Ich gehe so an die Sache, dass ich den Missbrauch verurteile, aber nicht den Missbrauchenden.
Vielleicht hat er jahrelang gegen diese Begierde in sich angekämpft? Wissen wir welchen Leidensweg dieser Mensch gegangen ist? Vielleicht braucht er unser Mitgefühl? Die Tatsache, dass er Kinder missbraucht hat, ist m.E. auch kein Widerspruch dazu, dass er ein guter Lehrer gewesen ist. Vielleicht ist er gerade deshalb ein guter Lehrer gewesen, weil er sich im Innersten seiner Schwäche bewusst war und auch anderen ihre Schwäche zugestanden hat? Vielleicht ist aber auch auch besonders hart mit anderen umgegangen, weil er sich seine eigene Schwäche eben nicht eingestanden hat, die dann durchgebrochen ist. - Ich habe keine Ahnung, ich kenne ihn nicht.
Ich merke nur an der Diskussion nur: Wir Menschen neigen dazu, andere zu verteufeln, wenn wir hören, dass sie etwas "Schlimmes" getan haben. Aber kein Mensch ist nur schlecht oder nur gut. Genau genommen ist ein Mensch da was er ist, weder gut noch schlecht oder eben beides.
Was ist mit unseren Trieben, Begierden und Aggressionen? Wie gehen wir damit um? - das wäre doch jetzt eigentlich die interessantere Frage.
LG Erde