Daseinsfaktoren

  • Das 'zugehörige' bei Bewusstseinsanteil verstehe ich hier in dreierlei Hinsicht:


    Zugehörig zu dem speziellen Vorgang, zugehörig zu dem jeweiligen Sinnesorgan und zugehörig zur Art und Weise der Hinwendung, also letztlich zugehörig zum Fünfanbindungsbewusstsein.

    Zugehörig zum speziellen Vorgang, das wäre dann wohl die Konzentration die nötig ist damit ein Objekt überhaupt bewusst wird wenn es in Reichweite eines Sinnesorgans kommt.

    Zugehörig zum Sinnesorgan, also entweder sieht man etwas, hört etwas usw.

    Zugehörig zur Art und Weise der Hinwendung - gewöhnlich ist die ja mit Unwissenheit verbunden.


    Vielleicht etwas ausführlicher formuliert: Vereinnahmende Hinwendung ist mittels geeigneter Geistessammlung zu überwinden, zu der auch sati gehört und deren drei Anteile eng miteinander verbunden sind:


    Zitat

    "Richtige Anstrengung ( sammāvāyāmo ), Richtige Achtsamkeit ( sammāsati ) und Richtige Konzentration ( sammāsamādhi ) - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung ( samādhi-kkhandhe ) enthalten."

    • "Die Einspitzigkeit des Geistes, Freund Visākha, ist Konzentration ( samādhi );
    • die vier Grundlagen der Achtsamkeit sind die Basis der Konzentration;
    • die vier Richtigen Anstrengungen sind das Rüstzeug der Konzentration;
    • die Wiederholung, Entwicklung und Übung eben dieser Fähigkeiten ist dabei die Entwicklung der Konzentration."

    (MN 44)

    Ja und letztlich mit allem was zum achtfachen Pfad gehört. Es geht also darum das Bewusstsein zu reinigen:


    Zitat
     

    Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; doch es wird [zuweilen] verunreinigt von hinzukommenden Befleckungen. Doch der unkundige Weltling versteht dies nicht der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den unkundigen Weltling keine Entfaltung des Geistes.

    Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; und [zuweilen] ist es frei von hinzukommenden Befleckungen. Der kundige, edle Jünger aber versteht dies der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den kundigen, edlen Jünger eine Entfaltung des Geistes.

    (A.1.11)
  • ...aber die Lampe auf der anderen Seite ist weg. In dem Moment wo ich an die Lampe denke ist sie wieder da. Interessant.

    Zu beachten ist aber, dass das kein Sehbewusstsein ist, sondern schon ein paar Bewusstseinsprozesse später ein Geistobjekt also Geistbewusstsein!


    Denn das Rupa-Auge hat keinen Lampenrezeptor, sondern kann nur Helligkeit und Farbe sehen.
    Die Lampe ist schon eine abgeleitete geistige Konstruktion aus den Augenrezeptorinformationen.


    Der Sinn des Vipassana besteht darin, die Prozesse zu beobachten, bevor die Lampe erscheint. Bei Sehobjekten ist das aber sehr schwierig. Bei körperlichen Gefühlen einfacher und bei intensiven körperlichen Gefühlen wie Schmerz ist es noch einfacher. Deshalb wird der Schmerz von manchen Meditationslehrern geschätzt (Muss meiner Meinung nach aber nicht sein.)

    Einmal editiert, zuletzt von Sven ()

  • Das Objekt des Sehens. Farbe

    Das Sehobjekt des Auges. Sinnestor des Auges.

    Das Sehbewusstsein.

    Das ist das Sinnesfeld des Sehens. Dieses ermögliche phassa.


    Bis zum Selbst-Bewusstsein erscheinen nur Farben. Das Selbst-Bewusstsein, eine Funktion des Gehirns, lässt daraus die Wahrnehmung von Objekten werden.

