Die Ich-Illusion. Nur eine Folge der Praxis?

  • Das was ich gefunden habe:

    Jedes Lebewesen ist nur an seinem Wohl interessiert.

    Mütter sind nur solange auch ihre Kinder, bis diese reif sind, selbst Nahrung zu finden.


    Menschen bilden sich ein alles für andere zu tun und dass diese dafür alles für sie machen sollen. Nur der Mensch ist egoistisch. Der Menschen verlangt von Mitmenschen, dass sie für sein Wohl sorgen und bildet sich ein, alles für Menschen zu tun, das ist aber nur, um Versorgung für sich zu bekommen. Egoistisch im Tun für andere und ohnehin egoistisch für sich. Diese Mentalität kann erst mit dem Ackerbau, Sesshaftigkeit aufgekommen sein und ist Grundlage der Sozialen Urbanisierung.

    Zitat

    https://www.studysmarter.de/sc…geographie/urbanisierung/

    Formen der Urbanisierung

    Es gibt nun verschiedene Formen der Urbanisierung, je nachdem welche Aspekte man betrachtet. Es gibt die

    • soziale Urbanisierung und die
    • funktionale Urbanisierung

    Sobald eine Veränderung des Sozialverhaltens von Menschen im ländlicheren Raum auftritt, spricht man von der sogenannten „sozialen Urbanisierung“. Bei dem veränderten Sozialverhalten der Bevölkerung im ländlichen Raum handelt es sich in den meisten Fällen um das Übernehmen der Wertvorstellungen der städtischen Bevölkerung. Das höhere Konsumverhalten ist ein Beispiel für die Übernahme der Wertvorstellungen.

    Von einer „funktionalen Urbanisierung“ ist die Rede, wenn ein ländlicher Raum hinsichtlich der Infrastruktur erschlossen wird. Das heißt, dass beispielsweise der öffentliche Nahverkehr auf das Umland einer Stadt ausgeweitet und allgemein das Straßennetz ausgebaut wird, wodurch es mehr Verbindungsstraßen zwischen der Stadt und dem Land gibt.

    Als Jäger und Sammler war das anders, alle sorgen für sich und weil, wenn genug der täglichen Sammlung da war, automatisch für alle. Die Jäger und Sammler (Beruf) wurden zuerst satt und diese brachten das Übrige zum derzeitigen Lager, wurden nicht alle satt, war das eben so.


    Es gibt dazu ein Sutra mit dem König Pasenadi von Kosala seiner Frau und Buddha.

    In dem führt Buddha die beiden zu der Erfahrung und Erkenntnis: „Ich liebe mich, über alles.“ Sie werden sich, ihres körperlichen Seins vollkommen bewusst und dass sie dieses mehr lieben als alle anderen körperlich Seienden.


    Heißt, dass sie im Notfall der sie betreffenden Lebensgefahr alle andere Liebe zu allen anderen Menschen aufgeben. Das vollkommene Bewusstsein, dass sie in Wahrheit nie ihr Leben real für andere hingeben würden. Dieses, sein Leben für andere wegwerfen kann nur mit Religion oder König-Herrschertum erreicht werden. Durch jemandem, der mich mit einem Überweltliches Ziel indoktriniert.


    Man kann das Erschrecken des Königs regelrecht spüren über diese Erkenntnis, dass er, wenn es um sein eigenes Leben geht, würde er sogar die Liebe zu seiner Frau hingeben. Gleichzeitig wurde dieses seiner Frau bewusst und das erschuf eine Liebe zwischen ihnen, die in unbegreifliche Tiefe ging. Gerade weil sie sich bewusst wurde, dass sie nichts mehr lieben können als sich selbst und doch einen Menschen lieben, bis dass der Tod sie scheidet.


    Was bleibt also einem, der das erkannt hat und er nur allein leben kann?

    Wenn man nicht mit anderen tun kann, redet man eben im Bewusstsein, dass das nicht gemeinsam tun ist. Gemeinsam tun braucht nicht ein Wort, bestenfalls mal ein paar Gesten.

    Keinem körperlichen oder körperlosen Wesen bin ich verpflichtet,

    mein Handeln zu rechtfertigen oder zu begründen,

    auch nicht mir, diesem Körper oder mich, diesem Ich.

    Edited once, last by Qualia ().

  • Qualia: Noch eine weitere Idee steckt hinter der Forderung, die Ich-Illusion zu überwinden.


