Buddhismus und der Verzehr von Fleisch

  • Merkur-Uranus:

    Ja, da habt ihr wohl recht. Jeder sollte natürlich so handeln, wie er es für richtig hält.


    Ich hoffe du hast mir meine Worte jetzt nicht übel genommen.



    liebe Grüße von Jo

  • Geronimo:

    Der erhobene Zeigenfinger führt nicht zur Einsicht in die Dinge wie sie sind.


    Du kennst wohl die Geschichte von Gutei's Finger nicht 8)

  • Jobrisha:


    Einem Erwachsenen Menschen klar zu machen, das Fleischkonsum auf Dauer unsere Erde vernichtet, halte ich für zwecklos.


    Die Profitgier der Züchter und Schlachter, derer die bereit sind tatsächlich Tiere zu töten und übertrieben zu züchten haben das schlechte Karma.
    Weniger oder gar nicht die, welche das Fleisch konsumieren. Es gibt viele die Fleisch essen, aber wenn sie das Tier selber töten oder züchten müssten um es zu bekommen, würden sie es es nicht machen.
    Natürlich wenn man direkt in Auftrag gibt, dass ein Tier für den persönlichen Bedarf geschlachtet werden soll, ist das natürlich etwas anders.

  • Lysan:

    Ich bin ja neu, neu im Praktizieren. Hatte gerade letzte Woche meine erste Meditation. Aber, es erscheint mir so, als wäre mein weg zum Buddhismus irgendwie vorgezeichnet. Irgendwann habe ich angefangen, keinen Alkohol mehr zu trinken (bis auf ganz wenige Ausnahmen in sehr kleinen Mengen). Und ich spüre, dass mich mein Weg auch zum endgültigen Vegetarismus, ja auch vielleicht zum Veganen führt. Ich habe immer Tiere um mich gehabt. Ich bin dabei einen Hof zu gründen. Auf dem Hof wird es kein Fleisch zu essen geben. LG Lysan


    Hallo,


    zu Erinnerung: "kein Fleisch essen" ist keine buddhistische Übung.


    LG, :)

  • Mirco:

    zu Erinnerung: "kein Fleisch essen" ist keine buddhistische Übung.


    Warum denkst du das dies keine Übung ist?
    Nur weil Buddha das nicht explizit gesagt hat?
    Ich sehe das anders.


    Liebe Grüße von Jo

  • Jobrisha:
    Mirco:

    zu Erinnerung: "kein Fleisch essen" ist keine buddhistische Übung.


    Warum denkst du das dies keine Übung ist? Nur weil Buddha das nicht explizit gesagt hat? Ich sehe das anders.
    Liebe Grüße von Jo


    Ich lehnte mich da an die Überlieferung. An Jīvaka - Jīvaka Sutta (M55)


    LG, :)

    Einmal editiert, zuletzt von Mirco ()

  • Natürlich! Ich habe nichts anderes erwartet.


    Dir liebe Grüße von Jo

  • Jobrisha:

    Natürlich! Ich habe nichts anderes erwartet.


    Jap. Da findet sich ein ganzes Sutta lang, das Fleisch essen nicht im Gegensatz zur Lehre steht.


    LG, :)

  • Mirco:
    Jobrisha:

    Natürlich! Ich habe nichts anderes erwartet.


    Jap. Da findet sich ein ganzes Sutta lang, das Fleisch essen nicht im Gegensatz zur Lehre steht.


    LG, :)


    Ich weiß, aber er hat es in einer anderen Zeit geschrieben. Ich denke mir mal, würde Buddha heute leben,würden seine Werke ein wenig anders aussehen.


    Buddha hat auch zum Denken angeregt, zur Achtsamkeit und zum Mitgefühl allen Wesen gegenüber. Damals gab es noch keine Massentierhaltung.
    Aber das ist meine Meinung.


    dir liebe Grüße von Jo

  • lagerregaL:
    Jobrisha:


    Einem Erwachsenen Menschen klar zu machen, das Fleischkonsum auf Dauer unsere Erde vernichtet, halte ich für zwecklos.


    Die Profitgier der Züchter und Schlachter, derer die bereit sind tatsächlich Tiere zu töten und übertrieben zu züchten haben das schlechte Karma.
    Weniger oder gar nicht die, welche das Fleisch konsumieren. Es gibt viele die Fleisch essen, aber wenn sie das Tier selber töten oder züchten müssten um es zu bekommen, würden sie es es nicht machen.
    Natürlich wenn man direkt in Auftrag gibt, dass ein Tier für den persönlichen Bedarf geschlachtet werden soll, ist das natürlich etwas anders.


