Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, eine geistige Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist. Nachdem er eine körperliche Gestaltung, eine sprachliche Gestaltung, eine geistige Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, erzeugt hat, erscheint er in einer Welt wieder, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist. Wenn er in einer Welt wiedererschienen ist, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, berühren ihn sowohl leidbringende, als auch nicht-leidbringende Kontakte. Von sowohl leidbringenden, als auch nicht-leidbringenden Kontakten berührt, fühlt er sowohl leidbringende, als auch nicht-leidbringende Gefühle, Glück und Schmerz vermischt, wie im Fall der Menschen und einiger Himmelswesen und einiger Wesen in den niedrigeren Welten. So geschieht das Wiedererscheinen eines Wesens aufgrund eines Wesens: man erscheint aufgrund der Handlungen, die man begangen hat, wieder. Wenn man wiedererschienen ist, berühren einen Kontakte. So sage ich, daß die Wesen die Erben ihrer Handlungen sind. Dies nennt man dunkle-und-helle Handlung mit dunklem-und-hellem Ergebnis."

    Dann kann man in diesem Leben sich den einen oder anderen Genuss gönnen inklusive auch mal über die Stränge schlagen. Und für den Fall, dass das Dasein mit dem Tod nicht endet, setzt es sich dort fort, wo günstige Bedingungen zum Erwachen vorliegen.


    Und falls es einem nicht zu anstrengend erscheint, dann kann man in diesem Leben noch etwas weder-helle-noch-dunkle Handlung versuchen:

    "Und was, Puṇṇa, ist Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt
    ? Der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel, mit dunklem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die hell, mit hellem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel und hell, mit dunklem und hellem Ergebnis ist: dies nennt man Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt.

    Ich könnte mir vorstellen, je mehr Handlung man dabei vernichtet, umso weniger Wiedergeburten wird es zukünftig brauchen.


    Und hierbei - deswegen erzähle ich diese Idee - könnten sich wiederum die ersten beiden Jhanas als nützlich erweisen:

    "...Und wo hören diese unheilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Hier geschieht es, daß unheilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören..."


    "...Und wo hören diese heilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Hier geschieht es, daß heilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören "...


    Viele Grüße

    Elliot

  • Im Grunde empfiehlt es sich dann doch, dunkle Handlung zu vermeiden, aber auch nicht nur helle Handlung anzustreben, sondern sowohl-helle-als-auch-dunkle Handlung:

    Naja auf dunkle Weise auch handeln damit man ja nicht in den Himmel kommt, also ich weiß nicht recht.


    Dann kann man in diesem Leben sich den einen oder anderen Genuss gönnen inklusive auch mal über die Stränge schlagen. Und für den Fall, dass das Dasein mit dem Tod nicht endet, setzt es sich dort fort, wo günstige Bedingungen zum Erwachen vorliegen.

    Ja wenn man möglichst wenig Schaden anrichtet und auch auf helle Weise handelt stehen die Chancen wohl nicht so schlecht auf eine nächste Runde in der Menschenwelt oder ähnliches. Das wird wahrscheinlich das Los eines angehafteten Laienbuddhisten sein.


    Und falls es einem nicht zu anstrengend erscheint, dann kann man in diesem Leben noch etwas weder-helle-noch-dunkle Handlung versuchen:

    ......

    Ich könnte mir vorstellen, je mehr Handlung man dabei vernichtet, umso weniger Wiedergeburten wird es zukünftig brauchen.

    Hm, wenn man das konsequent durchzieht und die Sila einhält erreicht man irgendwann einmal Sotapanna, die Stufe von der man nicht mehr zurückfallen kann weil die entsprechenden Hindernisse beseitigt sind. Dann hat man höchstens noch 7 Wiedergeburten vor sich.

    Und hierbei - deswegen erzähle ich diese Idee - könnten sich wiederum die ersten beiden Jhanas als nützlich erweisen:

    ....

    Das denke ich auch dass die Jhanas da nützlich sind. Allerdings müssen dazu die 5 Hindernisse (nivarana) überwunden sein:


    Zitat

    Im Walde, am Fuße eines Baumes oder in einer leeren Behausung setzt er sich nun mit untergeschlagenen Beinen nieder, den Körper gerade aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich heftend.

    Weltliche Begierde hat er überwunden; mit einem Geiste frei von Begierde weilt er; von Begierde läutert er seinen Geist.

    Den verderblichen Haß hat er überwunden; haßlosen Geistes weilt er; zu allen Lebewesen, zu allen Geschöpfen voll Wohlwollen und Mitleid, läutert er seinen Geist vom Haß, dem verderblichen.

    Starrheit und Mattigkeit hat er überwunden; frei von Starrheit und Mattigkeit weilt er, hellen Geistes (*2), achtsam, klar bewußt; von Starrheit und Mattigkeit läutert er seinen Geist.

    Aufgeregtheit und Gewissensunruhe hat er überwunden; ohne Aufregung weilt er, innerlich ruhigen Geistes; von Aufgeregtheit und Gewissensunruhe läutert er seinen Geist.

    Zweifelsucht hat er überwunden; zweifelentronnen weilt er, zweifelt nicht am Guten; von Zweifelsucht läutert er seinen Geist.

    Befreit von diesen fünf Hemmungen, den Trübungen des Geistes, die die Weisheit lähmen, gewinnt er, abgewandt von den Sinnendingen ... die erste Vertiefung. Und heiteren Geistes verwirft er die Reize der Welt.(A.IX.40)

  • Die Jhana führen zum Sehen deiner 5 Hindernisse, das Sehen deiner Hindernisse führt zu dem achtfachen Weg zum durchschauen, der vier Wahrheiten, das durchschauen der vier Wahrheiten führt zum Erkennen des Festhalten an Extreme, das erkennen der Extreme führt zu den Daseinsmerkmalen und diese zu nicht mehr festhalten der Extreme und das zum Vermeiden von Leiden und das zum Verschwinden der 5 Hindernisse, dann zu dem vierten Jhana und darüber hinaus.

    Eigentlich ein ganz einfacher Weg. Kann man in Sekunden erreichen. Doch das plötzliche Erwachen ohne die Lehre zu kennen, heißt dann die Lehre lernen und prüfen und anwenden. Das langsame Erwachen geht genau umgekehrt, von dem Lernen der Lehre, ihr im Leben prüfen und anwenden führt irgendwann zum Erwachen und damit zu der Erkenntnis: warum hab ich mir soviel Mühe mit der Lehre gemacht?

  • Das denke ich auch dass die Jhanas da nützlich sind. Allerdings müssen dazu die 5 Hindernisse (nivarana) überwunden sein:...


    Zitat

    ...Den verderblichen Haß hat er überwunden; haßlosen Geistes weilt er; zu allen Lebewesen, zu allen Geschöpfen voll Wohlwollen und Mitleid, läutert er seinen Geist vom Haß, dem verderblichen...

    Na gut, das bringt natürlich erstmal eine gehörige Portion helle Handlung in die Wagschale, wenn man so eine nicht-leidbringende geistige Gestaltung erzeugt, und das womöglich auch noch regelmäßig.


    Vielleicht ist es ja so, dass es auf das Verhältnis von heller zu dunkler Handlung ankommt, wohin der Weg führt: Je weniger lichte Handlung gegenüber dunkler Handlung, umso weiter hinab führt der Weg und je mehr lichte Handlung gegenüber dunkler Handlung, umso weiter hinauf führt er in himmlische Daseinsbereiche. Und wenn es dann so ist (möglicherweise), dass beim Verweilen im ersten Jhana hauptsächlich dunkle Handlung vernichtet wird und im zweiten Jhana hauptsächlich helle, dann sollte man daran denken, ausgiebig genug im zweiten Jhana zu verweilen, allein schon aufgrund des notwendigerweise vorangegangenen Überwindens der fünf Hindernisse und dem damit verbundenen Erzeugen nicht-leidbringender geistiger Gestaltung.


