Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?

  • Hotei:

    Also die Frage ist berechtigt,nur der Mensch neigt halt dazu die Antwort an der falschen Stelle zu suchen,weil er was zum Festhalten braucht,weil er ja noch nicht weiß, wer er ist,was die Wirklichkeit ist,seine Wirklichkeit.Mit der Frage> Wer bin ich <(wenn nicht dies und das) sind noch andere stille Fragen verbunden:Wer ist es der den Dharma versteht ,ihm zuhört, wer leidet...wer spricht ? Die drücken eine Ursuche aus und eine Urfrage,die aus Dukkha,der Ungestilltheit entsteht. Jemand der schließlich sagt: >Erlöst bin ich<,nur so jemandem stellt sich diese Frage nicht.




    Viele Grüße
    Hotei


    Hast Du das mal erfahren? dieses immer wieder gefragt werden: "Wer bist Du?"
    Immer wieder gefragt werden weil jede Antwort nicht hingenommen aber durch Verifizierung als verstanden bestätigt wird und wieder "Wer bist Du?"
    Diese unbändige Wut die aufsteigt, die Verzweiflung zu spüren nicht die "Richtige" Antwort zu haben, die Frustration/Vergeblichkeit eine Antwort zu formulieren. Und dann die Befreiung, ein Lachen und fertig keine Antwort aber Ich bin ich. Ich habe es erfahren mit einem der genau tat was er zu tun hatte ohne zu wissen was er angerichtet hat.

  • Ellviral:

    Zitat

    Hast Du das mal erfahren? dieses immer wieder gefragt werden: "Wer bist Du?"


    Nö. Nur einmal hat einer nix akzeptiert von/an mir mir,da wär ich fast von der Klippe gesprungen.Das war aber ein durchgeknallter,selbsternannter Schweizer Therapeut.

  • keks:

    Und nicht in philosophische "Wahrheiten" versinken


    Man spricht von Edlen Wahrheiten, Relativen Wahrheiten, Absoluten Wahrheiten.....
    ...was ist eigentlich unter philosophischen "Wahrheiten" zu verstehen?


    hedin

    • Offizieller Beitrag
    Ellviral:

    Hast Du das mal erfahren? dieses immer wieder gefragt werden: "Wer bist Du?"
    Immer wieder gefragt werden weil jede Antwort nicht hingenommen aber durch Verifizierung als verstanden bestätigt wird und wieder "Wer bist Du?"
    Diese unbändige Wut die aufsteigt, die Verzweiflung zu spüren nicht die "Richtige" Antwort zu haben, die Frustration/Vergeblichkeit eine Antwort zu formulieren. Und dann die Befreiung, ein Lachen und fertig keine Antwort aber Ich bin ich. Ich habe es erfahren mit einem der genau tat was er zu tun hatte ohne zu wissen was er angerichtet hat.


    Ich habe mal ein Buch über jemanden gelesen, der sich als Eremit (nicht buddhitisch doer spirituell ) in die Natur zurückgezogen hat. Dabei hat er festgestellt, dass er nach einigen Monaten überhaupt kein so festes "Ich-Gefühl" mehr hatte.


    Sich dauernd die Frage zu stellen, wer man so ist und was man für eine Identität hat, scheint also vor allem etwas soziales zu sein, was, wenn man nur mit Tieren und Pflanzen zu tun hat, verschwinden kann.


    Und was dann umgekehrt in Situationen sozialen Drucks, wo man sich selbst in die Welt der Schubladen einsortieren gedrängt wird, stärker wird. Je stärker der Druck, desto stärker die Verunsicherung und der Wunsch ach einer klaren Antwort.


    (Wobei diese sozaile ich ja nur eine Schale unserere ganzen Ego-Zwiebel ist)

  • void:


    Ich habe mal ein Buch über jemanden gelesen, der sich als Eremit (nicht buddhitisch doer spirituell ) in die Natur zurückgezogen hat. Dabei hat er festgestellt, dass er nach einigen Monaten überhaupt kein so festes "Ich-Gefühl" mehr hatte.


    Sich dauernd die Frage zu stellen, wer man so ist und was man für eine Identität hat, scheint also vor allem etwas soziales zu sein, was, wenn man nur mit Tieren und Pflanzen zu tun hat, verschwinden kann.