    Wenn da nichts ist, was ergreifen kann, dann findet das Ergreifen eigentlich gar nicht statt. Dann hat Dukkha für uns schon aufgehört, sobald uns das klar geworden ist.

    "ich Illusion" ist etwas eher kognitives. Und gerade bei ganz basalen Sachen "nackte Gier", "nackter Hass" , "nackte Panik" ist gar kein kognitives, definierte "Ich Illusion" vorhanden sondern so etwas wie ein "nacktes, archaischen, tierisches Ich" das eben keinerlei Reflexion über Ich und Mein beinhaltet.


    Die Idee, dass man Befreiung erlangt indem man von einer kognitiven Ebene der Gedanken, Konzepte weggeht und auf die basalere Ebene des Hier und Jetzt geht, ist verführerisch aber nicht zutreffen. Das "kognitive Ich" ist nur die äußerste Zwiebelschale.

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    Wenn man ein Gesicht an einer Plakatwand anschaut, sieht man, dass es aus Offsetdruck-Punkten aufgebaut ist. Beim Ich ist es ähnlich. Je genauer ich hinschaue, desto mehr merke ich, dass das, was ich für wesentliche Bestandteile dessen gehalten habe, was mein Bild von mir selbst ist, aus veränderlichen und leidvollen Phänomenen besteht, die alle Nicht-Ich sind, weil ich sie weder besitzen noch kontrollieren noch behalten kann. (Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst. Quelle)


    Das genaue Hinschauen führt dazu, dass ich sehe, dass das Gesicht auf der Plakatwand aus Farbpunkten besteht, die alle Nicht-Gesicht sind. Der genaue Blick auf das Ich führt dazu, dass ich sehe, dass das Ich aus Phänomenen besteht, die alle Nicht-Ich sind.


    Die Praxis des genauen Hinschauens führt also nicht zu einer Ich-Illusion, sondern dazu, dass das Ich als zusammengesetzt erfahren wird wie das Gesicht auf der Plakatwand aus Punkten.


    Zusammengesetzt heißt aber nicht, dass auf der Plakatwand kein Gesicht zu sehen wäre. Es ist ein Gesicht zu sehen, nur besteht es aus etwas anderem, als ich zunächst angenommen hatte. Auch ein zusammengesetztes Ich ist existent, aber auf eine andere Art und Weise, als es erscheint. Es ist weder homogen noch unwandelbar noch ewig. Ein homogenes, unwandelbares und ewiges Ich ist Atman, dem Buddha nach dem genauen Hinschauen Anatman (anatta) gegenübergestellt hat. Das Ich existiert, aber es ist leer von inhärenter Eigenexistenz. Auf der Plakatwand ist etwas zu sehen, das ich Gesicht nennen kann, aber es besteht aus farbigen Punkten. Es ist also aus einer bestimmten Perspektive betrachtet ein Gesicht, aus einer anderen betrachtet sind da nur Punkte. Beides ist richtig und beides ist falsch, denn weder sind da nur kontextlose Punkte noch ist da ein wirkliches Gesicht. Punkte und Gesicht sind zwei Seiten derselben Münze. So auch beim Ich.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    Edited 2 times, last by Thorsten Hallscheidt ().

  • Herzlichen Dank für die anschauliche Erklärung, lieber Thorsten Hallscheidt ! :heart: _()_ :like:

    Loslassen....öffnen... - und alles fügt sich.


    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Die Praxis des genauen Hinschauens führt also nicht zu einer Ich-Illusion, sondern dazu, dass das Ich als zusammengesetzt erfahren wird wie das Gesicht auf der Plakatwand aus Punkten.

    Da muss aber dann der Schritt vom Bild und seinen Pixeln zum Ich noch vollzogen werden. Ich kann zwar sehen, bei Annäherung oder mit der Lupe, dass ein Bild aus Pixel besteht - oder bei der Malerei aus Strichen, Punkten, Farbeindrücken ..... das gibt mir jedoch nur eine Erkenntnis über Wahrnehmung. Und wenn ich nicht weiß, WAS das verpixelte Etwas ist, dann kann ich da auch kein Ganzes draus machen bzw. ich spekuliere mit den Dingen, die am wahrscheinlichsten sind. Gesichter sind nun am aller wahrscheinlichsten und insofern kann fast jeder ein Gesicht sich zusammen setzen.

    Die Praxis des genauen Hinschauens reicht also nicht aus. Ich muss auch wissen, was ich sehen soll.

    Ich brauche also bezüglich des Ich noch ein weiteres Konzept - z.B. die fünf Skandhas.