  • Vielleicht etwas ausführlicher formuliert: Vereinnahmende Hinwendung ist mittels geeigneter Geistessammlung zu überwinden, zu der auch sati gehört und deren drei Anteile eng miteinander verbunden sind:


    Zitat

    "Richtige Anstrengung ( sammāvāyāmo ), Richtige Achtsamkeit ( sammāsati ) und Richtige Konzentration ( sammāsamādhi ) - diese Zustände sind im Übungsfeld der Geistesschulung ( samādhi-kkhandhe ) enthalten."

    • "Die Einspitzigkeit des Geistes, Freund Visākha, ist Konzentration ( samādhi );
    • die vier Grundlagen der Achtsamkeit sind die Basis der Konzentration;
    • die vier Richtigen Anstrengungen sind das Rüstzeug der Konzentration;
    • die Wiederholung, Entwicklung und Übung eben dieser Fähigkeiten ist dabei die Entwicklung der Konzentration."

    (MN 44)

    Ja und letztlich mit allem was zum achtfachen Pfad gehört.

    Bei einer nicht-vereinnahmenden Hinwendung spielt vor allem die Geistessammlung eine Rolle:


    Zitat

    "... Jedoch, Ānanda, es gibt dieses Verweilen, das vom Tathāgata entdeckt wurde: innerlich in Leerheit einzutreten und darin zu verweilen, indem man allen Merkmalen keine Aufmerksamkeit widmet. Wenn der Tathāgata, während er so verweilt, von Bhikkhus oder Bhikkhunīs besucht wird, von Laienanhängern oder Laienanhängerinnen, von Königen oder deren Ministern, von Lehrern anderer Sekten oder deren Anhängern, dann spricht er, mit einem Geist der sich der Abgeschiedenheit zuwendet, der nach Abgeschiedenheit strebt und trachtet, zurückgezogen, der sich an Entsagung erfreut, und insgesamt mit den Dingen, die die Grundlage für die Triebe bilden, abgeschlossen hat, dann spricht er stets auf eine Weise, die darauf abzielt, sie zu entlassen."


    "Ānanda, wenn ein Bhikkhu daher wünschen sollte: 'Möge ich innerlich in Leerheit eintreten und darin verweilen', dann sollte er seinen Geist innerlich festigen, ihn zur Ruhe bringen, ihn zur Einheit bringen und konzentrieren. Und wie festigt er seinen Geist innerlich, bringt ihn zur Ruhe, bringt ihn zur Einheit und konzentriert ihn ( ekodi kātabbaṃ samādahātabbaṃ )?"


    "Ānanda, da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein..."


    (MN 122)


    Ohne Geistessammlung ist eine nicht-vereinnahmende Hinwendung unmöglich.

    Viele Grüße

    Elliot

    Einmal editiert, zuletzt von Elliot ()

  • Es geht also darum das Bewusstsein zu reinigen:


    Zitat
     

    Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; doch es wird [zuweilen] verunreinigt von hinzukommenden Befleckungen. Doch der unkundige Weltling versteht dies nicht der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den unkundigen Weltling keine Entfaltung des Geistes.

    Lauter, ihr Mönche, ist dieses Bewusstsein; und [zuweilen] ist es frei von hinzukommenden Befleckungen. Der kundige, edle Jünger aber versteht dies der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den kundigen, edlen Jünger eine Entfaltung des Geistes.

    (A.1.11)

    Eigentlich nicht.


    Die Übersetzung schreibt Bewusstsein, wo im Original eigentlich Geist ( cittaṃ ) steht:


    Zitat

    Lauter, ihr Mönche, ist dieser Geist ( cittaṃ ) ; doch er wird [zuweilen] verunreinigt von hinzukommenden Befleckungen. Doch der unkundige Weltling versteht dies nicht der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den unkundigen Weltling keine Entfaltung des Geistes ( citta-bhāvanā ).


    Lauter, ihr Mönche, ist dieser Geist ( cittaṃ ) ; und [zuweilen] ist er frei von hinzukommenden Befleckungen. Der kundige, edle Jünger aber versteht dies der Wirklichkeit gemäß. Darum, sage ich, gibt es für den kundigen, edlen Jünger eine Entfaltung des Geistes ( citta-bhāvanā ).


    (AN 1.11)


    Vieles wird nicht richtig verstanden, wenn Bewusstsein und Geist verwechselt oder in einen Topf geworfen werden.

    Viele Grüße

    Elliot

  • ...aber die Lampe auf der anderen Seite ist weg. In dem Moment wo ich an die Lampe denke ist sie wieder da. Interessant.

    Zu beachten ist aber, dass das kein Sehbewusstsein ist, sondern schon ein paar Bewusstseinsprozesse später ein Geistobjekt also Geistbewusstsein!


    Denn das Rupa-Auge hat keinen Lampenrezeptor, sondern kann nur Helligkeit und Farbe sehen.
    Die Lampe ist schon eine abgeleitete geistige Konstruktion aus den Augenrezeptorinformationen.


    So steht das aber nicht in den Lehrreden:


    Zitat

    Die sechs Bewußtseinsklassen sollten verstanden werden.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Abhängig vom Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; (M.148)

    Wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. (M.28)


    Der Sinn des Vipassana besteht darin, die Prozesse zu beobachten, bevor die Lampe erscheint. Bei Sehobjekten ist das aber sehr schwierig. Bei körperlichen Gefühlen einfacher und bei intensiven körperlichen Gefühlen wie Schmerz ist es noch einfacher. Deshalb wird der Schmerz von manchen Meditationslehrern geschätzt (Muss meiner Meinung nach aber nicht sein.)


    Mag sein, es gibt verschiedene Übungen. Für mich ist vor allem das hier relevant:


    Zitat

    Ihr Bhikkhus, wenn man das Auge der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man Formen der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man Sehbewußtsein der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man Sehkontakt der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, wenn man das der Wirklichkeit entsprechend kennt und sieht, was als angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm gefühlt wird und bedingt durch den Sehkontakt entsteht, dann ist man nicht gierentbrannt nach dem Auge, nach Formen, nach Sehbewußtsein, nach Sehkontakt, nach dem, was als angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm gefühlt wird und bedingt durch den Sehkontakt entsteht."

    "Wenn man nicht gierentbrannt verweilt, sondern ungefesselt, unbetört, die Gefahr betrachtend, dann gelangen die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zu künftiger Verminderung; und das eigene Begehren - das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt - ist überwunden. Die körperlichen und geistigen Schwierigkeiten sind überwunden, die körperlichen und geistigen Qualen sind überwunden, das körperliche und geistige Fieber ist überwunden, und man erfährt körperliches und geistiges Glück. (M.149)


    Die drei Daseinsmerkmale entsprechen der Wirklichkeit und wenn man sie erkennt, verweilt man nicht gierentbrannt sondern ungefesselt und unbetört. Das Erkennen vollzieht sich mittels Satipatthana oder ähnlichen Vipassana-Methoden.

  • Die drei Daseinsmerkmale entsprechen der Wirklichkeit und wenn man sie erkennt, verweilt man nicht gierentbrannt sondern ungefesselt und unbetört.

    Würdest Du dann zum Beispiel dieses Verweilen als unbetört bezeichnen:

    ... Was gehen da nicht alles für Gedanken und Gefühle durch den Geist während ich überzeugt bin dass ich hier sitze mit meinen Gedanken, Gefühlen und der Absicht etwas über Anatta zu schreiben. Wenn ich alles analysiere ergibt sich am Ende dass ich nicht der Körper, nicht Gedanken, Gefühle und Wille bin. Ich kann aber nicht in jedem Moment eine Analyse machen, also braucht es eine zusammenfassende Kurzformel die eine augenblickliche Erinnerung ermöglicht. So versuche ich mich Sati zu nähern, eine Bedeutung von Sati ist Erinnerung. Er-innern, die Art von Achtsamkeit die tief auf den Grund geht...