    Im Grunde genügt nur ein klitzkleines Portiönchen dunkle, leidbringende Handlung, beispielweise Egoismus:

    "Später, immer noch in jungem Alter, als schwarzhaariger junger Mann, mit Jugendlichkeit gesegnet, in der Blüte meines Lebens, rasierte ich mir Kopf- und Barthaar ab, zog die gelbe Robe an und ging von zu Hause fort in die Hauslosigkeit, obwohl meine Mutter und mein Vater das nicht wünschten und mit tränenüberströmtem Gesicht weinten."

    Wenn dann durch Verweilen im zweiten Jhana jegliches eventuelles Übermaß an heller Handlung auf das Maß der dunklen Handlung redziert wird, dann sollte es eigentlich mit dem Wiederscheinen im Bereich menschlicher und menschenartiger Wesen klappen. Also, falls es überhaupt noch ein Wiedererscheinen gibt.

    "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß; ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Könnte das der Pfad zur Erleuchtung sein?' Dann, auf diese Erinnerung folgend, kam das Bewußtsein: 'Das ist der Pfad zur Erleuchtung.'" Ich dachte: 'Warum habe ich Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat?' Ich dachte: 'Ich habe keine Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat.'" ... "Als ich nun feste Nahrung gegessen und meine Stärke wiedererlangt hatte, da trat ich ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind.""Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes trat ich in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind."...

    Viele Grüße

    Elliot

  • NM 85 „Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes trat ich in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind.“


    „Mit der Beruhigung des Impulses, dem Hinwenden des Geistes auf die Sinneswahrnehmung, trat ich in die zweite Vertiefung ein,

    diese enthält innere Beruhigung und Einheit des HerzGeistes Körper/Geist, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes auf die inneren Wahrnehmungen, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration/ Meditation entstanden sind.“

  • Das denke ich auch dass die Jhanas da nützlich sind. Allerdings müssen dazu die 5 Hindernisse (nivarana) überwunden sein:...


    Zitat

    ...Den verderblichen Haß hat er überwunden; haßlosen Geistes weilt er; zu allen Lebewesen, zu allen Geschöpfen voll Wohlwollen und Mitleid, läutert er seinen Geist vom Haß, dem verderblichen...

    Na gut, das bringt natürlich erstmal eine gehörige Portion helle Handlung in die Wagschale, wenn man so eine nicht-leidbringende geistige Gestaltung erzeugt, und das womöglich auch noch regelmäßig.

    Die Nivarana sind halt geistige Prägungen die das Entstehen der Jhana behindern wenn man in der Meditationshaltung sitzt. Es ist wohl nötig dass man bereits in einem gewissen Maß an Sittlichkeiit gefestigt ist damit sich die Nivarana zeitweilig im Jhana auflösen. Nach dem Jhana sind sie wieder da, wenn man nicht mindestens den Stromeintritt erreicht hat.


    Ein gewisses Maß an Geistesruhe kann auch durch Einsicht entstehen, eben z.B. durch die häufige Betrachtung der drei Daseinsmerkmale. Es ist wohl auch eine Frage der Veranlagung wo man den praktischen Zugang zum Buddha-Dhamma findet. Man setzt bei dem an was einem von Natur aus leichter fällt, bis man dann allmählich den gesamten achtfachen Pfad entfaltet.

  • Vielleicht ist es ja so, dass es auf das Verhältnis von heller zu dunkler Handlung ankommt, wohin der Weg führt: Je weniger lichte Handlung gegenüber dunkler Handlung, umso weiter hinab führt der Weg und je mehr lichte Handlung gegenüber dunkler Handlung, umso weiter hinauf führt er in himmlische Daseinsbereiche. Und wenn es dann so ist (möglicherweise), dass beim Verweilen im ersten Jhana hauptsächlich dunkle Handlung vernichtet wird und im zweiten Jhana hauptsächlich helle, dann sollte man daran denken, ausgiebig genug im zweiten Jhana zu verweilen, allein schon aufgrund des notwendigerweise vorangegangenen Überwindens der fünf Hindernisse und dem damit verbundenen Erzeugen nicht-leidbringender geistiger Gestaltung.

    Eben bin ich über diese Lehrrede gestoplert:

    Zitat

    A.II.11 Erwägung und Entfaltung - I

    Zwei Kräfte gibt es, ihr Mönche. Welche zwei?

    • Die Kraft der Erwägung und
    • die Kraft der Entfaltung .

    Was aber, ihr Mönche, ist die Kraft der Erwägung?

    Da erwägt einer also bei sich: 'Schlechtem Wandel in Werken, Worten und Gedanken ist in diesem, wie in künftigem Leben eine schlechte Frucht beschieden.' Und infolge dieser Erwägung verwirft er den schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken, führt einen guten Wandel und bewahrt sein Herz in Reinheit.


    Was aber ist die Kraft der Entfaltung?

    Was es da an Kraft der Geistesentfaltung gibt, diese Kraft eignet dem Schulungstüchtigen, denn auf diese Schulungskraft gestützt, überwindet man die Gier, überwindet man den Haß, überwindet man die Verblendung. Nach Überwindung von Gier, Haß und Verblendung aber tut man nichts Unheilsames mehr, begeht man nichts Böses. Das nennt man die Kraft der Entfaltung.


    Diese beiden Kräfte gibt es, ihr Mönche.


    Nachstehend (A.II.13) heißt es dann zur Kraft der Entfaltung:


    Zitat

    Da, ihr Mönche, gewinnt der Mönch, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Erwägen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung und weilt in ihr...


    Und so weiter bis zur vierten Vertiefung. Das wird also als die Kraft des "Schulungstüchtigen" (sekha) bezeichnet, das ist jemand der mindestens Stromeintritt erreicht hat.

    Das deutet für mich darauf hin dass die Jhana besonders mit sehr ernsthafter und umfassender Praxis des achtfachen Pfades in Zusammenhang stehen. Dass man sie etwa mit ein wenig täglicher Meditation erreichen kann glaube ich eher nicht, es scheint mir vor allem eine Praxis für Mönche und Nonnen zu sein.

  • Buddha lehrt den Dhamma, nicht den Buddha-Dhamma. Dhamma ist von jedem Menschen zu erkennen, zu erfahren und zu erreichen. Nibbana ist ein Ziel, das sogar einen Stromeintritt voraussetzt, das wird im Dimantsutra ganz deutlich als illusionäres Faktum beschrieben.

    Nibbana ist im Samsara und Samsara im Nibbana.

    Dhamma ist weder Samsara noch Nibbana.

  • Buddha lehrt den Dhamma, nicht den Buddha-Dhamma. Dhamma ist von jedem Menschen zu erkennen, zu erfahren und zu erreichen. Nibbana ist ein Ziel, das sogar einen Stromeintritt voraussetzt, das wird im Dimantsutra ganz deutlich als illusionäres Faktum beschrieben.

    Nibbana ist im Samsara und Samsara im Nibbana.

    Dhamma ist weder Samsara noch Nibbana.


    In diesen Worten sehe ich keine Herausforderung zu einem Rededuell sondern die Darlegung einer Ansicht, die ich also zur Kenntnis nehme ohne zu widersprechen.

  • ... es scheint mir vor allem eine Praxis für Mönche und Nonnen zu sein.

    Vor allem, das ist gut möglich.


    Aber nicht ausschließlich:

    Viele Grüße

    Elliot


  • Zitat

    .....

    Nach diesen Worten sprach der Nacktgänger Kassapo zu Citto, dem Hausvater: "Erstaunlich fürwahr, außerordentlich fürwahr ist die Verkündung einer solchen Lehre, wonach man als weißgekleideter Hausner solche übermenschlichen Erfahrungen erreicht, ein reiches Heiltum edler Wissensklarheit, Wohlbefinden!


    Dem kann ich mir nur anschließen, wirklich erstaunlich - sogar für damalige Verhältnisse in Indien, in der Gegenwart des Buddha.

