Diskussion zu "Was ist säk. Buddhismus"

  • Ich habe erfahren, daß es einen Zustand des Geistes gibt, in dem kein Ich mehr existiert und sich die existenziellen Fragen in Gewißheiten auflösen. Im Ergebnis ist man nicht mehr auf irgendwelche Dogmen, Ansichten oder Meinungen angewiesen, weder auf religiöse, noch auf sonstige. Das klingt vielleicht arrogant aber genau das Gegenteil ist der Fall, denn auch Mitgefühl, Demut und Gelassenheit sind dabei gewachsen, man ist nicht mehr derselbe, wie vorher.

    Danke für diese Worte!:rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Zunächst mal danke Hajobo für Deine Ausführungen. Es ist doch schön, das man hier sowas in gegenseitigem Respekt und aller Freundlichkeit diskutieren kann! :)


    Existiert ein einziger wissenschaftlicher Beweis dafür, daß ausschließlich wissenschaftliche Beweisführung geeignet ist, die Wirklichkeit abzubilden? Mir ist jedenfalls keiner bekannt.

    Das ist eine philosophische Frage. Als wahr gelten Aussagen (vereinfacht gesagt), wenn unter gleichen Bedingungen immer gleiche Ergebnissse erzielt werden und sie somit mit der widergespiegelten Realität übereinstimmen. Aussage: "Ein Stein fällt immer zu Boden" ist in diesem Sinne wahr. Ein wichtiges Kriterium für Wahrheit (oder Wirklichkeit) ist also die Objektivierbarkeit. Das sollte sich von selbst erschließen.



    Ein Merkmal aktueller Wissenschaft ist die Trennung des Materiellen vom Psychischen und Metaphysischen, was dazu führt, daß sie sich auf quantitative und strukturelle Aspekte des Materiellen konzentriert. Das ist an sich nichts Schlechtes, engt aber die Sicht auf einen schmalen Bereich der Wirklichkeit ein. Auch das wäre noch keine Problem, würde man nicht diesen begrenzten Bereich für die ganze Wirklichkeit halten. Die Wissenschaft ist einstmals angetreten, um die existenziellen Fragen des Menschen, losgelöst von der durch die Theologie konstruierten- und der Kirche hart verteidigten Dogmen der letzten Jahrhunderte, zu beantworten.

    Hier besteht ein Missverständnis. Wissenschaft trennt nicht zwischen "Materiellem, Psychischem und Metaphysischen", Wissenschaft trennt zwischen Objektivierbarem und Nicht-Objektivierbarem. Warum? Weil wir mit dem Nicht-Objektivierbaren das Feld der Beliebigkeit betreten. Es gibt keinen qualitativen Unterschied zwischen den Behauptungen eines Bardo, Valhalla oder der Zahnfee.


    Die Wissenschaft ist auch nicht angetreten, um die "existenzellen Fragen der Menschen" zu beantworten. Das sind Fragen der Philosophie und der Religion. Sie liegen ausserhalb des Interesses von 'harter' Wissenschaft, weshalb man der Wissenschaft nicht vorwerfen kann, hier keine Antworten zu bieten.



    Ein anschauliches Beispiel für die Problematik wissenschaftlichen Vorgehens, ist die Geschichte der Medizin. Aldous Huxley hat das Dilemma schon vor Jahrzehnten ironisch kommentiert, er schrieb: „Die medizinische Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten so ungeheure Fortschritte gemacht, daß es heute praktisch keinen gesunden Menschen mehr gibt.“

    Das ist zu unpräzise gedacht. Das genannte Beispiel ist kein Problem der Wissenschaft, sondern ein Problem des Umgangs mit dessen Erkenntnissen (auch der Hinweis auf Geldgier etc.). Wissenschaft schafft nur Wissen, Fakten. Die Deutung dieser und die Integrsation in unser Leben ist Aufgabe der Philosophie, der Gesellschaft etc.



    Ich gehörte ebenfalls lange Zeit zu den Wissenschaftsgläubigen, in der Hoffnung, auf diesem Wege Antworten auf die Fragen nach dem Sinn und Zweck meines Daseins zu finden. Frustriert und ent-täuscht (im wahrsten Sinn des Wortes), wurde ich

    Ja, das ist klar. Du hattest Ansprüche an die Wissenschaft, die sie nicht erfüllen kann. Für "Sinn und Zweck" ist sie schlicht nicht zuständig. Wie gesagt.



    Womit wir bei der Frage nach der „wirklichen Einsicht“ sind. ... Ich habe erfahren, daß es einen Zustand des Geistes gibt, in dem kein Ich mehr existiert und sich die existenziellen Fragen in Gewißheiten auflösen.

    Und selbst das, kann man heute messen. Diese Zustände unseres Gehirns sind durch bildgebende Verfahren visualisierbar. Das beschreibt natürlich noch nicht das ganze Phänomen, es zeigt aber eine materielle Voraussetzung für solches Erleben.



    Zusammenfassend möchte ich sagen: Die Sphäre der Wissenschaft sind die Fakten. Diese anzuerkennen ist unumgänglich. Daran führt kein Weg vorbei, sonst landen wir bei den Querlatten, die meinen, wir leben auf einer Scheibe und werden von Reptilien regiert. Die Frage nach "Sinn und Zweck" ist Sphäre der Philosophie und Religion. Wissenschaft kann maximal beantworten unter welchen Bedingungen ein Leben in Zufriedenheit möglich ist (das ist schon relativ gut erforscht), was der Sinn des ganzen sein soll, bleibt hier aber unbeantwortet.


    Da die Antworten aus der Philosophie und Religion – wie gesagt – laden dazu ein, sich alles mögliche auszudenken. Alles könnte irgendwie wahr sein. Deshalb ziehe ich es persönlich vor, mir diese Fragen erst gar nicht zu stellen (...Zen ist mir da sympatisch im Umgang mit existenziellen Fragen). Dazu benötigt man etwas, dass die Psychologie "Ambiguitätstoleranz" nennt (die Fähigkeit, Vieldeutigkeit und Unsicherheit zur Kenntnis zu nehmen und ertragen zu können“). Die kann man übrigens durch buddhistische Praxis trainieren.

  • Hier besteht ein Missverständnis. Wissenschaft trennt nicht zwischen "Materiellem, Psychischem und Metaphysischen", Wissenschaft trennt zwischen Objektivierbarem und Nicht-Objektivierbarem. Warum? Weil wir mit dem Nicht-Objektivierbaren das Feld der Beliebigkeit betreten. Es gibt keinen qualitativen Unterschied zwischen den Behauptungen eines Bardo, Valhalla oder der Zahnfee.

    Die moderne Wissenschaft ist einfach nichts imstande durch ihre "Instrumente" die Fakten, die nichts in das Bild passen, die nichts wiederholbar, verifizierbar, mess-bar, zu bestätigen... Die blendet sie dann sehr vieles aus, was nichts in das entsprechende Paradigma passt.

    Das wäre aber keinen Beweis, dass es nichts "real" existiert.

    Die innere Erfahrung, welche so prägnant und klar Hajobo ausdrückte, war real. Aber die Wissenschaft kann es nichts nachweisen. Denn die er-messt nur das so reale "Dinge", alles andere , was in der Innerem Kosmsos der menschlichen Seele passiert, ist für sie einfach nichts zu-gänglich.

    Pech für sie.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Igor07: Entweder wir können etwas messen, beobachten etc. oder wir behaupten die Dinge nur. Dazwischen gibt es nichts.


    Ich behaupte, in meinem Garten lebt ein kleiner grüner Gnom, der jeden Wunsch erfüllt, wenn man ihn fragt und mit Kuchen besticht. Nun musst Du diese Behauptung respektieren, sie ist wahr, denn im „inneren Kosmos meiner Seele“ weiss ich, dass das stimmt. Und alles andere ist nicht das wahre Dharma und muss bekämpft werden. Oder ich behaupte, Menschen mit bestimmten körperlichen Merkmalen oder einer bestimmten Herkunft, sind anderen Menschen unterlegen und weniger Wert. Und schade, schade hat die „moderne Wissenschaft“ zu diesem „inneren Kosmos“ keinen Zugang. Pech für sie. Verstehst Du die Gefahren, die bei Deiner Haltung lauern?


    Ich bitte doch um Präzision im Denken und auf schlichtes Wissenschaftsbashing zu verzichten. Die von Dir bemängelte Grenze von Wissenschaft ist ihre Stärke. Ich weiss gar nicht, wo diese ganze dumpfe Ablehnung von Wissenschaft herrührt aber wenn man dann Schmerzen in der Brust fühlt und der Schwindel kommt, ruft man dann doch die 112 und lässt sich von Menschen mit einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung gern das Leben retten.

  • Ich bitte doch um Präzision im Denken und auf schlichtes Wissenschaftsbashing zu verzichten. Die von Dir bemängelte Grenze von Wissenschaft ist ihre Stärke. Ich weiss gar nicht, wo diese ganze dumpfe Ablehnung von Wissenschaft herrührt aber wenn man dann Schmerzen in der Brust fühlt und der Schwindel kommt, ruft man dann doch die 112 und lässt sich von Menschen mit einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung gern das Leben retten.

    Aber ich darf doch meine eigene meinung zur Sprache bringen?

    Die Moderne Wissenschaft basiert sich auf den "Voraussetzungen", die sie nichts unter Fragen stellt.

    Wenn ich die Bedingungen des Experimentes ändere, und dazu die "Position" des Beobachters, dann ich bekomme den anderen Resultat.

    Ist Photon die Welle, das Partikel? Kommt daraauf an.

    Man kann auch neimals die Zustände der "Erleuchtung" ( oder so "Erwachen", usw..) real nacweisen.

    Man ist nichts imstande das Leben in der Retorte nachzuahmen.

    Man er-sieht nut das, was man er-messen kann. Wie z.B., die Schmerzen in der Brust. Dann man greift an die Sympthome, aber nichts die Ursache, denn die kann die nichts er-sehen. Sie hat kein entsprechendes "Werkzeug" dafür.

    Ich wollte nur sagen, die Wissenschaft hat die eigene Grenzen. Mit den Schmerzen sie kommt klar, auf der oberflächlichen Ebene, dem würde ich zustimmen.

    Das ist sehr präzise, sorry. Die Schmerzen könnten

    als der Ausdruck des Seeliscchen Leids sein

    als der Syndrom des "gebrochenes Herzens"

    Als der Bandscheiben-Vorfall

    Als der Ausdruck der Existenziellen Verzweiflung..

    und so weiter....

    Aber es wurde meistens nur der Sympthom wie "betäubt", mehr nichts.

    Wenn man heute auf den modernen Welt Buddha oder Jesus trifft, was würde sie erwarten?

    Nichts umsont , das wurde von Hajobo zur Sprache gebracht:


    Zitat

    Das klingt vielleicht arrogant


    Denn man kann es nichts wiederholen. Das ist sehr gute Illustration, was ich gemeint hatte.


    Nichts umsonst ich hatte mich auf das bezogen:


    Gödelscher Unvollständigkeitssatz – Wikipedia


    Denn egal welches "Wissenschaftliche " Modell wäre nicht imstande zu "funktionieren", wenn das vollkommen wäre.

    Nichts mehr und nichts weniger.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Igor07 , du solltest wirklich versuchen, die Beiträge auf die Du antwortest, richtig zu lesen und zu verstehen, bevor Du antwortest. Vieles, was Du schreibst, geht an dem, was gemeint war, vorbei. Das wird dann mühsam. 🙏

  • Schädlich sind mehr ideologische Bestrebungen, als unterschiedliche Auffassungen.


    Man kann sich auch weiter in Ruhe mit dem Gnom im Garten unterhalten, ohne zu wollen, dass andere davon wissen.


    Das Problem ist der ideologisch geprägte Wille, der für alle wissen will, was genau ist, und was nicht (an sich...) ist.


    Zumeinmachen von Vorstellungen, von Konzepten.

  • Die von Dir bemängelte Grenze von Wissenschaft ist ihre Stärke

    Na gut, ich kann es sehr präzise ausdrücken.

    Diese Position ist bedingt, die ist nichts absolut.

    Man kann hier auch die Schwäche sehen, kommt darauf an.

    Wie man die "Stärke" definiert? Auf den Bezug zu was konkret?

    Die "Stärke" impliziert schon die "Schwäche". Das ist doch logisch?

    Wer dann bestimmt, was ist die Stärke oder die Schwäche?

    Das ist reine Prasangika, nichts neues, und sehr klar ausgedrückt, tut mir leid.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag


    Das ist in jedem Fall ein wichtiger Punkt. Es ist aber schon auch von Bedeutung, auf der gleichen Faktenbasis zu stehen. Sonst kann es gar keinen fruchtbaren Austausch geben.


  • Ich möchte daneben die Wikipediarede vom Gödelschem Vollständigkeitssatz stellen. Damit klar ist, dass manche Begriffsysteme und wenn man so stark verallgemeinern will 'wissenschaftliche Modelle' so funktionieren ->


    Zitat

    Der Gödelsche Vollständigkeitssatz(benannt nach Kurt Gödel) ist der Hauptsatz der mathematischen Logik. Er zeigt für den Hilbert-Kalkül (ein formales System der Prädikatenlogik erster Stufe) die Korrektheitund Vollständigkeit: Jeder Satz, der semantisch aus einer Formelmenge folgt, lässt sich mit den Schlussregeln des Systems aus der Formelmenge herleiten, und umgekehrt. Für die Logik erster Stufe sind also syntaktische und semantische Folgerung gleichbedeutend.

    Gödelscher Vollständigkeitssatz – Wikipedia


    Das soll nicht dazu anregen, weiter auszuschweifen ;) - ich erhoffe ein wenig das Gegenteil.


  • Etwas wie eine gleiche Faktenbasis kann es gar nicht geben, denn es sind Menschen, die Fakten erkennen (oder nicht) und benennen wollen und manchmal auch stark wollen, dass andere diese Fakten zur Kenntnis nehmen. Ausserhalb vom Erleben und Fühlen und Denken gibt es keine Fakten (zu erfahren/zuerkennen, zu denken oder zu sprechen).


    Ich verstehe was du damit sagen willst, würde die Antwort für gelungene Kommunikation aber mehr im Wollen verorten. Hat man Lust, den anderen zu verstehen zB, geht es darum, eher nur eigene Gedanken zu präsentieren. Schriftlich ist es eh nochmal schwieriger - 'Grenzen' und Möglichkeiten von 'Wissenschaft', wissenschaftlichen Methoden angemessen zu besprechen - das ist ein von vielen Seiten beschaubares Thema, einerseits weil es auch so viele unterschiedliche 'wissenschaftliche' Untersuchungs und Beschreibungsmethoden gibt, dass man mit der Nennung von 'Wissenschaft' ja mehr im Vagen bleibt. Ich nehme an, du meinst zB mit 'Wissenschaft' nicht die Phänomenologie, ein Teilgebiet der Soziologie beispielsweise.


    Missverständnisse und aneinandervorbeireden ist vorprogrammiert, noch mehr mit sehr allgemeinen Urteilen und dazu, wenn man mehr erklärt oder vermitteln will, als man es eigentlich kann. Dann wird es für die Gesprächspartner auch verwirrend.

  • Ich behaupte, in meinem Garten lebt ein kleiner grüner Gnom, der jeden Wunsch erfüllt, wenn man ihn fragt und mit Kuchen besticht. Nun musst Du diese Behauptung respektieren, sie ist wahr, denn im „inneren Kosmos meiner Seele“ weiss ich, dass das stimmt. Und alles andere ist nicht das wahre Dharma und muss bekämpft werden. Oder ich behaupte, Menschen mit bestimmten körperlichen Merkmalen oder einer bestimmten Herkunft, sind anderen Menschen unterlegen und weniger Wert. Und schade, schade hat die „moderne Wissenschaft“ zu diesem „inneren Kosmos“ keinen Zugang. Pech für sie. Verstehst Du die Gefahren, die bei Deiner Haltung lauern?

    Lieber Hendrik , bitte, nimm es mir nichts persönlich übel, wenn ich versuche zu denken... Das ist doch normal...

    Im deinem konkreten Beispiel, meine eigene Argumentation könnte so aussehen:

    Wenn alle Menschen in der ganzen Welt würden diesen "Gnom" sehen, was würde dann bedeuten?

    Im einem Königreich war der vergiftete Brunnen. Ein Mensch trank davon und sagte, er sei die reine Quelle. Und er landete in den Knast. Dann der andere trank davon uns sagte, mit dem Brunnen sei alles in Ordnung.

    Schliesslich die ganze Bevökerung trank und sagte, dieser Brunnen enthält kein Gift, aber das reine Wasser.

    Und dann die Leute bedrohten dem König, daraus zu trinken, ansonsten sie würden ihn töten.

    Klar, der König hatte als der lezte getrunken, um im Leben zu bleiben.

    Meine Frage dann wäre, was war real? War der Brunnen vergiftet oder nichts?

    Nach Prasangika wir alle leben so nur durch und dank "Consens". Also einfach die Übereinkunft, was ist real oder was nichts.

    Und das hat so sehr mit dem Buddhismus zu tun, und wie!

    Ich zitiere Dalai-Lama, um das einfach zu veranschaulichen:


    Zitat

    Diese gewöhnliche Existenz, die man "ohne Prüfung, der allegemeinen Meinung folgend aus Unwissenheit" annimmt, diese "Wirklichkeit", die der "gesunde Menschenverstand" erblickt, entpuppt sich als gegenstandlos , wenn man sie gründlich analysiert:

    Es handelt sich dabei um eine Vorstellung, die auf der wechselseitiger Übereinkunft beruht und unserem " gesunden Menschenverstand" entgegenkommt, solange sie nicht einer gründlicher Überprüfung unterzogen wird. Diese Wirklichkeit basiert auf einer allegemeiner Übereinkunft: objektiv ist sie nicht vorhanden. Nichts, was den "gesunden Menschenverstand" befriedigt, existiert wirklich. Diese "Wirklichkeit" , von der wir immer sprechen, entspringt einzig unserer wechselseitigen Übereinkunft, von der absoluten Ebene her berachtet existiert sie nicht.

    Hoffe, das war nichts zu viel Fehler drin.


    Der Kern-Gedanke von dem Buddhismus , egal welche Richtung, besteht darin, dass unsere Wahrnehmung getrübt ist, verzerrt, die entspricht nichts der Realität, wie sie ist. Genau deswegen praktizieren wir alle.


    Aber zurück zum Beitrag.


    Wenn wie alle sehen würden, wenigstens wenn wir uns dran bemühen, so das ganze wahrzunehmen, ohne etwas zu absolutisieren, als die Wahrheit in der letzen Instanz, dann wir erschaffen mehr Mitgefühl, Mit-Verstänndnis und gegenseitige Toleranz.

    In dieser "Relativität" ich sehe keine Gefahr, eher die wirkliche Chance für uns alle... ohne die Konflikten und im Frieden zu leben.

    Denn, wenn jeder versteht, dass er im eigenen Tunnel der Wahrnehmung lebt, und so wie dort gefangen ( Ist), aber er merkt es nichts, dann man kann die andere Positionen zu verstehen und in die andere Menschen hineinzuversetzen.

