Gute Zusammenfassung @ Sudhana und ihr habt wirklich leidenschaftlich diskutuert @Spartiat& Black Lotus-Respekt für euer Engagement!!
Ich möchte nochmal etwas zur Bedeutung oder Wahrhaftigkeit von Trugbildern beisteuern:
In der Psychiatrie haben wir es ja mit sehr vielen "Trugbildern" im Rahmen einer Symptomatik zu tun und oft stellt sich den Behandlern die Frage: kann man das so lassen oder müssen wir das mit Medikamenten behandeln!?
Meistens entscheidet das Kriterium " Eigen-oder Fremdgefahr" oder der persönliche Leidensdruck des Patienten über den Verlauf der Behandlung.
Im ersten Fall muss dies leider oft gegen seinen Willen geschehen, im zweiten Fall ist der Patient meist kooperativ und möchte selbst seinen Zustand verändern/verbessern.
Wir sehen aber auch Patienten, die wirklich irrwitzige Realitäten für wahr halten und es geht ihnen bestens damit und sie schaden keinem.
Diese Patienten werden im psychiatrischen Netz zur Unterstützung des Alltags eingebunden,so sie denn wollen, aber nicht mehr, wie zu Beginn der Neuroleptikaära mit Psychopharmaka zwangsbehandelt, nur weil sie sich für Jesus halten und ein besonderes starkes Sendungsbewusstsein zeigen z.B.
In den letzten 20 Jahren vor Allem, findet man dieses Klientel mit absonderlichen Realitäten sogar häufiger außerhalb der Psychiatrien, allerdings geht von diesen eine größere Gefahr aus, da sie ihre teils völlig ungeprüften Realitäten durch die sozialen Netzwerke aggressiv verbreiten.
Abschließend möchte ich damit sagen, dass ob Trugbild oder nicht im wissenschaftlichen Sinne, es doch wichtiger erscheint, wie der individuelle Wahn sich praktisch zeigt: ist der Mensch damit glücklich? toleriert er andere Menschen? schadet er mit seinem Verhalten oder Substanzkonsum andere?oder richtet er anderweitigen Schaden an der Allgemeinheit an?
Falls alle damit leben können und kein anderer zu Schaden kommt, sollte selbst der abwegigste Wahn toleriert werden können.
Wenn ich mit meiner christlichen Freundin leidenschaftlich über bestimmte Sachverhalte diskutiere und wir unds festfahren, dann sagt sie am Ende oft:"Naja, jeder lebt in seiner eigenen Blase", dann lachen wir gemeinsam, küssen uns und gehen wieder zum Alltag über.
Mit Toleranz kann Frieden entstehen, den die Menschheit so dringend benötigt.
Dieser Beitrag hat weniger mit psychedelischen Substanzen des Themas zu tun, aber mit individuellen Wahrheiten, wo die wissenschaftliche Evidenz eher nebensächlich ist.
Alles Gute