2005 oder 2006 habe ich mir ein langes Retreat gegönnt.
Mehrere Monate lang 12 bis 16 Stunden am Tag.
Mir wurde klar dass das gelesene und das was ich in der Meditation gelernt habe nicht identisch ist.
Das eine ist das Wissen von anderen. Wir können es glauben oder nicht glauben, aber es wird niemals die Erkenntnis aus unserer Praxis ersetzen können.
Und der Glaube an ein Selbst, bleibt bis zum Schluss.
Ich habe damals mein Herz in ein Schlachtfeld verwandelt.
Kein Schlaf für mehrere Tage, kein Essen, kein Verständnis für die Schmerzen in den Knien und Magen.
Ich hatte Durchfall, weil ich nur Kaffee und Wasser getrunken habe.
Da war kein Metta für mich, weil in der Broschüre stand, dass da kein selbst ist.
Irgendwann entstehen Bilder bzw Visionen.
Vor dem inneren Auge zerfällt der Körper in seine Einzelteile.
Der Körper wandelt sich vom Säugling bis zur verwesenden Leiche innerhalb von Sekunden.
Aber selbst da, habe ich immer noch an dieses Selbst geglaubt.
Die Welt ist vor meinen Augen entstanden und zu Staub zerfallen, aber dieser Glaube an ein Selbst war immer noch da.
Irgendwann habe ich aufgegeben, und genau da, hat sich etwas getan.
Ich habe dieses Selbst, diese Quelle gesucht.
Und dort war nichts.
Bedingungen denen wir verschiedene Namen geben, aber alle sind leer.
Wir müssen den Dingen einen Namen geben, sonst wird Kommunikation unmöglich, aber wir dürfen niemals vergessen das diese Dinge leer und Unbeständig sind.
Aber genau das kreiert Probleme im Alltag.
Ich glaube nicht dass wir durch Bücher und Dhamma talks, solche Dinge verstehen können.
Selbst wenn Buddha hier einen Account hätte, würde seine Erkenntnis nicht die unsere Sein, solange wir diese Dinge nicht selbst in unserer Praxis erforschen und erkennen.
Solange wir diese Dinge nicht geprüft und erkannt haben, bleiben wir Gläubige oder Ungläubige.