    Ich erlebe ja mich als Einheit, sofern ich nicht dissoziiert bin, also gewissermaßen gepixelt. Bin ich dissoziiert, dann brauche ich eher Hilfe, um mich wieder als Einheit wahr zu nehmen.

    :zen:

  • Ich brauche also bezüglich des Ich noch ein weiteres Konzept - z.B. die fünf Skandhas.

    Ich erlebe ja mich als Einheit, sofern ich nicht dissoziiert bin, also gewissermaßen gepixelt. Bin ich dissoziiert, dann brauche ich eher Hilfe, um mich wieder als Einheit wahr zu nehmen.

    Nebenbei nur bemerkt, bei der Gestalttherapie nach Fritz Perls so ähnliche Übungen sind sehr gut dazu geeignet, um ausgerechnet die dissoziative Zustände zu lindern. Die andere Perspektive, die andere Sichtweise, kein Klarer Blick, aber es ist nicht so wichtig, wenn es wirkt. Es wurde mir vom einem Psychologen empfohlen. Sehr interessantes Buch zum Thema: „ Anders Sehen“, Die Verblüffende Wissenschaft der Wahrnehmung“ von Beau Lotto.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Ich-Illusion ist hier anhand des Bilds aus Pixeln sehr gut erklärt. Das Problem ist aber, dass es damit aus meiner Sicht nicht erledigt ist. Um psychisch gesund und widerstandsfähig zu sein braucht man nach meiner Meinung aber trotzdem ein gewisses Selbst (nicht ein Selbstbild, sondern ein Selbst).


    Ich lebe jetzt nach sehr langer Zeit im Ausland weit weg von meinem Heimatort wieder in der Nähe meines Heimatortes, wo ich Kindheit und Jugend verbracht habe. Wenn ich manchmal dort ist, ist das für meine Psyche das ganz große tiefe Durchatmen. Die Zeit im Ausland war manchmal psychisch anstrengend. Wenn ich in meinem Heimatort bin, ist das die reine Erholung für die Psyche.


    Deswegen meine Ansicht, dass die Vergangenheit einfach loslassen und das Selbst loslassern so nicht funktioniert. Man gerät psychisch aus den Fugen und muss wieder zurück zu seinem Selbst. Was nach meiner Meinung benötigt wird, ist eine Weg wie man die Ich-Illusion durchschaut um dem Aufbau leidhafter Gestaltungen entgegenzuwirken, >>aber<< dabei die gesunden oder heilsamen Seiten seines persönlichen Selbst behält. Ich bin was ich bin ohne die Dinge die ergriffen werden, behalte aber die aufgebauten Teile meines Selbst, die für eine gesunde Psyche benötigt werden.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Um psychisch gesund und widerstandsfähig zu sein braucht man nach meiner Meinung aber trotzdem ein gewisses Selbst (nicht ein Selbstbild, sondern ein Selbst).

    Mir wurde es einmal ironisch eher gesagt, um „Ich“ zu verlieren, man sollte „es“ zuerst haben.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Ich-Illusion ist hier anhand des Bilds aus Pixeln sehr gut erklärt. Das Problem ist aber, dass es damit aus meiner Sicht nicht erledigt ist. Um psychisch gesund und widerstandsfähig zu sein braucht man nach meiner Meinung aber trotzdem ein gewisses Selbst (nicht ein Selbstbild, sondern ein Selbst).

    Der Punkt ist ja, was wird im Dharmakontext mit der Selbstlosigkeit der Person verneint. Was ist das Verneinungsobjekt der Selbstlosigkeit der Person?


    Die Selbstlosigkeit der Person verneint die Auffassungen, dass es ein eigenständiges Selbst der Person gibt, und dass es ein substanzielles Selbst der Person gibt. Es wird verneint, dass es ein Selbst der Person gibt, das unabhängig von den Skandhas existiert, und es wird verneint, dass es ein Selbst der Person gibt, das ein Eigenwesen besitzt. Mehr wird nicht verneint. Es wird also im Dharma nicht generell ein Selbst verneint.


    Was es gibt ist ein abhängig benanntes Selbst. Nur in Abhängigkeit von den Skandhas können wir von einem Selbst reden, und das Selbst einer bestimmten Person unterscheidet sich in bestimmten Aspekten von dem Selbst anderer Personen. Das ist ein Kennzeichen unserer Individualität, die ebenfalls nur ein abhängiges Phänomen ist.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Es wird verneint, dass es ein Selbst der Person gibt, das unabhängig von den Skandhas existiert, und es wird verneint, dass es ein Selbst der Person gibt, das ein Eigenwesen besitzt. Mehr wird nicht verneint. Es wird also im Dharma nicht generell ein Selbst verneint.

    Deshalb ist es auch nur bedingt möglich sich das was auszusuchen und die guten Seiten des persönlichen Selbst zu behalten und die schlechten abzulegen.

    Was nach meiner Meinung benötigt wird, ist eine Weg wie man die Ich-Illusion durchschaut um dem Aufbau leidhafter Gestaltungen entgegenzuwirken, >>aber<< dabei die gesunden oder heilsamen Seiten seines persönlichen Selbst behält. Ich bin was ich bin ohne die Dinge die ergriffen werden, behalte aber die aufgebauten Teile meines Selbst, die für eine gesunde Psyche benötigt werden.

    Es darf dabei nicht vergessen werden, dass die Ansicht durch Verblendung getrübt ist. Das Ich als Illusion zu durchschauen bedeutet nur, genau dies zu erkennen: es ist Verblendung. Das wird immer dann sichtbar, erlebbar, wenn Leiden aufkommt, denn die Ursache des Leidens ist ja Gier, Hass und Verblendung. Schon etwas behalten zu wollen, was ich als gesunde Psyche meine zu erkennen, ist Ausdruck von Gier etc.

    :zen:

  • Es darf dabei nicht vergessen werden, dass die Ansicht durch Verblendung getrübt ist. Das Ich als Illusion zu durchschauen bedeutet nur, genau dies zu erkennen: es ist Verblendung.


    Das ist echt sehr wunderbar erfasst. Denn wir sehen ( wahr-nehmen ) die eigene Verblendung nicht. Wir sind so wie von dem Schein der Dinge wie geblendet, aber es ist nur Lug und Trug. Genau deswegen, hier ich stimmte total zu, rein neurowissenschaftlich gesehen,


    Deshalb ist es auch nur bedingt möglich sich das was auszusuchen und die guten Seiten des persönlichen Selbst zu behalten und die schlechten abzulegen.

    Und nicht nur „bedingt“, meine eigene Meinung, weil es sehr sogar dem Normalem Funktionieren des Selbst schaden kann , um es klar zu stellen ( lol.. Kalt zu stellen) wie die Meditation so wie der Buddhismus ist nicht für jeden, aber für stabile und verwurzelte Persönlichkeit , der ganze Kram über Khandha und ihre reziprok co – abhängige Entstehung und Vergehen ( im Sinne von Nyanatiloka, BW) den Otto-Normalen können in den Schlamassel bringen. So eine junge Deutsche hatte in Nanavira Thera verknallt, dann die war nicht imstande zu unterscheiden, was ist real oder nicht, und landete in die Klapsmühle. Und die arme dachte, die hätte das Kind von Nanavira, also die wiegte nicht existierendes Kind hier und zurück und so war aus mit der Frau.

    Auf immer. Nanavira sollte dann sich rechtfertigen, Sex war für ihn sowieso der eigene Todes-Urteil ( Suizid am Ende), aber dazu solche Schande wegen einer Bekloppten . Mein Unermessliches

    Mitgefühl mit den beiden, auch dem Buddhismus gegenüber, der so die Arme kaputt machen könnte. Und jetzt man sollte raten, meine ich das ganze ernst oder nicht. Man sollte den Buddha höchstpersönlich fragen, wenn man ihn am Ende findet, denn man findet wie keinen Buddha, auch keine Leerheit, und so Ad Infinitum , also auf die normale Sprache übersetzt, der reine Horror ohne Ende .

    P.S. Man kann alles im Buch finden, aber der Gedanke am Ende gehört Dalai-Lama, „Harvard-Vorlesungen“.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das Ich als Illusion zu durchschauen bedeutet nur, genau dies zu erkennen: es ist Verblendung. Das wird immer dann sichtbar, erlebbar, wenn Leiden aufkommt, denn die Ursache des Leidens ist ja Gier, Hass und Verblendung. Schon etwas behalten zu wollen, was ich als gesunde Psyche meine zu erkennen, ist Ausdruck von Gier etc.


    Sotapannabumm weiß, dass das auch das angenehme Gefühl was entsteht wenn er Milkaschokolade isst, verlockend ist. Sotapannabumm weiß aber auch, dass das angenehme Gefühl nicht in der Schokolade ist obwohl die Vorstellung das suggeriert.


    Sotapannabumm braucht die Gier und den Wunsch so hell zu werden wie die Sonne. Er findet, das ist eine gute Gier und sagt darum besser nicht Gier dazu sondern: heilsames Streben.

  • Warum spricht Sotapannabumm immer in der dritten Person?

    Oder gibt es da einen Beobachter, der (uns) von Sotapannabumm erzählt?


    "Heilsames Streben" findet Anna gut. :like: ;) :sunny:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Loslassen....öffnen... - und alles fügt sich.


    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." (F. Hölderlin)


    "...In der Aufhebung des Begehrens (tanha) besteht die Aufhebung des Leidens.

    Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..."

    (AN.VI.63)

  • Es darf dabei nicht vergessen werden, dass die Ansicht durch Verblendung getrübt ist. Das Ich als Illusion zu durchschauen bedeutet nur, genau dies zu erkennen: es ist Verblendung.


    Das ist echt sehr wunderbar erfasst. Denn wir sehen ( wahr-nehmen ) die eigene Verblendung nicht.


    Sotappannabumm möchte widersprechen weil er sieht nicht nur die eigenen Verblendungen und Verdunklungen sondern auch die von anderen Menschen. Darum möchte er so hell wie die Sonne :sunny: werden.

  • Sotapannabumm weiß, dass das auch das angenehme Gefühl was entsteht wenn er Milkaschokolade isst, verlockend ist. Sotapannabumm weiß aber auch, dass das angenehme Gefühl nicht in der Schokolade ist obwohl die Vorstellung das suggeriert.

    Für einen blutigen Anfänger ist das schon eine ganz beachtliche Einsicht.

    Milka-Schokolade ist nicht leicht zu überwinden - doch es gibt den klasse Ratschlag des Buddha, man solle sich bei Dingen, die verlockend sind, die unangenehmen Seiten ansehen. So habe ich das Rauchen beendet - ich sah mich als Raucherin und ließ den Wunsch nach Nicht Rauchen in mir aufsteigen. Das dauerte aber ziemlich, bis ich aus dem Wunsch einen Willen gebastelt hatte und dann auch noch Willenskraft entwickeln konnte. Dann brauchte ich nur auf eine günstige Gelegenheit zu warten und da war sie - und das Rauchen fiel von mir einfach ab. Das war allerdings lange bevor ich zum Zen gekommen bin.

    Und Milka-Schokolade ist eben wie Rauchen - ich sah mir die unangenehmen Seiten an - nach 300g wird es einem ja eher schlecht durch den Glukose-Schock. Dabei kam mir dann immer der Dezember zur Hilfe, die Zeit eines deutlich erhöhten Zucker-Konsums - ich mag Marzipan aus Lübeck - eine Zeit also, in der es mir irgendwie immer schlecht ging - also habe ich aufgehört solche Sachen zu kaufen. Denn wenn ich sie nicht im Haus habe, dann esse ich sie ja nicht. Es gibt allerdings alternativ die Schokolade mit 70% Cacao Anteil - da esse ich aber nur ein Stück, weil sie diesen "Milka"-Effekt nicht hat.

    Und Freitags besuche ich immer meine Nachbarin auf einen Plausch - eine Raucherin, die aber nur draußen auf der Terrasse raucht - und da bemerkte ich einmal, dass ich sie auch deshalb gerne besuche, weil ich da völlig legal - also undercover - mitrauchen kann. Und sie bietet mir zum Kaffee immer ein paar Häppchen Schokolade und Kekse an - meine wöchentliche Ration. Ich habe den Verdacht, dass es sich hier um ein Agreement handelt - ich höre ihr zu und esse ihre Keksreste auf. Eine Art Bestechung auf Gegenseitigkeit.

    :zen:


  • Sotapannabumm bedankt sich für die freundlichen Zeichen :moon: Er möchte dazu beitragen, ein wenig Licht in andere Herzen zu bringen - auch darum schreibt er so.


    (Sotapannabumm muss aber aufpassen dass sich das nicht in den Alltag einschleicht 😬)



    :kerze:

  • Sotapannabumm weiß, dass das auch das angenehme Gefühl was entsteht wenn er Milkaschokolade isst, verlockend ist. Sotapannabumm weiß aber auch, dass das angenehme Gefühl nicht in der Schokolade ist obwohl die Vorstellung das suggeriert.

    Für einen blutigen Anfänger schon eine ganz beachtliche Einsicht.


    Sotappannabumm wollte mit seinen Worten dabei helfen, dass man Illusionen nicht in einem Ich finden will. Sotapannabumm ist ganz und gar kein blutiger Beobachtungsanfänger - er bittet dich, einmal darüber nachzudenken wen du damit meintest und was du damit sagen wolltest.

  • Das Ich als Illusion zu durchschauen bedeutet nur, genau dies zu erkennen: es ist Verblendung.

    Nein, es ist eine Täuschung. Verblendung ist sowas wie Hochmut, Egozentrik, u.ä.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Wer sucht denn die Illusion in einem Ich?

    Aber das Beispiel mit der Milka war schon ganz treffend - das angenehme Gefühl wird durch den Kontakt mit der Schokolade erzeugt und hängt auch mit dem Glukosespiegel zusammen. Es gibt also bei der Entstehung eines Gefühlseindrucks zwei Seiten. Dabei wird gerade bei einem verblendeten Ich diese zweite Seite übersehen und es kommt zu einer Überbetonung des Gefühls. Buddha sagt dazu - wenn dieses, dann jenes - wenn also keine Berührung zustande kommt, dann kommt auch kein Gefühl zustande - aber es gibt noch die Vorstellung von der Schokolade - aus der Werbung oder aus der Erinnerung. Und genau diese Vorstellung ist ebenfalls ein Eindruck, der ein Gefühl - ein Verlangen - erzeugt.

    Also - Illusion und Ich sind unzertrennlich, einfach nur eins - und da kann auch kein Licht helfen, denn Bewusstsein reicht nicht dort hin.

    :zen:

  • Wer sucht denn die Illusion in einem Ich?

    Aber das Beispiel mit der Milka war schon ganz treffend - das angenehme Gefühl wird durch den Kontakt mit der Schokolade erzeugt und hängt auch mit dem Glukosespiegel zusammen. Es gibt also bei der Entstehung eines Gefühlseindrucks zwei Seiten. Dabei wird gerade bei einem verblendeten Ich diese zweite Seite übersehen und es kommt zu einer Überbetonung des Gefühls. Buddha sagt dazu - wenn dieses, dann jenes - wenn also keine Berührung zustande kommt, dann kommt auch kein Gefühl zustande - aber es gibt noch die Vorstellung von der Schokolade - aus der Werbung oder aus der Erinnerung. Und genau diese Vorstellung ist ebenfalls ein Eindruck, der ein Gefühl - ein Verlangen - erzeugt.

    Also - Illusion und Ich sind unzertrennlich, einfach nur eins - und da kann auch kein Licht helfen, denn Bewusstsein reicht nicht dort hin.


    Sotapannabumm möchte zum Teil zustimmen. Zum anderen Teil weiß er aber dass Buddha ohne Illusionen von sich geredet hat. Sotapannabumm würde stattdessen zum Beispiel sagen, dass Illusion und das Begehren von Vergänglichen unzertrennlich ist.


    Sotpannabumm selbst braucht Licht um im Dunkeln besser zu sehen und auch sonst mag er Licht und Sonne gerne. Die Feststellung dass ihm Sonnenlicht schon öfter gutgetan hat ist keine Illusion.

  • Sotapannabumm möchte zum Teil zustimmen. Zum anderen Teil weiß er aber dass Buddha ohne Illusionen von sich geredet hat. Sotapannabumm würde stattdessen zum Beispiel sagen, dass Illusion und das Begehren von Vergänglichen unzertrennlich ist.


    Sotpannabumm selbst braucht Licht um im Dunkeln besser zu sehen und auch sonst mag er Licht und Sonne gerne. Die Feststellung dass ihm Sonnenlicht schon öfter gutgetan hat ist keine Illusion.

    Im Zen braucht man kein Licht - weil es kein Verlangen nach besserer Sicht gibt. Die Unterscheidung von hell und dunkel ist ebenfalls eine Täuschung.


    Zuviel Sonne kann Verbrennungen bewirken.

    :zen:

  • Aus Anatta kann man nach meiner Meinung folgern, dass es keine ewige Seele gibt. Dass man Anatta im Leben umsetzen kann, glaube ich nicht. Die Konsequenzen daraus sind zu hart als dass die menschliche Psyche dies aushalten könnte. Für mich ist Anatta ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass man auf Gestaltungen und Illusionen sehr sehr aufpassen muss. Mehr lässt sich aus meiner Sicht nicht daraus gewinnen.

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