    Das mag ja sein. Aber auf Kosten eines Lebewesens seine Triebe zu befriedigen fühlt sich für mich leidvoll an.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Jobrisha:

    Ich weiß, aber er hat es in einer anderen Zeit geschrieben. Ich denke mir mal, würde Buddha heute leben,würden seine Werke ein wenig anders aussehen.


    Ich glaube das garnicht mal so. Wenn du mal eine Weile in den Schriften gestöbert hast, wirst du möglicherweise sehen das die Lehre ziemlich zeitgemäß ist, auch in den (übersetzten) Formulierungen. Es haben sich höchstens ein bisschen die äußeren Umstände verändert, die inneren sind aber die gleichen geblieben.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:


    Ich glaube das garnicht mal so. Wenn du mal eine Weile in den Schriften gestöbert hast, wirst du möglicherweise sehen das die Lehre ziemlich zeitgemäß ist, auch in den (übersetzten) Formulierungen. Es haben sich höchstens ein bisschen die äußeren Umstände verändert, die inneren sind aber die gleichen geblieben.


    Es reicht schon, wenn sich die Äußeren Umstände verändern, Geronimo.
    Es gab damals keine Massentierhaltung, die Leute waren arm. Es ging ums Überleben. Nicht jeder ist so aufgewachsen wie Siddharta.


    Die äußeren Umstände sind der Grund dafür das wir im Materiellen Konsum schwelgen. Hier in Deutschland muss niemand mehr Hungern, wir leben im Überfluss.


    Je mehr Güter desto weniger Verzicht.


    Die Lehren von Buddha sind auf eine andere Zeit geschnitten.
    Buddha lebte im JETZT und nicht in der Zukunft (das ist kein Wissen, sondern Annahme), das was er weiter geben konnte, hat er auch nur aus seiner Sicht der Erfahrung weiter gegeben. Die Erfahrung die ER ganz individuell hat machen können, können wir niemals wiederholen. Wir machen andere Erfahrungen die genauso bewahrheitet sind. Wir erleben die Erleuchtung neu.
    Somit ist es ein Relikt womit wir arbeiten, aber es wird nicht das sein, was es einst war.
    Dazu sind wir in unserer Art zu leben, viel zu sehr Teil einer Industrie, Wirtschaft, einer Politik einer Zeit wie dieser.
    Aber das ist meine Meinung, mein Verständnis von Religion.


    Liebe Grüße von Jo


    Liebe Grüße von Jo

  • Mit der Praxis lösen sich Ansichten irgendwann auf :) Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, das meine Ansichten für das Leben und wie es funktioniert relativ irrelevant sind, und das es sich ohne wesentlich freier lebt. Ein natürlicher Prozess.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    lagerregaL:


    Die Profitgier der Züchter und Schlachter, derer die bereit sind tatsächlich Tiere zu töten und übertrieben zu züchten haben das schlechte Karma.
    Weniger oder gar nicht die, welche das Fleisch konsumieren. Es gibt viele die Fleisch essen, aber wenn sie das Tier selber töten oder züchten müssten um es zu bekommen, würden sie es es nicht machen.
    Natürlich wenn man direkt in Auftrag gibt, dass ein Tier für den persönlichen Bedarf geschlachtet werden soll, ist das natürlich etwas anders.


    Das mag ja sein. Aber auf Kosten eines Lebewesens seine Triebe zu befriedigen fühlt sich für mich leidvoll an.


    Deswegen schrieb ich ja, dass die Schlachter und Züchter somit auch schlechtes Karma anhäufen.

  • Geronimo:

    Mit der Praxis lösen sich Ansichten irgendwann auf :) Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, das meine Ansichten für das Leben und wie es funktioniert relativ irrelevant sind, und das es sich ohne wesentlich freier lebt. Ein natürlicher Prozess.


    Da hast du recht, aber mir geht es immer noch so, das ich trotz meiner eigenen Freiheit, die Unfreiheit anderer nicht aus den Augen lassen möchte. Ich möchte hinsehen und nicht wegsehen - das ist jetzt nicht auf dich bezogen, sondern ist nur mein Beitrag zu Tierschutz, Menschenwürde und Natur...


    Ich bin Teil des Ganzen (nicht das Ganze, wäre ich es, würde ich mich sehr wichtig nehmen), als Teil habe ich auch Verantwortung für den Rest des Ganzen, das empfinde ich als mein Menschliches Erbe. Und das nichts mit Schuld oder Schuldigern zu tun.


