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Da mich das Thema in letzter Zeit auch interessiert, frage ich einfach mal nach.
Ich hab das so aufgefasst, dass es im Buddhismus kein Selbst gibt, das unvergänglich ist, weil alles bedingt ist. Wenn also der Körper stirbt, auseinanderfällt usw. löst sich auch das Bewusstsein auf. Keine Wahrnehmung mehr, keine Sinneseindrücke usw. Wenn aber zum Zeitpunkt des Todes noch Verlangen da ist, ist dies dann die Ursache für weiteres bedingtes Entstehen? Und wenn kein Verlangen da ist, kein neues Entstehen? Dann ist Nirvana erreicht?
Bis hierin klingt es eigentlich ganz gut. Wenn da kein Körper ist, gibt es auch kein spezifisches Körperbewusstsein mehr. In aller Regel ist aber das Verlangen mindestens in Form eines unerkannten DaseinsDurstes auch im Tod eines Menschen vorhanden.
NichtWissen vernichtet/Nirvana erreicht ist wenn da jegliches DaseinsBegehren aufgehoben ist
Ab hier:
Ich bin zugegeben deswegen etwas verwirrt, denn ich habe vor einer Weile Vorträge von Christian Anders auf YouTube gehört und er sagt, dass es sehr wohl so etwas wie eine unvergängliche "Wesenheit" gibt, Nirvana bezeichnet er auch als "Urgrund". Er sagt, dass die Wesenheiten den Urgrund (Nirvana) verlassen, weil sie Verlangen nach Sinneseindrücken haben. Je nach Beschaffenheit des Verlangens gibt sich die Wesenheit zunächst einen Geistkörper wenn Verlangen nach Geisteslust da ist und wenn Verlangen nach Körperlichkeit da ist, reinkarnieren die Wesenheiten in einem physischen Körper. Er sagt auch, dass Wesen, die einmal Nirvana erlangt haben, bewusst reinkarnieren könnten, z. B. einfach aus Spaß. Diese Wesenheiten könnten ihre Reinkarnation bewusst Steuern und sich beispielsweise ihre Eltern oder ihren Geburtsort aussuchen.
Er greift auch viele Konzepte des Buddhismus auf, bezeichnet sich auch selbst als Buddhist, aber meine Frage an diejenigen unter euch, die mit der Lehre vertrauter sind als ich: ist das, was er sagt, im buddhistischen Sinne richtig und ich verstehe es einfach nur widersprüchlich, weil ich Begriffe missverstehe?
Ich mache mir eigentlich um metaphysische Dinge nicht so gern Gedanken, da es da um Glauben geht, aber ab und zu interessiert es mich dann doch, wie das gemeint ist.
wird es in meinen Augen inkonsequent. Vorsichtig formuliert. Schlicht falsch, wenn man allein mit Aussagen des Buddha vergleicht.
Das Ego ist unermesslich vielfältig.
Das Ego ist überhaupt nicht(s).
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Und da sind sie klar zu erkennen die beiden Extreme die alles ins Leiden bringen wenn sie ergriffen und für wirklich gehalten werden. Beide Aussagen sind wahr und doch nicht der mittlere Weg.
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Falsch …. was der Buddha lehrte ist nichts als die Vernichtung von dukkha …
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Ich denke, dem Missverständnis, dem ich aufgesessen bin, liegen einfach nur die unterschiedlichen Begriffe zugrunde. Aber dem, was ihr so geschrieben habt, entnehme ich, dass das was Herr Anders sagt, sich nicht wesentlich von dem unterscheidet, was Buddha gelehrt hat. Ob er jetzt vom Urgrund spricht oder Nirvana sagt, ich vermute, es ist dasselbe gemeint.
Ob ich selbst schon mal Nirvana erreicht hab, keine Ahnung. Ich hatte vor wenigen Wochen mal geschlafen und nichts geträumt, da kamen keine Sinneseindrücke hoch, wenn ich es beschreiben müsste, würde ich sagen, es war einfach nur "da sein" und größtmögliche Zufriedenheit, aber ob es das ist, was Buddha mit Nirvana meinte, keine Ahnung.
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Ich denke, dem Missverständnis, dem ich aufgesessen bin, liegen einfach nur die unterschiedlichen Begriffe zugrunde. Aber dem, was ihr so geschrieben habt, entnehme ich, dass das was Herr Anders sagt, sich nicht wesentlich von dem unterscheidet, was Buddha gelehrt hat. Ob er jetzt vom Urgrund spricht oder Nirvana sagt, ich vermute, es ist dasselbe gemeint.
... aber ob es das ist, was Buddha mit Nirvana meinte, keine Ahnung.
Ich bin mir sicher das er nicht ausreichend
Ahnung davon hat, Den Buddha würde ich
deswegen ganz außen vor lassen. Der hat mit
dem was andere mit "Nirvana" bezeichnen meistens
nichts zu tun und nach der Lehre des Buddha kann
aus Nibbana keine Geburt mehr statt finden, weder
bewußt noch unbewußt sonst ist es nicht nibbana.
Ach ist Nibbana nicht irgend ein Zustand oder Ort.
Daher kann in nibbana auch niemand drinnen sein
noch verlassen werden.
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Das passt hier auch hin:
wobei es bei der ganzen Geschichte ankommt ist doch der, das jemand
am nächsten Tag zu Arbeit geht (obwohl nicht 100% identisch) kein anderer ist
und es auch von Sekunde zu Sekunde kein anderer ist und von Leben zu Leben
kein anderer ist, sondern das es sich um einen zusammenhängenden Vorgang
handelt und es diesen Zusammenhang gibt und das es auch ähnliche und anderer
solche Zusammenhänge gibt die verschieden sind und ihre eigen Zukunft gestaltet.
In dem Kontext, in dem es kein wieder gibt, in dem gibt es auch kein Sein und kein Tod.
Oder: Wo kein Sein ist, gibt es kein wieder, wie auch?
Die Daseinsvorgänge führen nach der Buddhalehre aber immer wieder zu
neuen Daseinsvorgängen immer wieder ohne einen wirklichen Tod solange
es Begehren und Nichtwissen gibt. Das lehrte der Buddha.
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In dem Film geht's um Reinkarnation.
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In dem Film geht's um Reinkarnation.
Ich habe eben man hinein gesehen. Es ist nicht ganz
das was ich meinte und auch viel zu theatralisch.
Auch wenn das Leben eine fortlaufende Kette von
Ereignissen darstellt gibt es doch nichts und niemand
das bei diesen Ereignissen immer dabei wäre oder diese
sogar beeinflussen könnte. Das einzige was diese fortlaufende
Kette von Ereignissen beeinflussen kann sind die jeweils flüchtigen
Ereignisse selber.
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Reinkarnation kommt aus dem Hinduismus …
da wo es Nichts gibt, was so etwas wie ein "Ich" ist, was soll da Reinkarnieren ?
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Das Ego ist überhaupt nicht(s).
Und da sind sie klar zu erkennen die beiden Extreme die alles ins Leiden bringen wenn sie ergriffen und für wirklich gehalten werden. Beide Aussagen sind wahr und doch nicht der mittlere Weg.
Ich schrieb meinen Post, um zu kennzeichnen, dass es nicht richtig ist, zu sagen, dass da ein Ego unermesslich oder sogar unermesslich vielfältig wäre. So schriebst du ja.
Das Nichtwissen ist unermesslich reich und vielfältig. Die Illusionen sind es. Aber kein Ich.
Wie jianwang schon amerkte, ist das eine Umschreibung, die man dem Hinduismus zuordnen könnte. Dort gibt es ein weites grosses, absolutes, umfassendes Ich. Den Atman. Den hat man als unermesslich vielfältig begriffen.
Zitat"Es ist unmöglich, ihr Mönche, dass ein mit rechter Anschauung begabter Mensch irgend eine Erscheinung für das Ich halten sollte; das ist unmöglich. Aber es ist sehr wohl möglich, ihr Mönche, dass ein Weltmensch irgend eine Erscheinung für das Ich hält." (A.III.134 u. A.I.25)
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Ich verstehe, was ihr meint. Ist für mich auch vollkommen logisch.
Ich will mich nicht festlegen, ob der Buddha recht hat oder ein Christian Anders, der dann doch noch eine Wesenheit hinter dem scheinbaren Ich vermutet.
Ich lass das einfach auf mich zukommen. Werde es noch früh genug erfahren.
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Das Ich ist nicht illusioniert oder hat eine Illusion, das Ich ist direkt eine Illusion. Und damit nicht. Es ist so nicht. Es ist da kein Ich, kein Selbst.
Es ist mit der Entstehung und damit auch den Folgen anders. Nicht ist ein Ich ein Grund der Entstehungen. Ich-Illusion selbst ist der Vorgang der Entstehung und Vergehung.
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Ich will mich nicht festlegen, ob der Buddha recht hat oder ein Christian Anders,
Warum willst du dich nicht drauf festlegen? Wer ist Christian Anders?
Der hat früher Schlager-Musik gemacht, bin aber erst durch seine YouTube-Kanäle auf ihn aufmerksam geworden. Er läd Vorträge zum Thema Spiritualität hoch und redet unter anderem auch über Buddhismus.
Ich finde es unnötig, mich festzulegen, besonders in Bezug auf Metaphysik. Das sind alles nur Theorien, die sich aber nicht überprüfen lassen.
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Reinkarnation kommt aus dem Hinduismus …
da wo es Nichts gibt, was so etwas wie ein "Ich" ist, was soll da Reinkarnieren ?
Wieso gibt es hier immer noch Leute die das nicht verstanden haben?
Von einer Reinkarnation die ein "Ich" voraussetzen würde von
so einer Reinkarnation oder so einem Leben von so einen Tod
so einer Geburt rede ich doch überhaupt nicht.
Lieber jianwang du befindest dich in einer Situation
als würdest du gesagt haben: Es gibt kein Ausatmen und
kein Einatme. Ich weiß das weil es kein "Ich" gibt. Ein "Ich" müßte
es dazu geben, es müßte jemand geben, (ein "Ich") das ein und Ausatmet.
Das ein und aus atmen auch ohne ein Ich stattfinden kann das kann es nicht geben!
In der Situation bist du.
Trotzdem gibt es ein und Ausatmen und trotzdem gibt es Wiedergeburt
wie der Buddha es lehrte nur manche Leute hier kriegen das nicht auf die
Reihe das dazu gar kein ewiges wirkliches inhärent bestehendes "Ich" notwendig ist.
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Natürlich lässt sich das prüfen. Und eine Theorie, die sich nicht prüfen lässt, ist nichts wert.
Wenn Verlangen nicht mehr ist, wie kann es dann doch sein?
Das ist die Frage. Einfacher: wenn man kein Geld in der Tasche hat, wie kann man sagen, dass da doch Geld in der Tasche ist? Es ist absurd. Offensichtlich haben einige in der Schule nicht gelernt, richtig zu rechnen.
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Natürlich lässt sich das prüfen. Und eine Theorie, die sich nicht prüfen lässt, ist nichts wert.
Wenn Verlangen nicht mehr ist, wie kann es dann doch sein?
Das ist die Frage. Einfacher: wenn man kein Geld in der Tasche hat, wie kann man sagen, dass da doch Geld in der Tasche ist? Es ist absurd. Offensichtlich haben einige in der Schule nicht gelernt, richtig zu rechnen.
Geldmünzen oder -scheine sind aber nicht metaphysisch. Und mich umbringen, nur weil ich eine Theorie überprüfen will, scheint mir dann doch etwas radikal zu sein.
Herr Anders geht eben, anders als Buddha, von einer Wesenheit bzw. einem Bewusstsein aus, dass nach dem Zerfall des physischen und geistigen Körpers wieder zum "Urgrund" zurückkehrt, wie er es nennt. Er sagt z. B. dass das Gehirn nur als Empfänger für diesen Bewusstseinstrom fungiert, die Neurologie sagt, Bewusstsein würde vom Gehirn erzeugt.
Ich kann ihm nicht widersprechen, da ich die Wahrheit nicht kenne. Ebenso kann ich Buddha genauso wenig widersprechen, aus demselben Grund. Es sind Theorien über hochspekulative Dinge.
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Geldmünzen oder -scheine sind aber nicht metaphysisch. Und mich umbringen, nur weil ich eine Theorie überprüfen will, scheint mir dann doch etwas radikal zu sein.
Was ist denn "metaphysisch"? Wenn nicht eine Spekuliererei über einen Anfang und eine Beschaffenheit einer vorgestellten absoluten Wirklichkeit.
Wenn man sagt: es gibt das, dass eine Sache nicht mehr da ist. Zugleich aber sagt, dass diese Sache doch da ist, dann ist da ein Selbstwiderspruch. So kann keine Theorie funktionieren.
Den "Urgrund" des Daseins hatte der Buddha klar benannt mit den NichtWissen.
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Vielleicht kann man sagen, dass Dasein etwas mit einer Verwechslung zu tun hätte. Eine Verwechslung, die möglich ist, weil Nibbana möglich ist. Aber die Verwechslung ist dann für den gesprochen, der erwachen soll nicht in Abhängigkeit zu Nibbana, sondern in Nichtabhängigkeit zu Nibbana und Abhängigkeit zu Nichtwissen.
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Wegen diesem schlechtem Wort "Urgrund". Ich will sagen, dass es eine anfanglose Ursache des ebenso anfanglosen Daseins gibt. Das NichtWissen.
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Was ist denn "metaphysisch"? Wenn nicht eine Spekuliererei über einen Anfang und eine Beschaffenheit einer vorgestellten absoluten Wirklichkeit.
Wenn man sagt: es gibt das, dass eine Sache nicht mehr da ist. Zugleich aber sagt, dass diese Sache doch da ist, dann ist da ein Selbstwiderspruch. So kann keine Theorie funktionieren.
Den "Urgrund" des Daseins hatte der Buddha klar benannt mit den NichtWissen.
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Vielleicht kann man sagen, dass Dasein etwas mit einer Verwechslung zu tun hätte. Eine Verwechslung, die möglich ist, weil Nibbana möglich ist. Aber die Verwechslung ist dann für den gesprochen, der erwachen soll nicht in Abhängigkeit zu Nibbana, sondern in Nichtabhängigkeit zu Nibbana und Abhängigkeit zu Nichtwissen.
Wenn ich von Metaphysik rede, meine ich jene Theorien, welche ein Erfahrungsspektrum zum Gegenstand haben, das Jenseits des menschlich erfahrbaren Spektrums liegt.
Die Behauptung, es gäbe einen sogenannten Urgrund ist erst einmal nur das. Eine Behauptung. Ich weiß nicht, wie Herr Anders zu dieser Einsicht gelangte. Ich habe nicht die Möglichkeit, seine Behauptung zu prüfen, weil ich nicht die Möglichkeit habe, über mein eigenes Erfahrungsspektrum hinauszugehen. Daher kann ich ihm weder zustimmen, noch die Behauptung widerlegen. Ich verspüre aber auch keinen Drang dazu, das eine oder andere zu tun. Ich höre einfach zu und sehe es als ein Erklärungsmodell unter vielen. In einem Buch habe ich gelesen, dass der Buddha gesagt haben soll, dass man sich nicht den Kopf über solche Dinge zermartern soll, denn darüber könne man verrückt werden, da man endlos diskutieren könne ohne jedoch zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Ich versuche, mich nicht in solchen Diskussionen zu verlieren und bleibe lieber im Hier und Jetzt. Die menschliche Erfahrung steht uns nur eine relativ kurze Zeit zur Verfügung. Wir werden früher oder später alle erfahren ob da was ist oder nicht. Für den Moment begnüge ich mich einfach damit, am Leben zu sein. Und ich gebe auch zu, dass mir viele buddhistische Theorien einfach noch zu hoch sind.
Das ist aber für mich okay. Ich muss nicht alles verstehen. Ich folge einfach Buddhas Empfehlung und picke mir das raus, was ich gebrauchen kann.
Nachtrag: Ich habe gerade gemerkt, dass wir zwar den gleichen Begriff nutzen, ihn aber anscheinend unterschiedlich interpretieren. Du verstehst unter "Urgrund" so etwas wie Ur-Ursache? Ich glaube, Herr Anders benutzt dieses Wort im Sinne von "Boden" oder eben "Grund". Dem Ur-Grund, dem alle Wesen entstammen und zu dem sie wieder zurückkehren um sich erneut in die Materie zu stürzen. Achja, die Wörter und ihre vielen Bedeutungen.
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Ich will sagen, dass es eine anfanglose Ursache des
ebenso anfanglosen Daseins gibt. Das NichtWissen.
Es ist aber keine ursachenlose Ursache.
Unter einer letztendlichen Ursache oder sogar primären Ursache
wird meistens eine ursachenlose Ursache verstanden.
So etwas gibt es nicht in der Lehre.
Eine ursachenlose Ursache könnte auch niemals aufgehoben werden.