Was unterscheidet den Buddhisten vom Materialisten ?

  • @Korx


    dass ist keine Frage der leichten Sprache. In dem von dir zitierten Text steht: "17. Nunmehr aber, ihr Bhikkhus, habt ihr wohl Ursache genug, Widerwillen zu fassen gegen alle Gestaltungen, habt Ursache genug, gegen sie gleichgültig zu werden, habt Ursache genug, von ihnen euch loszulösen". Da wird von den buddhistischen Autoren auch nicht willkürlich irgendetwas hinein interpretiert.


    Da ist von Widerwillen gegen Gestaltungen die Rede, aber nicht von Widerwillen gegen das Leben. Die Begriffe Gestaltungen und Leben sind nicht gleichbedeutend. Gestaltungen oder Gestaltende Tat ist ein buddhistischer Fachtermini, der das zweite Glied der zwölf Glieder des abhängigen Bestehens bildet.


    Definition: Der abhängige Faktor Gestaltende Tat innerhalb der zwölf Glieder ist der Geistesfaktor Wille, der eine spätere Wiedergeburt hervorruft, welche die von dieser Gestaltenden Tat hervorgerufene Wirkung ist. Dieser Wille ist motiviert von der Unwissenheit, die zu demselben Zyklus eines abhängigen Entstehens gehört wie die Gestaltende Tat selbst.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Das Glück der Erleuchtung kenne ich nicht, ebensowenig wie der Islamist das Paradies der 7 Jungfrauen kennt, für das er sich u.U. opfert und welches er dann vermutlich eher nicht kennenlernt. Du verstehst meinen Punkt ?

    Der Buddhist opfert zwar nicht direkt sein Leben, aber doch sehr vieles ... so ein Weg ist ja durchaus entbehrungsreich.

    Die Erleuchtung bzw. aus meiner Sicht die Befreiung ist nicht gleichzusetzen mit dem Glauben an das Paradies ..., denn diese Befreiung kannst Du bereits inmitten Deines - sogar Wohlstands-Lebens erleben. Und nein, es ist nicht entbehrungsreich. Jedenfalls ist das nicht meine Erfahrung und auch nicht die vieler, die ich kenne oder deren Erfahrungen ich gelesen habe.


    Du hast einfach zu viel Vorstellungen, die Du dann auch noch durch Texte dramatisierst. Es sind Zitate, gerichtet an Nonnen und Mönche und nicht an Haushälter. Aber selbst Haushälter haben Befreiung erlangt. Und ist es noch nicht Befreiung, so sind sie wenigstens frei von dem eigenen inneren Antreiber, dem inneren Sklaventreiber - sei es nun, um erfolgreich zu sein oder ein besserer Mensch, sei es nun, seine Selbstzweifel loszuwerden oder aber die Welt zu verbessern.


    Jeder Schritt auf dem achtfachen Pfad führt in ein glücklicheres Leben. Wenn Du meinst, das nicht zu brauchen, weil Du ja schon glücklich bist, ist das auch okay. Aber ich denke, Du theoretisierst zu viel. Oder willst Du nur spielen?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Aber ich denke, Du theoretisierst zu viel.

    _()_

    Ja ... leider ... ich neige dazu.

    Oder willst Du nur spielen?

    _()_

    Nein. Aber da du das offenbar glaubst ... es besteht kein Zwang, mir zu antworten ;)

  • Oder willst Du nur spielen?

    _()_

    Nein. Aber da du das offenbar glaubst ... es besteht kein Zwang, mir zu antworten ;)

    Da hast Du Recht.

    Allein diese Antwort zeigt, dass Du nicht an ernsthaften Antworten interessiert bist. Ich lasse mich nicht am Nasenring rumführen.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    2 Mal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()

  • Was macht den Unterschied?Und wieso eine Vipassyana-Seite von Bikkhu Bodhi wenn du mit Thorsten "redest"?Der ist doch Zenni und dann macht das keinen Sinn.:?


    Egal.Geht ja hier eh schon drunter und drüber.:)

  • Zitat

    Unbekannten Anfangs, ihr Bhikkhus, ist dieser Umlauf der Geburten; nicht kennt man einen ersten Beginn bei den Wesen, die, in dem Hemmnis des Nichtwissens, in der Fessel des Durstes gefangen, (von Geburt zu Geburt) umherwandern und umherlaufen.


    Immerhin ist der Buddhismus da ehrlich :like:


    Wenn dir der Ton dieser Formulierung gefällt solltest du dich mit den Lehrreden direkt beschäftigen.

  • Oder willst Du nur spielen?

    _()_

    Nein. Aber da du das offenbar glaubst ... es besteht kein Zwang, mir zu antworten ;)

    Da hast Du Recht.

    Allein diese Antwort zeigt, dass Du nicht an ernsthaften Antworten interessiert bist. Ich lasse mich nicht am Nasenring rumführen.

    Dann lass los, Monika ... Anhaften macht unfrei ...

  • Ehm ... weil Monika mir ständig vorwirft, meine Fragen nicht ernst zu meinen ? Anstatt sich einfach nicht mehr am Gespräch zu beteiligen ? Und ich dann mal etwas genervt reagiere ? Naja ... ich weiß ja nicht ... ich bin ja kein Übermensch ...

  • ich bin ja kein Übermensch ...

    Nicht? ;) ...

    Nein :cry: ... gar nicht ...

    Sei ein wenig nachsichtig mit uns älteren Damen, im Grunde sind wir herzensguṭ

    Ich mag euch ja auch ... war selten in angenehmerer Gesellschaft als hier ...:)


  • So absolut würde ich das nicht sagen, dass Widerwille gegen alle Gestaltungen zu fassen ja eben nicht bedeuten würde Widerwille gegen das Leben zu fassen. Lebendig sein, das heisst ja, geistiges, sprachliches und körperliches Gestalten.


    Ein Widerwille ist ja Bedingung für den Willen zur Entsagung.

  • Hi, buddhi!

    Die Lehre Gotamo Buddhos ist eine transzendente Lehre:

    "Es gibt ein Diesseits und ein Jenseits und einen Lohn für böse und für gute Taten." Quelle ist nicht mehr

    zugänglich für mich.

    Es gibt so viele Beispiele für das Vorhandensein von Jenseits und Brahma. Wer es nicht glauben will, soll

    sich doch bitte selbst in den Bruchstücken des Pali-Kanons orientieren.

  • Und wieso eine Vipassyana-Seite von Bikkhu Bodhi wenn du mit Thorsten "redest"?Der ist doch Zenni und dann macht das keinen Sinn.

    8) Ich wollte ihm eine Freude machen. wusstest du, dass ein Zennie mit Dingen, die keinen Sinn machen, was anfangen kann?

    :zen:

  • mukti


    Ein Widerwille aus Vernunftgründen und oder aufgrund einer bewegenden Einsicht ist etwas anderes als blinder, unreflektierter Hass.


    Um das Funktionale hervorzuheben wird noch die Entwicklung von Gleichgültigkeit gegen die Gestaltungen und schließlich die Loslösung von ihnen genannt. Es geht ja nicht um die Kultivierung eines "Widerwillens an sich".

  • Da bleibt in meinen Augen nicht mehr viel Interpretationsspielraum ...

    Das wurde ja mittlerweile geklärt, denke ich. Vielen Dank.


    Gut, dass Du so explizit nachgefragt hast!


    Wenn Du solche Missverständnisse in Zukuft häufiger vermeiden willst, musst Du Dir vielleicht doch ein paar Fachbegriffe aneignen. Googeln nach "gestaltungen" und "buddhismus" hätte Dich auf die richtige Fährte gebracht.


    Es ist wenig erfolgreich, die Sutten-Texte als Alltagssprache zu lesen. So wie jede andere Fachliteratur.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Wenn Du solche Missverständnisse in Zukuft häufiger vermeiden willst, musst Du Dir vielleicht doch ein paar Fachbegriffe aneignen.

    Wenn ich mir das Gezänk der Erhabenen (des Forums) um Begrifflichkeiten in anderen Threads so anhöre, dann weiß ich, dass mir auch das Aneignen selbiger, nicht zwingend Klarheit bringt.

    Jeder hier versucht, die Lehre nach seiner Facon auszulegen, indem er, einem Juristen gleich, ein wenig an den Gesetzestexten herumfrickelt ... bis sie halt passen ... das ist mir bereits aufgegangen ... und das finde ich auch gar nicht schlimm. Eher sehr menschlich! :like:_()_


    Egal ... immerhin weiß ich jetzt, was im Buddhismus unter "Gestaltungen" "gestaltende Tat" und nicht das "Leben an sich" gemeint ist. Bin mir trotzdem nicht sicher, ob ich es gut finde, das aufzugeben :? ...

  • Wenn Du solche Missverständnisse in Zukuft häufiger vermeiden willst, musst Du Dir vielleicht doch ein paar Fachbegriffe aneignen.

    Wenn ich mir das Gezänk der Erhabenen (des Forums) um Begrifflichkeiten in anderen Threads so anhöre, dann weiß ich, dass mir auch das Aneignen selbiger, nicht zwingend Klarheit bringt.

    Jeder hier versucht, die Lehre nach seiner Facon auszulegen, indem er, einem Juristen gleich, ein wenig an den Gesetzestexten herumfrickelt ... bis sie halt passen ... das ist mir bereits aufgegangen ... und das finde ich auch gar nicht schlimm. Eher sehr menschlich! :like:_()_


    Egal ... immerhin weiß ich jetzt, was im Buddhismus unter "Gestaltungen" "gestaltende Tat" und nicht das "Leben an sich" gemeint ist. Bin mir trotzdem nicht sicher, ob ich es gut finde, das aufzugeben :? ...

    Nicht ein Jeder versucht ‚etwas‘ , es sind unsere menschlichen Leiderfahrungen die unterschiedliche Disziplin Anforderungen und Anweisungen des Buddhas erfordern.


    Wenn Du mit Deinem SEIN mit Dir im Frieden bist ist es heilsam für Dich und Dein Umfeld.


    Das ist Eine direkte erste Erkenntnis.Wie geht es also Deinem persönlichen Umfeld das ja „ nur“ auf Dein/( auch Mein) Inneres reagiert..😉❤️🙏

  • Ehm ... weil Monika mir ständig vorwirft, meine Fragen nicht ernst zu meinen ? Anstatt sich einfach nicht mehr am Gespräch zu beteiligen ? Und ich dann mal etwas genervt reagiere ? Naja ... ich weiß ja nicht ... ich bin ja kein Übermensch ...

    Nichts würde mich im Moment mehr erfreuen, als wenn ich mich irre.

    Genau das verstehe ich als Praxis.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich hab nicht alles gelesen, aber die Titelfrage würde ich mit 'Nichts von Bedeutung' beantworten.

    Beide tun sich schwer, das Leben so sein zu lassen wie es ist. Ob man mehr Geld will oder mehr Erleuchtung/Befreiung ist eigentlich garkein so großer Unterschied.

    Statistisch ist bei Buddhisten (oder allgemein spirituell Suchenden) aber die Wahrscheinlichkeit wohl höher, dass das 'immer mehr wollen' irgendwann aufhört (sogar noch vor dem Tod).

    Dann kann man auch wieder ganz normal sein.

  • Wenn Du solche Missverständnisse in Zukuft häufiger vermeiden willst, musst Du Dir vielleicht doch ein paar Fachbegriffe aneignen.

    Wenn ich mir das Gezänk der Erhabenen (des Forums) um Begrifflichkeiten in anderen Threads so anhöre, dann weiß ich, dass mir auch das Aneignen selbiger, nicht zwingend Klarheit bringt.

    Hm, mir scheint, es fällt Dir schwer, ohne Ablehnung und Abwertung hier zu diskutieren. Da hab ich gerade nicht so viel Lust zu.


    Die Diskussionen, die Du Gezänk nennst, entstehen nach meiner Wahrnehmung meistens dann, wenn über abstrakte Begriffe diskutiert wird, die im normalen Leben und im buddhistischen Kontext eine verschiedene Bedeutung haben.


    Der Buddhismus ist aus meiner Sicht keine Beschreibung der Welt, und hat auch gar nicht diesen Anspruch. Er beschränkt sich auf das Feld der Leidbefreiung, und beschreibt auch nur die dafür nötigen Teile des eigenen Erlebens. Sudhana und andere haben das weiter oben ja sehr schön dargelegt. Deshlab gibt es auf Deine Eingangsfrage IMHO auch keine Antwort. Nicht einmal der Teil der Welt, den der Buddhist und der Materialist betrachten, sind der selbe.


    Natürlich kann man das Meer des Buddha von seiner aufpolierten Ego-Yacht aus betrachten, und über die Welt unter Wasser philosophieren. Das kann ein netter Zeitvertreib sein. Um auf dem Pfad zu gehen, muss man aber ins Wasser springen und schwimmen lernen. ;)


    Bin mir trotzdem nicht sicher, ob ich es gut finde, das aufzugeben :? ...

    Wenn Du mit Dir und der Welt in Frieden lebst, und so glücklich bist, wie Du sein kannst, warum solltest Du?


    Ich hatte den Eindruck, dass Du Buddhismus mit Entbehrungen verbindest, die dann irgendwann später zur Befreiung führen. Bei mir persönlich ist das nicht so. Ich profitiere jeden Tag von meiner Praxis, seit dem ersten Tag. Vielleicht habe ich einfach den perfekten Lehrer für mich gefunden. :)


    Machs gut,

    Aravind.

  • Ich hatte den Eindruck, dass Du Buddhismus mit Entbehrungen verbindest, die dann irgendwann später zur Befreiung führen. Bei mir persönlich ist das nicht so. Ich profitiere jeden Tag von meiner Praxis, seit dem ersten Tag. Vielleicht habe ich einfach den perfekten Lehrer für mich gefunden.

    Vielleicht hast Du einfach nur ein gutes Karma - so wie ich. :)

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    • Offizieller Beitrag

    Und wieso eine Vipassyana-Seite von Bikkhu Bodhi wenn du mit Thorsten "redest"?Der ist doch Zenni und dann macht das keinen Sinn.

    8) Ich wollte ihm eine Freude machen. wusstest du, dass ein Zennie mit Dingen, die keinen Sinn machen, was anfangen kann?

    Was ihr alles wisst und wollt... :|