sati-zen:Alles anzeigenfotost:
Gegen niemanden Übles im Sinne haben, niemanden Übles tun, wie könnte das falsch sein?
Auf Menschen bezogen in ihrer komplexen Ganzheit stimmt es aber wenn man nicht fähig ist
den üblen Bedrohungen wie Bakterien oder Viren richtigen üblen Widerstand zu leisten,
führt es zum frühen Tod. Manchmal gilt es individuell abzuwägen ob das liebliche Bravsein
des Karmas wegen allgemein besser ist, als die Kinderstube zu vergessen um real Lebensbedrohliches
zu bekämpfen. Schlechtes Karma macht auch vor einem orthodoxen buddhistischen Menschen nicht halt
wenn er die Fehler im Leben nicht bereinigt bekommt und krank wird. So ist es manchmal notwendig
auf das gute Karma zu verzichten um ein Übel mit Stumpf und Stiel zu entfernen.
Erst wenn alle Menschen auf der Erde nur noch für gutes Karma sorgen ist das nicht mehr notwendig,
jedoch die Welt wird pluralistisch bleiben, das sind Naturgesetze und somit sind die besonderen
Fähigkeiten notwendig um das Leid zu lindern.
Na ja, für mich sind Wesen primär schon Menschen. Das ich mir herausnehme, gegen Viren, Bakterien massiv vorzugehen, wenn nötig und das ich etwa in meiner Wohnung keine größeren Ameisenansammlungen zulasse steht für mich auf einem etwas anderen Blatt. Unabhängig davon ob ich etwa Ameisen für absolut faszinierende und optimal an ihren Lebensraum angepasste Tiere halte.
Ich gehe weiter und nehme ganz deutlich ein persönliches und kollektives Selbstverteidigunsrecht in Anspruch.
Das hat doch aber nur wenig mit Übles gegen andere im Sinn haben zu tun. Den Menschen, das leidende Wesen hinter dem Dieb, hinter dem Schäger kann man doch auch dann erkennen und annehmen, wenn man etwas gegen Diebstahl oder Körperverletzung hat.
Der Thread steht unter dem Titel Karma und neben den Schäden, die ein Gewalttäter anderen zufügt schadet er massiv sich selbst, indem er sein menschliches Potential verrät.
Vielleicht sehe ich das wieder mal völlig falsch, aber müßte nicht unter buddhistischem Aspekt der Mensch der zu einem kleinen Teil seiner Persönlichkeit ein Dieb ist froh darüber sein, erwischt zu werden? Das er die Chance zur Besserung und Einsicht erhält? Die Möglichkeit sich von diesem negativen Aspekt zu trennen?
Wenn man sich die Entwicklung unserer Gerichtsbarkeit und unseres Strafwesens ansieht, wird dies genau in den letzten Jahrhunderten ausgedrückt. Immer weiter weg von 'Auge um Auge' Straf- und Rachegedanken, immer weiter hin zu Erziehung und eventuell Resozialisation.