Wo steht das da?
sorry, falscher Link. Richtig ist:
https://www.palikanon.com/khuddaka/ud_schmidt/udana.htm
bitte bis 6.6 runterscrollen
Wo steht das da?
sorry, falscher Link. Richtig ist:
https://www.palikanon.com/khuddaka/ud_schmidt/udana.htm
bitte bis 6.6 runterscrollen
Aus dem Vorwort zu den Texten:
Udānas finden sich zerstreut an vielen Stellen der älteren und ältesten Teile des Pali-Kanons, so in Mahāvagga I.1, 2, 3, 20; V.13; VI.28; X.3, 4; Cullavagga VII.1, 3; IX.1; Dīgha-Nikāya 14.3; 16.1, 3, 4; Anguttara-Nikāya VIII.70; Samyutta-Nikāya III.1; XXI.6; XLI, 5; LI, 10; Sutta-Nipāta 661. Manche finden sich im Dhammapada: 42, 131, 132, 185, 306; in Theragāthā: 180, 191, 447; in Itivuttaka: 43, 48.
Alle diese sind später gesammelt und mit den Prosa-Erzählungen, wo solche vorhanden waren, zu einem Buch, dem Udāna, zusammengestellt worden. Der Sammler hat noch andere, ihm bekannte, Udānas, die sich in den älteren Schriften nicht finden, hinzugefügt, einige mit der dazu überlieferten Prosa-Erzählung. Die übrigen, zu denen es anscheinend keine Erzählung gab, hat er aus eigener Phantasie mit einleitenden Erzählungen versehen...
Stichwort "Rosinenpicking".
Nach meiner Auffassung sind alle 152 Lehrreden des Majjhima Nikaya noch zu Lebzeiten des Buddha entstanden (auch MN 108) und von ihm bestätigt worden. (Und dass es auch gewollt ist, dass die oberen 50 Lehrreden 52 umfassen.)
Zum Udana heißt es:
Die Bedeutung des Wortes Udāna hält etwa die Mitte zwischen dem, was wir "Einfälle", "Aperçus" und "Aphorismen" nennen, also Sinnsprüche, die bei besonderen Gelegenheiten, Ereignissen, Erlebnissen oder Beobachtungen überraschend entstanden sind; ... Die Entstehungszeit des Udana als Sammlung setzt Seidenstücker auf 440 bis 245 vor Chr. an. Von den Erzählungen zu den Udānas, die nicht den älteren Schriften des Kanons entnommen sind, sondern nur im Udāna vorliegen,...
Meine Form von Rosinenpicking sieht nun vor, erst einmal zu schauen, ob ein fraglicher Sinnspruch denn auch in den Lehrreden zu finden ist, idealerweise in denen des Majjhima Nikaya. Ist das nicht der Fall, aber es findet sich dort stattdessen eine Aussage der Art (MN 130):
"...Aber diese deine üble Handlung wurde nicht von deiner Mutter oder deinem Vater begangen, oder von deinem Bruder oder deiner Schwester, oder von deinen Freunden und Gefährten, oder von deinen Verwandten und Angehörigen, oder von Mönchen und Brahmanen, oder von Göttern: diese üble Handlung wurde von dir selbst begangen, du selbst wirst ihre Folgen erfahren.'"
... dann gebe ich dieser Aussage im Zweifel den Vorrang gegenüber dem Sinnspruch aus dem Udana, wenn es darum geht, was der Buddha wohl gelehrt hat.
Nach meiner Auffassung sind alle 152 Lehrreden des Majjhima Nikaya noch zu Lebzeiten des Buddha entstanden (auch MN 108) und von ihm bestätigt worden. (Und dass es auch gewollt ist, dass die oberen 50 Lehrreden 52 umfassen.)
Aber Hinweise dafür gibt es nicht, eher das Gegenteil: das Suttapitaka ist vielfach redigiert und editiert.
Ich will das hier nicht ausführen, weil es nicht zum Thema gehört, und für mich auch weitgehend irrelevant ist, aber unter den wirklich Sprachkundigen ist das eine unstrittige Sache.
Im Falle der Udānas muß man erst einmal hervorheben:
QuoteUdānas finden sich zerstreut an vielen Stellen der älteren und ältesten Teile des Pali-Kanons
Sie sind dort nicht nur in eine "Rahmenhandling" eingebunden, sondern, was wichtiger ist, in ein Sachthema und nehmen auf das Sachthema Bezug, etwa als Zusammenfassung, Schlussfolgerung oder Lehrsatz in Versform.
Für mich ist überhaupt irrelevant, ob dieser Vers jetzt vom historischen Shakyamuni selbst stammt, sondern ob einer der Anwesenden, oder später Kommentierenden das Sachthema richtig verstanden hatte und aus diesem Anlass diesen "Sinnspruch" verfasste.
Für die Authentizität ist für mich nur entscheidend, wurde die Lehre Buddhas hier unverfälscht getroffen oder nicht.
Manch Leute meinen ja, hätten sie nur die 100% Sicherheit, dass eine Schrift Buchstabe für Buchstabe das Wort der Shakyamunis wiedergibt, dann hätte man auch "die Lehre" des Buddhas.
Das ist natürlich ein schwerwiegender und folgenreicher Irrtum, der in einem grundlegenden Missverständnis dessen liegt, was ganz unanzweifelbar eine der wichtigsten Grundlagen der Lehre darstellt: Bedingtes Entstehen. Selbst MN 1 scheint sie nicht zum Innehalten zu bewegen.
Diese Leute kommen dann auch nie über einen Bruchteil der Basics heraus, selbst beim Pfadgebiet "sila" wird es schwierig.
Der Sammler hat noch andere, ihm bekannte, Udānas, die sich in den älteren Schriften nicht finden, hinzugefügt, einige mit der dazu überlieferten Prosa-Erzählung. .. Die übrigen, zu denen es anscheinend keine Erzählung gab, hat er aus eigener Phantasie mit einleitenden Erzählungen versehen
Der "Sammler" ist hier Kurt Schmidt, seine Sammlung wurde nur in Auszügen unter "www.palikanon.com" wiedergegeben und enthält eben nicht den Sachkontext. Den, soweit vorhanden, erkennt man aber leicht, wenn man bei "SuttaCentral" nachschaut, oder mit dem Palitext, auch auf "www.palikanon.com", vergleicht.
Auf "SuttaCentral" findet man 2 englische Übersetzungen aus denen klar hervorgeht, dass sich Ud 6.4ff auf DN 1 (Netz der Ansichten), oder ähnlich, MN 2, bezieht, also auf Abschnitte im Suttapitaka, die allgemein als authentisch und wichtig anerkannt sind.
Ob der Vers nun dazu eine gute Zusammenfassung, Schlussfolgerung oder Lehrsatz liefert, ist wiederum nur dem Verständnis des Lesers geschuldet.
Sabbamitta übersetzt die Stelle aus Ud 6.6 übrigens so:
QuoteDisplay More„Die Leute sind auf den Ich-Macher fixiert,
der mit dem Anders-Macher verbunden ist.
Es gibt manche, die sich das nicht klarmachen,
sie sehen den Pfeil nicht.
Aber wenn sie diesen Pfeil sehen,
denken sie nicht: ‚Ich mache es‘,
noch denken sie: ‚Ein anderer macht es‘.
Diese Leute sind in Einbildung gefangen,
durch Einbildung geknotet und angekettet.
Ihre Ansichten verteidigen sie erbittert
und entrinnen so nicht dem Umherwandern.“
Hier in einer anderen Übersetzung
Ja, kenne ich, auch die auf SuttaCentral und ich habe auch mit dem Palitext verglichen.
‘‘Ahaṅkārapasutāyaṃ pajā, paraṃkārūpasaṃhitā;
Etadeke nābbhaññaṃsu, na naṃ sallanti addasuṃ.
‘‘Etañca sallaṃ paṭikacca [paṭigacca (sī. syā. kaṃ. pī.)] passato;
Ahaṃ karomīti na tassa hoti;
Paro karotīti na tassa hoti.
‘‘Mānupetā ayaṃ pajā, mānaganthā mānavinibaddhā [mānavinibandhā (sī.)];
Diṭṭhīsu sārambhakathā, saṃsāraṃ nātivattatī’’ti. chaṭṭhaṃ;
"Ahaṅkārapasutāyaṃ pajā, paraṃkārūpasaṃhitā" sind etwas sperrige Begriffe, aber ich finde die Übersetzung von Schmidt schon passend. Im Pali wird nur noch einmal hervorgehoben, dass "Ich und "Du" ein völlig konstruierter Gegensatz ist.
Nach meiner Auffassung sind alle 152 Lehrreden des Majjhima Nikaya noch zu Lebzeiten des Buddha entstanden (auch MN 108) und von ihm bestätigt worden. (Und dass es auch gewollt ist, dass die oberen 50 Lehrreden 52 umfassen.)
Zunächst Danke, dass Du aus Deinem Schneckenhaus gekommen bist und uns darüber informierst, wo du im buddhistischen Spektrum stehst.
Kommen wir zur kritischen Betrachtung deiner Auffassung:
Man kann unter anderem linguistisch zeigen, dass das nicht sein kann. Viele Textteile sind in einem Pali verfasst, das es zu Lebzeiten Buddhas noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind lange Komposita. Wo sie auftauchen, handelt es sich eindeutig um Texte, die Jahrhunderte später verfasst wurden.
Wie hat die Bestätigung Buddhas ausgesehen? Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Kannst du uns das erklären?
Man kann unter anderem linguistisch zeigen, dass das nicht sein kann. Viele Textteile sind in einem Pali verfasst, das es zu Lebzeiten Buddhas noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind lange Komposita. Wo sie auftauchen, handelt es sich eindeutig um Texte, die Jahrhunderte später verfasst wurden.
Die Frage ist ja, was beweist dies?
Fakt ist:
Aus dem letzten Punkt ergibt sich, dass das Pali in dem die Lehrreden verschriftlich wurden, nicht mehr zu 100% dem gesprochenen Pali zur Zeit des Buddha entsprach. Daraus können wir aber nicht schließen, dass die verschriftlichten Lehrreden nicht mit dem übereinstimmt, was Buddha gelehrt hat, weil wir den O-Ton Buddha (Punkt 1) nicht zur Verfügung haben.
Ob die Verschriftlicher der Lehrreden sich alles bzw. vieles nur ausgedacht und in die verschriftlichten Texte eingefügt haben, lässt sich linguistisch nicht klären, denn das wäre eine inhaltliche Frage. Anhand der Texte lässt sich das nicht beweisen, weil sie widerspruchsfrei sind.
Display MoreMan kann unter anderem linguistisch zeigen, dass das nicht sein kann. Viele Textteile sind in einem Pali verfasst, das es zu Lebzeiten Buddhas noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind lange Komposita. Wo sie auftauchen, handelt es sich eindeutig um Texte, die Jahrhunderte später verfasst wurden.
Die Frage ist ja, was beweist dies?
Fakt ist:
- der Buddha hat nichts aufgeschrieben. Das bedeutet, O-Ton Buddha kennen wir nicht.
- der Dharma wurde in in Indien über lange Zeit nur mündlich tradiert
- als der Dharma verschriftlicht wurde, hatte sich das Pali als Sprache weiter entwickelt.
Aus dem letzten Punkt ergibt sich, dass das Pali in dem die Lehrreden verschriftlich wurden, nicht mehr zu 100% dem gesprochenen Pali zur Zeit des Buddha entsprach. Daraus können wir aber nicht schließen, dass die verschriftlichten Lehrreden nicht mit dem übereinstimmt, was Buddha gelehrt hat, weil wir den O-Ton Buddha (Punkt 1) nicht zur Verfügung haben.
Ob die Verschriftlicher der Lehrreden sich alles bzw. vieles nur ausgedacht und in die verschriftlichten Texte eingefügt haben, lässt sich linguistisch nicht klären, denn das wäre eine inhaltliche Frage. Anhand der Texte lässt sich das nicht beweisen, weil sie widerspruchsfrei sind.
Interessante Gegenrede, die aber mindestens einen logischen Fehler enthält, der deine gesamte Argumentation zusammenbrechen lässt:
Die Lehrreden wurde ohne Zweifel lange Zeit mündlich überliefert. Und zwar Wort für Wort in jeweils dem Pali-Idiom in dem sie verfasst wurden. Die folgende Verschriftlichung bestand nun zunächst darin, dies genauso niederzuschreiben. Texte nah an der Zeit Buddhas in altertümlichem Pali, wurden in altertümlichem Pali niedergeschrieben. Texte, die später entstanden und in neuerem Pali vorlagen dann ebenso. Die genannten Texte mit sehr langen Komposita etwa, konnten nie so gesprochen worden sein, weil so eben niemand spricht.
Man kann durch linguistische/philologische Arbeit sehr wohl sehr alte Textschichten von jüngeren unterscheiden. Dies anzuzweifeln ist, als behaupte man, die Erde sei eine Scheibe. Du hast nie textkritisch mit antiken Texten gearbeitet, nicht wahr? Das diese Arbeit auch eine Inhaltliche ist, bleibt unbenommen. Die Traditionskritik schaut dann eher, wann welche Ideen hinzugekommen sind und welche Textteile als authentisch, hier in dem Sinne, dass sie möglicherweise vom Religionsgründer stammen, anzunehmen sind.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass uns in den Pali-Texten wohl eher die Stimmen der Väter entgegentreten und nicht die des Religionsgründers, des historischen Buddha - die scheint dann eher durch. Was sie deshalb aber nicht weniger wertvoll machen. Ich persönlich lese derzeit mit großem Gewinn die Theragatha, die „Psalmen“ des Buddhismus. Die Zeugnisse der Mönche (Therigatha - die der Nonnen), die von ihrem Erleben auf dem bud. Pfad in wunderschönen Versen berichten.
Die Lehrreden wurde ohne Zweifel lange Zeit mündlich überliefert. Und zwar Wort für Wort in jeweils dem Pali-Idiom in dem sie verfasst wurden.
Angemerkt: Erstens hatten die buddhistischen Mönche, sofern sie nicht vorher Brahmanen-Priester waren (eine sehr kleine Minderheit) keinerlei Fähigkeiten und Tradition, Texte wortwörtlich fehlerfrei zu tradieren. Das kann man auch nicht einfach so lernen, sondern muss schon im Kindesalter trainiert werden. Zweitens sieht man an den häufigen Wiederholungen in den Suttas, dass die "Reden" nachträglich konstruiert wurden. Dass man ältere Schichten anhand der Form des Palis unterscheiden kann, ist natürlich richtig.
Die Lehrreden wurde ohne Zweifel lange Zeit mündlich überliefert. Und zwar Wort für Wort in jeweils dem Pali-Idiom in dem sie verfasst wurden.
Angemerkt: Erstens hatten die buddhistischen Mönche, sofern sie nicht vorher Brahmanen-Priester waren (eine sehr kleine Minderheit) keinerlei Fähigkeiten und Tradition, Texte wortwörtlich fehlerfrei zu tradieren. Das kann man auch nicht einfach so lernen, sondern muss schon im Kindesalter trainiert werden. Zweitens sieht man an den häufigen Wiederholungen in den Suttas, dass die "Reden" nachträglich konstruiert wurden. Dass man ältere Schichten anhand der Form des Palis unterscheiden kann, ist natürlich richtig.
Ganz genau. Dem ist nicht zu widersprechen. Die Wort-für-Wort Übertragung, nachdem sie in Form gebracht waren mit Memorationshilfen, ist dennoch richtig. Als weitere Hilfe haben wir die regelmäßige gemeinsame Rezitation. Wie hoch man am Ende die Fehlerquote durch Memorations- und Übertragungsfehler taxieren muss, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Es ging hier ja auch um die Frage, ob man durch textkritische Arbeit alte von neuen Textschichten unterscheiden kann.
Man kann unter anderem linguistisch zeigen, dass das nicht sein kann. Viele Textteile sind in einem Pali verfasst, das es zu Lebzeiten Buddhas noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind lange Komposita. Wo sie auftauchen, handelt es sich eindeutig um Texte, die Jahrhunderte später verfasst wurden.
Könntest Du das bitte einmal an einem konkreten Beispiel für ein langes Kompositum in einer Lehrrede des Majjhima Nikaya veranschaulichen?
Für mich ist überhaupt irrelevant, ob dieser Vers jetzt vom historischen Shakyamuni selbst stammt, sondern ob einer der Anwesenden, oder später Kommentierenden das Sachthema richtig verstanden hatte und aus diesem Anlass diesen "Sinnspruch" verfasste.
Für die Authentizität ist für mich nur entscheidend, wurde die Lehre Buddhas hier unverfälscht getroffen oder nicht.
Für mich wäre Deine Herangehensweise ein Zirkelschluss.
Aber es ist sicher hilfreich, wenn jemand sagte, er verstehe die Texte des Udāna nicht so, dass dort Aussprüche des Buddha gesammelt wurden, sondern dass die Aussprüche im Udāna von jemandem gesammelt wurden, der davon ausgeht, dass dies Aussprüche des Buddha waren, oder, falls nicht, zumindest so vom Buddha hätten stammen können.
Für mich wäre Deine Herangehensweise ein Zirkelschluss.
Aber nur weil es dir an Wissen mangelt, wie man sich historischen Zeugnissen anderer Kulturen nähert (Hermeneutik).
Und noch viel schlimmer, du weigerst dich noch immer, dass für Dein Lesen des PK auch paticcasamuppada gilt. Deshalb kann dein Lesen des PK auch keine Praxis des 8fachen Pfades sein.
Aber es ist sicher hilfreich, wenn jemand sagte, er verstehe die Texte des Udāna nicht so, dass dort Aussprüche des Buddha gesammelt wurden, sondern dass die Aussprüche im Udāna von jemandem gesammelt wurden, der davon ausgeht, dass dies Aussprüche des Buddha waren, oder, falls nicht, zumindest so vom Buddha hätten stammen können.
Ich stelle fest, du hast dir die Udana auf SuttaCentral nicht angeschaut. Na gut, nicht mein Problem.
Mir gefällt (Rosinenpicking) zum Beispiel Udana 8.1 recht gut.
Da sehe ich sehr viele Parallelen zur Lehrrede 49 des Majjhima Nikaya.
Im Theravada werden ja ganz große Teile des Palikanons als Reden des historischen Buddhas und verbindlich angesehen. Weil Buddha Skakyamuni so viele Jahrzehnte lehrte und man deswegen so eine große Textfülle hat, ist hier das Problem eher aus der Textfülle das relevante heraus zu destillieren. Um das zu tun kann daher sehr gut hermeneutisch - d.h rein vom Text ausgehen. Auch ein Wissenschaftler ( ein Buddhologe) würde wohl erstmal vom Text ausgehen ( und dann andere Quellen zu nutzen)
Der säkulare Buddhismus ist da in einen schwächeren Position. Er hat es von daher schwerer, weill er seine Kernaussage ( Buddhismus sollte mit dem modernen wissenschaftlichen Weltbild und der Aufklärung übereinstimmen) von außerhalb des Textes nimmt. Und dann untersuchen kann, was in den Texten damit übereinstimmt und was nicht.
Es ist also nicht so ,dass Theravada und säkularer Buddhismus in der selben Art selektiv lesen.
Will der säkulare Buddhismus mit wissenschaftlichen oder empirischen Methoden herausfinden, was der Buddha wohl wirklich gelehrt hat? Will der säkulare Buddhismus das, was der Buddha wohl wirklich gelehrt hat, mit wissenschaftlichen oder empirischen Methoden nachvollziehen?
Es kann sein, dass er weder das eine, noch das andere möchte und es kann sein, dass er sowohl das eine, als auch das andere möchte.
Will der säkulare Buddhismus mit wissenschaftlichen oder empirischen Methoden herausfinden, was der Buddha wohl wirklich gelehrt hat?
Das finde ich gut. Das vom Buddha Gelehrte kann nur empirisch durch mich selbst überprüft werden. Mit Skin in the Game.
Wer dabei nicht seine eigene Haut aufs Spiel setzt, wird empirische Methoden oder Wissenschaft versuchen anzuwenden, ohne zu merken, dass er nicht prüft, sondern an Vorstellungen angehaftet ist.
Die Existenz eines Laternenpfahls kann durch Anfassen oder dagegen Stoßen geprüft werden, erst danach mit den anderen eigenen Sinnen für wahr gehalten werden.
Alle empirischen Methoden und Wissenschaften erzeugen kein Selbstprüfen, nur Glauben, nicht selbst erfahrenes empirisches Wissen.
Viele Textteile sind in einem Pali verfasst, das es zu Lebzeiten Buddhas noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind lange Komposita. Wo sie auftauchen, handelt es sich eindeutig um Texte, die Jahrhunderte später verfasst wurden.
Könntest Du das bitte einmal an einem konkreten Beispiel für ein langes Kompositum in einer Lehrrede des Majjhima Nikaya veranschaulichen?
Oder, falls sich so schnell kein zu langes Kompositum in den Texten des Majjhima Nikaya findet, könntest Du das vielleicht anhand eines anderen konkreten Beispiels aus einem der anderen vier Nikaya des Suttapiṭaka veranschaulichen?
Viele Textteile sind in einem Pali verfasst, das es zu Lebzeiten Buddhas noch gar nicht gab. Ein Beispiel sind lange Komposita. Wo sie auftauchen, handelt es sich eindeutig um Texte, die Jahrhunderte später verfasst wurden.
Könntest Du das bitte einmal an einem konkreten Beispiel für ein langes Kompositum in einer Lehrrede des Majjhima Nikaya veranschaulichen?
Oder, falls sich so schnell kein zu langes Kompositum in den Texten des Majjhima Nikaya findet, könntest Du das vielleicht anhand eines anderen konkreten Beispiels aus einem der anderen vier Nikaya des Suttapiṭaka veranschaulichen?
Das ist vollkommen Liebesmüh, denn es wird sicher jemanden geben, der eine Schlinge zum langsamen Erwürgen daraus macht.
Oder, falls sich so schnell kein zu langes Kompositum in den Texten des Majjhima Nikaya findet, könntest Du das vielleicht anhand eines anderen konkreten Beispiels aus einem der anderen vier Nikaya des Suttapiṭaka veranschaulichen?
Ich finde die Forderung ist unbillig, weil du damit auch nicht klüger bist. Oder gehen deine Sprachkenntnisse in Pali soweit, dass du anhand dieses Beispieles klären könntest, aus welcher Pali-Epoche das stammt?
Hendrick hat hier nur referiert, was Paliexperten dazu sagen.
Will der säkulare Buddhismus mit wissenschaftlichen oder empirischen Methoden herausfinden, was der Buddha wohl wirklich gelehrt hat?
Wie soll den das bitte gehen? Nach 2500 Jahren ist so ein Projekt sehr schwer.
Die Grundlage ist doch etwas anderes: In buddhistischen Schriften gibt es ja sehr viel verschiedener Inhalte. Erstmal den Pfad zur Befreiung, der ja oft sehr pragmatisch ist - aber dann eben auch einige Sachen, wo man aus heutiger Sicht die Augen traue hebt, weil sie eher einem traditionellen oder magischen Weltbild angehört. Also z.B Baumgeister , eine flache Welt in deren Mittelpunkt der Berg Meru thront. Und Götter wie Brahma. Und dann stellt sich die Frage, inwieweit man den Buddhismus von solchen Sachen zu trennen.
Bei vielen Sachen geht das. Ich denke viele Leute würden zugestehen, dass man den edlen achtfachen Pfad praktizieren kann ohne an Meru, Baumgeister oder Brahma zu glauben. Eben, weil ihnen keine wichtige Bedeutung zukommt.
Aber bei anderen Themen gibt es weniger Einigkeit.
Ich finde die Forderung ist unbillig, weil du damit auch nicht klüger bist.
Doch, klüger werde ich auf jeden Fall.
Hendrik hält anscheinend sehr viel auf seine wissenschaftlichen Methoden. Das ist doch jetzt mal eine Gelegenheit, ihre Wirksamkeit auch zu demonstrieren und nicht immer nur davon zu erzählen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Linguistik studiert haben muss, um ein ein Beispiel zu verstehen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es gar kein Beispiel für ein zu langes Kompositum gibt und er sich das nur ausgedacht hat.
Wie soll den das bitte gehen? Nach 2500 Jahren ist so ein Projekt sehr schwer.
Bei vielen Sachen geht das. Ich denke viele Leute würden zugestehen, dass man den edlen achtfachen Pfad praktizieren kann ohne an Meru, Baumgeister oder Brahma zu glauben. Eben, weil ihnen keine wichtige Bedeutung zukommt.
Warum nicht? Und Ob!
Wenn man über den Buddhismus spricht, sollte man ihn meiner Meinung nach als Religion akzeptieren und nicht als moderne Wissenschaft, auch wenn es Überschneidungen gibt. Stephen Batchelor betrachtet sich selbst als Atheisten und Agnostiker. Doch Buddha war auch ein Mystiker, wie Michael Zimmermann ausdrücklich betont. Reine mystische Erfahrungen können nicht mit modernen Geräten nachgewiesen werden, ebenso wie viele andere Phänomene, zum Beispiel der subtile oder feinstoffliche Körper, Chakras, das Leben nach dem körperlichen Tod, Poltergeister und so weiter. Die Wissenschaft ist dafür einfach nicht geeignet.
Ich zitiere kurz bestimmt einen Pali-Gelehrten; am Ende verlinke ich die Quellen:
Von einer modernen akademischen Perspektive aus
gesehen, finden sich im Påli-Kanon die historisch verlässlichsten
Berichte, die uns zu Buddhas Leben und seinen
Lehren vorliegen. Die meisten Theravåda-, Mahåyånaund
Vajrayåna-Buddhisten erkennen die Authentizität der
Pålischriften an, Batchelor jedoch setzt sich wiederholt
mit seinen agnostischen Vorurteilen darüber hinweg und
porträtiert den Buddha als Ebenbild seiner selbst.
So schreibt Batchelor beispielsweise allen historischen
Beweisen zum Trotz, „dass der Buddha nicht behauptet
hat, über Erfahrungen zu verfügen, die ihm ein privilegiertes,
esoterisches Wissen darüber ermöglichten, wie
das Universum funktioniert“. Um nur eine von unzähligen
Aussagen im Påli-Kanon zu zitieren, die sich mit dem
Wissensumfang des Buddha beschäftigen: „Was auch
immer in dieser Welt – mit all ihren Devas, Måras und
Brahmas, ihren Generationen von Sinnsuchern und
Priestern, von Prinzen und Männern – sichtbar, hörbar,
fühlbar, begreifbar, erreichbar, erforschbar und vom
Intellekt reflektierbar ist, zu dem ist der Tathågata völlig
erwacht. Daher wird er der Tathågata genannt.“2
Wenn man über den Buddhismus spricht, sollte man ihn meiner Meinung nach als Religion akzeptieren und nicht als moderne Wissenschaft, auch wenn es Überschneidungen gibt. Stephen Batchelor betrachtet sich selbst als Atheisten und Agnostiker. Doch Buddha war auch ein Mystiker, wie Michael Zimmermann ausdrücklich betont. Reine mystische Erfahrungen können nicht mit modernen Geräten nachgewiesen werden, ebenso wie viele andere Phänomene, zum Beispiel der subtile oder feinstoffliche Körper, Chakras, das Leben nach dem körperlichen Tod, Poltergeister und so weiter. Die Wissenschaft ist dafür einfach nicht geeignet.
Ich zitiere kurz bestimmt einen Pali-Gelehrten; am Ende verlinke ich die Quellen:
Vor nicht langer Zeit, hast du doch Weitergeburt selbst als in etwa " das ist so nicht gesagt worden vom Erhabenen ICH UND ANDERE WÜRDEN DAS falsch lesen-falsch verstehen ", eingeordnet, behauptet.
Woher diese Meinungs/ Ansichtsänderung ? Kann man so schnell seine Ansicht ändern ?
Danke dennoch für das aufklärende Zitat. Daraus möchte ich teilen, was ich besonders traurig finde oder eher was mich wütend machte, was mir auch auffiel :
QuoteQuote
Batchelor jedoch setzt sich wiederholt
mit seinen agnostischen Vorurteilen darüber hinweg und
porträtiert den Buddha als Ebenbild seiner selbst.
Sich aufzuregen schadet einem aber nur selbst , darum möchte ich mich nicht mehr aufregen. Außerdem ging es hier zuletzt um Beweise für das Richtige Lesen des PK, Beweise, dass Manche das fallsch lesen oder irgend so was.
Danke noch lieber Igor für den ersten Link, der Artikel spricht mich an und möchte ich bald durch lesen.
LG