    So hatte ich gemeint, und ich hatte mir wirklich Mühe gegeben, sachlich und logisch zu antworten.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hendrik: deine Begeisterung für Wissenschaft ist schön zu lesen.

    Ich kenne so viele Schwächen und Grenzen, in der theoretischen und praktischen Anwendung und Anwendbarkeit von Techniken ebenso wie der zugrundeliegenden Sprache, dass mir die Freude daran zwischenzeitlich etwas abhanden gekommen ist. Danke, dass du mich an sie erinnerst.

  • Das ist eine philosophische Frage.

    Mit Verlaub, das ist eine ganz einfache praktische Frage. Ich würde sie gerne noch einmal stellen und das wesentliche Wort im Satz unterstreichen.


    "Existiert ein einziger wissenschaftlicher Beweis dafür, daß ausschließlich wissenschaftliche Beweisführung geeignet ist, die Wirklichkeit abzubilden?"


    Daß sie überhaupt dazu in der Lage ist, bestreite ich zwar aber darum geht es in der Frage nicht. Daß sie dazu in der Lage sein könnte, impliziert die Frage. Aber wieso philosophisch? Entweder gibt es einen Beweis oder es gibt keinen.

    Die Wissenschaft ist auch nicht angetreten, um die "existenzellen Fragen der Menschen" zu beantworten. Das sind Fragen der Philosophie und der Religion. Sie liegen ausserhalb des Interesses von 'harter' Wissenschaft, weshalb man der Wissenschaft nicht vorwerfen kann, hier keine Antworten zu bieten.


    Ja, das ist klar. Du hattest Ansprüche an die Wissenschaft, die sie nicht erfüllen kann. Für "Sinn und Zweck" ist sie schlicht nicht zuständig.

    Mit anderen Worten: Die wesentlichsten Fragen, die ein Mensch überhaupt haben kann, nämlich die nach Sinn und Zweck seines Daseins, kann ihm die Wissenschaft nicht beantworten. Nur Philosophie und Religion sind dazu in der Lage? Ob die Philosophie solches leisten kann, sei mal dahin gestellt aber wie kann eine - wie nenne ich es richtig - Strömung? - wie der sB, der sich ja auf eine religiöse Lehre stützt, gleichzeitig auf die Wissenschaft berufen? Das ist in meinen Augen ein Widerspruch in sich. Wenn Religion ohnehin für die wesentlichen Fragen zuständig ist und dieselben innerhalb der praktischen Nachfolge auch beantwortet, wozu dann Wissenschaft, die dazu ungeeignet ist?

    Davon abgesehen könnte man fragen: Ein Wissenszweig, der weder sinn- noch zweckdienlich ist - wozu ist der überhaupt nutze?

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Mit anderen Worten: Die wesentlichsten Fragen, die ein Mensch überhaupt haben kann, nämlich die nach Sinn und Zweck seines Daseins, kann ihm die Wissenschaft nicht beantworten. Nur Philosophie und Religion sind dazu in der Lage? Ob die Philosophie solches leisten kann, sei mal dahin gestellt aber wie kann eine - wie nenne ich es richtig - Strömung? - wie der sB, der sich ja auf eine religiöse Lehre stützt, gleichzeitig auf die Wissenschaft berufen? Das ist in meinen Augen ein Widerspruch in sich. Wenn Religion ohnehin für die wesentlichen Fragen zuständig ist und dieselben innerhalb der praktischen Nachfolge auch beantwortet, wozu dann Wissenschaft, die dazu ungeeignet ist?

    Davon abgesehen könnte man fragen: Ein Wissenszweig, der weder sinn- noch zweckdienlich ist - wozu ist der überhaupt nutze?

    Hi, Hajobo .

    Das sind wirklich sehr wunde Punkte.

    Die Wissenschafft ist nichts imstande über den Sinn und Zweck des Da-Sein-S zu beantworten.

    Die Religion , wie die der "normale " Mensch versteht , ist einfach nicht dazu in der Lage.

    Mir scheint, der moderne Mensch, eigentlich, lebt so wie ent-wurzelt, also innerlich.

    Er fühlt sich einfach geschleudert ins fremde kalte Iniversum ( M. Heidegger), das keinen Sinn mehr für ihn darstellt ( repräsentiert).

    Egal welche letzte "existenzielle" Fragen kann auch keine Philosophie lösen.

    Das erinnere ich sofort L. Wittgenstein mit seinen "Sprach-Spielen" und dem berühmten Ausdruck, was kann nichts mit den Worten ausdrücken kann, dann man sollte einfach schweigen.... So der Inhalt-Sinn. Eigentlich, das war das Ende der modernen Philosophie, wie es einige Kritiker betrachten.

    Das schönste im Buddhismus ich finde immer, egal welche Richtung, man gibt keine direkte Antworten.

    Man verneint eher, was nichts der Wirklichkeit entspricht... also immer man geht so von dem "negativen " Standpunkt aus.


    Zitat

    Der „Urteilsvierkant“ als theoretisches Modell bezieht in seiner Grundstruktur sowohl den Satz vom Widerspruch als auch den Satz vom ausgeschlossenen Dritten mit ein:

    1. Etwas ist (so)
    2. Etwas ist nicht (so)
    3. Etwas ist sowohl (so) als auch nicht (so)
    4. Etwas ist weder (so) noch nicht (so)

    wenn man das ganze durchgeht, man kann sich auf nichts verlassen.


    Zitat

    In diesem Beispiel argumentiert Buddha mit der Negation aller vier Glieder des catuṣkoṭi. Er versucht damit, auf die bereits tendenziell in den Fragestellungen verborgenen extremen Ansichten des Ewigkeitsglaubens und der Vernichtungslehre hinzuweisen, die nach buddhistischem Denken zu vermeiden sind.


    Man kann auch Nirvana nicht rein posistiv schildern. Eher was es nichts gibt, also derselbe Prinzip.


    Zitat

    Das Wort bedeutet „Erlöschen“ (wörtlich „verwehen“, von einigen Buddhisten auch aufgefasst als „erfassen“ im Sinne von verstehen[1]) im Sinne des Endes aller mit falschen persönlichen Vorstellungen vom Dasein verbundenen Faktoren wie Ich-Sucht, Gier, Anhaften (Upadana).


    Dann ich frage mich, warum man sollte , eigentlich, den Pfad folgen?

    In allen anderen Religionen es gibt so ähnliche Gebote und Verbote, die Ethik und die Meditationen. Das weiss ich aus Yoga sehr gut.

    In Sutren von Patanjali steht fast doch dasselbe. ( nichts buchstäblich, aber innerlich).

    Wenn der Buddhismus über die "Leerheit" redet, das beraubt bei den normalen Menschen ("") die letze rein "metaphysiche Stützen", denn man findet am Ende reine Augenblicklichkeit, oder anders ausgedrückt, diese drei "Daseins-Merkmale" , die nur diesen Prozess veranschaulichen, wo es keinen "Ich", keine "Seele" und keinen "Gott" gibt.

    Ich denke, du hast absolut recht....

    Nur die innere Erfahrung, wenn man alle mögliche Konzepte hinter sich lässt, und so wie der absolut "nackt" bleibt, dann man sieht nur den Klaren Himmel, aber hört damit auf, die "Himmel-Blume" dort auszumalen, denn es gibt keine.

    Dieser Ab-sprung man kann nur erleben, man kann auf ihn hinweisen ( In Sutren, in den Lehren), aber springen in diesen klaffenden und gähnenden Ab-grund man kann nur selbst.

    Ich sehe keine andere Lösung.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Letztendlich führen sowohl der wissenschaftliche als auch der philosophische Weg zu Antworten im "Ich weiß es nicht."

    Zum Chaos der Teilchen oder zum Chaos der Geistigkeit. Keiner liefert Beweise.

    Alles was entsteht, wird vergehen, ist ihre einzige Antwort.

    Beweise? Was ist das überhaupt? Wofür brauch die jemand?

    Jeder Beweis weckt tauend Zweifel.

    Wie wäre es denn mal mit einem Thread: Wie gehe ich praktisch mit erkannten Leiden um?

    Zu blöd, das Anliegen, das hat Buddha alles schon gesagt. Wenn man sich nur über die Bedeutung seiner Worte einig wäre und schon wieder: Wo sind die Beweise?

    ???

  • Für "Sinn und Zweck" ist sie schlicht nicht zuständig.


    Davon abgesehen könnte man fragen: Ein Wissenszweig, der weder sinn- noch zweckdienlich ist - wozu ist der überhaupt nutze?

    Sinn und Zweck sind nur Kategorien des Verstandes. Leben ist etwas anderes. Es funktioniert auch nicht nach einer Nutzenrechnung, auch wenn der kapitalistische Glaube das nahelegt.
    Letztlich geht es darum, zu leben. Das heißt auch, sich von Sinn- und Zweckdenken zu befreien.

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."


    Joan Tollifson

  • Mir scheint, der moderne Mensch, eigentlich, lebt so wie ent-wurzelt, also innerlich.

    Er fühlt sich einfach geschleudert ins fremde kalte Iniversum ( M. Heidegger), das keinen Sinn mehr für ihn darstellt ( repräsentiert).

    wenn man das ganze durchgeht, man kann sich auf nichts verlassen.

    Der Mensch hat aber nicht nur Fremdheitserfahrungen, sondern auch Resonanzerfahrungen, er fühlt sich geborgen in der Welt, im Fluss des Lebens.
    Das Verlangen nach Sinn ist freilich der Irrtum eines anthropozentrischen Denkens, darin ruht ein Irrtum, der einen der Welt entfremdet. (So gesehen ist auch Selbsterfahrung ein Irrweg, ist nicht Leben die Erfahrung der fließenden Welt?)


    Zitat

    "Menschen sagen, was wir alle suchen, ist der Sinn des Lebens. Ich glaube nicht, daß es das ist, was wir wirklich suchen. Ich glaube, was wir wirklich suchen ist eine Erfahrung von ... dem Zauber des lebendig seins."

    Joseph Campbell



    Zitat

    Jede neue Generation fragt: "Was ist der Sinn des Lebens?". Ein fruchtbarerer Weg diese Frage zu stellen, wäre: "Warum braucht der Mensch
    einen Sinn des Lebens?"

    Peter Wessel Zapffe

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."


    Joan Tollifson

    Einmal editiert, zuletzt von Keine Ahnung ()

  • Letztendlich führen sowohl der wissenschaftliche als auch der philosophische Weg zu Antworten im "Ich weiß es nicht."

    Gerade Zen weist ja immer wieder darauf hin, sich diesem "Ich weiss es nicht"anzuvertrauen. Only don't know.

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."


    Joan Tollifson

  • Letztendlich führen sowohl der wissenschaftliche als auch der philosophische Weg zu Antworten im "Ich weiß es nicht."

    Gerade Zen weist ja immer wieder darauf hin, sich diesem "Ich weiss es nicht"anzuvertrauen. Only don't know.

    Zen hat bei mir eine ganz eigene Ansicht von Leere gezeigt, der bisher nicht widersprochen werden konnte.

    Dieses Mitgefühl hat es gezeigt, mit meiner Leere von Wissen oder wissen-können, Unwissen.

    Auch die Leere, wenn ich Wissen erreicht hatte, das Mitgefühl mit dem in mir, der es festhalten wollte.

    Warum das abwegige jetzt?

    Weil es genau darum geht, dass Wissen, Geistigkeit, Lehre nur angewendete und durch Anwendung zu Erfahrung wird, die wirklich wirkt. Anwendung meines Wissens ist auch sprechen und schreiben. Entstehende Beweise und Wahrheiten erzeugen Meinungen, Spekulation und Zweifel.

    Schrödingers Vollständigkeitssatz macht gerade das deutlich, wo ist ein vollständiges System?


    Zum säkularem Buddhismus hab ich ein Verhältnis das mir nicht gefällt, aber bisher hab ich gesehen das der mir begegnende sB sich genauso verhält wie der Buddhismus. Anstatt den Menschen mal zu erklären, warum Buddha das so gelehrt hat, streitet er sich rum, mit allen anderen Schulen, wann, wie, wo, Buddha was gesagt hat. Warum er das so gesagt hat, interessiert keinen. Das übernehmen inzwischen Psychologen und andere Helfer aus Lebenslagen.

    Da kann ich nur versagen, denn mir geht es um das, wie Buddhas Lehre mir persönlich hilft. Wie bei Stephen Batchelor auch. Gute Bücher, hat aber nichts mit dem etablierten Buddhismus zu tun, selbst mit dem Säkularen nicht.

    Ich wünsche dem sB ein bisschen mehr Selbstbewusstsein beim Abwenden von den technischen Vereinnahmungen. Ein bissel Mitgefühl mit den leidenden Menschen würde dem Buddhismus insgesamt guttun. Mitgefühl ist eine Einbahnstraße, weil er immer nur vom Mitfühlenden ausgeht.

    Buddhas Lehrbedürfnis ist gerade dadurch geweckt worden, den Menschen aus ihrem Leiden zu helfen und nicht durch endlose Diskussionen und Erklärungen, über Samsara, Nirvana, Leere usw. noch mehr Leiden zu erzeugen.

    Buddhas Techniken sollen Helfern helfen zu helfen und sind nicht in Stein gemeißelte Wahrheiten.

    • Offizieller Beitrag

    Etwas wie eine gleiche Faktenbasis kann es gar nicht geben, denn es sind Menschen, die Fakten erkennen (oder nicht) und benennen wollen und manchmal auch stark wollen, dass andere diese Fakten zur Kenntnis nehmen. Ausserhalb vom Erleben und Fühlen und Denken gibt es keine Fakten (zu erfahren/zuerkennen, zu denken oder zu sprechen).

    Doch, kann es. Die Erde ist keine Scheibe. Das ist ein Faktum. Auch außerhalb unseres Erlebens, Fühlens und Denkens bleibt die Erde ein Gebilde, das keine Scheibe ist. Du spielst vermutlich auf die bud. Nur-Geist-Schule an. Eine philosophische Spielerei, im Bud. sehr beliebt, hat aber mit der Realität nichts zu tun.

  • Der letzte Satz in meinem Beitrag oben bezieht sich auf die existenziellen Fragen, ich will nicht den Nutzen von Wissenschaft anzweifeln.

    Nur daß das niemand falsch versteht, war vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt.


    Igor07 "Das schönste im Buddhismus ich finde immer, egal welche Richtung, man gibt keine direkte Antworten."


    Ja igor, das ist der Punkt, der mich bis heute motiviert, man ist gezwungen die Antworten selbst zu finden, der Buddha ist im Grunde der Wegweiser, wie man es schaffen kann.


    Noreply "Wenn man sich nur über die Bedeutung seiner Worte einig wäre"


    Das ist vielleicht ein Punkt, dem man viel zu wenig Aufmerksamkeit widmet, jeder drückt etwas auf seine Weise aus und selten ist das, was einer auszudrücken versucht und das, was ein anderer versteht, Dasselbe. Viele Mißverständnisse und Konflikte entstehen aus dieser Situation heraus.


    Keine Ahnung "Sinn und Zweck sind nur Kategorien des Verstandes. Leben ist etwas anderes. Es funktioniert nicht nach einer Nutzenrechnung"


    Das Dasein nach Nutzen und Zweck zu betrachten, halte ich ebenfalls für nutzlos aber mehr über seinen Sinn zu erfahren, war für mich ein wichtiger Antrieb. Die Antworten, die mir Wissenschaft und Philosophie anzubieten hatten, empfand ich als unbefriedigend, erst die Nachfolge der Lehre führte zu tieferer Einsicht.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

    • Offizieller Beitrag

    Mit anderen Worten: Die wesentlichsten Fragen, die ein Mensch überhaupt haben kann, nämlich die nach Sinn und Zweck seines Daseins, kann ihm die Wissenschaft nicht beantworten. Nur Philosophie und Religion sind dazu in der Lage? Ob die Philosophie solches leisten kann, sei mal dahin gestellt aber wie kann eine - wie nenne ich es richtig - Strömung? - wie der sB, der sich ja auf eine religiöse Lehre stützt, gleichzeitig auf die Wissenschaft berufen? Das ist in meinen Augen ein Widerspruch in sich. Wenn Religion ohnehin für die wesentlichen Fragen zuständig ist und dieselben innerhalb der praktischen Nachfolge auch beantwortet, wozu dann Wissenschaft, die dazu ungeeignet ist?

    Davon abgesehen könnte man fragen: Ein Wissenszweig, der weder sinn- noch zweckdienlich ist - wozu ist der überhaupt nutze?

    Das sind mehrere Fragen und Vermutungen gleichzeitig, die den Kern nicht treffen. Missverständnisse.


    SB beruft sich nicht auf Wissenschaft. SB ist das Produkt von Rezeption von Religion in einer kulturellen Umgebung, die sich (zurchet meine ich!) weitgehend vom Transzendenten verabschiedet hat. Letzeres kann man bedauern, ist aber einfach so.


    Ich beschrieb, dass Wissenschaft und Philosophie verschiedenen Sphären angehören. Das ist wertfrei. Du bringst nun eine Wertung ein: Religion sei also für die wesentlichen Fragen zuständig. Wozu brauche man dann noch Wissenschaft. Wer sagt, dass Sinn-Fragen wesentlicher sind als die Erfassung der materiellen Wirklichkeit? Das magst Du persönlioch so sehen. Ich sehe das anders. Ich kann, wie gesagt, sehr gut damit leben, dass ich dieser Existenz keinen Sinn zuschreibe. Ich möchte es frei nach Brecht sagen: Erst kommt das Fressen, dann die Metaphysik. Das ordnet die Sinnfrage schon einmal dem Praktischen unter. Und auch noch einmal an dieser Stelle: Alles Metaphysische setzt sich der Beliebigkeit aus: Nimm irgendeine (heilige!) Sinnkonstruktion aus einer beliebigen Religion. Sie ist nicht mehr wert, als die Annahme vom Nikolaus der zu Weihnachten Geschenke bringt.

  • Ich möchte es frei nach Brecht sagen: Erst kommt das Fressen, dann die Metaphysik. Das ordnet die Sinnfrage schon einmal dem Praktischen unter.

    OK, wenn das so ist, dann ist es so... :)

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

    • Offizieller Beitrag

    Anstatt den Menschen mal zu erklären, warum Buddha das so gelehrt hat, streitet er [sB] sich rum, mit allen anderen Schulen, wann, wie, wo, Buddha was gesagt hat. Warum er das so gesagt hat, interessiert keinen.

    Das kann ich nicht sehen. In diesem Thread wird sB doch sehr stark in Frage gestellt. Das darf auch sein. Ich sehe das auch als Gelegenheit, Missverständisse aufzuklären. Wenn also gefragt wird, dann antworten wir gern. Dies dann aber widerum als Schwäche des sB zu bezeichen, man streite sich nur mit anderen Buddhisten, was soll ich davon halten? Wenn wir nicht auf die an uns herangetragenen Fragen antworten, dann ist das auch nicht richtig. Man kann, scheint es mir, es nie richtig machen.


    Was Deine Frage angeht: "Warum hat Buddha so gelehrt?" Ich weiß nicht, ob ich Deine Frage richtig verstehe. Die Antwort: Um einen Weg zu zeigen, Dukkha zu überwinden. Besser?