    Und was dann umgekehrt in Situationen sozialen Drucks, wo man sich selbst in die Welt der Schubladen einsortieren gedrängt wird, stärker wird. Je stärker der Druck, desto stärker die Verunsicherung und der Wunsch ach einer klaren Antwort.


    Da ist ja mein Ansatz für das erkenne von anatta. Nur mein Buch ist Robinson. Das "Ich" als stabil geglaubte Einheit kann sich nur manifestieren wenn es Menschen gibt die schon ein atta haben.
    Außerdem kommt es mir so vor als ob Buddha genau das erfahren hat als er sich hinsetzte und so lange in die wirkliche Eremitage bleiben wollte bis er den Weg zur Erlösung von Dukkha gefunden hatte.
    Ganz nebenbei erkannte er noch das ein Eremit unter vielen Menschen leben kann ohne als Eremit erkannt und gelobhudelt zu werden. Der Hauslose ist nur dann Hauslos wenn er DIE Eremitage erkennt
    Nur wenn er das erkennt und lebt kann er eine Frage beantworte wie: Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?, nur wird die Antwort nur von jemanden verstanden der ein Eremit geworden ist der unerkannt auf und mit dem Marktplatz lebt.
    Ich bin der der ich bin und werde da sein als der der ich dasein werde.
    liebe Grüße
    Helmut
    Das von mir erfahrene Verfahren was ein Auditing und das Ende meines Verlangens nach dieser Gemeinschaft.

  • Ellviral:



    Wo war der Punkt an dem du so zu sagen Eremit wurdest? Und warum? Was war der Auslöser?


    Wo war der Punkt als du als Eremit wieder zurück auf dem Marktplatz gingst? Wie lebt man als Eremit auf dem Marktplatz?


    Manchmal kommt es mir so vor als würde man eine Rolle auf der Bühne spielen müssen allein schon durch Karma. Und auch durchs Leben immer wieder, auch wenn man sich davon entfernt hat(Eremit), zurück gedrängt wird (Sobald man auf dem Marktplatz wieder geht).


    Liebe Grüße

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • snoopy2001:

    Wo war der Punkt an dem du so zu sagen Eremit wurdest? Und warum? Was war der Auslöser?


    Etwa 1984 nachdem mir klar wurde das ich nicht so leben kann wie ich es möchte. Das es unvereinbar war mit einem sozialen Leben im Einklang mit den vorstellungen der Menschen mit denen ich leben wollte. Auslöser war eine Liebes-Beziehung bei der ich merkte das wenn ich sie in Liebe verwandle sehr viel mehr zerstören würde als ich erhalten kann. Ab da bis 2003 lebte ich ohne jede Beziehung ohne Bekleidung. Da wurde ich Eremit. Denn jemand der keine Partnerschaftlichen Beziehungen eingeht entfernt sich von den Normen der Gesellschaft die er nur leben kann wenn er sich jeder sexuellen Beziehung enthält. Ich wurde ein Neutrum das aber die Vorstellungen der Gesellschaft erlaubte "normal" zu sein.

    snoopy2001:

    Wo war der Punkt als du als Eremit wieder zurück auf dem Marktplatz gingst? Wie lebt man als Eremit auf dem Marktplatz?


    Das begann 2002 mit dem Internet und meiner nicht bewussten Entscheidung nicht mehr allein zu leben. Ich fing an mein Sexualität zu leben und zwar genau so konsequent wie ich sie nicht gelebt habe, offensiv. Da war ich wieder auf dem Marktplatz doch noch von dem Verführungen zu Anhaftungen gebunden. 2004 durch meine Heirat mit Arnold, also genau mit dem Recht annehmen das mir die Rechte der Gesellschaft gaben konnte mich frei bewegen und die die mich sowieso aus Überzeugung ablehnen so nehmen wie sie eben waren. Der Marktplatz ist ein Ort des Geben und Nehmens und beides muss mit Freude geschehen.

    snoopy2001:

    Manchmal kommt es mir so vor als würde man eine Rolle auf der Bühne spielen müssen allein schon durch Karma. Und auch durchs Leben immer wieder, auch wenn man sich davon entfernt hat(Eremit), zurück gedrängt wird (Sobald man auf dem Marktplatz wieder geht).


    Da gibt es einen Link zu einem Text der für mich ein Schnittpunkt wurde den ich erst Jahre später erkannte, zuletzt zeigen die Texte.
    http://www.buddhaland.de/viewt…&t=11340&start=30#p256651
    Da der Urtext von 2002 stammt kann ich also sagen das ich mich in den Zeiten nicht geirrt habe.
    liebe Grüße
    Helmut


    snoopy2001:

    Liebe Grüße


  • Hab gerade gesehen das Du den verlinkten Text ja gut kennst. Dann ist das von mir geschrieben eine Fortsetzung. :)
    Wenn ich keinen Anker/Stein zugeworfen bekomme kann ich nicht weiter klären, mich und mein Erkennen. :)

  • Noreply:


    Ja.:) Ich kenne den Text. Danke _()_ für deine Verlinkung denn das hat mich wieder zu dem Text geführt den ich wieder vergessen... . Nein, ich glaube ich habe ihn verdrängt. Und nun sitze ich seit einiger Zeit wieder vor dem gleichen Text(durch deine Verlinkung) und Stocke und Schlucke und irgendwie tut sich was in mir. Ich weis nicht recht was. Ich kann es nicht richtig beschreiben. Ängste, Verzweiflung, Traurigkeit, Verwirrung, Freude ? um des Wissens dieser Leere.?
    Manchmal denke ich das ich vielleicht in dieser Leere stecke. Ich weis es nicht.
    Ich kenne dieses Eremitendasein. Ich frage mich ob ich den zu lange(12Jahre) Eremit war. Natürlich hatte es seine Vorteile. Viel Ruhe. Erkenntnisse. Einblicke die ich vorher nicht hatte. Zeiten der Befreiung und Erkenntnisse die ich nicht missen will.
    Eremit sein, Das ging wie bei dir bis dahin als ich mich bewußt entschied mich ich auf dem Marktplatz zu begeben. Mich zu Verlieben, meine Sexualität bewußt auszuleben, all die Dinge. Die Beziehung ist gescheitert. Liegt an beiden aber ich schau jetzt dabei nur auf mich.
    Ich frage mich ob ich überhaupt noch auf dem Marktplatz leben kann. Vielleicht konnte ich es noch nie. War schon immer seltsam und konnte mit dem Leben das in der Gesellschaft gelebt wird nie richtig etwas anfangen.
    Da fällt mir gerade ein was mal ein Freund zu mir sagte: Vielleicht ist es besser für dich du hörtest mit deiner Zazenpraxis auf. Du durchschaust zu viel. Wenn das alles Illusion ist und du sie durchschaust kannst du nicht mehr Leben.
    Ich antwortete: Ich kann nicht anders.


    Liebe Grüße

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • hedin:


    ...was ist eigentlich unter philosophischen "Wahrheiten" zu verstehen?


    Gehirnmatsch den der eine so hindreht und der andere anders. So wie es gerade ins Weltbild desjenigen reinpasst.
    So wie manche meinen Zeit existiert nicht weil es nur ein Gedanke ist, gleichzeitig kommen aber genau diejenigen und versuchen ein neues Bild von der Zeit zu konstruieren und merken dabei nichtmal, dass das auch wiederrum nur ein weiterer Gedanke ist, der sich zwar eventuell besser anhört und passender wäre, aber es bleibt ein Gedanke :)


    Gehen wir das Problem doch mal von der logischen Seite her an - Kein Anfang und kein Ende. Man ist schon da, weiter geht nicht. Das passt unserem Gehirn aber überhaupt nicht und sucht deswegen immer wieder nach einem Ziel. Bei einigen die den Jakobsweg gedingst sind machte es klick weil sie am Ende des weges standen und immernoch nicht angekommen waren. Wenn man zu jemandem sagt "he, hallo, Körperbetrachtung, da ist alles was jemals da sein kann schon hier, jetzt, hör endlich auf zu suchen - funktioniert nicht weil derjenige weitersucht :) Das Ziel was man sucht kann man nicht erreichen, man ist schon da. Merkt man das und lebt es, fällt alle Last von einem ab.

  • Ich auch nicht. doch ich habe mich dazu durchgerungen auf dem Marktplatz zu bleiben. Das Leben zu leben, ja sogar zu lieben.
    Mit der Zazenpraxis habe ich schon lange aufgehört. Das entfernte mich zu sehr von der Wirklichkeit die das Leben mit Menschen so wunderbar macht.
    Ab und zu setz ich mich mal hin und bin sofort wieder an dem Ort an dem ich die Regelmäßigkeit verlassen habe. Was solls mehr ist nicht drin als ganz zu Hause zu sein.
    Ich nenne es mal "dunkle Wolke" die Du da spürst, da habe ich erfahren das das ich bin. Das Unbenennbare. Ich habe mich in diese dunkle Wolke begeben und Ping war ich da wo ich hingehörte in die "Leere" die Ich bin. Dann war alles gut, keine Angst mehr kein Zweifel, kein Verzweifeln und wenn dann nur sehr kurz, mit Lachen über mich selbst beendet.


    Auch wenn wir glauben das wir nicht auf den Marktplatz gehören, oder da leben können, es ist genau unser Ort Mitten Drin und Voll Daneben.


    Dieses Machwerk "Was ist Zen" ist aus mich herausgeflossen, in einem Guss und ich weiss noch das ich nach dem Korrekturlesen es sofort gesendet habe.
    Ich hätte es löschen sollen, es hat viele Wünsche, Gier, Hass und Glauben wollen vernichtet. Seis drum in der Welt ist in der Welt.

  • Ellviral:



    Ich Danke dir aufrichtig und mit erlösender Träne für deine Worte. Sie sind stimmig und richtig für mich.



    Zitat

    doch ich habe mich dazu durchgerungen auf dem Marktplatz zu bleiben.


    Das ist noch in Arbeit. Will sagen das ich da noch etwas daran Arbeiten muss oder soll ich sagen nagen muss.


    Wie hast du dich dazu durchgerungen? Wie lief das von statten?



    Ich bin Dankbar für dein Sein und deiner Worte.


    Liebe Grüße


    _()_

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • snoopy2001:
    Zitat

    doch ich habe mich dazu durchgerungen auf dem Marktplatz zu bleiben.


    Das ist noch in Arbeit. Will sagen das ich da noch etwas daran Arbeiten muss oder soll ich sagen nagen muss.
    Wie hast du dich dazu durchgerungen? Wie lief das von statten?
    Ich bin Dankbar für dein Sein und deiner Worte.
    Liebe Grüße


    _()_


    Wie ich mich dazu durchgerungen habe?
    Buddha sagt alles dazu ich musste diesem "Geschichtenerzähler" NUR genau zuhören.
    Ps: Ja!!! Dieser Bronzezeit Mensch hat mich Silizium Mensch in Seine Welt geholt die auch meine ist. Vollkommen Zeitalterlos. Zu blöde beide NUR Menschen. :)
    Ergebnis: Wenn alles vergänglich ist kann ich mich auch darum kümmern was jetzt da ist. Es sind so viele Dinge und Ideen da das es sich nie lohnt auch nur eine Sekunde Trübsal zu blasen.
    Alles was durch die Erde bezeugt wird ist erlebenswert. Deine Füße berühren den Boden, sie sind weder über noch unter der Erde. Auch Götter und Ideale sind sterblich, was soll ich mich an sie hängen, die hängen mich bei nächster Gelegenheit die sich ihnen bietet.
    Greif zu, vielleicht ist es Mist, es gibt genug Wasser zum waschen! :D:D:D
    Wer sich fürchtet Fehler zu machen verhindert das er etwas richtig macht.
    Erst wenn Du es getan hast wirst Du erfahren ob es hilfreich war oder nicht, na und? Machs das nächste Mal eben anders.


    liebe Liebe Grüße
    Helmut

  • ".......Erwachung erwacht war. Da stieg mir das Wissen und das Sehen auf: 'Für ewig bin erlöst ich,: das ist das letzte Leben,: und nicht mehr gibt es Wiedersein"'.(Samyutta Nikaya 35.01-30 - Palikanon)


    Ist es nicht so, dass rechtes streben geradezu im Nichtanhaltung mündet, da keine anhaften mehr wirkt?



    http://m.youtube.com/results?q=buddhageist&sm=12 <------ wunderbar mit tiefem Verständnis für das Thema gelesen,



    Danke Namaste _()_

  • keks:
    hedin:


    ...was ist eigentlich unter philosophischen "Wahrheiten" zu verstehen?


    Gehirnmatsch den der eine so hindreht und der andere anders. So wie es gerade ins Weltbild desjenigen reinpasst.
    So wie manche meinen Zeit existiert nicht weil es nur ein Gedanke ist, gleichzeitig kommen aber genau diejenigen und versuchen ein neues Bild von der Zeit zu konstruieren und merken dabei nichtmal, dass das auch wiederrum nur ein weiterer Gedanke ist, der sich zwar eventuell besser anhört und passender wäre, aber es bleibt ein Gedanke


    Gehirnmatsch.......das gilt eher der Theologie, dort kann nach gut Dünken hinein.- oder herausinterpretiert werden. Gerade so, wie es für Gott oder den Göttern passend ist.
    Die Philosophie im Allgemeinen und insbesonders im Kontext der Buddha Lehre ermöglicht es aber, komplexe Zusammenhänge strukturell zu erfassen, daraus logische Schlussfolgerungen zu ziehen, sowie aktuelle Fragestellungen zu entwickeln und dies dann auf Höhe der Zeit zu argumentieren.
    Die Lehre selbst, u.z. in seiner Basis, ist zumindest nach samsarischen Denkvermögen zeitlos und gilt in allen bestehenden Kulturen und deren jeweiligen Zeitgeist solange, bis es kein Begehren mehr gibt.


    keks:


    Gehen wir das Problem doch mal von der logischen Seite her an - Kein Anfang und kein Ende. Man ist schon da, weiter geht nicht. Das passt unserem Gehirn aber überhaupt nicht und sucht deswegen immer wieder nach einem Ziel. Bei einigen die den Jakobsweg gedingst sind machte es klick weil sie am Ende des weges standen und immernoch nicht angekommen waren. Wenn man zu jemandem sagt "he, hallo, Körperbetrachtung, da ist alles was jemals da sein kann schon hier, jetzt, hör endlich auf zu suchen - funktioniert nicht weil derjenige weitersucht :) Das Ziel was man sucht kann man nicht erreichen, man ist schon da. Merkt man das und lebt es, fällt alle Last von einem ab.


    Weisheit und Erkenntnis sind keine feste Größen, sie entwickeln sich, je nach entsprechender Praxis fortlaufend hin zu mehr Durchschauung der erscheinenden Phänomene.
    Es macht keinen Sinn, ein unbekanntes Ziel anzustreben.
    Über ein "Ziel "könnte" nur der sprechen/berichten, der ein Solches tatsächlich erreicht hat.
    Aber wer hat das schon und was sollte der dann erzählen................. :?:


    hedin

  • Kein selbst bedeutet nur, keinen Ort für Definitionen zu haben. Menschen sehnen sich sehr danach, weil sie Schuld verorten wollen. Was aber, wenn Schuld nicht an jemanden festgemacht werden kann, oder zumindest an einem bestimmten Körper verortet ist? Was ist mit der Erbsünde? :)

  • OlliP:

    Hallo,


    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Jetzt regt sich in mir der Verdacht, dass diese Antwort zu "heroisch" ist. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gruß, Oliver


    Ich glaube die Frage ist irreführend. Das ist so, als würde eine Ameise sich fragen, warum sie kein Mensch sein kann. Die Frage nach dem Selbst wird von unserem Ego geleitet, welches sich getrennt von der Umgebung vergleicht.


  • Die frage müsste lauten: Wenn ich kein stabiles Selbst habe, wer bin ich dann?

  • Der der beobachtet und der kann sich nicht selbst beobachten, weiter zu suchen ist zwecklos.
    Ständig nur beobachten kann ich nicht, da ich`t es bei mir zu häufig und fehlen wohl einige millionen Stufen zur vollständigen Erleuchtung, endet das eigentlich jemals ?

  • Ellviral:


    Die frage müsste lauten: Wenn ich kein stabiles Selbst habe, wer bin ich dann?


    Das ist eine interessante Formulierung. Dann bin ich das was gerade anliegt, womit im Moment eine Identifikation besteht, eine Vielzahl von Identitäten die ständig einander abwechseln: Der Arbeiter, der Denker, der Freund, der Ehemann, der Sohn, der Gute, der Schlechte, der Gescheite, Dumme, Kleine Große, als was man sich halt gerade sieht.


    Man kann die Ansicht haben ein ständig sich veränderndes Selbst zu sein, wie in den Upanischaden gedacht wurde, dass es im Wandel einen bleibenden Urgrund gibt. Aber ein ewiger Urgrund des Selbst ist nicht erkennbar von einem zeitweiligen Ich, also ist das eine bloße unbeweisbare Ansicht.


    Oder man denkt man stirbt dauernd und wird ständig neu geboren, eine beliebte Ansicht von denen die sich mit der traditionellen Auffassung des Samsara schwer tun.


    Schöne Grüße,
    mukti

  • mukti:

    Dann bin ich das was gerade anliegt, womit im Moment eine Identifikation besteht, eine Vielzahl von Identitäten die ständig einander abwechseln: Der Arbeiter, der Denker, der Freund, der Ehemann, der Sohn, der Gute, der Schlechte, der Gescheite, Dumme, Kleine Große, als was man sich halt gerade sieht.


    Das empfinde ich als die plausibelste Erklärung, weil diese auch dazu führt, andere Menschen und sich selbst nicht mehr an Aussagen, Handlungen usw. festzuzurren. Wenn ich weiß, dass ich bzw. meine Ansichten und Überzeugungen nicht von Dauer sind, dann brauche ich sie auch nicht mehr bis aufs Messer zu verteidigen. Dann kann ich anderen zuhören, ihnen zustimmen oder auch sagen: "So sehe ich das im Moment nicht", oder einfach stehen lassen im Wissen um die Ursache bestimmter Ansichten und Verhaltensweisen. Ein Kleinkind kann nunmal noch nicht höhere Mathematik und eine Linde ist keine Eiche.
    So jedenfalls geht es mir, seit ich mich nicht mehr an einer bestimmten Idealvorstellung oder Vorstellung überhaupt von mir festhalte. Durch diesen Verzicht auf Identifikation werden weitere Räume sichtbar, d.h. Samsara wird desillusioniert und verliert seine Bedrohung.


    Es wird jedoch auch deutlich, wie viele Menschen etwas von sich glauben - ob nun positiv oder negativ -, das mit der Realität überhaupt nicht übereinstimmt. Und da ist kein Rankommen. Immer wieder sehe ich, dass bestimmte Konflikte nicht gelöst werden können, wenn Dein Gegenüber in einer Traumwelt lebt und dies nicht erkennen will.


    Und wer bin ich dann? Früher fühlte ich mich aufgefordert, diese Diskrepanz aufzuklären, heute werde ich still, d.h. ich höre auf als Monika, die immer kämpfte, zu existieren.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • mukti:
    Ellviral:


    Die frage müsste lauten: Wenn ich kein stabiles Selbst habe, wer bin ich dann?


    Das ist eine interessante Formulierung. Dann bin ich das was gerade anliegt, womit im Moment eine Identifikation besteht, eine Vielzahl von Identitäten die ständig einander abwechseln: Der Arbeiter, der Denker, der Freund, der Ehemann, der Sohn, der Gute, der Schlechte, der Gescheite, Dumme, Kleine Große, als was man sich halt gerade sieht.


    Veränderliche Lebenssituationen sind kein Indiz dafür, dass das "Ich", welches durch Begehren von Beständigkeit hervorgebracht wird, stabil oder nicht stabil wäre.


    hedin

  • Gibt es dafür überhaupt Beweise, und wenn ja, wie beweist Du es?
    Ich kann mich ja nur in mir finden oder loslassen.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:


    Und wer bin ich dann? Früher fühlte ich mich aufgefordert, diese Diskrepanz aufzuklären, heute werde ich still, d.h. ich höre auf als Monika, die immer kämpfte, zu existieren.


    Ich habe diese Frage auch irgendwann mal fallengelassen. Wenn ich frage wer ich bin, dann sehe ich nur jemanden der das fragt, oder jemanden der sich eine Antwort zurechtmacht, aber nie jemanden der ich bin, sie gleiten mir alle immer wieder davon :lol: