Hallo Zusammen
Bin erstaunt, daß dieses Thema solch ein Interesse auslöst, hätte ich nicht erwartet. Jede Menge interessante Denkanstöße über die es sicher lohnt weiter nachzudenken und das braucht Zeit.
Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, daß ich diesen Faden mit einem Zitat von Dir begonnen habe, wollte Dir damit nicht zu nahe treten.
Das Thema schien mir nur in Monikas Tagebuch etwas OT zu sein.
Es gibt nichts zu beweisen, lieber Igor, jeder hat seine Sicht auf die Dinge und man kann unendlich darüber streiten und kommt doch nicht auf einen Nenner. Wie könnte man auch, denn mit endlichen Mitteln kann man über die jenseitigen Dinge höchstens spekulieren. Es ging mir eigentlich nur um die Feststellung, daß Wiedergeburt nicht auf den Hinduismus beschränkt ist, sondern sich auch der Buddha recht deutlich dazu geäußert hat.
Der Wahrheit über jenes Etwas, welches das Wesen eines Wesens über den körperlichen Tod hinaus weiterträgt, kommt man durch wissenschaftliches Denken vermutlich nicht wirklich näher. „Die Wissenschaft“ - hat mal ein Physiker (weiß nicht mehr wer es war) geschrieben - „ist immer der letzte Stand des Irrtums.“ Damit soll nichts gegen die Wissenschaft gesagt sein aber bezüglich der metaphysischen Aspekte der Existenz hat sie ihre Grenzen.
Vielleicht ist die Bezeichnung Wiedergeburt wirklich nicht gut geeignet, denn sie suggeriert das Weiterwandern eines Ich, einer Person. Wiederwerden oder Weiterwerden gefällt mir deutlich besser. Um sich dem Phänomen zu nähern und ihm etwas von seinem hypothetischen Charakter zu nehmen, könnte man sich vielleicht einer kriminalistischen Methode bedienen, in dem man die Indizien betrachtet, die die Hypothese stützen bzw. widerlegen. Dazu sind ja oben schon einige gute Beispiele genannt worden.
Um ganz ehrlich zu sein, für mich ist die Autorität des Buddha Anlaß genug, ein Weiterwerden als gegebene Tatsache zu akzeptieren. Wer selber prüft: Die Lehre ist wohltuend am Beginn, in der Mitte und am Ende – das sehe ich auch so, obwohl ich selber nur über die Wohltaten am Anfang urteilen kann.
Beim Praktizieren ist mir jedenfalls noch nie eine Diskrepanz zwischen der Lehre und der eigenen Erfahrung untergekommen. In Folge dessen betrachte ich mich in punkto Weiterexistenz als einen vertrauend Nachfolgenden, auch wenn die direkte Erfahrung dessen noch aussteht.