    Aber ist meine Meinung.


    Dir liebe Grüße von Jo


  • Ungefähr so sehe ich das auch :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Jobrisha:

    [Ich bin Teil des Ganzen (nicht das Ganze, wäre ich es, würde ich mich sehr wichtig nehmen), als Teil habe ich auch Verantwortung für den Rest des Ganzen, das empfinde ich als mein Menschliches Erbe. Und das nichts mit Schuld oder Schuldigern zu tun.


    Mal über den Blickwinkel nachgedacht, ein Teil des Ganzen und das Ganze zu sein?
    Weiter noch, eigentlich doch das Ganze zu sein, diese Gedankenkrücke mal nur als Weg zum Ganzen zu nutzen?
    Was würde das mit deiner Verantwortung machen?
    Sie würde als Ganzes doch nicht kleiner?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:


    Mal über den Blickwinkel nachgedacht, ein Teil des Ganzen und das Ganze zu sein?
    Weiter noch, eigentlich doch das Ganze zu sein, diese Gedankenkrücke mal nur als Weg zum Ganzen zu nutzen?
    Was würde das mit deiner Verantwortung machen?
    Sie würde als Ganzes doch nicht kleiner?


    Lieber Malsehen,


    Ja ich habe darüber nachgedacht. Teil eines Ganzen zu sein heißt für mich, sich auf der einen Seite mit dem Ganzen zu verbinden. Auf der anderen Seiten eben nur EINS von vielen zu sein.
    Das Ganze wird somit aufgeteilt.
    Wenn ich aber sage, ICH bin das Ganze, existiert das ICH an vorderster Front und lässt keinen Freiraum für andere Individuen, ich nehme Raum ein - und trenne wiederum. Denn wenn Jeder das Ganze ist (hier als Bild: mehrere Kreise nebeneinander), ist eine Verbindung nur über den Oberbegriff: Ganzes möglich.


    Ich sehe das Bildlich in Form von Kreisen. Nehmen wir einen großen Kreis, das ist das Ganze (hier Universum). In diesem Kreis sind kleinere Kreise (Planeten, Menschen, Tiere, die Natur), alle Teil des Ganzen.


    Natürlich kann man es auch so sehen: indem ich sage alle Teile ergeben ein Ganzes. Somit ist jeder Teil ein Ganzes vom Ganzen.
    Aber das wäre für mich sehr schwierig zu leben.


    Wenn man nur den Oberbegriff: Das Ganze (Universum oder gib dem einen anderen Begriff) nimmt, hast du vollkommen recht, aber dann würde ich mich einreihen in die Menschen, deren Inhalt in erster Linie ihr eigenes Leben bestimmt (Jeder Kreis ein Ganzes).
    Da meine Bestimmung - so empfinde ich es - beinhaltet das ich mich dem Bodhisattva Gelübde verpflichtet fühle, sehe ich mich nur als Teil.


    Die Verantwortung bleibt gleich, wobei ich sie für mich noch differenziere.


    Liebe Grüße von Jo

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mal loslösen ohne unsere Dreidimensionalität oder bei den Kreisen sogar Zweidimensionalität:


    Du bist das Ganze und alle anderen sind auch das Ganze?
    Was macht das mit der Verantwortung?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:

    Mal loslösen ohne unsere Dreidimensionalität oder bei den Kreisen sogar Zweidimensionalität:


    Du bist das Ganze und alle anderen sind auch das Ganze?
    Was macht das mit der Verantwortung?


    Ich denke ich weiß worauf du hinaus willst.
    Es ist eine Empfindung. Wie gesagt man kann auch sagen, man ist das Ganze und somit sind alle anderen auch das Ganze.
    Aber für mich, mit dem Namen Johanna ist das so gut wie unmöglich.
    ICH bin TEILE von ALLEM. Das ist meine Art zu Denken, zu Fühlen und oft auch zu Handeln. Anders kann ich mich nicht empfinden. Daher ist es für mich logischer mich auch als Teil vom Ganzen zu sehen.
    Statt zu sagen ICH bin das Ganze.
    Ich weiß das andere Menschen wahrscheinlich einen ganz anderen Blickwinkel darauf haben, sich und das Ganze anders wahrnehmen.


    Bei dieser Betrachtung als Teil des Ganzen, habe ich dennoch die Verantwortung für das Ganze.

  • lagerregaL:


    Deswegen schrieb ich ja, dass die Schlachter und Züchter somit auch schlechtes Karma anhäufen.


