Ich finde es immer legitim zu sagen: "mit diesem Aspekt der Lehre kann ich nichts anfangen" oder "es passt nicht in mein Weltbild". Das Recht hat jeder, ganz besonders wenn es um den Buddhismus geht.
Was ich sehr schwierig finde und was m.E. eine der häufigsten Ursachen für Forums-Konflikte ist, ist wenn jemand essentielle Elemente der Lehre einfach mal wegbügelt - und dabei gleichzeitig den Eindruck erwecken will, die eigene Meinung und Auslegung sei die einzig Wahre.
Ich finde bevor man die Lehre der eigenen Auslegung anpasst, sollte man lieber dazu stehen, dass man für sich nur einen Teil der Lehre annehmen kann. Und anderen zugestehen, dass sie die Lehre so annehmen möchten, wie sie gegeben wurde.
Natürlich sind es letztlich alles Auslegungen, mit denen jeder von uns arbeitet, aber es gibt Grenzen wie weit man die Lehre verzerren oder aushöhlen kann und es handelt sich noch um Buddhismus. Dann könnte man ab einem bestimmten Punkt besser sagen: "mein Weltbild ist stark / zu 90% / ein wenig vom Buddhismus beeinflusst" usw.
Bitte versteht diesen Beitrag nicht falsch, ich meine das durchaus in verschiedenste Richtungen adressiert und auch potentiell selbstkritisch. Anlass ist aber natürlich das Thema des Threads, wo für mein Verständnis Dharma ohne das Gesetz von Ursache und Wirkung - in der Weise wie es der Buddha erklärt hat - schlicht nicht vollständig ist.