mudita:wenn du nicht Recht hast,. was hast du dann? Eine eigene Meinung ? Fein. Bestens.
Obwohl Du Dir Deine Frage schon beantwortet hast, will ich sie auch beantworten.
Ja, ich habe eine eigene Meinung, genau wie Du auch. Aber wenn ich ich sage, wenn ich mein sage, dann meine ich nicht das selbe wie Du.
mudita:Erklärst mal diese feinen Formen von Dukkha, auch wenn es schwierig sein sollte, ansonsten erwähne sie erst garnicht !
Muditā, die Freude, die Mitfreude, eine der vier göttlichen Verweilzustände. Wie bist Du auf diesen Namen gekommen? Im Moment gleichst Du ihm ganz und gar nicht. Im Gegenteil trittst Du hier wie der ferne Feind von Muditā auf.
Nun zu der Antwort auf Deinen Befehl. Für mich, und das ist meine tiefste Überzeugung, muss man sich Erkenntnis selbst erarbeiten. Schon als Kind hat mich fasziniert, wenn ein chinesischer Meister seinen Schülern solche Denksportaufgaben gegeben hat: "Wo im Glück steckt Unglück. Geh und komm wieder, wenn Du die Antwort hast."
Wir sind keine Chinesen, Du keine Meisterin und ich keine Schülerin. Und einer von uns beiden will sich keine Zeit nehmen, meine Aussagen als Inspiration zur Brust zu nehmen. Also bleibt nur der direkte Weg. Aber ich bin mir sicher, dass noch bevor überlegt wird, schon eine Entgegnung daherkommen wird.
Also, schauen wir uns mal den Kauf eines Porsches an. Nein halt, Du stellst ja in Frage, dass ein Buddhist einen Porsche kauft. Also nehmen wir das Beispiel Hausbau. Hans baut ein Haus. Was überlegt er sich? Er will ein Haus bauen, das ihn unabhängig macht. Endlich raus aus der Mietwohnung, raus aus Dukkha, rein in das pure Glück. Während dem Hausbau, weil Hans ja clever ist, überlegt er sich, auch eine Alarmanlage einzubauen. Ist ja logisch, heut zu Tage wird oft eingebrochen und deshalb braucht man eine Alarmanlage, eine Einbruchversicherung, einen Panzerschrank um den Teuren Schmuck darin zu verschliessen. Was könnte man noch machen. Hans entschliesst sich, einen Dobermann anzuschaffen, super Wachhund. Türen und Fenster selbstverständlich Aufbruchsicher, Spezialschlösser ... selbstredend. Ach Halt, die Sicherheitskamera und der Sicherheitsdienst und die Sicherheitsrollos haben wir noch vergessen. Versicherung? Hatten wir schon, aber nur die gegen Einbruch. Dann kommen also noch Versicherung für Wasserschaden, Feuer, Haftpflicht, ... dazu.
Muditā, siehst Du in dem freudigen Akt des Hausbaus das Dukkha? Noch bevor das Haus steht, ist Dukkha da. Nicht nur während dem Bau, sondern auch und besonders bei der Bauabrechnung, da kommt dann das i Tüpfelchen des Dukkha. Und sobald wir einziehen, geht es erst richtig los. "Ziehe die Schuhe aus, ich will nicht, dass Deine Stilettos den Parkett verkratzen." "Wo bekomme ich den günstigsten Strom, wo das günstigste Heizöl?" "Was der Rasen muss schon wieder gemäht werden?" "Jetzt hat mir doch die Katze vom Nachbarn schon wieder auf den Salat geschissen." "Schon wieder eine Rechnung für die Hausrate, dabei habe ich erst gestern die letzte bezahlt." "Im Keller hat es Mäuse, die Knabbern mir die Kartoffeln an." Und weil das Haus neu ist, weist es natürlich allerlei Baumängel auf. Trotz alledem ist Hans mega glücklich, endlich hat er seine Freiheit im eigenen Heim.
Sein Hobby ist dann, sich um Haus und Garten zu kümmern und das solange, wie er das Haus besitzt. Sind erst mal die Baumängel beseitigt, fängt bald mal die Zeit der Reparaturen an. Ja, Anicca macht auch vor einem Haus nicht halt.
Genügt das? Ich kann gerne auch erklären, welches Dukkha in der Liebe enthalten ist, oder in Jhana, oder im Lieblingsessen, oder in einer wunderschönen Rose, oder in was auch immer.
Wenn man Dukkha mal weg von der Theorie in der Realität anschaut, dann erkennt man die feinen Formen von Dukkha. In der ersten Edlen Wahrheit geht es ja darum, Dukkha zu verstehen und wie hat Ajahn Chah sinngemäss gesagt: "Dukkha verstehen kann man nur, wenn man Dukkha erlebt" Wenn ein Arahat das Verb erleben gebraucht, dann ist damit definitiv erleben gemeint .