Wiedergeburt

  • Danke@Igor07,klar, so wird es dann eine "runde" Sache, aber braucht man als Buddhist dieses komplette System in der Praxis?


    Reicht das Dharma Mudra nicht aus,nämlich das Wissen um Anicca,Anatta und Dukkha,um den Weg befreiend zu beschreiten?


    Nach meinem dafürhalten schon und ich werde den Fokus wieder darauf verlegen, weil dies befreiend wirkt, während grübeln über Karma etc. geistig fesselnd wirkt.

    Lieber Railex , das "Grübeln" wäre hier der falsche Begriff, denke ich.

    Man hat so wie die Innere ( innige) Möglichkeit im eigenen Innerem, die ("Buddha-Natur"...) zu ent-decken.

    Man erlangt es niemals nur durch das Lernen, das Studium, oder das (Buch)-Wissen.

    Denn dann wir wären alle wie schon "erleuchtet".

    Wenn man tief in den so( meine eigene Interpretation) eigenen bodenlosen Abgrund blickt, also man kann es als wie der "metaphysische", oder auch der "existenzielle" Ab-Srprung ins das ---Leben ohne wenn und aber, wenn es sogar den sicheren Tod bereitet würde....( zu-lässt)

    Dann diese innere Befreiung wäre ( nur als Potenz, als die Möglichkeit) als die Chance erreichbar ( ent-blöss-t).

    Das klingt abgehoben, aber es ist so wie Zen-Perspektive.

    Es kommt darauf, Railex , wenn du intuitiv weiss, dass du wie den jeden eizelenen Augenblick die ganze Verantwortung für dein Leben trägst...

    Und wenn du intuitiv er-spürst, dass nur du selsbt , deine "verkehrte" Ansichten oder deine "Vorstellungen" das Leiden wieder und wieder wie re-produzieren.

    Rein intellektueles Verständnis, wie es hier schon genug ( und sehr gut!) aufgeklärt wurde, ist doch, nur die notwendige Vorausseetung , aber man sollte darüber hinaus zu gehen.

    Im Sinne von Zen, wieder....

    Es gibt überhaupt keinen Spiegel, der poliert werden sollte.

    Oder wie es Nagarjuna sagte:


    Zitat

    keine definierenden Merkmale, kein Entstehen, kein Aufhören, kein Beflecktsein, kein Getrenntsein von Befleckung, kein Ungenügendsein, kein Zusätzlichsein.


    Das Herzsutra — Study Buddhism


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Gibt es denn eine Seite in dem ich mal über Karma nachlesen kann, Helmut?

    Wenn ich Buddhisten nach Karma frage, (also wenn ich meine, das eine bestimmte Sache mit Karma zusammen hängen könnte) höre ich meist mit einem lächeln, nach Möglichkeit ignorieren.

    Wenn ich das System Karma verstehe, dann wird es wohl eher möglich sein zu ignorieren, dazu bräuchte ich aber erst einmal eine gute Erklärung, möglichst einfach gehalten und nicht so kompliziert.

    Fals Du English lesen kannst. Hier ist noch eine Interpretation :grinsen: good_evil_beyond.pdf

  • Lieb von Dir, ich kann englisch lesen habe jedoch manchmal schon Verständnisprobleme deutsche buddhistische Texte richtig zu interpretieren; deswegen würde ich mir wünschen zunächst einmal deutsche Literatur, die möglichst einfach ist.

    Aber ich versuche es natürlich - wenn es nicht anders geht - dann englisch.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • Liebe Schneelöwin , versuche diese Seite, es gibt auch Glossar, du kannst alles finden:


    Zitat

    Ein geistiger Drang oder Impuls, der die Zwanghaftigkeit unseres Verhaltens bedingt. Der Geistesfaktor, der den Geist zwanghaft in Richtung einer speziellen körperlichen, verbalen oder geistigen Aktivität treibt und einen zu dieser Aktivität veranlasst. Erklärung: (1) In allen Systemen des tibetischen Buddhismus außer dem Vaibhashika-System und dem Prasangika-System gemäß Gelug-Tradition ist der Begriff gleichbedeutend mit einer Unterkategorie des Geistesfaktors (Nebengewahrsein): einem Drang. Es handelt sich um denjenigen Geistesfaktor, der den Geist in Richtung einer speziellen körperlichen, verbalen oder geistigen Aktivität drängt. (2) Im Vaibhashika-System und im Prasangika-System gemäß Gelug-Tradition handelt es sich in Zusammenhang mit geistigen karmischen Aktivitäten um den Geistesfaktor, der in dem Drang besteht, welcher den Geist in Richtung der betreffenden Handlung treibt. Im Zusammenhang mit körperlichen oder verbalen karmischen Handlungen handelt es sich um (a) die offenbarende Form des physischen Impulses der körperlichen Handlung oder den Ton der Worte der verbalen Handlung plus (b) die nicht offenbarende Form der subtilen, unsichtbaren „Schwingung“ dieser Handlung, welche sich während und nach der Handlung fortsetzt. Einige Übersetzer geben den Begriff „Karma“ als „Handlung“ wieder. (3) Ein allgemeiner Begriff, der im weiteren Sinne für die Ursache und Wirkung von Verhalten verwendet wird. Auch „karmische Impuls“ genannt.

    Tibetisch: ལས། las

    Sanskrit: karma

    Pali: kamma

    Karma - Glossar — Study Buddhism


    Und schaue , bitte, hier:


    Tibetisches Zentrum e.V.: Tibet-Buddhismus 105 Karma - Chance zur Veränderung


    LG, viel Spass beim Lesen.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • O.k., dann grüble ich nicht mehr darüber und frage dich besser, um etwas Licht in die Grübelgrube zu bringen;):


    Du sagst Handlungen liegt eine bestimmte Motivation zugrunde; ich habe immer diese "Motivationsenergie"die der Handlung vorausgeht für Karma gehalten, nicht die Handlungen selbst, und diese bedingte, aber unpersönliche Energie zieht von Existenz zu Existenz.

    Lag ich damit falsch? Geht es nur um die Wechselbeziehung zwischen realen Handlungen und Wirkungen?Ist das Quatsch mit dieser "Energie"?


    Wenn ich die Phänomene& mich selbst betrachte, als vergänglich, unbefriedigend, bedingt entstanden und ohne Eigenexistenz, was ficht mich dann Karma theoretisch noch an?, praktisch ist es natürlich befreiend zu erfahren, dass Taten die frei sind von Hass,Gier und Übelwollen ,sich sofort positiv auf mich und andere auswirken und das Haften dadurch gemindert wird.


    Wahrscheinlich habe ich diese Karmasache auch zu sehr mit der Bewusstseinsdebatte vermengt und blicke deshalb nicht mehr so ganz durch:?

  • Danke, hier steht ja auch etwas dazu!!_()_

  • Du sagst Handlungen liegt eine bestimmte Motivation zugrunde; ich habe immer diese "Motivationsenergie"die der Handlung vorausgeht für Karma gehalten, nicht die Handlungen selbst,

    Beides ist Karma.


    Ist das Quatsch mit dieser "Energie"?

    Nein, kein Quatsch, nur der Begriff wäre mir etwas zu esoterisch. Ich sehe das als ausgetretene Pfade, auf denen einem bestimmte Dinge leichter fallen als andere. Manche Pfade begünstigen Unheilsames, manche Heilsames.


    Siehe auch gerne Noreply s Beiträge zum Thema Trigger im Faden "Respekt und Freundlichkeit".


    Am Ende ist es mit Karma doch wie mit Vertiefungen und Liebender Güte. Wenn man anfängt, darauf zu achten, dann erkennt man das Prinzip irgendwann, und dann braucht man auch keine Erklärungen und schon gar keine Definitionen mehr. Die Detailfragen klären sich dann durch weitere Beobachtung oder Sich-darauf-einlassen von alleine. Kann aber dauern.

    (bis auf das Thema Karma und Wiedergeburt, aber das Fass mache ich jetzt bestimmt nicht auf :) )

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Wenn ich die Phänomene& mich selbst betrachte, als vergänglich, unbefriedigend, bedingt entstanden und ohne Eigenexistenz, was ficht mich dann Karma theoretisch noch an?, praktisch ist es natürlich befreiend zu erfahren, dass Taten die frei sind von Hass,Gier und Übelwollen ,sich sofort positiv auf mich und andere auswirken und das Haften dadurch gemindert wird.

    Genau, Railex, das ficht Dich/mich dann überhaupt nicht mehr an, wenn es wirklich "durchdrungen" wird.

    So meine Erkenntnis. Ich muss mich um Karma und Wiedergeburt nur "sorgen", wenn ich Angst um "mein" Leben habe.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Genau, Railex, das ficht Dich/mich dann überhaupt nicht mehr an, wenn es wirklich "durchdrungen" wird.

    So meine Erkenntnis. Ich muss mich um Karma und Wiedergeburt nur "sorgen", wenn ich Angst um "mein" Leben habe.

    Railex

    Sorry, tausenmal... Man vermischt / vermengt hier die absolut verschiedene Dinge...

    Die Ich-Losigkeit und Karma...

    Man trägt immer, jeden Augenblick die Verantwortung für alles, was man im diesem Leben tut.

    Das wäre überhaupt nichts möglich ohne Die "Leerheit".

    Lieber Railex , ich weiss , dass du studierst, das war auch deine Geschichte.

    Ich rate dir, die echte und die authentische Quellen zu lesen, darüber nachzudenken, und dann die eigene Meinung zu bilden.

    Ursache-Wirkung ist nur deswegen möglich, weil die gegenseitige Interdependenz und diese "Leerheit" der Phänomenen vorhanden ist , die wie frei von den inhärtenten Existenz sind--- das ist die notwendige Vorausssetzung für Karma überhaupt. Wenn es anders wäre, dann das ganze wäre statisch, oder es wäre "Atman", der alles als der "Gott" regiert. Sehr verienfacht ausgedrückt.

    Mit "mein" oder "dein" das hat nichts zu tun. Nur so wie in-direkt.

    Der reale Mensch ist das Wesen, das frei entscheiden sollte, was ist richtig oder falsch , was ist gut oder böse... Ohne "mein" Und "dein"...

    Genau deswegen man sollte sich bemühen die destruktive Emotionen oder die Handlungen unterlassen und die konstruktive pflegen...

    Die "Weisheit" , wie die Phänomene beschaffen sind, gibt uns allen die Chance, es zu ver-wirk-lichen. Im meinen Leben auch.. Denn ich existiere weiter konventionell als Igor N., z.B.

    Anders auf den Nenner gebracht--- Ohne "Leerheit"---kein Karma.


    Ich zietiere Dalai-Lama:


    Zitat

    Ohne Leerheit würden sich die Dinge lediglich selbst konstituieren, und die Möglichkeit von Wechselbeziehungen würde nichts bestehen. Von Verbindungen -etwa zwischen buddhistischen Praxis und der Verwirklichung des Aufhörens -könnte keine Rede sein.

    Wenn man alles in einem Topf hinwirft, dann man vrpasst das wichtigste, unsere Innere Arbeit, die Mühe. die reine Motivation...

    Ich-mein-( Abwesenheit)-- usw... ist so wie die der innere Motor, die treibende Kraft, den Buddhismus und die Ethik zu praktizieren.

    "Ich-Losigkeit" im diesem Sinne stellt keinen Frei-brief , keine Rechtefertigung für das ( Z.B." destruktive, " ) Handeln, eher absolut umgekehrt.



    Am Ende ist es mit Karma doch wie mit Vertiefungen und Liebender Güte.

    Karuna, das "liebende Güte" ...usw... sind nur! :!: dank! durch! "karma" überhaupt möglich. Also durch mein "Persönliches" ( wenn sogar konventionell) Tun... Ohne Tun man würde keine "Güte" kriegen.

    Das alles fällt nicht von Himmel. Tut mir leid.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Gibt es denn eine Seite in dem ich mal über Karma nachlesen kann, Helmut?

