Alles anzeigenAls Kunstgriff/ Trick, zum Erlernen der Nicht-Anhaftung, mag diese Betrachtungsweise Sinn machen.
Es ist allerdings, glaube ich, ein Unterschied, ob man sich dieser Denkweise bedient oder ob es sich um selbst erfahrene Erkenntnis handelt, die verinnerlicht wurde.
Mit "Leben im Hier und Jetzt" hat es wohl eher weniger zu tun....
Die sogenannte absolute, tiefe Wahrheit ist leider nicht "alltagstauglich", weil sie mit der "relativen Wahrheit" kollidiert, was zunächst mehr Verwirrung, als Klarheit hervorbringt.
Ein Beispiel aus dem Leben:Zur Zeit versuche ich, einer Verwandten meines Mannes seelisch etwas beizustehen (gezwungenermaßen aus der Ferne), die seit 2018 sehr schwer erkrankt ist. Zunächst diagnostizierte man Brustkrebs (3 OP's, Chemo, Bestrahlung), seit Januar 2021 kam noch ein bösartiger Hirntumor (Glioblastom) hinzu (3 OP's, Bestrahlung, Chemo). Sie ist jetzt 45 Jahre jung, Mutter zweier Söhne (10 J./15 J.) und kämpft , kämpft, kämpft mit eisernem (Über-) Lebenswillen um ihr Leben.....Nach den ärztlichen Prognosen wäre sie schon mind. 1/2 Jahr tot.
Würde es ihr jetzt helfen, sich schon als tot zu sehen? Als "Asche" in der Urne?Vielleicht wäre es für die Helfenden und die Angehörigen hilfreich, um in eine heilsame Distanz zu kommen, die tatkräftige Unterstützung erleichtert (oder erst ermöglicht)?
Ebenso könnte man aber auch imaginieren, dass sie wieder vollständig gesund wird, auch, wenn es - nach den Einschätzungen der Ärzte - höchst unwahrscheinlich ist.Gewisse esoterische Denkweisen beschreiten diesen Weg: Man fokussiert sich auf das Positive und manifestiert es dadurch....
Es wiederholt sich alles ständig und endet meist mit den Zeilen: Gekämpft, gehofft und doch verloren....Aber JETZT lebt sie, leben wir - mit Bewusstheit!
Hallo, Anna Panna-Sati . Das hatte mich verdammt sehr berührt. Ich denke, nach allem, was ich erfahren ( selbst) und auch gesehen hatte, es gibt etwas, das man nichts ändern kann. Basta. Der Schmerz ist da, und manchmal er ist schier unterträglich.
Hier holft keine Theorie und keine Beispiele wie das Leben von Ajahn Chan. Das Wesen des Lebens , wie es ist, ist das Leiden. Leib-Leid---- wer ist schon geboren war... der ist wie verdammt, altern, krank werden und sterben. Das ist die bedingte Entstehung, mehr nichts. Der Mensch ist so gestrickt, dass er, wenn er den Schmerz spürt, versucht den zu vermeiden, wenigstens zu mildern. Sogar die "Heiligen" schrien wegen des Schmerzen... Die könnten beteueren, dass es keine Identifiaktion mit dem eigenen Körper oder der Krankheit geht, aber die hatten echt gewunden. ( gekrümmt, denn das lebendige Wesen kann einfach sehr vieles nichts aushalten. Das ist kein Stein doch, der nichts spürt... Wenn, Z.B, der reale Mensch im Endstadium des Krebs sehr wenige Tage im Lebem bleibt, was ? real könnte die Lehre helfen? Ich denke, man kann einfach nichts den eigenen Körper verlassen und sagen, ach, das betrifft mich nichts , denn das alles nichts "Ich" bin. Sogar im Pali-Kanon es gibt die Fälle, wo Arahats den Selbstmord begangen hatten, denn sie waren nichts imstande die reine körperliche Qual auszuhalten. Nanavira hatte auch den Freitod begangen, denn er sah keinen Ausweg.
Und auch die kranke ( unheilbar) Frau von Yalom hatte diesen Weg begangen.
Wenn man hier um das "Hier und Jetzt " redet, oder über die Bewusssein mit der so Desindentifikation mit den eigenen "Khandhas", das würde sehr grausam und heuchlerisch klingen.
Deswegen ich versuche nichts zu viel sagen, denn nur der, wer selbst das ganze auf dem eigenen Leib erlitten hatte, kann das nachvolziehen und wirklich verstehen.
Alle andere Worte wären hier fehl am Platz.... Manchmal man braucht überhaupt keine Worte, man spürt dann, wer was schreibt, und welche innere Gefühle zwischen den Wörtern stehen... Und dieses " Unaaussprechliches", das echte Mitgefühl , keine scheisskluge Buddhistsiche "Wahrheiten", das ist das einzige, was im Leben überhaupt zählt. Mehr nichts.
Alles Liebe.