    Diese Erkenntnis könnte aber auch dafür genutzt werden, seinen eigenen Fleischkonsum nicht weiter zu hinterfragen, und auf Kosten anderer "das schöne Leben leben". Ich persönlich fühle mich auch für jene verantwortlich die auf diese Art Leid anhäufen, gerade wenn ich das einfach mit einem unterlassenem Kaufimpuls etwas abmildern kann. Und wenn ich dann noch daran denke wie unsagbar traurig mich ein PETA-Video macht, dann ist es für mich klar wohin der Weg führt.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:


    Diese Erkenntnis könnte aber auch dafür genutzt werden, seinen eigenen Fleischkonsum nicht weiter zu hinterfragen, und auf Kosten anderer "das schöne Leben leben". Ich persönlich fühle mich auch für jene verantwortlich die auf diese Art Leid anhäufen, gerade wenn ich das einfach mit einem unterlassenem Kaufimpuls etwas abmildern kann. Und wenn ich dann noch daran denke wie unsagbar traurig mich ein PETA-Video macht, dann ist es für mich klar wohin der Weg führt.


  • Jobrisha:

    Buddha hat auch zum Denken angeregt,
    zur Achtsamkeit und zum Mitgefühl allen Wesen gegenüber.
    Damals gab es noch keine Massentierhaltung.


    Der Buddha hat nicht dazu angeregt, man solle
    "alle Wesen retten" oder sowas. Geht nicht, kann
    niemand.


    Wenn jemand kein Fleisch ist, weil er gegen etwas
    ist (z.B. Massentierhaltung), so ist damit weder ihm noch
    sonst jemandem geholfen. Dagegen sein ist bloß
    Begehren. Begehren aber ist die Wurzel allen Übels.


    Jobrisha:

    Ich weiß, aber er hat es in einer anderen Zeit geschrieben.
    Ich denke mir mal, würde Buddha heute leben,würden seine
    Werke ein wenig anders aussehen.


    Schade, Du scheinst die Lehrrede doch nicht
    gelesen zu haben, denn meine Aussage dazu
    stimmt nicht ganz und das wäre wohl aufgefallen.


    LG, :)

  • [quote='Mirco']


    Ich habe nie behauptet, das ich die Lehrrede ganz gelesen habe.
    Im Gegenteil ich habe hier einige Male geschrieben das ich nur wenig im Palikanon gelesen habe.


    Zu allem anderen habe ich hier schon so viel geschrieben, ich würde es nur wiederholen.
    Ich denke jeder lebt so wie er denkt das es am richtigsten ist.
    Für mich ist es wichtig kein Fleisch zu essen, ich empfinde es als meine Pflicht als Buddhist und als Mensch.
    Das mag für andere anders sein.


    Jeder geht seinen Weg.


    Liebe Grüße von Jo


  • Nur ist Fleisch kaufen eben auch Begehren. Und da entscheide ich mich doch, als jemand der das Leid für sich selbst und andere möglichst verringern möchte, für das Begehren das augenscheinlich weniger Leid in die Welt bringt.


    Das Fleischgenuss per se nicht unheilsam ist, das ist ja nicht so schwer zu verstehen. Aber die Umstände und Zusammenhänge sollten sich unseren Blicken auch nicht entziehen, auch wenn es unmittelbar kein Leid für uns persönlich nach sich zieht. Ich sag' zur Boulette bei Omi nicht nein, weil damit wirklich niemandem geholfen ist, aber wenn sie mich fragt ob sie Fleisch für mich kaufen kann, lehne ich dankend ab, genau wie auch keine Salamipizza mehr kaufe, so gerne ich das manchmal auch tun möchte :)


    Grundsätzlich gilt für einen Nachfolger des Buddha, egalb ob Mönch oder Haushälter, eben:


    Zitat

    " Jīvaka, ich sage, daß es drei Fälle gibt, in denen Fleisch nicht gegessen werden sollte: wenn man sieht, hört oder vermutet (, daß das Lebewesen für den Bhikkhu geschlachtet worden ist). Ich sage, daß in diesen drei Fällen Fleisch nicht gegessen werden sollte. Ich sage, daß es drei Fälle gibt, in denen Fleisch gegessen werden darf: wenn man nicht sieht, nicht hört und nicht vermutet (, daß das Lebewesen für den Bhikkhu geschlachtet worden ist). Ich sage, daß in diesen drei Fällen Fleisch gegessen werden darf."

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)