Daseinsfaktoren

  • Wie wär's damit?


    ... Es gelangen also nicht die pañcakkhandhā zu künftiger Verminderung sondern die pañcupādānakkhandhā. Was ist der Unterschied? Die pañcupādānakkhandhā sind die Gruppen in denen upādāna vorhanden ist, die pañcakkhandhā sind die Gruppen ohne upādāna. Also die mit upādāna vermindern sich bis die ohne upādāna übrig bleiben. Die Einen werden als Ich und mein wahrgenommen, die Anderen werden nicht als Ich und Mein wahrgenommen. Im Grunde sind es die selben Gruppen, nur einmal mit und einmal ohne Anhaftung.

    Ja, so könnte es wohl passen.


    Aber ich bin noch nicht recht glücklich damit.


    Vielleicht später einmal mehr dazu.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ich kaue noch immer an diesem "stützenlosen Bewusstsein", dass es nach meinem Verständnis nie und nirgends geben könnte. Nicht in einer Fünfanbindungsgruppe, auch nicht in einer Fünfdaseinsgruppe oder in irgendeiner anderen Art von Dasein:


    Zitat

    "Gut, ihr Bhikkhus. Es ist gut, daß ihr das Dhamma, das von mir gelehrt wird, so versteht. Denn in vielen Lehrreden habe ich dargelegt, daß Bewußtsein bedingt entsteht, weil es ohne Bedingung keine Entstehung von Bewußtsein gibt."


    (MN 38)


    Um diesem "stützenlosen Bewusstsein" auf die Spur zu kommen, widme ich mich gerade hauptsächlich dieser Ecke des Kreuzworträtsels:


    Zitat

    "Fünf Pflanzenarten gibt es, ihr Mönche; welche fünf? Knollenpflanzen, Baumpflanzen, Buschpflanzen, Rohrpflanzen und Kornpflanzen als fünftes.


    Wenn nun, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten nicht beschädigt und nicht faul sind, von Wind und Sonnenglut nicht zerstört, wenn sie frisch sind und an günstigem Ort zu stehen kommen, wenn aber keine Erde und kein Wasser da ist, würden da wohl, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten zu Wachstum, Entwicklung und Fülle gelangen?" - "Gewiß nicht, o Herr."


    "Wenn nun, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten beschädigt und faul sind, von Wind und Sonnenglut zerstört, (nicht) frisch bleiben und an ungünstigem Ort zu stehen kommen, Erde und Wasser aber vorhanden sind, würden da wohl, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten zu Wachstum, Entwicklung und Fülle gelangen?" - "Gewiß nicht, o Herr [Kommentar: Dieser Abschnitt fehlt in der burmes. und siames. Ausgabe]."


    "Wenn nun, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten nicht beschädigt und nicht faul sind, von Wind und Sonnenglut nicht zerstört, wenn sie frisch sind und an günstigem Ort zu stehen kommen, wenn auch Erde und Wasser vorhanden sind, würden da wohl, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten zu Wachstum, Entwicklung und Fülle gelangen?" - "Ja, o Herr."


    "Wie die Erde, ihr Mönche, so hat man die vier Stützen des Bewußtseins [Kommentar: Die 'Stützen' der Gruppe 'Bewußtsein' sind die vier anderen Gruppen des Anhangens] zu verstehen; wie das Wasser, ihr Mönche, so hat man das Ergötzen und die Lust zu verstehen; wie die fünf Pflanzenarten, ihr Mönche, so hat man das Bewußtsein samt seiner Nahrung zu verstehen."


    (SN 22.54)


    Was für mein Verständnis eigentlich fehlt ist ein Abschnitt mit dieser Aussage:


    Zitat

    "Wenn nun, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten nicht beschädigt und nicht faul sind, von Wind und Sonnenglut nicht zerstört, wenn sie frisch sind und an günstigem Ort zu stehen kommen, wenn auch Erde, aber kein Wasser vorhanden sind, würden da wohl, ihr Mönche, diese fünf Pflanzenarten zu Wachstum, Entwicklung und Fülle gelangen?" - "Gewiß nicht, o Herr."


    Denn ohne die "Erde" der vier anderen Daseinsgruppen, egal ob mit oder ohne Lust, Begehren und Anhaftung, kann es kein Bewusstsein geben:


    Zitat

    "Name-und-Form ist die Ursache und die Bedingung für die Manifestation der Daseinsgruppe des Bewußtseins."


    "Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Kontakt und Aufmerken - diese werden Name genannt. Die vier großen Elemente und die materielle Form, die von den vier großen Elementen abstammt - diese werden Form genannt. Dieser Name und diese Form also werden Name-und-Form genannt. Mit dem Ursprung von Bewußtsein ist der Ursprung von Name-und-Form. Mit dem Aufhören von Bewußtsein ist das Aufhören von Name-und-Form."


    "Mit dem Ursprung der Gestaltungen ist der Ursprung von Bewußtsein. Mit dem Aufhören der Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein."


    (MN 9 und MN 109)


    Dann könnte ich "keine Stütze mehr für das Bewusstsein sein" verstehen als "wie Erde ohne Wasser sein":


    Zitat

    Wenn, ihr Mönche, die Lust zum Element Körperlichkeit' - zum Element 'Gefühl' - zum Element 'Wahrnehrnung' - 'Gestaltungen' - 'Bewußtsein' aufgegeben wird, so ist nach Aufgeben der Lust das Objekt isoliert und ist keine Stütze mehr für das Bewußtsein.


    (SN 22.53)

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ich mache es jetzt doch hier rein. Der zweite Teil, der zu den Daseinsmerkmalen gehört, aber eigentlich mein Ergebnis dieses Thread ist. Das ist bestimmt noch nicht ganz bis zum Schluss gedacht. Doch dann wären es zuwenig Wort, um überhaupt noch erkannt zu werden.


    vimokkha

    Der Faktor 7 der Befreiungen: Durch Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung gewinnt er die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl: dies ist die achte Befreiung.“ (Das ist die 7. Befreiung wo ein Teil der 8. angehängt wurde.)


    Welche beiden Wahrnehmungen sind gemeint?

    Wahrnehmungen und Nichtwahrnehmungen.


    Es gibt offensichtlich, für mich, zwei Welten bei diesem Wesen, die selbstverständlich Eine ist.

    Auch zwei Bewusstsein: eines von Körper/Geist (Skandha) und eines des Selbst die Überwelt.

    Es gibt zwei Sichtweisen: Die konventionelle an die Dinge der Körper/Geist-Welt und eine Überweltliche, an die Inhalte des Selbst-Bewusstsein gebundene.

    Das nennt man gerne die zwei Ebenen des Denkens, das Konventionelle und das Überweltliche. Es wird nicht erkannt, dass es im denkenden Selbst überhaupt keine Gegenstände des Körper/Geist gibt, also nur sich identifizieren mit Inhalten des Bewusstseins des Selbst ist.


    Die Welt der Wirklichkeit, der durch Sinne erfassbaren Dinge, auch der „eigene“ Körper, mit seinem „Geistigen“, (Gefühl, Wahrnehmung, Absichtsgestaltung, Bewusstsein von Erfahrungen mit den Dingen der Umwelt) gehört dazu. All diese realen Dinge, dieses Lebewesens können und dürfen nie angezweifelt werden, das ist die Soheit, Sosein. All dieses hat Soheit, aber kein Selbst. Das nenne ich Körper/Geist, Buddha nennt es Skandha/Khandha. Der Geist der Skandha arbeitet ausschließlich mit Gedanken, niemals mit Gedanken machen, gemachten Gedanken über etwas.

    Beschreibt Buddha hervorragend in den Definitionen von Skandha (Körper/Geist). Denn nichts, das dieser Körper/Geist ist oder hervorbringt, kann „Selbst Bewusstsein“ zwingen, so zu sein, wie „Ich“ will, dass es erscheint. Mit der Beschreibung zeigt er auch gleich den Zustand der realen Welt von Körper/Geist. Er ist nur am Erreichen von Wohlsein interessiert, er lenkt nur aus dem Unwohlsein oder dem neutral, weder wohl noch unwohl. Körper/Geist liebt etwas oder liebt es nicht.


    UND


    Es gibt die Welt, die ich das Selbst nenne. Selbst kann nicht „Geist“ sein, weil Geist untrennbarer Teil des Körper/Geist ist.

    Der Mensch ist von den anderen fühlenden Wesen getrennt zu sehen. Er hat eine Welt, des von den Skandha-Sinnen Nicht-Wahrnehmbaren.

    Das Selbst hat Körper/Geist doch nur als Überweltglauben, weil es sich mit dem Körper/Geist, der wirklichen Welt identifiziert und glaubt, dass es das ist, obwohl das nur eine Verblendung ist. Es ist wie eine Fata Morgana, sucht das Selbst nach realen Bestandteilen, in dieser Fata Morgana kann es sie nicht finden, nicht mit seinen körperlichen Sinnen erfassen, nichts Wirkliches.

    Das Selbst arbeitet mit Begriffen, Worten, Zahlen, Vorstellungen, Meinungen, Wahrheiten, Verlangen, Ablehnen, Glauben. Davon kann nichts, in der wirklichen Welt erfasst werden. Auch kann kein anderer Mensch, die Inhalte meines Selbst erfassen, er kann nur vermuten.

    Wenn Selbst, die Begriffe aufschreibt, ist es schwer für einen Lesenden meine Gedanken zu verfolgen, denn seine Worte/Begriffs/Selbst-Welt, ist eine andere. Schreiben und lesen kann nur der Mensch, wobei der Akt des Schreibens und Lesens ein Skandhavorgang ist, die Verarbeitung der gelesenen Worte ein Über-weltlicher.

    Die Welt des Selbst kann man auch wie eine theologische Welt der Geistlichen/Theologen ansehen, denn alle Inhalte darin werden durch Glauben zusammengehalten. Ihr hervorstechendes Kennzeichen ist die Überzeugung, ein an Göttlichkeit grenzendes Ich zu sein.


    Dieses Selbst leidet an den Leiden, die Buddha in der ersten Wahrheit vorstellt „Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung, Gesellschaft mit dem Ungeliebten, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf sich identifizieren mit Körper/Geist sind Leiden.“ Körper/Geist wird von diesem Glauben jemandem zu gehören, beeinträchtigt und kommt ins Ungleichgewicht, das nennt man dann, süchtig, siechend, verfangen sein. Buddha erkannte, dass dieses Selbst des Menschen von Leiden: allen seinem sich mit etwas identifizieren, auch mit seinem Glauben an Gedanken, befreit sein sollte.


    Ihm war auch klar, dass Körper/Geist/Selbst nicht dem immer wieder anders werden wie Altern/ Wieder werden/Geburt, der Krankheit und dem Sterben entgehen kann. Das sind die Bedingungen, denen kein lebendes Wesen jemals entgangen ist.

    Das sind die Merkmale des Lebens, aller Körper-Geist-Wesen: Geburt, (immer anders werden), Krankheit, Sterben.

    Doch daran leiden kann nur das Selbst aus den von Buddha genannten Gründen der Identifikation mit etwas.


    Verlangen, Ablehnung und Glauben möchten. Gier und Hass auf Leben und Lebewesen, Glauben an die Unsterblichkeit, natürlich nur der eigenen.

    Gier und Hass sind eigentlich kein Problem, das macht auch Körper/Geist, etwas lieben, etwas nicht lieben.


    Das Leiden des Selbst wird durch sein sich identifizieren mit dem, dass es liebt und dem, dass es nicht liebt, verblendet. Diese Verblendung machen etwas lieben oder ablehnen zum Leiden an dem Etwas, mit dem es identifiziert ist.

    SN 56.11 „Diese zwei Extreme sollt ihr meiden, das ist der mittlere Weg.“ (ungefähr).



    Geburt: Warum bin ich schon wieder so dumm? Das ist der Glaube, dass man doch genauso ist wie gestern, „Wieder“-Geburt wird zum Leiden, obwohl Geburt ganz normal ist.

    Krankheit: Mein Körper ist krank, ich leide an einer Krankheit. Das „Krankheit“ ganz normal ist, wird durch, Meine Krankheit, verblendet und zum Leiden an etwas ganz Normalem.

    Sterben: „Ich werde sterben, so wie jedes Lebewesen auch, aber vielleicht auch nicht, ich weiß das ja nicht. Aber wenn ich gestorben bin, werde ich wiedergeboren.“ Es wird verblendet, dass es keine Wiedergeburt nach dem Sterben mehr gibt, dass alle sogenannten Lebensbereiche reine Überwelt ist und nur im Selbst existieren und von keinem Körper/Geist jemals gesehen oder erlebt wurde.


    Durch Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung gewinnt er die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl: dies ist die achte Befreiung.“ (Das ist die 7. Befreiung wo ein Teil der 8. angehängt wurde.)


    Nun kann man Wahrgenommenes und Nicht-Wahrgenommenes bestimmen.

    Es ist tatsächlich ein Gebiet, das zu überwinden, zu durchschauen ist. Die Wahrnehmung und Gefühl kann nicht erlöschen, außer Körper/Geist wird zerstört, es ist also nicht die Vernichtung gemeint.

    Was meint jetzt diese 8. Befreiung?

    Es gibt die Wahrnehmung, der Dinge durch Körper/Geist und die Wahrnehmung des Nicht-Wahrgenommenen durch das Selbst in seinem SelbstBewusstsein.

    Die erste Wahrnehmung ist wohl verständlich. Die durch Selbst auch, denn ich nehme meine Begriffe, Worten, Zahlen, Vorstellungen, Meinungen, Wahrheiten, Gier, Hass, Glauben ja sicher wahr. Doch dies sind die Nichtwahrnehmungen des Überweltlichen. Die mit Sicherheit durch die Wahrnehmungen von Körper/Geist mit entstanden sind, aber eben niemals von Körper/Geist als realen Erscheinungen, wahrgenommen werden. Kein Auge kann die Vision des Selbst sehen.


    Das nicht Erkennen durch das Selbst, dass es mit Nicht-Wahrnehmungen arbeitet und glaubt, dass diese in der wirklichen Welt erscheinen ist die Ursache für Leiden des Selbst. Die Sinnestore von Körper/Geist werden verachtet und ihr Inhalt nicht mehr so erkannt, wie er ist. Keine Ideen, kein durch Gedanken Gemachtes, erscheint in der Umwelt, wie Selbst es erdacht hat. Nur das will es nicht erkennen, seine Umwelt ist so, wie es sich dieses zusammen denkt.


    Das ist zu durchschauen: Das ist die 7. Befreiung. Das sowohl die Wahrnehmungen des Körper/Geist als auch die Wahrnehmung des Nicht-Wahrgenommenen der Überwelt immer leer sind von einem beständigen Ich-sein, dass alles lenkt oder weiß.

    In der Umwelt, einschließlich Körper/Geist, sind alle Dinge absolut wahr, Soheit, Sosein, in der Selbst-Welt ist nichts wirklich wahr oder bietet eine Sicherheit. Sowohl in der Real-Welt als auch in der Über-Welt gibt es keinen Halt, weil es kein beständiges Ich-sein gibt, das festhalten könnte. Das Ich-sein kann sich nur mit etwas identifizieren und damit am Glauben festhalten, dass es das ist, mit dem es sich identifiziert.


    Wenn es doch Reaktionen der Welt gibt, die fast meinem Plan entsprechen, führt das zum Glauben, dass Selbst/ich die Welt selbst beeinflusst habe. Leider vergessen wir schnell die bei Weitem überwiegenden Misserfolge. Das liegt daran, dass wir uns für Erfolge belohnen, entweder durch Körper/Geist oder dadurch, dass mir die Welt scheinbar das gibt, dass ich gewünscht habe.


    Durch die Sinnestore dringt nichts nach außen. Die sind nur Eingänge, von außen nach innen, Körper/Geist-Bewusstsein und in das Selbst-Bewusstsein, die Überwelt.

    „Aber ich kann doch handeln, mit der Welt!“ Natürlich, wie jedes lebende Wesen auch. Die anderen Lebewesen handeln auch. Aber, ohne dass sie glauben können, dass ihre Begriffe in der Welt als Dinge existieren. Alle anderen Wesen, die ihre Begriffe nicht aufschreiben können, um sie ohne Sprache weitergeben zu können, sieh machen das mit der DNA, müssen diese immer wieder jetzt an der Welt prüfen, ob die Töne, Zeichen, Signale überhaupt wirken. Außer dem Menschen müssen alle Lebewesen die Begriffe immer wieder neu erleben, der Mensch hat den Vorteil das er lesen und schreiben lernen kann, eine fremde Selbstwelt übernehmen.



    Der Weg des Selbst zur Außenwelt geht nicht über die Sinnestore des Körper/Geist in die Welt, es ist der Ausdruck und die Handlungen dieses Körpers, nur des Körpers, nur der kann agieren, dieses kann Selbst nicht wahrnehmen, sondern nur in den Reaktionen der konventionellen Welt erfahren.


    Wo ist mein Ich?

    Das ist Selbst und sollte seine Aufmerksamkeit auf die Sinnestore richten, die nur Fakten der Welt liefern und seine Achtsamkeit auf seine selbst gemachten Erscheinungen, Nicht-Wahrgenommenes, um dieses von Anhaftungen und Verstrickungen zu befreien, die in den Sinnestoren nicht wahrgenommen werden.


    „Bewacht immer die Sinnestore, denn das ist die Befreiung selbst.“ heißt es oft in den Sutras.


    Was kann die Sinnestore bewachen?


    Nur das Selbst, das befreit ist von Körper/Geist und Überwelt der Welt des Selbst, in den Welten und zwischen den Welten.

    Bewachen heißt, dass genau das wahrgenommen wird, dass auch in den Sinnestoren erscheint und nicht nur das wahrgenommen wird, was Selbst, durch Identifizieren mit dem SelbstBewusstein/Gedankengebäuden, wahrnehmen will.


    Nur Körper/Geist kann sehen, was zu sehen ist, hören, was zu hören ist, riechen, was zu riechen ist, schmecken, was zu schmecken ist, ertasten, was zu ertasten ist, den einzelnen unverbundenen Gedanken, der aus seinem Bewusstsein erscheint, als nur einen Gedanken erkennen.

    Mehr ist nicht zu tun. Wahrnehmen, was wahrzunehmen ist und dieses vom wahrnehmen, des Nicht-Wahrgenommenen, Gedankengebäude, Erdachtem zu unterscheiden.

    Das macht Selbst aus, die Sinnestore bewachen. Vor den Sinnestoren sind Erscheinungen/Dinge, hinter ihnen sind Phänomene/Gedankengebäude. Das zu erkennen, ist Erleuchtung. Erleben von „und“ zwischen Erscheinungen UND Geistesgebäuden/Phänomenen.

    In diesem Erkennen gewohnt zu sein, ist Befreiung, auch von einem „Ich“, das NUR die Tore bewacht, um nichts zu verpassen.


    „Ein Mönch fragte Joshu, einen Zen-Meister:

    „Hat ein Hund Buddhanatur oder nicht?“

    Joshu antwortete: „Mu.“


    Ein Hund ist ein Körper/Geist-Wesen. Buddhanatur ist ein Überwelt-Selbst-Wesen.

    Wie kann jemand erwarten, dass SEIN Überwelt-Wesen in einem anderen Körper/Geist-Wesen sein kann?

    Das „MU“ macht den Mönch wach.

    Er erkennt das Buddhanatur nur ein Gedankengebäude ohne jede Körperlichkeit in der realen Welt ist, auch nicht in seinem Körper/Geist, also hat er auch keine Buddhanatur, außer er glaubt daran und identifiziert sich festhaltend mit diesem Leiden erzeugendem etwas.


    Buddha hält eine Blume.

    Hat die Blume eine Bedeutung, gibt Buddha dieser Blume eine Bedeutung, hat Buddha durch diese Handlung eine Bedeutung?

    Wie kann „Buddha der eine Blume hält“ eine andere Form haben als „Buddha der eine Blume hält“?

    Doch wohl nur, wenn Selbst dem eine Bedeutung gibt. Das Selbst erkennt an den Sinnestoren nur ein fühlendes Wesen, das eine Blume hält.

  • D 33 und einigen Stellen die hier vimokkha

    genannt wurden. Es ist nicht mehr Original, das ist einfach viel zu unverständlich. Aus eigener Erfahrung des von Buddha mir gezeigten wurde versucht das zu bereinigen damit man darauf meditieren kann um über das 8. hinaus zu kommen.


    1 Körperlich hat man seine Form und erkennt innerlich die Fata Morgana/Vorstellung dieser Form: Das ist die erste Befreiung.

    2 Man nimmt eine Form nicht mehr innerlich wahr, Vision, sondern sieht diese Form so, wie sie ist.: Das ist die zweite Befreiung.

    3 Man ist nur auf die Schönheit, Bewunderung konzentriert. Dies ist die dritte Befreiung.

    4 Durch völlige Überwindung der Körperlichkeit-Wahrnehmungen, beenden der Wahrnehmungen der Beeinträchtigungen der Realität durch Visionen und konzentrieren auf die Nichtbeachtung des Erscheinens der Vielheits-Wahrnehmungen, gewinnt man das Bewusstsein „Raum ist unbegrenzt“, erscheint im unbegrenzten Raum und verweilt dort. Dies ist die vierte Befreiung.

    5 Nach völligem Erreichen der Grenzscheide der unbegrenzten Raumsphäre gewinnt man in dem Gedanken „Grenzenlos ist das Bewusstsein“ die Dimension des unbegrenzten Bewusstseins und verweilt dort: Das ist die fünfte Befreiung.

    6 Nach völligem Erreichen der Grenzscheide der unbegrenzten Bewusstseinssphäre gewinnt man in dem Gedanken „Nichts ist da“ die Dimension des Nichts und verweilt dort: Das ist die sechste Befreiung.

    7 Nach völligem Erreichen der Grenzscheide der Dimension des „Nichts ist da“ erreicht man die Dimension von weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung der Inhalte des Bewusstseins und verbleibt darin. Dies ist die siebte Befreiung.

    8 Nach völligem Erreichen der Grenzscheide des Gebiets der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung gewinnt man seine Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl und verbleiben dort. Dies ist die achte Befreiung.


    „Verbleibt dort.“, bezieht sich ausschließlich im Zustand der Übung der rechten Sammlung, Samadhi.

    Allerdings kann man alle acht Befreiungen jederzeit durchlaufen, sogar in wenigen Sekunden, wenn man rechte Sammlung geübt hat.

    Befreiung kann so erreicht werden, doch Befreiung ist nicht ein überschwänglicher, heiliger Zustand, den nur ein „Buddha“ erreichen kann und Immer darin ist. Ein solches Wesen existierte niemals im gesamten Universum, und wenn es doch ein solches gegeben hat, hat man nichts von ihm gehört, denn es kann ja nicht mehr sprechen.


    Befreiung ist jederzeit die Verstrickungen, mit der eigenen Überwelt, zu erkennen und sich davon sofort zu befreien, damit man schädigende Handlungen vermeiden kann oder bewusst ausführt. Alles muss möglich sein. Jeder wird seine eigenen Erfahrungen machen mit dem, was er dann sieht, wenn er denn sehen will.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Entschuldigt die vielen Worte, aber die Frage: „Gibt es ein Stützenlos Bewusstsein?“ ist eben, von mir, nicht nur mit einem klaren NEIN, zu beantworten.

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  • Also verstehe ich Dich richtig:


    Im Zustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Gefühl gibt es ein stützenloses Bewusstsein?


    Angenommen, das wäre so, dann wäre es aber nicht sehr lange stützenlos:


    Zitat

    "Es gibt diese drei Arten der Gestaltungen: die Gestaltung des Körpers, die Gestaltung der Sprache, die Gestaltung des Geistes."


    "Mit dem Ursprung der Gestaltungen ist der Ursprung von Bewußtsein. Mit dem Aufhören der Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein."


    "Freund Visākha, wenn ein Bhikkhu aus dem Erreichungszustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Gefühl heraustritt, steigt

    • zuerst die Gestaltung des Geistes auf,
    • dann die Gestaltung des Körpers,
    • dann die Gestaltung der Sprache."

    "Freund Visākha,

    • das Einatmen und das Ausatmen ist körperlich, diese Zustände sind eng mit dem Körper verbunden; deshalb ist das Einatmen und das Ausatmen die Gestaltung des Körpers.
    • Zuerst faßt man Gedanken und denkt diskursiv und anschließend beginnt man zu sprechen; deshalb sind Gedankenfassung und diskursives Denken die Gestaltung der Sprache.
    • Wahrnehmung und Gefühl sind geistig; diese Zustände sind eng mit dem Geist verbunden; deshalb sind Wahrnehmung und Gefühl die Gestaltung des Geistes."

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können."


    (MN 9, MN 43 und MN 44)

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ich kaue noch immer an diesem "stützenlosen Bewusstsein", dass es nach meinem Verständnis nie und nirgends geben könnte. Nicht in einer Fünfanbindungsgruppe, auch nicht in einer Fünfdaseinsgruppe oder in irgendeiner anderen Art von Dasein:

    ......

    Wenn man diese Stütze als Bedingung für das Bewusstsein versteht dann macht das auch keinen Sinn. Bewusstsein kann ohne etwas über das es bewusst ist nicht existieren, ein unabhängig aus sich selbst heraus bestehendes Bewusstsein gibt es nicht nach der Lehre des Buddha.

    Sich auf etwas stützen bedeutet nicht unbedingt es zu benötigen um zu existieren. Wenn etwas nicht gestützt ist, existiert es trotzdem. Angenommen ein Mensch stützt sich auf eine Krücke weil er ein gebrochenes Bein hat, wenn das Bein geheilt ist braucht er die Stütze nicht mehr.

    Bewusstsein ist da, Objekte sind da, aber das Bewusstsein stützt sich nicht darauf. Es ist nicht getrieben von Verlangen nach Objekten, es haftet nicht daran. Mit Stütze ist meines Erachtens gemeint die begehrliche, hassende, verblendete Verbindung zum Objekt.

  • Es gibt kein einziges Bewusstsein, das ohne Stütze ist.

  • ...

    Mit Stütze ist meines Erachtens gemeint die begehrliche, hassende, verblendete Verbindung zum Objekt.

    Dann versuche ich es mal mit folgender Übersetzung von Abschnitten aus Bijasuttam:


    Zitat

    ... Seyyathāpi, bhikkhave, pathavīdhātu, evaṃ catasso viññāṇaṭṭhitiyo daṭṭhabbā.


    Wie die Erde sollten die vier Unterstützer des Bewusstseins (Form, Gefühl, Wahrnehmung und Gestaltungen) verstanden werden.


    Seyyathāpi, bhikkhave, āpodhātu, evaṃ nandirāgo daṭṭhabbo.


    Wie das Wasser sollte die Vergnügungssucht verstanden werden.


    Seyyathāpi, bhikkhave, pañca bījajātāni, evaṃ viññāṇaṃ sāhāraṃ daṭṭhabbaṃ’’.


    Wie die fünf Pflanzensamen sollte das Bewusstsein mitsamt seiner Nahrung verstanden werden


    "Rūpupayaṃ , bhikkhave, viññāṇaṃ tiṭṭhamānaṃ tiṭṭheyya , rūpārammaṇaṃ rūpappatiṭṭhaṃ nandūpasecanaṃ vuddhiṃ virūḷhiṃ vepullaṃ āpajjeyya.


    An Körperlichkeit sich klammernd, stützend und erfreuend, kommt das Bewusstsein zu Anwachsen und Entfaltung.


    Vedanupayaṃ vā, bhikkhave, viññāṇaṃ tiṭṭhamānaṃ tiṭṭheyya…pe… saññupayaṃ vā, bhikkhave, viññāṇaṃ tiṭṭhamānaṃ tiṭṭheyya…pe… saṅkhārupayaṃ vā, bhikkhave, viññāṇaṃ tiṭṭhamānaṃ tiṭṭheyya, saṅkhārārammaṇaṃ saṅkhārappatiṭṭhaṃ nandūpasecanaṃ vuddhiṃ virūḷhiṃ vepullaṃ āpajjeyya.


    An Gefühl, Wahrnehmung und Gestaltungen sich klammernd, stützend und erfreuend, kommt das Bewusstsein zu Anwachsen und Entfaltung.


    ‘‘Yo, bhikkhave, evaṃ vadeyya – ‘ahamaññatra rūpā aññatra vedanāya aññatra saññāya aññatra saṅkhārehi viññāṇassa āgatiṃ vā gatiṃ vā cutiṃ vā upapattiṃ vā vuddhiṃ vā virūḷhiṃ vā vepullaṃ vā paññāpessāmī’ti, netaṃ ṭhānaṃ vijjati.


    Wenn nun, ihr Mönche, einer sagt: 'Außerhalb von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen will ich des Bewußtseins Kommen oder Gehen, Schwinden oder Entstehen, Wachstum, Entwicklung, Fülle verkünden' - so besteht keine Möglichkeit dafür.


    ‘‘Rūpadhātuyā ceva, bhikkhave, bhikkhuno rāgo pahīno hoti. Rāgassa pahānā vocchijjatārammaṇaṃ patiṭṭhā viññāṇassa na hoti.


    Das Begehren nach dem Körperelement gibt ein Bhikkhu auf. Damit schneidet er dieses Element als Unterstützung des Bewusstseins ab.


    Vedanādhātuyā ce… saññādhātuyā ce… saṅkhāradhātuyā ce… viññāṇadhātuyā ce, bhikkhave, bhikkhuno rāgo pahīno hoti. Rāgassa pahānā vocchijjatārammaṇaṃ patiṭṭhā viññāṇassa na hoti.


    Das Begehren nach dem Gefühls-, Wahrnehmungs-, Gestaltungs- und Bewusstseinselement gibt ein Bhikkhu auf. Damit schneidet er diese Elemente als Unterstützung des Bewusstseins ab.


    Tadappatiṭṭhitaṃ viññāṇaṃ avirūḷhaṃ anabhisaṅkhaccavimuttaṃ....


    Das so ausgehobene Bewusstsein ist vom Weiterwachsen und Weitergedeihen befreit...


    (SN 22.54)


    Das ist doch schon recht nah an:


    Zitat

    "Wenn man gierentbrannt verweilt, gefesselt, betört, die Befriedigung betrachtend, dann gelangen die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zu künftigem Wachstum; und das eigene Begehren - das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt - nimmt zu...


    "Wenn man nicht gierentbrannt verweilt, sondern ungefesselt, unbetört, die Gefahr betrachtend, dann gelangen die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zu künftiger Verminderung; und das eigene Begehren - das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt - ist überwunden...


    (MN 149)

    Viele Grüße

    Elliot

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  • Ich habe nicht alles dazu gelesen, aber zumindest hier lässt sich schon ein Denkfehler erkennen.


    1. rupa-Stütze

    Nama und rupa stützen sich gegenseitig immer!

    (Info: Es gab da mal was im Wiedergeburtsbewusstsein, da war irgendetwas anders, habe ich aber vergessen, da ich es für unwichtig hielt.)


    Rupa ist beim Bewusstseins-khanda das "Organ", das die Denkfähigkeit ermöglicht.

    In den Sutten wird es nicht weiter definiert. Später im Abhidhamma nannte man es hadaya-vatthu.



    2. Lust-Stütze

    Hier geht es um Objekte des Bewusstseins!

    (Info: auch khanda können selbst Objekt werden wie z. B. Bewusstsein "Ich bin mir bewusst, dass ich bewusst bin")

    In den upadana-khanda auch heilsamen "existiert" (durch die Bedingungen) das Potential (Latente Tendenzen, Pali: anusaya) zum Anhaften.

    Wenn dieses Potential nicht mehr vorhanden ist, kann sich kein Anhaften mehr entfalten.

    Diese Potential-Bedingungen sind in diesem anderen Fall die Stütze. Diese wird natürlich nicht benötigt.

  • Ja, genau.


    Das ist der Grund, warum mir das Bild vom "stützenlosen Bewusstsein" vom ersten Moment an Stirnrunzeln bereitet hat.


    mukti hat zwar immer wieder betont, dass mit Stütze der Bewusstseinsinhalt gemeint sein wird, aber so richtig überzeugt hat mich diese Idee nicht.


    Dann hatte ich gesehen, dass Upaya Sutta (SN 22.53) eine verkürzte Form von Bija Sutta (SN 22.54) ist und mit diesem "Pflanzensamensutta" habe ich ein für mich annehmbareres Bild von der Situation gewonnen:


    Die Elemente der Fünfanbindungsgruppe sind wie fünf Pflanzenarten, die in Symbiose miteinander gedeihen, wobei insbesondere das Bewusstsein als Schlingpflanze sich auf die anderen vier stützt. Das ganze "Gestrüpp" wird auch vom Wasser der Vergnügungssucht gespeist und zum Gedeihen gebracht.


    Der achtfache Pfad führt nun nicht etwa dazu, dass aus diesem Gebilde das Wasser entzogen wird und so das Bewusstsein der Fünfdaseinsgruppe aus dem Bewusstsein der Fünfanbindungsgruppe hervorgeht, quasi "geläutert" wird.


    Vielmehr führt der achtfache Pfad dazu, dass dem gesamtem Fünfanbindungsgruppen-Gestrüpp inklusive der Schlingpflanze Bewusstsein darin das Wasser entzogen wird und so das gesamte Gebilde Fünfanbindungsgruppe am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit wird.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Der achtfache Pfad führt nun nicht etwa dazu, dass aus diesem Gebilde das Wasser entzogen wird und so das Bewusstsein der Fünfdaseinsgruppe aus dem Bewusstsein der Fünfanbindungsgruppe hervorgeht, quasi "geläutert" wird.


    Vielmehr führt der achtfache Pfad dazu, dass dem gesamtem Fünfanbindungsgruppen-Gestrüpp inklusive der Schlingpflanze Bewusstsein darin das Wasser entzogen wird und so das gesamte Gebilde Fünfanbindungsgruppe am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit wird.

    Ohne Begehren werden demnach die Khandha am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit. Wie verstehst du das genau? Was ist z.B. ein Bewusstsein das nicht wächst und nicht wird? Etwa mittels eines intakten Auges und eines Sehobjekts entsteht Sehbewusstsein. Was bedeutet das Sehbewusstsein wächst und wird nicht?

  • Der achtfache Pfad führt nun nicht etwa dazu, dass aus diesem Gebilde das Wasser entzogen wird und so das Bewusstsein der Fünfdaseinsgruppe aus dem Bewusstsein der Fünfanbindungsgruppe hervorgeht, quasi "geläutert" wird.


    Vielmehr führt der achtfache Pfad dazu, dass dem gesamtem Fünfanbindungsgruppen-Gestrüpp inklusive der Schlingpflanze Bewusstsein darin das Wasser entzogen wird und so das gesamte Gebilde Fünfanbindungsgruppe am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit wird.

    Fünfanbindungsgruppen-Gestrüpp

    Fünfanbindungsgruppe


    Das hab ich als Selbstwelt, Überwelt des Selbst, Ich-bin dies und das, bezeichnet. Hab ganz einfach keinen Begriff dafür gefunden.

    Es gibt eigentlich auch keinen, weil dieses Fünfanbindungsgruppen-Gestrüpp von einem Ich, einer Person immer mit Skandha vereint geglaubt wird.

    Als Person ist das auch richtig. Wie soll Ich sonst als Ganze Person agieren. Das führt aber dazu, dass nicht Ich schuld an meinem Leiden bin, sondern die Umwelt.

    Das Leiden kann aber erst vermindert werden, wenn Ich erkenne, dass meine direkte Umwelt meine Skandha sind. Mein Leiden ist durch meinen Umgang mit meinen Skandha.

    Dieses Person sein ist absolut notwendig, denn nur die Person kann mit Personen kommunizieren. Person, Ich ist die

    Fünfanbindungsgruppe, die wird vom erstem Schrei nach Nahrung MITgebildet.


    Wenn ich aber weiß und prüfe mit meinem Leben, dass meine Skandha einwandfrei mit allen anderen Skandha zurechtkommt, kann ich meine Fünfanbindungsgruppe von ihren schlechten Umgang mit seinen Skandha befreien und so wird meine Person besser und mitfühlender mit allen anderen Personen umgehen können.


    Allen anderen fühlenden Wesen gegenüber brauche ich nicht mitfühlend zu sein, die kommen mit mir bestens zurecht, wenn ich die Person nur bei Menschen/Personen anwende.

  • Der achtfache Pfad führt nun nicht etwa dazu, dass aus diesem Gebilde das Wasser entzogen wird und so das Bewusstsein der Fünfdaseinsgruppe aus dem Bewusstsein der Fünfanbindungsgruppe hervorgeht, quasi „geläutert" wird.


    Vielmehr führt der achtfache Pfad dazu, dass dem gesamtem Fünfanbindungsgruppen-Gestrüpp inklusive der Schlingpflanze Bewusstsein darin das Wasser entzogen wird und so das gesamte Gebilde Fünfanbindungsgruppe am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit wird.

    Ohne Begehren werden demnach die Khandha am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit. Wie verstehst du das genau? Was ist z.B. ein Bewusstsein das nicht wächst und nicht wird? Etwa mittels eines intakten Auges und eines Sehobjekts entsteht Sehbewusstsein. Was bedeutet das Sehbewusstsein wächst und wird nicht?

    Zitat

    Ohne Begehren werden demnach die Khandha am Weiterwachsen gehindert, vom Weiterwerden befreit.

    Hier fällt mir auch gleich auf, dass es eben nicht die Khandha sind, die behindert werden. Die Khandha werden von den Khandha des Selbst der Fünfanbindungsgruppe befreit, weil die aufgeräumt wird, von Gier, Hass, Verblendung, das sie die Khandah sind befreit. Die Person kann sich in ihrem ignoranten Verhalten gegenüber ihrem Körper/Geist erkennen. Das sie nur die Fünfanbindungsgruppe ist, das Gestrüpp ohne Kernholz.


    Jetzt verstehe ich endlich, was die Patriarchen mit „Gestrüpp“ meinen. Das Gestrüpp ist die Fünfanbindungsgruppe, die Persönliche Überwelt.

  • Finde ich echt witzig: SN 23 hab ich komplett durchgearbeitet, um Mara zu verstehen und dann in SN 22 wird klar, dass Mara ein Teil der Fünfanbindungsgruppe ist und weder was mit Körper/Geist, noch mit der Um-Welt der Khandha zu tun hat.

  • ... Etwa mittels eines intakten Auges und eines Sehobjekts entsteht Sehbewusstsein. Was bedeutet das Sehbewusstsein wächst und wird nicht?

    Das wird, finde ich, hier recht anschaulich erläutert:


    Zitat

    "Wenn, Freunde, innerlich das Auge intakt ist, aber keine äußeren Formen in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils.


    Wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils.


    Aber wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung ( samannāhāro ) vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils."


    "Die Form, die auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Anbindungsgruppe der Form eingeschlossen. Das Gefühl, das auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Anbindungsgruppe des Gefühls eingeschlossen. Die Wahrnehmung, die auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Anbindungsgruppe der Wahrnehmung eingeschlossen. Die Gestaltungen, die auf solche Weise ins Dasein getreten sind, werden in die Anbindungsgruppe der Gestaltungen eingeschlossen. Das Bewußtsein, das auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Anbindungsgruppe des Bewußtseins eingeschlossen. Er versteht so: 'Auf diese Weise, in der Tat, kommt das Einschließen, Einsammeln und Anhäufen in diese fünf Anbindungsgruppen zustande."


    (MN 28)


    Oder auch vor dem Spiegel:


    Zitat

    "Nun, ihr Bhikkhus, ist dies der Weg, der zum Ursprung der Persönlichkeit ( sakkaya ) führt. Man betrachtet das Auge so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Formen so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Sehbewußtsein so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Sehkontakt so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Gefühl so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.' Man betrachtet Begehren so: 'Dies ist mein, dies bin ich, dies ist mein Selbst.'"


    "Ehrwürdige, man spricht von 'Persönlichkeit, Persönlichkeit' ( sakkaya ) Was wird vom Erhabenen Persönlichkeit genannt?" "Freund Visākha, die fünf Anbindungsgruppen werden vom Erhabenen Persönlichkeit genannt; das heißt,

    • die Anbindungsgruppe der Form,
    • die Anbindungsgruppe des Gefühls,
    • die Anbindungsgruppe der Wahrnehmung,
    • die Anbindungsgruppe der Gestaltungen,
    • die Anbindungsgruppe des Bewußtseins.

    Diese fünf Anbindungsgruppen werden vom Erhabenen Persönlichkeit genannt."


    (MN 148 und MN 44)


    Es geht also weniger darum, das Bewusstsein von seinen Stützen und Objekten zu befreien, sondern eher darum, das Bewusstsein als solches zu durchschauen:


    Zitat

    "Was ist der Unterschied, Freund, zwischen Weisheit und Bewußtsein, diesen Zuständen, die mit einander verbunden, nicht getrennt sind?" "Der Unterschied, Freund, zwischen Weisheit und Bewußtsein, diesen Zuständen, die miteinander verbunden, nicht getrennt sind, ist dieser: Weisheit gilt es zu entfalten, Bewußtsein gilt es vollständig zu durchschauen."


    (MN 43)


    Also besteht die Aufgabe darin, die oben genannte "passende Hinwendung" ( samannāhāro = 'als Nahrung auffassend, verwendend' ) zu vermeiden, ohne dafür die Augen verschließen zu müssen, sich die Ohren zuhalten zu müssen oder gar in Bewusstlosigkeit flüchten zu müssen. Sondern achtsam und bewusst passende Hinwendung zu vermeiden. Und das geht eben nicht ohne die Übung einer geeigneten Geistessammlung:


    Zitat

    'Komm, Bhikkhu, verweile, indem du den Körper als einen Körper betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit dem Körper verbunden sind; verweile, indem du Gefühle als Gefühle betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit Gefühlen verbunden sind; verweile, indem du Geist als Geist betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit dem Geist verbunden sind; verweile, indem du Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtest, aber hege keine Gedanken, die mit Geistesobjekten verbunden sind'".


    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich. Wenn da ein großer Baum voller Kernholz steht, so ist es nicht möglich, daß irgendjemand sein Kernholz schneiden wird, ohne durch seine Rinde und sein Weichholz zu schneiden, ebenso gibt es einen Pfad, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich."


    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, dadurch, daß er zu jenem Pfad, zu jenem Weg gelangt, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist möglich. Wenn da ein großer Baum voller Kernholz steht, so ist es möglich, daß irgendjemand sein Kernholz schneiden wird, indem er durch seine Rinde und sein Weichholz schneidet, ebenso gibt es einen Pfad, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, dadurch, daß er zu jenem Pfad, zu jenem Weg gelangt, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist möglich."


    (MN 125 und MN 64)

    Viele Grüße

    Elliot

  • Also besteht die Aufgabe darin, die oben genannte "passende Hinwendung" ( samannāhāro = 'als Nahrung auffassend, verwendend' ) zu vermeiden, ohne dafür die Augen verschließen zu müssen, sich die Ohren zuhalten zu müssen oder gar in Bewusstlosigkeit flüchten zu müssen. Sondern achtsam und bewusst passende Hinwendung zu vermeiden. Und das geht eben nicht ohne die Übung einer geeigneten Geistessammlung:

    ....

    Hinwendung ist mittels Sati zu vermeiden, soweit ist das klar. Wie das genau mit der Hinwendung in M.28 gemeint ist, ist mir nicht ganz klar:


    Zitat

    "Wenn, Freunde, innerlich das Auge intakt ist, aber keine äußeren Formen in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils.


    Wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils.


    Aber wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung ( samannāhāro ) vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils."

    Also das Auge ist intakt und äußere Formen sind in seiner Reichweite aber wenn keine passende Hinwendung vorhanden ist, erscheint der zugehörige Bewusstseinsanteil nicht - was ist der zugehörige Bewusstseinsanteil, das Sehbewusstsein? Ohne Hinwendung sieht man nichts?

    Oder Sehbewusstsein ist mittels Auge und Form bereits da, und mit " der zugehörige Bewusstseinsanteil" ist nicht das bloße Sehbewusstsein gemeint - was ist dieser "zugehörige Bewusstseinsanteil" dann für ein Bewusstsein? Was sieht man da?

  • Also das Auge ist intakt und äußere Formen sind in seiner Reichweite aber wenn keine passende Hinwendung vorhanden ist, erscheint der zugehörige Bewusstseinsanteil nicht - was ist der zugehörige Bewusstseinsanteil, das Sehbewusstsein? Ohne Hinwendung sieht man nichts?

    Ja, das ist korrekt.

  • Also das Auge ist intakt und äußere Formen sind in seiner Reichweite aber wenn keine passende Hinwendung vorhanden ist, erscheint der zugehörige Bewusstseinsanteil nicht - was ist der zugehörige Bewusstseinsanteil, das Sehbewusstsein? Ohne Hinwendung sieht man nichts?

    Ja, das ist korrekt.

    Wann ist das denn der Fall außer bei geschlossenen Augen?

  • Samannāhāra - Dhamma Wheel Buddhist Forum

    ( samannāhāro ) Samannāhāro wird hier mit "bewusstes Sich-Einlassen" übersetzt. Es kann auch mit "Konzentration" übersetzt werden. Die Verbform ist "Samannāharati"


    "bewusstes Sich-Einlassen" scheint mir besser zu sein als "passende Hinwendung".

  • Klaus Mylius übersetzt das ähnlich:


    samannāharati <vgl skr hṛ> 1. den Geist richten (auf), sich konzentrieren (auf); 2. verehren

    samannāhāra m <vgl skr hṛ> Zusammenführung, Konzentration


    Das würde dann also bedeuten, wenn eine Form in Reichweite eines Auges ist wird die Form nicht bewusst wenn man sich nicht darauf konzentriert. Es geraten ja ständig viele Formen ins Gesichtsfeld und man wird nur über diejenigen bewusst denen man seine Aufmerksamkeit zuwendet. Die anderen sieht man gar nicht.

  • Wie das genau mit der Hinwendung in M.28 gemeint ist, ist mir nicht ganz klar:


    Also das Auge ist intakt und äußere Formen sind in seiner Reichweite aber wenn keine passende Hinwendung vorhanden ist, erscheint der zugehörige Bewusstseinsanteil nicht - was ist der zugehörige Bewusstseinsanteil, das Sehbewusstsein? Ohne Hinwendung sieht man nichts?

    Oder Sehbewusstsein ist mittels Auge und Form bereits da, und mit " der zugehörige Bewusstseinsanteil" ist nicht das bloße Sehbewusstsein gemeint - was ist dieser "zugehörige Bewusstseinsanteil" dann für ein Bewusstsein? Was sieht man da?

    Das 'zugehörige' bei Bewusstseinsanteil verstehe ich hier in dreierlei Hinsicht:


    Zugehörig zu dem speziellen Vorgang, zugehörig zu dem jeweiligen Sinnesorgan und zugehörig zur Art und Weise der Hinwendung, also letztlich zugehörig zum Fünfanbindungsbewusstsein.


    Vielleicht wird es klarer, wenn man samannāhāro mit "vereinnahmende Hinwendung" übersetzt.


    Hinwendung ist mittels Sati zu vermeiden, soweit ist das klar.

    Vielleicht etwas ausführlicher formuliert: Vereinnahmende Hinwendung ist mittels geeigneter Geistessammlung zu überwinden, zu der auch sati gehört und deren drei Anteile eng miteinander verbunden sind:


    Zitat

    "Richtige Anstrengung ( sammāvāyāmo ), Richtige Achtsamkeit ( sammāsati ) und Richtige Konzentration ( sammāsamādhi ) - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung ( samādhi-kkhandhe ) enthalten."

    • "Die Einspitzigkeit des Geistes, Freund Visākha, ist Konzentration ( samādhi );
    • die vier Grundlagen der Achtsamkeit sind die Basis der Konzentration;
    • die vier Richtigen Anstrengungen sind das Rüstzeug der Konzentration;
    • die Wiederholung, Entwicklung und Übung eben dieser Fähigkeiten ist dabei die Entwicklung der Konzentration."

    (MN 44)

    Viele Grüße

    Elliot

  • Um sich hinzuwenden, muss das Gesehene erkannt werden, bekannt oder von Interesse sein.

    Wenn wir uns immer allen zuwenden, landen wir wohl bald in einer Klinik.

  • Um sich hinzuwenden, muss das Gesehene erkannt werden, bekannt oder von Interesse sein.

    Ich merke gerade dass man gar nicht alles sieht was im Blickfeld ist. Vorne ist ein Hauptgesichtsfeld, ich sehe jetzt die Tastatur. Von dem was außerhalb davon ist sehe ich auch einiges (unscharf), z.B. Bildschirm, Lampe, die Wand im Hintergrund. Jetzt passe ich auf , ohne die Augen zu bewegen - was ist da hinten auf der anderen Seite? Schwupp der Kasten ist da. Vorher habe ich ihn gar nicht bewusst wahrgenommen. Ja der Kasten - aber die Lampe auf der anderen Seite ist weg. In dem Moment wo ich an die Lampe denke ist sie wieder da. Interessant.