    Oder geht es doch eher in diese Richtung:


    Zitat

    "Bedingt durch Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, beziehen..."


    (MN 18)

    Viele Grüße

    Elliot

  • Die Fakten der Dinge helfen dabei, das zu erkennen, was an allem Materiellen so ist, wie es ist. Das, woran ich niemals etwas ändern kann.


    Die Fakten des Lebens helfen dabei, das zu erkennen, was am lebend sein nicht zu ändern ist.

    Fakten, Tatsachen deshalb, weil es nur ein Akzeptieren gibt, jeder Versuch daran etwas zu ändern, mag Glück und Freude bringen. Aber jedes nicht akzeptieren wollen, führt immer in Leiden, auch wenn es überglücklich macht. Weder die Soheit der Dinge, noch die Soheit des Lebens können geändert werden.

    Das Versprechen der Heilverkünder, dass es einen Ausweg aus den Tatsachen der Dinge oder des Lebens gibt, sind Verlockungen in ein Paradies, das durch die Fakten unmöglich ist.

    Daran kann man einen Lehrer oder einen Blender erkennen. Ein Lehrer wird selten gegen die Fakten lehren.


    Dhamma sind diese Fakten, Dhamma ist unüberwindbar, Dhamma ist keine Lehre, da gibt es nur erkennen, was gezeigt wird, sieh hin und erkenne selbst.

    Ein Buddha ist kein Lehrer mehr, er ist einer, der zeigt und dadurch mit seinem Finger auffordert, selbst zu sehen, was er zeigt.

    Der Boddhisattva "Buddha" ist der Lehrer. Ein Buddha hat keine Worte mehr, nur Zeigen, sogar nur eine Blume reicht.


    Warum: Erkenne selbst? Das kann nur gezeigt werde und selbst gesehen, nicht gelehrt werden.

    Auch wenn man das lesen, durchdenken und was nicht alles mit dem Geist machen kann.

    Wenn es nicht gesehen, erlebt als wirklich erfahren wird, bleibt Dhamma eine intellektuelle Spielerei, ohne Befreiung vom Leiden durch Festhalten an seinem Glauben, die Fakten ändern zu können.


    Nach dem Erkennen sind für mich alle Spielereien wieder möglich gewesen, denn sie können (konnten) diese Basis, der Stille in mir nie wieder gefährden. Das reale Erfahren der Fakten ist unumkehrbar, ich selbst habe einige Jahrzehnte damit verbracht glauben zu wollen das diese Fakten nicht Dhamma sind. Die Stille war bald wieder da, obwohl ich doch viel lieber darüber nachdenken wollte. Das ist, wie ich zugeben muss, ein ganz spezielles Leiden. Sich mit allem Verstand dem erlebten, Gesehenen zu verweigern.

  • Wobei Bewusstsein immer mit einigen Geistesfaktoren verbunden ist, mit Wahrnehmung Gefühl und Absicht wenn ich mich recht erinnere. Daher halte ich es eigentlich nicht für grundsätzlich falsch z.B. von einem verblendeten oder unverblendeten Bewusstsein zu sprechen.

  • Die drei Daseinsmerkmale entsprechen der Wirklichkeit und wenn man sie erkennt, verweilt man nicht gierentbrannt sondern ungefesselt und unbetört.

    Würdest Du dann zum Beispiel dieses Verweilen als unbetört bezeichnen:

    ... Was gehen da nicht alles für Gedanken und Gefühle durch den Geist während ich überzeugt bin dass ich hier sitze mit meinen Gedanken, Gefühlen und der Absicht etwas über Anatta zu schreiben. Wenn ich alles analysiere ergibt sich am Ende dass ich nicht der Körper, nicht Gedanken, Gefühle und Wille bin. Ich kann aber nicht in jedem Moment eine Analyse machen, also braucht es eine zusammenfassende Kurzformel die eine augenblickliche Erinnerung ermöglicht. So versuche ich mich Sati zu nähern, eine Bedeutung von Sati ist Erinnerung. Er-innern, die Art von Achtsamkeit die tief auf den Grund geht...

    Nein, das ist nur eine Bemühung den Geist von Betörung bzw. Verblendung zu befreien.


    Oder geht es doch eher in diese Richtung:


    Zitat

    "Bedingt durch Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, beziehen..."


    (MN 18)

    Es geht ja in diese Richtung, auch wenn man bei diesem Vorgang nicht jedes mal den ganzen Text der Reihe nach wiederholt. Bei dem was ich da geschrieben habe geht es darum darüber bewusst zu werden was gerade stattfindet. Z.B.: Soeben hänge ich an einem Gefühl das entstanden ist durch ein Sehobjekt. Oder soeben ist meine Wahrnehmug von einem unheilsamen Konzept beeinflusst. Wenn das klar erkannt wird erfolgt ein Loslassen.

    Letztlich geht es um Ich und mein, das unheilsame Identifizieren mit und in Besitz nehmen von körperlichen und geistigen Phänomenen. Im Prinzip ist es doch so dass vier Khandha in mannigfacher Art und Bewegung im fünften Khandha, dem Bewusstsein, erscheinen. Nichts davon bin ich oder gehört mir - kurz gesagt gibt es nur Bewusstsein und Bewusstseinsobjekte.

  • Warum: Erkenne selbst? Das kann nur gezeigt werde und selbst gesehen, nicht gelehrt werden.

    Auch wenn man das lesen, durchdenken und was nicht alles mit dem Geist machen kann.

    Wenn es nicht gesehen, erlebt als wirklich erfahren wird, bleibt Dhamma eine intellektuelle Spielerei, ohne Befreiung vom Leiden ....

    :like:

  • Es gibt nur ein Bewusstsein und das ist das der Skandha. Einzig gibt einen bei jedem Lebewesen anderer Gebrauch damit.

    Über andere Bewuustseine zu sprechen, ist ein Umgang mit dem Einen.

  • Es gibt nur ein Bewusstsein und das ist das der Skandha. Einzig gibt einen bei jedem Lebewesen anderer Gebrauch damit.

    Über andere Bewuustseine zu sprechen, ist ein Umgang mit dem Einen.

    Bewusstsein ist immer nur Bewusstsein, in Abhängigkeit von dem worüber es bewusst ist - und das ist bei den Lebewesen verschieden.

  • Ich bin gerade dabei Bewusstsein eben nicht mehr getrennt, vom GeistigenKörperlichen zu erkennen. Garn nicht so einfach, die Selbs-sein-Sicht zu erkennen. Die Sicht, dass Bewusstsein eben doch mein Bewusstsein ist und nicht nur das KörperlicheGeistige.

  • Warum: Erkenne selbst? Das kann nur gezeigt werde und selbst gesehen, nicht gelehrt werden.

    Auch wenn man das lesen, durchdenken und was nicht alles mit dem Geist machen kann.

    Wenn es nicht gesehen, erlebt als wirklich erfahren wird, bleibt Dhamma eine intellektuelle Spielerei, ohne Befreiung vom Leiden durch Festhalten an seinem Glauben, die Fakten ändern zu können.

    Dazu wollte ich noch sagen dass das Durchdenken auch einen positiven Effekt hat, wenn man daran seine Freude findet wird man weniger zu grob-sinnlichen Freuden hingezogen. Es ist eine Erhebung und Erweiterung, aber man kommt damit an kein Ende. Wie das Gehen auf ein Ziel zu, nicht mit den Beinen, ein voranschreiten mit dem Denken und logischen Schließen.


    Zitat

    Wahrlich, so sage ich, o Freund: Nicht ist man imstande, durch Gehen das Ende der Welt zu erreichen, da wo es weder Geburt gibt, noch Altern und Sterben, weder Erstehen, noch Abscheiden. Doch nicht kann man, sage ich, o Freund, ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen. Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewußtsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad. (A.IV.45)

    Obwohl hier vom körperlichen Gehen die Rede ist, kann man es wohl auch auf das fortlaufende Denken anwenden. Im Gegensatz zum Innehalten, ruhig werden und vor Ort in diesem mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper die stattfindendeen Prozesse im Lichte der Daseinsmerkmale beobachten und erkennen.

  • Ich bin gerade dabei Bewusstsein eben nicht mehr getrennt, vom GeistigenKörperlichen zu erkennen. Garn nicht so einfach, die Selbs-sein-Sicht zu erkennen. Die Sicht, dass Bewusstsein eben doch mein Bewusstsein ist und nicht nur das KörperlicheGeistige.

    Bewusstsein ist nicht getrennt vom Geistigen/Körperlichen, aber es ist nicht damit identisch. Es ist bewusst und alles Geistige und Körperliche sind die Objekte über die es bewusst ist.

  • Ich bin fast davon überzeugt, dass Buddha nichts außerhalb der Skandha gesehen hat. Alles was ich bin, ist Skandha und nicht mehr. Ellviral ist Skandha und glaubt nur Skandha zu haben. Selbst "Ich" ist Skandha und alle Inhalte dieses Ich sind Skandha.

    So haben die Neurobiologen richtig erkannt nur glauben auch die das sie Skandha besitzen.

  • Wobei Bewusstsein immer mit einigen Geistesfaktoren verbunden ist, mit Wahrnehmung Gefühl und Absicht wenn ich mich recht erinnere. Daher halte ich es eigentlich nicht für grundsätzlich falsch z.B. von einem verblendeten oder unverblendeten Bewusstsein zu sprechen.

    Bewusstsein ( vinnana ) ist untrennbar mit Wahrnehmung und Gefühl verbunden:


    Zitat

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können."


    (MN 43)


    ... aber Absicht ist eher ein Faktor des Geistes ( citta ).


    Nicht umsonst ist eine der vier Säulen der Entfaltung der Achtsamkeit ( sammasati ) die Entwicklung von Aufmerksamkeit für die Zustände des Geistes:


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geist als Geist betrachtet? Da versteht ein Bhikkhu einen Geist, der von Begierde beeinträchtigt ist, als von Begierde beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Begierde beeinträchtigt ist, als nicht von Begierde beeinträchtigt. Er versteht einen Geist, der von Haß beeinträchtigt ist, als von Haß beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Haß beeinträchtigt ist, als nicht von Haß beeinträchtigt. Er versteht einen Geist, der von Verblendung beeinträchtigt ist, als von Verblendung beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Verblendung beeinträchtigt ist, als nicht von Verblendung beeinträchtigt. Er versteht einen zusammengezogenen Geist als zusammengezogen, und einen abgelenkten Geist als abgelenkt. Er versteht einen erhabenen Geist als erhaben, und einen nicht erhabenen Geist als nicht erhaben. Er versteht einen übertrefflichen Geist als übertrefflich, und einen unübertrefflichen Geist als unübertrefflich. Er versteht einen konzentrierten Geist als konzentriert, und einen unkonzentrierten Geist als unkonzentriert. Er versteht einen befreiten Geist als befreit, und einen unbefreiten Geist als unbefreit."


    (MN 10)


    Hättest Du Sehnsucht nach einem erhabenen ( im Sinne von unabhängigen ) Geist, dann könnte ich das jedenfalls viel eher nachvollziehen, als Deinen Wunsch nach einem stützenlosen Bewusstsein.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ich habe gehört dass Wille (cetana) auch untrennbar mit Bewusstsein verbunden ist aber ich weiß jetzt keine Lehrrede dazu. Aber bist du sicher dass mit citta immer der gesamte Geist gemeint ist? Ich nicht. Den hätte ich eher dem Begriff mano zugeordnet, obwohl der auch manchmal das Bewusstsein bezeichnen könnte. Mir scheint bei citta, vinnana und mano handelt es sich um Synonyme:


    "Synonym: mit einem anderen Wort oder einer Reihe von Wörtern von gleicher oder ähnlicher Bedeutung, sodass beide in einem bestimmten Zusammenhang austauschbar sind; sinnverwandt." (Duden)

    Nicht umsonst ist eine der vier Säulen der Entfaltung der Achtsamkeit ( sammasati ) die Entwicklung von Aufmerksamkeit für die Zustände des Geistes:


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geist als Geist betrachtet? Da versteht ein Bhikkhu einen Geist, der von Begierde beeinträchtigt ist, als von Begierde beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Begierde beeinträchtigt ist, als nicht von Begierde beeinträchtigt. Er versteht einen Geist, der von Haß beeinträchtigt ist, als von Haß beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Haß beeinträchtigt ist, als nicht von Haß beeinträchtigt. Er versteht einen Geist, der von Verblendung beeinträchtigt ist, als von Verblendung beeinträchtigt, und einen Geist, der nicht von Verblendung beeinträchtigt ist, als nicht von Verblendung beeinträchtigt. Er versteht einen zusammengezogenen Geist als zusammengezogen, und einen abgelenkten Geist als abgelenkt. Er versteht einen erhabenen Geist als erhaben, und einen nicht erhabenen Geist als nicht erhaben. Er versteht einen übertrefflichen Geist als übertrefflich, und einen unübertrefflichen Geist als unübertrefflich. Er versteht einen konzentrierten Geist als konzentriert, und einen unkonzentrierten Geist als unkonzentriert. Er versteht einen befreiten Geist als befreit, und einen unbefreiten Geist als unbefreit."


    (MN 10)

    Was betrachtet hier eigentlich den Geist als Geist? Die geistigen khandha sind Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltung und Bewusstsein. Das Bewusstsein ist über die anderen drei khandha bewusst, diese drei sind selber nicht bewusst. Den Geist betrachten bedeutet demnach über das Treiben dieser drei khandha bewusst zu werden oder zu sein. Z.B. ist das Bewusstsein hasserfüllt wenn Hass im Geist ist. Durch das bewusst werden 'Hass ist da' distanziert sich das Bewusstsein sozusagen vom Hass. Was zu deiner Frage führt:


    Hättest Du Sehnsucht nach einem erhabenen ( im Sinne von unabhängigen ) Geist, dann könnte ich das jedenfalls viel eher nachvollziehen, als Deinen Wunsch nach einem stützenlosen Bewusstsein.

    Ich hätte Sehnsucht nach einem Bewusstsein dass sich nicht auf die khandha stützt, was für mich bedeutet sich nicht damit zu identifizieren. Jetzt identifiziere ich mich mit dem Körper, er ist die Stütze meines Daseins und ich habe Angst davor dass er beschädigt oder vernichtet wird.. Ebenso identifiziere ich mich mit den geistigen khandha, z.B. mit Gefühlen - ich fühle, es sind meine Gefühle. Und das sind jetzt meine Gedanken, ich denke und schreibe das.

    Mit vollkommenen Satipatthana wäre dem nicht so, Körper und Geisteszustände entstehen und vergehen - ein Körper ist da, Gefühle sind da usw. und ich wäre nicht daran angehaftet, an nichts in der Welt. Auf nichts gestützt, auch nicht auf das Bewusstsein selber, in der falschen Annahme es wäre unabhängig und aus sich selbst heraus bestehend.

  • Genau diese Trennung von Geist und Bewusstsein mache ich nicht mehr, auch Geist ist Bewusstsein und Geist ist nur dem Ich geschuldet, das einen Namen benötigt, aber auch das ist das Bewusstsein der Skandha.

  • Ich habe gehört dass Wille (cetana) auch untrennbar mit Bewusstsein verbunden ist aber ich weiß jetzt keine Lehrrede dazu.

    Das würde mich auch interessieren, falls Du dazu etwas entsprechendes findest.

    Viele Grüße

    Elliot

  • Mir scheint bei citta, vinnana und mano handelt es sich um Synonyme:


    "Synonym: mit einem anderen Wort oder einer Reihe von Wörtern von gleicher oder ähnlicher Bedeutung, sodass beide in einem bestimmten Zusammenhang austauschbar sind; sinnverwandt." (Duden)

    mano bezeichnet das Denken, Meinen, oder genauer gesagt, den sechsten Sinn, den Denksinn. mano-sikare bedeutet, mit dem Denken erfassen, sich gedanklich kümmern.


    vinnana bedeutet Bewusstsein, vinnana ist zuständig für das Erleben. vinnana verbindet Sinnesorgan mit Wahrnehmung und Gefühl. Das ist beim Auge so mit Form und Farben, die wahrgenommen werden (rund, eckig, groß, klein, rot, grün, schön, hässlich,... ) und Gefühle hervorrufen (angenehm, unangenehm, weder noch,...). Dafür ist das Bewusstsein ( vinnana ) zuständig.


    Mit dem Denksinn ( mano ) verhält es sich genauso:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, abhängig vom Geist ( hier mano, also eigentlich Denksinn ) und Geistesobjekten ( eigentlich Denkobjekten, also Gedanken ) entsteht Geistbewußtsein ( mano- vinnana, also eigentlich Denkbewusstsein ); das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Gefühlte. Wenn man von einem angenehmen Gefühl berührt wird, falls man sich dann daran ergötzt, es willkommen heißt und daran hängenbleibt, dann liegt die Neigung zur Begierde zugrunde...


    (MN 148)

    Die Zeitgenossen des Buddha kannten nur die klassischen Kamaguna, die Vergnügen der fünf klassischen Sinne. Deshalb sind viele in die Falle des Denkvergnügens, der Denksucht getappt, so wie die Hirsche jenes dritten Rudels:


    Zitat

    "... Aber dann gingen sie dazu über, Ansichten zu vertreten, wie 'die Welt ist ewig' und 'die Welt ist nicht ewig' und 'die Welt ist endlich' und 'die Welt ist unendlich' und 'die Seele ist das gleiche wie der Körper' und 'die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere' und 'ein Tathāgata existiert nach dem Tode' und 'ein Tathāgata existiert nach dem Tode nicht' und 'sowohl existiert ein Tathāgata nach dem Tode, als auch existiert er nicht' und 'weder existiert ein Tathāgata nach dem Tode, noch existiert er nicht.' Auf jene Weise scheiterten die Mönche und Brahmanen der dritten Art, von der Macht und Kontrolle Māras freizukommen. Jene Mönche und Brahmanen, sage ich, sind wie die Hirsche des dritten Rudels."


    (MN 25)

    Viele Grüße

    Elliot

  • Ich habe gehört dass Wille (cetana) auch untrennbar mit Bewusstsein verbunden ist aber ich weiß jetzt keine Lehrrede dazu.

    Das würde mich auch interessieren, falls Du dazu etwas entsprechendes findest.


    Zur Zeit kann ich nur mit der Darstellung von Nyanaponika dienen:


    Zitat

    cetanā

    'Wille', ist einer der mit allem Bewußtsein untrennbar verbundenen 7 Geistesfaktoren, nämlich:

    1. Bewußtseinseindruck (phassa)
    2. Gefühl (vedanā),
    3. Wahrnehmung (saññā)
    4. Wille (cetanā)
    5. Sammlung (citt'ekaggatā)
    6. Lebenskraft (jīvitindriya)
    7. Aufmerken (manasi-kāra)
  • Die Geistesfaktoren sind Bewusstsein.


    Das bestätigt mich in meinem So-Sein. Einschließlich cetana ist alles im Bewusstsein des Geistigen der Skandha.

    Immer wenn es um ,Gefühl, Wahrnehmung, Absichten nenne ich jetzt Handlungsfähigkeit und Bewusstsein geht, geht es um dieses Bewusstsein. Das ganze Geistige ist das "Ich", und nicht mehr, kein darüber hinaus.