  • Die Nivarana sind halt geistige Prägungen die das Entstehen der Jhana behindern wenn man in der Meditationshaltung sitzt. Es ist wohl nötig dass man bereits in einem gewissen Maß an Sittlichkeiit gefestigt ist damit sich die Nivarana zeitweilig im Jhana auflösen. Nach dem Jhana sind sie wieder da, wenn man nicht mindestens den Stromeintritt erreicht hat.

    Da Stromeintritt nicht einmal gegen Gier und Hass feit, werden auch die Hindernisse nicht dauerhaft überwunden sein.


    Braucht es ein gewissen Maß an Sittlichkeit? Gleich an zweiter Stelle im Anguttara Nikaya heißt es:

    [Von mir gekürzt und vereinfacht:]


    ... Das beste Mittel gegen sinnliches Verlangen ist weises Erwägen ( yoniso manasikāra ) über ein abstoßendes Objekt. Das beste Mittel gegen Hass ist weises Erwägen ( yoniso manasikāra ) über allumfassende Güte. Das beste Mittel gegen Trägheit und Mattheit ist willentliche Überwindung und Ausdauer. Das beste Mittel gegen Aufgeregtheit und Gewissensunruhe ist innere Ruhe. Das beste Mittel gegen Zweifel ist weises Erwägen ( yoniso manasikāra ).

    Das beste Gegenmittel jeweils kann aber bei jedem auch etwas anderes sein. Oder die Hindernisse sind ganz unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch bei derselben Person kann es von Tagesform, Lebenslage... abhängen, welches Hindernis wie stark ist und welches Gegenmittel am besten geeigent ist. Und natürlich, wie regelmäßig die Übung ist.


    Wenn man zum Beispiel abnehmen und sich mehr bewegen möchte, dann ist auch dort Trägheit und Mattheit ein Hindernis, dem mit Überwindung und Ausdauer begegnet werden kann. Mit der Zeit setzt mit etwas Glück Gewöhnung ein und auch Erfolg und man ändert seine Ernährung freut sich auf Bewegung an frischer Luft, statt nur drinnen auf dem Sofa zu sitzen.


    So denke ich, dass man bei regelmäßiger Übung, die fünf Hindernisse zu überwinden, auch unbewusst anfängt, Verhaltensweisen und Umgangsformen zu entwickeln, sie man als "sittlich" bezeichnen könnte.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ein gewisses Maß an Geistesruhe kann auch durch Einsicht entstehen, eben z.B. durch die häufige Betrachtung der drei Daseinsmerkmale. Es ist wohl auch eine Frage der Veranlagung wo man den praktischen Zugang zum Buddha-Dhamma findet. Man setzt bei dem an was einem von Natur aus leichter fällt, bis man dann allmählich den gesamten achtfachen Pfad entfaltet.

    So wird es wohl sein.


    Auch wenn mir noch immer schwer fällt, dies zum Beispiel anhand des Silavantasutta (Samyutta Nikaya 22.122) nachzuvollziehen.


    Dieser Ansatz ist und bleibt mir einfach fremd.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Die Nivarana sind halt geistige Prägungen die das Entstehen der Jhana behindern wenn man in der Meditationshaltung sitzt. Es ist wohl nötig dass man bereits in einem gewissen Maß an Sittlichkeiit gefestigt ist damit sich die Nivarana zeitweilig im Jhana auflösen. Nach dem Jhana sind sie wieder da, wenn man nicht mindestens den Stromeintritt erreicht hat.

    Da Stromeintritt nicht einmal gegen Gier und Hass feit, werden auch die Hindernisse nicht dauerhaft überwunden sein.

    Ja nur drei Fesseln sind dauerhaft überwunden: Ich-Glaube, Zweifel und Hängen an Riten.


    Braucht es ein gewissen Maß an Sittlichkeit? Gleich an zweiter Stelle im Anguttara Nikaya heißt es:

    [Von mir gekürzt und vereinfacht:]


    ... Das beste Mittel gegen sinnliches Verlangen ist weises Erwägen ( yoniso manasikāra ) über ein abstoßendes Objekt. Das beste Mittel gegen Hass ist weises Erwägen ( yoniso manasikāra ) über allumfassende Güte. Das beste Mittel gegen Trägheit und Mattheit ist willentliche Überwindung und Ausdauer. Das beste Mittel gegen Aufgeregtheit und Gewissensunruhe ist innere Ruhe. Das beste Mittel gegen Zweifel ist weises Erwägen ( yoniso manasikāra ).

    Das beste Gegenmittel jeweils kann aber bei jedem auch etwas anderes sein. Oder die Hindernisse sind ganz unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch bei derselben Person kann es von Tagesform, Lebenslage... abhängen, welches Hindernis wie stark ist und welches Gegenmittel am besten geeigent ist. Und natürlich, wie regelmäßig die Übung ist.

    Das erinnert mich an S.46.53 wo es um die Anwendung der Erwachungsglieder (bhojjhanga) geht, je nach der gegenwärtigen Situation (Auch von mir gekürzt und vereinfacht):


    Zitat

    Wenn das Herz schlaff ist, ist nicht die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Gestilltheit, Einigung und Gleichmut. Und warum? Das schlaffe Herz, ihr Mönche, ist durch diese Eigenschaften schwerlich anzuregen.

    Zu einer Zeit, ihr Mönche, wenn das Herz schlaff ist, da ist die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Lehrergründung, Tatkraft und Entzücken. Und warum? Das schlaffe Herz ist durch diese Eigenschaften sehr wohl anzuregen.


    Zu einer Zeit, ihr Mönche, wenn das Herz erregt ist, da ist nicht die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Lehrergründung, Tatkraft und Entzücken. Und warum? Das erregte Herz, ihr Mönche, ist durch diese Eigenschaften schwerlich zur Ruhe zu bringen.

    Zu einer Zeit, wenn das Herz erregt ist, ist die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Gestilltheit, Einigung, Gleichmut. Und warum? Das erregte Herz ist durch diese Eigenschaften wohl zur Ruhe zu bringen.


    Wenn man zum Beispiel abnehmen und sich mehr bewegen möchte, dann ist auch dort Trägheit und Mattheit ein Hindernis, dem mit Überwindung und Ausdauer begegnet werden kann. Mit der Zeit setzt mit etwas Glück Gewöhnung ein und auch Erfolg und man ändert seine Ernährung freut sich auf Bewegung an frischer Luft, statt nur drinnen auf dem Sofa zu sitzen.


    So denke ich, dass man bei regelmäßiger Übung, die fünf Hindernisse zu überwinden, auch unbewusst anfängt, Verhaltensweisen und Umgangsformen zu entwickeln, sie man als "sittlich" bezeichnen könnte.

    Mit starker Entschlossenheit und Beharrlichkeit lassen sich Gewohnheiten wohl allmählich verändern. Es ist oft nicht leicht gegen unheilsame Gewohnheiten anzukämpfen und heilsame zu entwickeln, aber es scheint ein notwendiges Training für die Befreiung von Dukkha zu sein. Es sind ja viele Methoden beschrieben die diesen Vorgang unterstützen, etwa Lehrergründung und das Entwickeln rechter Ansicht, Achtsamkeit, Meditation, eigentlich alles im achtfachen Pfad zielt letztlich darauf ab ein "Schulungslediger" zu werden. Dazu braucht es zunächst das Fundament der Sittlichkeit.

  • Menschen sind halt verschieden. Manche setzen gleich bei der Meditation bzw. Jhana an, z.B. im Zen steht das sehr im Vordergrund glaube ich. Oder bei Metta, Vertrauen und Hingabe, Achtsamkeit, Nachdenken.


    Ich schätze ein tiefgründiges Betrachten das dann einen einfachen Schlüssel ergibt. Etwa das Bewusstmachen der Vergänglichkeit führt zu einer Erleichterung bei unangenehmen Erfahrungen, man braucht nur zu warten bis es vorbei ist, Geduld entwickelt sich. Es vermindert das Begehren bei angenehmen Erfahrungen, das Interesse etwas unbedingt haben zu wollen schwindet weil es ja ohnehin wieder vergehen wird. Und wenn man bedenkt dass man nur eine kurze, winzige Erscheinung unter vergänglichen Erscheinungen ist kann man sich nicht mehr zu wichtig nehmen, das vermeidet u.a. unnötige Konflikte.


    Oder durch das Beobachten dessen was im Augenblick, genau jetzt vor sich geht, was also gerade im Bewusstsein erscheint, entsteht eine Distanz dazu, gestützt auf die Erkenntnis dass ich gar nicht sein kann was ich wahrnehme. Ich bin nicht der Tisch wenn ich einen Tisch wahrnehme, ebenso bin ich nicht der Körper den ich wahrnehme, nicht das Denken und nicht die Gefühle. Weil ich mich fälschlich mit dem Wahrgenommenen identifiziere, bin ich involviert und muss leiden. Da haben wir also eine Betrachtung der drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca, anatta.


    Dem stehen unheilsame Gewohnheiten entgegen, im Allgemeinen Gier, Hass und Verblendung die den Blick auf die Wirklichkeit trüben. Unwichtiges erscheint wichtig, unwirkliches wirklich. So ist es ein langer Weg, wo immer man auch seinen Zugang findet.

  • ... Ich bin nicht der Tisch wenn ich einen Tisch wahrnehme, ebenso bin ich nicht der Körper den ich wahrnehme, nicht das Denken und nicht die Gefühle. Weil ich mich fälschlich mit dem Wahrgenommenen identifiziere, bin ich involviert und muss leiden. Da haben wir also eine Betrachtung der drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca, anatta...

    Die trotzdem nicht zu der Schlussfolgerung führen sollte, dann gebe es mangels "ich" in Körper, Denken... Daseinsgruppen eigentlich"in Wirklichkeit" auch gar keine helle oder dunkle Handlung.


    Manche neigen nach meiner Erfahrung dazu, diesen Schluss zu ziehen und sind dann nicht mehr so zugänglich für die Bedeutung von Sittlichkeit.

    Viele Grüße

    Elliot

  • ... Ich bin nicht der Tisch wenn ich einen Tisch wahrnehme, ebenso bin ich nicht der Körper den ich wahrnehme, nicht das Denken und nicht die Gefühle. Weil ich mich fälschlich mit dem Wahrgenommenen identifiziere, bin ich involviert und muss leiden. Da haben wir also eine Betrachtung der drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca, anatta...

    Die trotzdem nicht zu der Schlussfolgerung führen sollte, dann gebe es mangels "ich" in Körper, Denken... Daseinsgruppen eigentlich"in Wirklichkeit" auch gar keine helle oder dunkle Handlung.


    Manche neigen nach meiner Erfahrung dazu, diesen Schluss zu ziehen und sind dann nicht mehr so zugänglich für die Bedeutung von Sittlichkeit.

    Solche habe ich auch kennengelernt. Sie meinen weil man nicht Körper und Geist ist, wäre man für die körperlichen und geistigen Bewegungen nicht verantwortlich. Man will Gutes oder Böses tun, aber es wirken nur Naturkräfte auf die wir keinen Einfluss haben. Das zu wissen befreit von Moralvorstellungen und Schuldgefühlen. Sogar kann man gar nichts besseres tun als das Streben nach Erwachen aufzugeben, da es ja sowieso nicht unserem Willen unterliegt. So findet man zu innerer Freiheit und Gelassenheit.


    Das habe ich ausprobiert aber Freiheit und Gelassenheit haben sich nicht eingestellt, sondern die Triebe. Ich dachte wenn ich ihnen nun ungehindert nachgebe weil ich ja keinen Einfluss darauf habe, führt das bestimmt nicht zu Freiheit und Gelassenheit. Wenn man ungebremst nach Lust und Laune handelt mit der Vorstellung nicht der Handelnde zu sein, betrügt man sich selbst. Es ist nur eine Ausrede damit man sich nicht anstrengen muss, eine Kapitulation vor den mächtigen Trieben.

  • Sollte jemand die Unterscheidung zwischen dunkler und heller Handlung negieren, dann könnte es schwierig werden mit der Überwindung der fünf Hindernisse, namentlich des Zweifels:

    Was aber ist, ihr Mönche, der Nahrungsentzug für das Erscheinen von noch nicht erschienenem Zweifel und für Entfaltung und Reifwerden von erschienenem? Es gibt, ihr Mönche, heilsame und unheilsame Dinge, tadelhafte und untadelige Dinge, niedere und erlesene Dinge, es gibt Dinge mit dem Gegensatz von Dunkel und Hell: was dabei an gründlicher Aufmerksamkeit sich ausbreitet, das ist jener Nahrungsentzug für den Zweifel.


    Viele Grüße

    Elliot

  • ... Da haben wir also eine Betrachtung der drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca, anatta.

    Mein Eindruck ist, von den dreien birgt gedankliche Beschäftigung mit anatta das größte Risiko, auf Irrwege zu geraten. Leidhaftigkeit, Unzulänglichkeit ist da schon um einiges ungefährlicher, aber auch hier gibt es Fallstricke. Am harmlosesten, wenn auch vielleicht am unspektakulärsten scheint mir Beschäftigung mit Vergänglichkeit zu sein.

    Viele Grüße

    Elliot

  • ... Da haben wir also eine Betrachtung der drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca, anatta.

    Mein Eindruck ist, von den dreien birgt gedankliche Beschäftigung mit anatta das größte Risiko, auf Irrwege zu geraten. Leidhaftigkeit, Unzulänglichkeit ist da schon um einiges ungefährlicher, aber auch hier gibt es Fallstricke. Am harmlosesten, wenn auch vielleicht am unspektakulärsten scheint mir Beschäftigung mit Vergänglichkeit zu sein.

    Die Fallstricke von denen du sprichst liegen ja nicht in dukkha, anicca und anatta. Sie sind keine Merkmale dieser drei Daseinsmerkmale. Die Fallstricke sind Resultat eines falschen Verständnisse von dukkha, anicca und anatta. Wenn man sich auf korrekte Art und Weise mit diesen drei Daseinsmerkmalen beschäftigt, dann gerät man auch nicht auf Irrwege und die Beschäftigung mit ihnen ist dann auch nicht gefährlich, sondern außerordentlich hilfreich auf dem Pfad zum Erwachen. Ein korrektes Verständnis dieser drei Daseinsmerkmale zu entwickeln ist aber auch nicht ganz einfach.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • ... Da haben wir also eine Betrachtung der drei Daseinsmerkmale dukkha, anicca, anatta.

    Mein Eindruck ist, von den dreien birgt gedankliche Beschäftigung mit anatta das größte Risiko, auf Irrwege zu geraten. Leidhaftigkeit, Unzulänglichkeit ist da schon um einiges ungefährlicher, aber auch hier gibt es Fallstricke. Am harmlosesten, wenn auch vielleicht am unspektakulärsten scheint mir Beschäftigung mit Vergänglichkeit zu sein.

    Die Fallstricke von denen du sprichst liegen ja nicht in dukkha, anicca und anatta. Sie sind keine Merkmale dieser drei Daseinsmerkmale. Die Fallstricke sind Resultat eines falschen Verständnisse von dukkha, anicca und anatta. Wenn man sich auf korrekte Art und Weise mit diesen drei Daseinsmerkmalen beschäftigt, dann gerät man auch nicht auf Irrwege und die Beschäftigung mit ihnen ist dann auch nicht gefährlich, sondern außerordentlich hilfreich auf dem Pfad zum Erwachen. Ein korrektes Verständnis dieser drei Daseinsmerkmale zu entwickeln ist aber auch nicht ganz einfach.

    Helmut , hi...

    Und wie sollte ich das "Erwachen " definieren"?

    Ich meine damit, Samsara und Nirvana sind wie zwei Seiten von derselben Entität, oder?

    Und auf den Bezug von Drei Daseinsmerkmale, wer sollte "erwacht" werden? Das wurde aber im ganzen Thread nichts besprochen, scheint mir. Wie du es siehst?

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates