Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?

  • entschuldige ich bin mal so direkt wie Du

    Sehr gut, das gefällt mir! :)



    Was das alles mit dem Buddhismus zutun hat. Alles vll hast Du es geschafft manche Dinge „hinter“ Dir zu lassen.

    Aber jeder hat was wovon man nicht einfach loslassen kann.

    Man kann es nichts einfach so "los-zu-lassen", das funktioniert , leider, nichts. Man sollte auch alles mögliche machen, um sich nichts weiter zu binden, denn es bringt noch mehr das Leid, ... so wie man das Gesalzte Wasser trinkt, dann dieser Unersättlcher Durst wäre niemals gestillt, aber noch mehr verstärkt.


    Zitat

    Tanhā (Pali: Taṇhā, Sanskrit: Tṛṣṇā, Chin: 愛) kann mit Begehren, Verlangen, Gier, Durst oder Wollen übersetzt werden, der „Ich-will“- oder „Ich-will-nicht“-Geist. Tanhā, die „Gier“, gilt im Buddhismus als Ursache allen Leidens (Dukkha) die den Menschen an den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) fesselt. Mit Tanha sind alle Formen des Verlangens gemeint, ob sie sich auf Nahrung, Leben, Sex, oder irgendein anderes Objekt richten. Als Nährboden für Tanha gilt die Illusion eines festen Wesenskerns, erst wer diese Illusion überwunden hat (Anatta), kann auch Tanha überwinden.


    Das ist egal, es geht um Sex ( "intim", deine Worte), oder um die Heroin-Sucht, der Prinzip ist aber indentisch, mein Lieber. Zuerst man sollte das ganze klar sehen, also anerkennen, dann analysieren, kontemplieren, warum es so total schädlich ist? Nichts blind etwas zu unterdrücken, das bringt doch genau den Gegenteil.


    Auch wenn es keinen Unterschied macht, Du sprichst von Trieben, es ist jetzt Definitionssache was man als Triebe bezeichnet. Aber mir geht es nicht darum das sexuelle Bedürfnisse gestillt werden. Ich wünschte mir das ich nicht verliebt bin oder eine andere Frau Liebe im Sinne von Mann und Frau.

    Natürlich mit körperlicher Nähe aber nicht unbedingt wie ein „Tier“ seinen Trieben nach gehen. Dafür braucht man keine Liebe sondern nur Datingplattformen oder sowas.


    Ich Spreche nichts, so steht im Pali-Kanon, und schaue, bitte, diesen Artukel in Wiki, er empfiehlt doch genau von mir verlinktes Buch. Der Buddhistiche Begriff heisst dort " Sinnengier" ( Kama-raga). /S.188/.


    Zitat

    tanhā

    'Begehren', ist die Hauptwurzel des Leidens und des sich immer wieder fortsetzenden Kreislaufes der Wiedergeburten.

    »Was, ihr Mönche, ist die Entstehung des Leidens? Es ist jenes zum Wiederdasein führende, mit Lust und Gier verbundene, hier und da Gefallen findende Begehren, nämlich:


    Zitat
    • das sinnliche Begehren (kāma-tanhā),
    • das Daseinsbegehren (bhava-tanhā)
    • das Selbstvernichtungsbegehren (vibhava-tanhā).«


    So steht es im BW, Nyanatiolka. Das ist


    Zitat

    die Hauptwurzel des Leidens

    Man sollte das einfach merken, und dann untersuchen, warum es ist so, mehr nichts. Für den Anfang.


    Ich weiß ja nicht wie weit Du bist von allem losgelassen zu haben. Aber dass eine Form von Halt die viele Menschen u. a. auch ich gerne im Leben hätten.

    Die echte Liebe ensteht nichts wegen den Wunsches, jemanden bei sich zu halten. Der Mensch ist kein Ding, wie das Auto, ich kann ihn, seinen Körper benutzen, aber das wäre dann der pure Missbrauch, wenn dahinter nur "Das Verlangen " steckt.

    Im Sehr guten Roman von K. Willber "Einfach das " der Held ist total desillusioniert und am ende auch verzweifelt. Er hatte die eigene Frau wegen des Krebs verloren. Aber dann er verliebt sich wieder, und er weiss sehr gut, diese Frau ist kein "Objekt der Begierde", die gehört ihm , eigentlich, nichts... Die echte, also die authentsche Liebe, man kann nur im den eigenen Herzen finden, in der eigenen Seele. Ansonsten die Liebe, egal welche , entartet sich als die Ware ( Produkt) , aber das ist keine Wa-h-re Liebe, die unbedingt ist, das ist "Dana" pur. "Dhamma dana". Nur dann der Mensch ist wirklich frei, aber nichts mehr der Sklave der blinden Trieben, Und der Begriff ist nichts von mir, lieber SpektrumRot .


    Zitat

    āsava

    Zitat
    'Strömungen, Einströmungen, Einflüße' (von ā-savati, fließen, hinzufließen),
    ist eine bildliche Bezeichnung für die häufig erwähnten 4 'Triebe':
      1. Sinnlichkeitstrieb (kāmāsava),
      2. Daseinstrieb (bhavāsava),
      3. Ansichtstrieb (ditthāsava),
      4. Unwissenheitstrieb (avijjāsava).


    das ist das Buddhistiche Wörterbuch ( Nyanatiloka).



    Zum Schluss ein kurzes Zitat, das es sehr gut veranschaulicht. ( Dhammapada).


    Zitat

    186

    Ein Lüstling wird nicht satt, wenn Gold vom Himmel fällt.

    Ein Kluger weiß: die Lust ist kurz, voll Leid die Welt.


    Alles Gute. :rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo SpektrumRot, ich möchte noch anmerken, dass ich denke, dass Unterdrückung von Trieben wie Liebeskummer und all den anderen Gefühlen nicht dienlich für das Leben der buddhistischen Praxis ist. Meiner Meinung nach kommt das Triebversiegen automatisch NACH der Erleuchtung, bzw muss jedesmal durch Meditation neu erarbeitet werden.


    Bedenke, dass jegliche Trieb-Unterdrückung sich in irgendwelcher Form Bahn bricht (vielleicht in ganz anders gearteter Form als von einem vermutet). Sie scheint zu Kompensation zu führen. Ich bin sicher, Igor weiß darüber eher bescheid als ich ( Igor07 , in deinem Kopf scheint eine halbe Bibliothek zu stecken). :)

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Ich wünsche Dir, dass Deine Sehnsucht bald gestillt wird.

    Genau das! :!: . Sehn-sucht kann per eigenen Natur niemals gestillt werden, nur vorübergehend abgemildert, denn man will immer mehr, mehr und mehr...

    Das Wort "Sehn-Sucht" spricht für sich selbst. Egal welche Sucht kann niemals durch die Befriedingung gestillt werden. Deswegem man siecht am Ende. Geht zu grunde. Und das ist das Ende von egal wecher Sucht.

    P.S. Man sollte nur A. Schopenhauer sehr aufmerksam lesen, so reicht bestimmt. _()_


    Zitat
     

    „Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind ihrer Natur nach höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.“


    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor, ich vermute, da herrscht ein sprachliches Problem vor, dass Du mich so missverstehen kannst.

    Ich bin ja ganz Deiner Meinung. Aber ich unterscheide eben zwischen Begierde und Natur.

    Ich habe zu Beginn dieses Threads auf das Leiden hingewiesen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • , ich vermute, da herrscht ein sprachliches Problem vor, dass Du mich so missverstehen kannst.

    Ich bin ja ganz Deiner Meinung. Aber ich unterscheide eben zwischen Begierde und Natur.

    Ich habe zu Beginn dieses Threads auf das Leiden hingewiesen.

    Da gibt es wirklich Problem, denn die Natur, wie sie ist, ist per se auf der "Begierde " oder "das Begeheren " aufgebaut, um sich zu vermehren, also rein evolution-biologisch bestimmt. (bedingt).

    Die Menchen sind auch Teil von "Natur". Die sind keine" Engelchen". Genau deswegen der Pfad von Buddhimus ist kein Zucker-Schlecken.

    Es ist der Weg der wegen gegen die "Natur" ( frei nach V. Zotz, "Die Geschichte der buddhistichen Philosophie")."Gegen den Strom", so steht auch im Text.

    Die Triebe asuszurotten ( nach P.Debes, oder Helmuth Hecker) ist gegen die "Natur", denn die "Natur" verfolgt die eigene Interessen.

    Das ist kein Missverständnis, uns zwar kein sprachlcihes , aber inhaltliches.

    Wenn man rät dem anderem "Die Sehnsucht zu stillen", das ist die "Natur".

    Wenn die Natur der Trieben durchzuscschauen, um echt klug dagegen vorzugenen, das braucht sehr viel Kraft , und ist ( per definition, egal welcher) gegen die Natur.

    Damit das Thema ist für mich erledigt, Monikadie4.

    "Man ( "Sramane") sollte um seine Erlösung kämpfen"., S.50. ( kursiv im Buch).

    Gegen die blinde Natur, via Triebe man kämpft nichts. Deswegen der Buddhismus, rein praktisch, ist nichts für jeden. (nichts nur meine Meinung).

    LG. :tee:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Da gibt es wirklich Problem, denn die Natur, wie sie ist, ist per se auf der "Begierde " oder "das Begeheren " aufgebaut, um sich zu vermehren, also rein evolution-biologisch bestimmt. (bedingt).


    Nein das ist nicht so.

  • Da gibt es wirklich Problem, denn die Natur, wie sie ist, ist per se auf der "Begierde " oder "das Begeheren " aufgebaut, um sich zu vermehren, also rein evolution-biologisch bestimmt. (bedingt).


    Nein das ist nicht so.

    Dem schließe ich mich an. Und aus meiner bescheidenen Sicht sind allgemeine Aussagen über einen vermuteten Charakter "der Natur" (was immer das sein soll) aus Sicht der buddhistischen Praxis meistens nicht sehr hilfreich, sondern eher irreführend.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Igor, ich vermute, da herrscht ein sprachliches Problem vor, dass Du mich so missverstehen kannst.

    Ich bin ja ganz Deiner Meinung. Aber ich unterscheide eben zwischen Begierde und Natur.

    Ich habe zu Beginn dieses Threads auf das Leiden hingewiesen.


    Das ist kein sprachliches Problem. Sondern eines des ungeformten nachdenkenden Geistes.

    Das ist das nicht erkennen von Worten über die Natur und Worten über den Geist.

    Igor07

    Spreche ich vom Geist sieht der Buddhist die Biologie (Natur).

    Spreche ich von der Biologie (Natur) sieht der Buddhist Geist.

    Spreche ich von der Geist-Natur (Geist) oder von der Biologie (Natur) des Geistes, siehe oben.


    :idea:mMm

    Das sind die zwei Sprachen des Buddha.

    Die Worte über die Biologie/Natur/Körper/rupa sind ohne viel Auslegung zu verstehen. Das kann jeder Mensch sofort durch an-erfassen verstehen.

    Die Worte über den Geist/das Geistige/Philosophie/Worte/nama sind interpretierbar. Sie werden mit den eigenen, selbst gemachten Vorstellungen, Meinungen, Ansichten interpretiert.

    Die Sprache über den Geist wird die Überweltliche Sprache genannt.

    Die Sprache über die Biologie, Natur, die weltliche Sprache.


    Diese zwei Ebenen sind zu verstehen und nicht zu vermischen. Man reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Durch Versenkungsübungen kann ich aber lernen, die beiden Ebenen, wenigstens für mich, genau zu trennen.

    (Ich kann noch so getrennt schreiben, es wird dann nicht verstanden, wenn es sofort mit dem selbst gemachten (buddhistischem, oder Geist einer Gruppe von Ansichten, gemischt wird.)


    Aber wie? Ich muss prüfen, ob die gefasste Absicht zur Handlung oder eine vergangene Handlung, eine natürliche, weltliche ist. Heißt, kann ich das Ergebnis an-erfassen ohne meine eigene Interpretation über diese radikale weltliche Prüfung zu stellen.

    Kann ich wirklich sagen: Die ERDE/Natur/Körperlichkeit ist mein Zeuge.

    (Ich kann noch so getrennt schreiben, von Natur, es wird nicht verstanden, weil es sofort mit dem selbst gemachten (buddhistischem, oder Geist einer Gruppe von Ansichten, gemischt.)


    Ich musste erkennen das die überweltiche Sprache keinen Körper, rupa als Zeuge haben kann, denn Körper/rupa/Biologie ist nicht Geistig. Alles im Geist stattfindende nama rupa ist nicht Natur/Erde. Nur Geist gemacht und nur im Geist bestehend.

    rupa ist und hat keinen Geist.

    nama oder Geist hat keine Körperlichkeit, ist nur durch Körperlichkeit geschaffen.


    Schrift ist rupa, Körper. Hat körperliche Existenz doch Tinte, Pixel tragen Informationen, sie sind nicht das, was sie tragen. Die DNA ist körperlich, sie trägt Informationen, ist aber nicht Information, sondern DNA.

    Das Tragen von Informationen wird mit dem Träger zusammen als Eines gesehen und das ist das Problem mit dem Vermischen der Ebenen.


    Das Objekt ist nicht ein Baum, das Objekt trägt die von mir gegebene Information Baum.

    Die Information ist nur Information, Bezeichnung von anderen gegeben, von mir übernommen, um sie wieder an das Objekt zu geben. Das ist Weisheit, das Erkennen von Information und Träger.

    Objekt nur Objekt. Aber das ist zugegeben sehr einfach und sehr schwer zu verstehen.


    :idea:OT Das kontrollieren wollen von ChatGPT ist wie das eigene Gehirn zu bekämpfen, weil es genauso arbeitete wie ChatGPT. Was hat Buddha gemacht, um ChatGPT zu nutzen?

    Er hat die Befreiung gefunden von dem Verbinden des Geistes mit der Natur und er hat die Natur als Kontrolleur des Geistes erkannt. Die Erde ist mein Zeuge.


    Warum finde ich ChatGPT uninteressant? Es ist Fragenstellen an mein Gehirn und ich bekomme die Antworten die mein Hirn mir auch geben würde. Für Fakten hab ich Wiki oder Bibliotheken der Bedeutungen. ChatGPT hab ich selbst, aber schön zu sehen, wie das arbeitet.


    :idea:

    So sollte ein Buddhist mit Liebeskummer umgehen: Existiert das Objekt des Verliebens noch oder ist der Liebeskummer ganz und gar mein Erzeugnis.

    ↓↓↓Signatur↓↓↓

  • Da gibt es wirklich Problem, denn die Natur, wie sie ist, ist per se auf der "Begierde " oder "das Begeheren " aufgebaut, um sich zu vermehren, also rein evolution-biologisch bestimmt. (bedingt).


    Nein das ist nicht so.


    Das wäre ja die Erklärung über ein fremdes, äusseres Atta was die eigenen Gefühle, und das Begehren danach bestimmen würde.


    Obwohl es richtig ist, dass es zumeist unterbewusst abläuft, so dass man denkt, hier ist eine natürliche, unumstössliche Determinante.

  • Man kann hier genug hin und her-reiten. Die rein biologsiche Evolution des Homo Sapeines ist auf die Aufrecht-Erhaltung und die Überlebung des Atres ausgerichtet.

    Das Ziel des Buddhismus ist die totale Ausrottung / Versieglelung / der "Bilogischen " Trieben, als ihre Ent-reiz-ung... wer wollte es nichts wahrhaben, der kämpft gegen den Buddhismus an, viel Spass dabei! :).

    Der Buddha hatte die eigene familie verassen, und den Palast, er hatte, nach den modernen Masstaben, nichts korrekt verhalten, sehr milde ausgedrückt.

    Die Leute wie wir alle sitzen im Internet , in den warmen Häusern, die haben den Dach über den Kopf. Wer ist hier , wie der Buddha , würde in die absoloute Heimatlosigkeit ausziehen? in der Willdnis zu leben , und fast nichts zu essen? Das ist rein biologisch kontraproduktiv, eher abträglich.

    Der Früher Buddhismus war sehr strickt auch gegen egal welche Triebe, "Intim" besonders.

    Mir ist echt müssig, das ganze zu zitieren, wer wollte sich dem Genuss hingeben, der kann es machen, ich kann nichts dafür. Viel Vergnügen! :taube: Je mehr, desto ver-gänglich-er und leidhafter, man erkennt es aber nichts an, das ist echt schade.


    Zitat

    „Wenn da der edle Jünger mit der Triebver-siegung sich die trieblose Gemüterlösung, Weis-heiterlösung noch bei Lebzeiten offenbar gemacht, verwirklicht und erringt, so gilt ihm dies als Wissen."



    Der Moderne Mensch in Konsum-Gesellschaft strebt genau den Gegenteil davon an, in Ordnung, ( Ironie).


    Noch ein Zitat, dann ich bin hier raus. Ich sehe es anders. So Dhammapada "über die Leibe". *lach* zum Körper, wie er ist.


    Was ich aber hervorheben wollte, :


    Zitat

    S.38.1

    Versiegung von Gier, Haß und Verblendung: das wahrlich, nennt man das Nirwahn.


    Wer das anders sieht, dann wir leben im Pluralismus. lol... hoffe ich. :taube: :rad:  :?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich sehe das nicht anders, aber der Buddha war nicht fanatisch, kein Oberlehrer - schon gar nicht vor seiner Erleuchtung!


    Mit Haushältern hat er liebevoll gesprochen über deren weltliche Probleme und ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden.


    Deine Anhaftung und Deine Verbissenheit sprechen für sich.

    Alles Gute

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die Frage ist, lieber Igor07 , ob man das alles so wortwörtlich von den klassischen Schriften übernehmen sollte oder es nicht vielmehr angebracht ist, diese Zeilen einer gründlichen Prüfung und Interpretation zu unterziehen .

    Wobei es dann zu unterschiedlichen Ansichten kommen kann...

    Das Ziel des Buddhismus ist die totale Ausrottung / Versieglelung / der "Bilogischen " Trieben, als ihre Ent-reiz-ung...

    Z.B. würde ich das nicht so extrem auslegen: Ohne jegliche Daseinsbegierde würde sich der Buddhist auf's Kissen setzen und dort ausharren, bis er verdurstet ist...


    Ich favorisiere den "mittleren Weg" , ohne "totale Ausrottung" biologisch (= für das Leben) wichtiger ANtriebe.

    "Liebeskummer" ist aber weder biologisch notwendig, noch "beglückend", also wäre es sinnvoll, seiner Entstehung - z.B. durch buddhistische Praxis - entgegenzuwirken....


    Auch wenn der Liebeskummer, wie bei SpektrumRot , gerade akut ist, kann z.B. Metta-Meditation lindernd helfen, bis die Zeit die Wunden geheilt hat....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Das Ziel des Buddhismus ist die totale Ausrottung / Versieglelung / der "Bilogischen " Trieben, als ihre Ent-reiz-ung... wer wollte es nichts wahrhaben, der kämpft gegen den Buddhismus an, viel Spass dabei! :) .

    Genau das ist es warum der Buddhismus so versagt.

    Zitat

    die totale Ausrottung / Versieglelung / der "Bilogischen " Trieben,

    Das ist Selbstmord und sicher Verzweiflung, Verwerfen des Lebens zum Wohle des Geistigen Gottes/Glaubens.

    Darum, weil der Buddhismus versagt, bleibt die Lehre des Buddha unberührbar von den Wahnvorstellungen jeder Religion. Doch jede Religion hat den einen Grund.

    Die Lehre ist immer zu erkennen, der Preis ist die Aufgabe aller Vorstellungen von Haben, besitzen, mein, Ich, Selbst. Das bedeutet aber die Vernichtung, Ausrottung der Geistigen Verlangens-Gier-Hasskraft.

    Die Lehre, jede Lehre führt zum einen Gott, der unvorstellbar vor Raumzeit, Energie und Materie ist und zur Ausrottung, Versiegelung aller Gottesvorstellungen, selbst der des "vor" sein können. Also nicht zu Gott.

  • Diese Zeilen aus dem Dhammapada würden sich auch gut in dem "Alter-Thread" machen .... :?


    Die "Körperfeindlichkeit", die daraus spricht (der Körper als "Unratshaufen"), sollte vermutlich den "Edlen Jüngern" vor 2500 Jahren (vorwiegend junge, kraftstrotzende, testosterongesteuerte Männer!) helfen, eine andere Sicht auf die "Sinnesfreuden" und begehrte andere (vorwiegend weibliche) Körper zu bekommen und sich davon zu "entreizen".

    Als grundsätzliches Konzept zum Umgang mit dem Leib taugt es m.E. eher weniger, wohl aber als realistischer Hinweis auf die "wahre Natur" und Vergänglichkeit des Körpers, der helfen kann, Anhaftung zu vermindern.....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Verlieben will ich mich nicht mehr, wenigstens dieser Wunsch hat mit zunehmendem Alter nachgelassen. Es ist nie das wonach es aussieht und je tiefer das Gefühl, desto größer der Schmerz. Davon hab ich ja nun die Nase voll.

  • Man kann hier genug hin und her-reiten. Die rein biologsiche Evolution des Homo Sapeines ist auf die Aufrecht-Erhaltung und die Überlebung des Atres ausgerichtet.


    Kannst du ja machen. Hin und herreiten. Ich sage nur, dass es nicht so ist wie du es erklärst und dass das auch in buddhistischen Texten erklärt wird.


    Letzten Endes sind die Triebe aber natürlich in den buddhistischen Texten als grosses Hinderniss beschrieben. Die Frage ist, ob man die als naturgegeben und unüberwindbar annimmt, also ob man in den Trieben ein eigenes Wesen sieht gegen das man nicht ankann, oder nicht.

  • Man kann hier genug hin und her-reiten. Die rein biologsiche Evolution des Homo Sapeines ist auf die Aufrecht-Erhaltung und die Überlebung des Atres ausgerichtet.


    Kannst du ja machen. Hin und herreiten. Ich sage nur, dass es nicht so ist wie du es erklärst und dass das auch in buddhistischen Texten erklärt wird.


    Letzten Endes sind die Triebe aber natürlich in den buddhistischen Texten als grosses Hinderniss beschrieben. Die Frage ist, ob man die als naturgegeben und unüberwindbar annimmt, also ob man in den Trieben ein eigenes Wesen sieht gegen das man nicht ankann, oder nicht.

    Der einzig unnatürliche Trieb den Buddha interessiert, ist der Trieb des Ego, das sich einbildet, natürliche Triebe gierig auszuleben oder hassend zu bekämpfen. Festhalten an Sinnenlust und Sinnenschmerz.


  • Das ist stark zu bezweifeln. Erstens gibt es Buddha nicht mehr und zweitens interessierten ihn die Triebe ja nicht mehr.

  • Die Frage ist, lieber Igor07 , ob man das alles so wortwörtlich von den klassischen Schriften übernehmen sollte oder es nicht vielmehr angebracht ist, diese Zeilen einer gründlichen Prüfung und Interpretation zu unterziehen .

    Wobei es dann zu unterschiedlichen Ansichten kommen kann..

    Anna Panna-Sati . Ich denke, wenn ich genug Visuddhi-Magga lese, und sehr ausführlich über die Leichen-Betrachtungen, es gibt davon auch genug im Kanon...

    Die Haupt-Idee ist nichts mehr als das geschickte Mittel, der Körper ist von innen echt unschön und unrein, eigentlich, er ist von innen gesehen, echt ekelhaft. Das wusste ich schon gut, als ich Medizin studierte. Der Buddha führte sehr viele Mönche einmal, um die Leiche von einer schöner Kurtisane zu demonstrieren, um auf ewig die Lust auf die "körperliche Liebe " auszurotten. Sehr viele hatten dann den Suizid begangen. Und Ananda sagte dem Buddha ohne Umschweife, so man kann man sehr viele Leute verlieren.

    Wenn man von dem Kummer überfallen ist, man sollte sich immer vergegenwärtigen, was sieht der Körper der geliebeten Frau aus , wenn man es nach aussen umkehrt? So räten auch Nyanaponika, oder Analayo.

    Kurz zu fassen, man sollte es erleben, echt verinnerlichen, ich bin nichts mein Körper.. warum? weil er vergänglich, beseht aus vielen Elementen, der bringt auch sehr viel Leid, am ende er wird verfault und zersetzt. Punkt. das war auch die Meditation am Friedhof vorgesehen. Weiter, es geht um die andere Khandha... Und ich bin nichts sie alle. Das ist der Weg , der sollte beschritten werden, das ist der Weg , der zur Befreiung führt. Oder zum Nicht-Ich am ende.

    So Nyanatiloka:


    Zitat

    2. Die in Betrachtung der Auflösung bestehende Erkenntnis (bhangānupassanā-ñāna) ist die beim Nachdenken über die Objekte mit Hinsicht auf Versiegen und Hinschwinden aufgestiegene Hellblick-Erkenntnis. 'Nachdem so die Gebilde aufgestiegen sind, kommen sie zum Erlöschen': während er so erkennt, steigt ihm die in Betrachtung der Auflösung bestehende Hellblick-Erkenntnis auf, von der es heißt (Pts. 57f):

    »Inwiefern aber gilt das in Betrachtung der Auflösung bestehende Wissen beim Nachdenken über die Objekte als Hellblick-Erkenntnis? Dadurch, daß etwas Körperliches . . . oder Gefühl . . . Wahrnehmung . . . Geistesformationen ... Bewußtsein . . . Auge usw. . . . Altern und Sterben als Objekt da ist, entsteht Bewußtsein, und dieses löst sich wieder auf. Über jenes Objekt nachdenkend, betrachtet der Übungbeflissene die Auflösung jenes Bewußtseins. Er betrachtet es als etwas Vergängliches, nicht als unvergänglich; als etwas Elendes, nicht als Glück; als etwas Unpersönliches, nicht als Persönlichkeit. Er wendet sich davon ab, findet keine Lust mehr daran. Er entsagt der Gier danach, giert nicht mehr danach. Er bringt es zum Erlöschen, läßt es nicht mehr entstehen. Er läßt es fahren, hält nicht mehr daran fest. - Es aber als vergänglich betrachtend, überwindet er die Vorstellung der Beständigkeit. Es als elend betrachtend, überwindet er die Vorstellung des Glücks. Es als unpersönlich betrachtend, überwindet er die Vorstellung einer Persönlichkeit. Sich davon abwendend, überwindet er die Lust. Der Gier entsagend, überwindet er die Gier. Das Objekt zum Erlöschen bringend, überwindet er die Entstehung. Es fahren lassend, überwindet er das Festhalten daran.

    So ist das klare Ziel gestellt, denn das ist der Kern, die Essenz der ganzen Lehre... Des-Indentifikation zu realiseren, aber nichts mehr darüber zu reden.

    Als ich die Leichen sah, und ich war sehr jung, ich konnte mir sex (danach) nichts mehr vorstelllen, und auch egal welcher Kummer... Mich wundert deswegen Massen-Suizid nichts. Wenn es sogar sehr hart war, wir sollten das ganze nichts mit den heutigen Masstaben bewerten, das geht doch nichts. ( Frei nach Analayo, "Der Direkte Weg". Die Quellen sind echt beeindrückend. Oder grausam, kommt darauf an, was wollte der Schüler auf dem Weg? ).

    LG, danke für die angemessene und sachliche Argumentation, Anna Panna-Sati , auf rein emotionale Ausrufe, ach, das ist alles Lüge, das gefällt mir nichts, usw, das ist doch kein Kindergarten, oder?

    LG, Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • es gefällt mir gar nicht ☹️ und hier ist eigentlich kein Garten mit Kindern drin.

    Sehr erfreulich, lieber eitelpfuetze , dann argumentiere sachlich:


    Zitat

    19. Was, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leids? (Es ist) dieser Durst, dieser Wiederdasein schaffende, der mit Freude und Begehren verbundene, überall Gefallen findende; das sind: Durst nach Sinnesgenuss, Durst nach Werden, Durst nach Vernichtung.


    Genau so konnte A.Schopenhauer ausdrücken. Nichts ist echt das Neue unter dem Mond.

    Später dassellbe, eigentlich, was von S.Freud vertreten.

    Aber die alle kein Amerika entdeckt, das alles war schon im Kanon. :rose:

    LG. :)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es sind alles Betrachtungen, die nicht einfach gelesen, verinnerlicht werden können. Erst kommt das Kissen, dann die Moral (im übertragenen Sinne).


    Also setzt euch endlich, wenn ihr es nicht schon tut.


    :tee: _()_

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."


  • Vorhin hast du von evolutionären Bedingungen gesprochen als Ursache der Triebe nun schreibst du dies, ich verstehe es nicht, aber ich muss es auch nicht.


    Der Arthur Schopenhauer hat ja sehr viel herausgedrückt aber irgendwann muss man ja eben auch mal Stopp sagen.

  • Vorhin hast du von evolutionären Bedingungen gesprochen als Ursache der Triebe nun schreibst du dies, ich verstehe es nicht, aber ich muss es auch nicht.

    Mein Lieber, wir alle sind wie durch den unersättlichen Durst getrieben, das ist Samsara. Man benutzt nur das andere Vokabular, aber die Grund-Idee ist identisch.

    Z.B, man kann sehr gut TB mit der Quanten-Physik vergleichen, die erklären dasselbe, aber mit den anderen Wörtern. ( Das Buch: " Buddhismus und Quantenphysik", C.Th. Kohl).

    Der Mensch kann nichts alles verstehen, auch er sollte es nichts. Das ist gefährlich, denn dann man hat keine rosa Brille mehr, keine Illusonen, und keinen Halt. Ach, *lach*--- und keinen "Liebes-Kummer", das ist doch schon gut, oder? :rad:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates