wenig erfolg beim meditieren

  • Axel:

    Ich bitte nochmal darum, hier nicht falsch verstanden zu werden: Meditation (ob Shikantaza, tibetische Visualisierungen, Vipassana, was auch immer...) kann eine tolle und wichtige Sache sein. Ich empfehle jedem, es damit einmal ernsthaft zu versuchen ('ernsthaft' betone ich deshalb, weil ich aus eigener Erfahrung den Fehler kenne, von einer Methode zur nächsten zu hüpfen, sobald sich Widerstände auftun).


    Hi Axel,


    gut, dass Du das nochmal so deutlich formuliert hast ! Aus Deinem vorhergehenden Beitrag erschien es mir so als ob Du den Eindruck erwecken würdest, dass Meditation generell im Buddhismus nicht so wichtig sei mit der Begründung, dass der/die gemeine Buddhist(in) in Südostasien auch nicht meditieren würde. Und natürlich konnten wir bei unseren Reisen nur die Menschen beobachten, die öffentlich in Tempeln meditierten. Die private Meditation ist schließlich auch Privatsache und deshalb (für uns Touristen) nicht beobachtbar. Ohne das Buch "The broken Buddha" gelesen zu haben, bezweifle ich allerdings, dass es eine offizielle Statistik anbietet, die diesen Sachverhalt repräsentativ untersucht. Der thailändische Reiseleiter und die burmesische Reiseleiterin haben mir beide versichert, sie würden regelmäßig privat meditieren und dass die buddhistische Mehrheit in diesen Ländern das auch tun würde. Sorry Fred1234 für das Off Topic.

  • In Broken Buddha sind meines Wissens auch keine solche Zahlen drin; es ist eher eine Kritik an der Verflachung der Spiritualität und einem überpeniblen Formalismus der eben dazu beiträgt, wenn man so sagen kann. Ich denke, da muss man sich schon andere Vorwände einfallen lassen, um Meditation für unwesentlich halten zu können- das gilt grade auch für Ordinierte. Vielleicht ist hier auch eine Art Unken im Spiel, dass alle die meditieren was Höheres anstreben, das nur auf Glauben beruht und von daher für "Aufgeklärte" irrelevant sein muss. Ja, es schon Erfolg zu nennen dabei zu bleiben, überhaupt auf den Dharma zu stoßen und als Laie Zugang zu diesem Feld zu haben. Es käme vermutlich unmissverständlicher, wenn Axel die Beweggründe bzgl. seiner eigenen Haltung ausdrückte und sonstige Annahmen zu Meditation+Buddhismus+ Asiaten+ westliche Vorstellungen usf. weg lassen würde.

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    • Offizieller Beitrag
    Sherab Yönten:

    Der thailändische Reiseleiter und die burmesische Reiseleiterin haben mir beide versichert, sie würden regelmäßig privat meditieren und dass die buddhistische Mehrheit in diesen Ländern das auch tun würde. Sorry Fred1234 für das Off Topic.


    In dem Buch "broken buddha" wird ja die traditionelle Arbeitsteilung zwischen Mönchen und Laien scharf kritisiert und es werden Misstände aufgezeigt. Stark kritisiert wird die Laienpraxis, Mönche zu mästen und Gold für Buddhstatuen zu spenden, um sich gutes Karma zu erkaufen, und die buddhitischen Lehren selber dabei in den Hintergrund treten zu lassen.


    Es kann aber sein, das dieses Werk weniger den aktuellen Zustand wiedergibt sondern selber Teil einer bedeutenden Reformstörmung im Thervada ist, in der die Rollen von Mönch und Laie hinterfragt und neu definiert werden. In dem Buch Meditation in Modern Buddhism: Renunciation and Change in Thai Monastic Live wird gesagt, dass der thailändische Buddhismus sich seit den 70zigern Jahren eine der größten Umwälzungen seiner Geschichte durchgemacht hat in der Meditation zur Massenbewegung wurde.

  • Mir ist noch ein wenig 'Privates' eingefallen:


    In den 90er Jahren lebte ich in Hessen und war da öfter in einem thaibuddhistischen Kloster, in dem die (thailändischen) Mönche auch wödhentlich Meditation anboten. Natürlich wurden auch die buddhistischen Feiertage gefeiert. Zu diesen Feiertagen war es brechend voll mit 'Exil-Thais' (meistens die thailändischen Ehefrauen von deutschen Männern), die bei diesen Gelegenheiten sehr freigiebig Dana gaben: selbstgekochtes Essen für den Tag, aber natürlich auch Kisten mit sonstigen Spenden (Stoff für Roben, Toilettenartikel, haltbare Nahrungsmittel usw.). In zeitlicher Nähe zu diesen Feiertagen fanden ab und zu Retraets mit intensiver Meditation statt und wir 'Westler', die daran teilnahmen (und meiner Erinnerung nach waren es nur Westler), legten für diese Zeit die Laiengelübde ab und waren in Weiß gekleidet. Das führte u.a. auch dazu, dass wir dann an den Feiertagen direkt nach den Mönchen beköstigt wurden (was mir immer peinlich war).


    Was die wöchentlichen Meditationen angeht, kann ich mich nicht daran erinnern, dass - außer einer Frau, die übersetzte - damals Thais teilnahmen. Ich kann mich im Gegenteil daran erinnern, dass viele thailändische Besucher(innen) der Feste immer sehr beeindruckt waren, das jemand (sogar ein Westler!) meditiert (was mir auch immer peinlich war - ich wusste ja, wie's um meine Meditation stand... :D ).


    Ich hoffe, diese Worte hält niemand für herablassend: Ich habe die Freundlichkeit und Güte der Teilnehmerinnen (es waren überwiegend Frauen) immer als ein unverdientes Geschenk wahrgenommen, gerade vor dem Hintergrung, dass viele von ihnen in Ehen mit unerträglichen deutschen Arschlöchern gefangen waren. Da wurde sogar ein kleiner Schrein in der Wohnung von Ehemännern als 'abergläubiger Unsinn' misstrauisch beäugt!


    Das ist zwanzig Jahre her - kann gut sein, dass sich einiges verändert hat. Es würde mich freuen. Und natürlich sind diese Beobachtungen nicht repräsentativ. Aber ich glaube trotzdem, dass Meditation für viele Thais die Arbeit von 'spirituellen Profis' war.


    Ist Meditation in den buddhistischen Ländern eine 'Massenbewegung'? Ich weiß es nicht. Kommt wahrscheinlich darauf an, wie man 'Masse' definiert.


    Das verstärkte Interesse für Meditation habe ich für ein westliches Phänomen des 20. Jahrhunderts gehalten (was wohl zu vereinfachend war). Ergänzend möchte ich dazu einen Auszug aus einem Artikel in 'Running Tide' - http://api.ning.com/files/*Eqv…ssue32MediumResforWeb.pdf - 'Mindfulness in the West') zitieren:


    'In the late 19th Century meditation practice suddenly became popular with
    lay people in South East Asia, and around the same time Buddhism began
    to align itself with the burgeoning naturalistic movement.
    Erick Braun has described how it was the fear of religious oppression from
    the British Empire that led to the widespread practice of meditation by lay
    people in Burma.


    In the late 19th C. Buddhist teachers in Burma were
    afraid their teachings would die out and began to teach meditation to lay
    people as well as monks and nuns. It wasn’t until this time, Braun suggests,
    that meditation was seen as the essential element of Buddhist practice.'

  • Dass kann ja sein, dass in vielen Ländern in denen der Buddhismus praktiziert wird die Meditation ein Teil vom Ganzen ist.
    In Deutschland jedoch kann diese Meditation eine Antwort sein auf das viele psychische Leid auf Grund von Überlastung,
    Überforderung, Gier, Aversionen und Verblendung. Ich bin überzeugt, dass in Deutschland mit das größte Problem in
    diesem Bereich herrscht und deshalb ist Meditation vor allem in Deutschland so hilfreich.

  • Genau, es geht um Leerheit und um das zu erreichen ist jedes Motiv möglich welches der Einzelne im Westen aufbringen kann.
    Fanatische Sicht, es gibt nur ein Motiv und zwar das aus den Schriften vorgegebene und alles Andere ist Verleugnung kann nicht der richtige Weg sein.
    Normaler Blutdruck durch Meditation führt nicht zur Erleuchtung aber zu hoher Blutdruck führt zu Krankheiten die zum Tod führen und dann ist es ganz aus.
    Deshalb bringt Meditation die den Blutdruck senkt auf jeden Fall gutes Karma und das ist ein sehr gutes Motiv auch wenn es mit der Erleuchtung erst einige Leben später klappt.

  • Ellviral:

    Mein Weg wahr ganz einfach :) . Es gab eigentlich nur drei Regeln: Die Knie müssen auf den Boden. Alle Erscheinungen die die Sinne wahrnehmen werden nur auf Gefahr geprüft, wenn keine Gefahr besteht werden die Empfindungen ignoriert. Alle Anweisungen was Meditation ist werden auf Hilfreich geprüft. Bei mir blieb nur den Atem betrachten und sehen wie er immer länger wird ohne das ich was tue.
    Nichts mit Willen wollen ist eine Regel die auf das gesamte Leben zutrifft.


    Eine sehr gute Zusammenfassung, danke.

  • Wenn du dich bereit fühlst, dann besuche mal ein 10-Tage Retreat. Das kann die Zündung sein.


    Der Ablenkung in der Meditation kannst du mit Notieren begegnen. Kommt ein Gedanke, dann sag innerlich Denken, Denken...
    Dieses Notieren schneidet den Gedankenfluss ab und du kommst schneller wieder zurück auf das Meditations-Objekt.

  • Ellviral:

    Nichts mit Willen wollen ist eine Regel die auf das gesamte Leben zutrifft.


    Diesen Spruch habe ich mir in mein goldenes Buch reingeschrieben. Ich habe mal einen ähnlichen eignen Spruch entwickelt aus der Erkenntnis wo meine Probleme herkommen: "Bildung eines Selbst beenden". Aber den Spruch von Ellviral versteht jeder sofort auch ohne Ahnung von Buddhismus zu haben.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Anandasa:
    Ellviral:

    Nichts mit Willen wollen ist eine Regel die auf das gesamte Leben zutrifft.


    Diesen Spruch habe ich mir in mein goldenes Buch reingeschrieben. ... Aber den Spruch von Ellviral versteht jeder sofort auch ohne Ahnung von Buddhismus zu haben.


    Keine Ahnung von Buddhismus zu haben, ist ja wohl auch die Mindestvoraussetzung für so einen Spruch.
    Denn der Buddha hat sowas jedenfalls nicht gelehrt.

  • accinca:
    Anandasa:


    Diesen Spruch habe ich mir in mein goldenes Buch reingeschrieben. ... Aber den Spruch von Ellviral versteht jeder sofort auch ohne Ahnung von Buddhismus zu haben.


    Keine Ahnung von Buddhismus zu haben, ist ja wohl auch die Mindestvoraussetzung für so einen Spruch.
    Denn der Buddha hat sowas jedenfalls nicht gelehrt.


    accinca
    Sei doch nicht so hart. Es wäre besser du würdest das positive aus dem Spruch hervorheben.

  • Maytreka:
    Zitat


    Nichts mit Willen wollen ist eine Regel die auf das gesamte Leben zutrifft.


    accinca

    Zitat

    Sei doch nicht so hart.
    Es wäre besser du würdest das positive aus dem Spruch hervorheben.


    Richtig ist das man unheilsame Dinge nicht wollen sollte.
    Das ist eine Regel die für das gesamte Leben zutreffend ist aber oft nicht einfach.
    War weich genug?

  • accinca:


    War weich genug?


    Nimm nächstes mal gleich Perwoll und nicht das no name Billigwaschmittel. :D


    Du bist manchmal trocken wie Brot.
    Aber von trockenem Brot ernährt man die Welt.


    Trockenes Brot bleibt trockenes Brot ohne Wasser.
    Liegt nicht in synyata. Dein Ich bleibt trockenes Brot.


    Mit einem heruntergefallenen Krümel, Deinem Beitrag, accinca verkrümle ich mich wieder. :)


    Danke

  • Aus der offenen Weite des Geistes kommt Weisheit. Weisheit ist geeignet die Welt zu ernähren mit Brot. Mittgefühl ist das Merkmal dieser Weisheit in einer wasserbar scheinenden Welt.
    Man scheint mit Wasser sparen zu müssen.
    Absolute Liebe des Herzens ist Labsal für den Dürstenden. Sie kommt nicht aus der offenen Weite des Geistes, sondern aus einem weit offenen Herzen, dem Selbst dem Atman.


    Gelobd sei Buddha _()_


    Und gelobd sei Jesus.

  • gbg:

    Aus der offenen Weite des Geistes kommt Weisheit. Weisheit ist geeignet die Welt zu ernähren mit Brot. Mittgefühl ist das Merkmal dieser Weisheit in einer wasserbar scheinenden Welt.
    Man scheint mit Wasser sparen zu müssen.
    Absolute Liebe des Herzens ist Labsal für den Dürstenden. Sie kommt nicht aus der offenen Weite des Geistes, sondern aus einem weit offenen Herzen, dem Selbst dem Atman.
    Gelobd sei Buddha _()_
    Und gelobd sei Jesus.


    Entsetzlich!

  • gbg:

    Aus der offenen Weite des Geistes kommt Weisheit. Weisheit ist geeignet die Welt zu ernähren mit Brot. Mittgefühl ist das Merkmal dieser Weisheit in einer wasserbar scheinenden Welt.
    Man scheint mit Wasser sparen zu müssen.
    Absolute Liebe des Herzens ist Labsal für den Dürstenden. Sie kommt nicht aus der offenen Weite des Geistes, sondern aus einem weit offenen Herzen, dem Selbst dem Atman.


    Gelobd sei Buddha _()_


    Und gelobd sei Jesus.


    Nimmst du Drogen?

  • Soll ich gleich heute morgen noch in die Drogerie gehen und mir einen Traubenzucker reinwerfen?
    Entsetzlich ist, wenn man nicht mehr stillsitzen kann. Mein Geist hat meine zwei Buchstaben noch unter Kontrolle.
    Und meine zwei Gehirnzellen existieren noch. :D

  • gbg:

    Mein Geist hat meine zwei Buchstaben noch unter Kontrolle.


    Dein Geist? Gehört der Dir? Wo ist die Kontrolle?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • gbg:

    Soll ich gleich heute morgen noch in die Drogerie gehen und mir einen Traubenzucker reinwerfen?
    Entsetzlich ist, wenn man nicht mehr stillsitzen kann. Mein Geist hat meine zwei Buchstaben noch unter Kontrolle.
    Und meine zwei Gehirnzellen existieren noch. :D


    Sorry war nicht sehr freundlich von mir. Du eröffnest viele Threads und ehrlich gesagt erscheinen mir die Texte oft etwas ungewöhnlich, um nicht zu sagen wirr. Aber das kann ja auch an mir liegen.

  • Da haste aber gerade noch die einzige Kurve gekriegt die in diesen Spruch liegt. :):)
    Andererseits ist es so das weder Heilsames noch Unheilsames mit WILLEN getan werden soll. Das ist ja gerade die Befreiung: das gehandelt wird mit dem Tun ohne zu Tun.-()-

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Monikadie4.:
    gbg:

    Mein Geist hat meine zwei Buchstaben noch unter Kontrolle.


    Dein Geist? Gehört der Dir? Wo ist die Kontrolle?


    Mein Geist ist mein Geist.
    Vom Vater äußerlich beruhigt und von Gott innerlich mit Weisheit angefüllt.
    Kontrolle ist Worte und Gedanken nicht streuen lassen. Empfangene Worte weise aufnehmen und Gedanken aus Weisheit schöpfen.


    Liebe Grüße