    Ohne Helmut vorgreifen zu wollen, vielleicht hier eine kurze Abhandlung zu dem Thema.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Zitat

    Karma und Leerheit

    Als die letzte, ebenfalls sehr beliebte Vorstellung soll das Argument widerlegt werden, dass Karma sowieso keine Rolle spielen würde, wenn das Individuum und das Ego leer sind. Oder es wird behauptet, dass wir mit dem Erwachen zur Leerheit aller Dinge das Karma als nicht existent erfahren würden. Die Antwort darauf ist, dass der Buddha drei Mal das Rad der Lehre gedreht hat und dass sich diese Lehren nicht widersprechen, auch wenn sie fortschreitend immer tiefgründiger werden. Der entscheidende Punkt ist, in keine der extremen Sichtweisen des Festhaltens an wahrhafter Existenz oder Nichtexistenz zu fallen. So widerlegt der indische Meister Nagarjuna in seinem Werk Ratnavali nicht das Karma, sondern die inhärente Existenz von Ursache und Wirkung.

    Mit dem vorher erwähnten Argument fällt man in das Extrem des Festhaltens an Nichtexistenz. Aber eine falsche Auffassung von Leerheit führt zu mehr Schwierigkeiten, denn dann wird es unmöglich, weltliches und letztendliches Glück zu erlangen, sowie die Ursachen für Befreiung und Erleuchtung zu setzen. Das ist auch der Grund für die oft zitierte Aussage des indischen Meisters Saraha aus seinem Doha-kosha (nach Gampopa, S. 225): "Solche, die an Existenz glauben, gleichen Hornochsen, aber an Nicht-Existenz zu glauben, ist noch dümmer."

    Im Kommentar zur Ratnavali von Gyaltshab Je (1364-1432) (zitiert nach Eda, "Untersuchungen zu Nagarjunas Ratnavali", 2005, S. 366) heißt es: "So geht derjenige, der die Leerheit in falscher Weise auffasst, zugrunde und es erlangt derjenige das Glück des Erfolgs [im Wesenskreislauf] und die allerhöchste Erleuchtung, der die Leerheit im Sinne der abhängigen Entstehung verinnerlicht und [sie] richtig versteht, nämlich bei [den Entsprechungen zwischen] der Tat und ihrer Konsequenz ganz besonders beachtet, dass sie [dem Eigenwesen nach] leer sind." Und im Langkavatara-Sutra, V. 137 heißt es: "Ich lehre immer die Leerheit, die jenseits von Existentialismus und Nihilismus ist. Samsara ist wie ein Traum und eine Vision und Karma verschwindet nicht." In den Worten des zeitgenössischen Meisters Lobpön Tsechu Rinpoche (1918-2003): "Selbst wenn man eine hohe Verwirklichung erlangt hat, sollte man niemals Ursache und Wirkung vernachlässigen."

    Buddhismus Heute: Aspekte der buddhistischen Karma-Lehre

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Leute schreiben über kein „mein“, usw... Aber wer schreibt das alles? Um die Sätze abzutippen, der konkrete Mensch braucht die bestimmte Entscheidungen zu treffen, im Gehirn wirken enorme Mengen von der Prozessen... Das ist der rein bewusster Akt , etwas zu tun. Wer tut es, wenn es kein „mein“, und kein „Ich“ hat? Man sollte es echt im richtigem Rekurs(Rück-Griff), der richtigen Perspektive verstehen.

    Was machte also höchspersönlich Buddha selbst nach dem „Boddhi-Erelebnis? Er war doch bestimmt nichs so wie „fremd-gesteuert“, lol... Er hat selsbt dafür entschieden, seine eigene Lehre zu verbreiten, er hatte mit sehr vielen Menschen getroffen, und sein „Ich“ , im dem Sinne sehr klarer Verstand und ausgekügelete Logik waren absolut in Ordnung.



    Von jenem Tage an lehrte und sprach er 45 Jahre lang vor Männern und Frauen aller Volksschichten, vor Königen und Bauern, Brahmanen und Ausgestoßenen, Geldverleihern und Bettlern, Heiligen und Räubern. -Wiki.

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    Sokrates

  • Guten Morgen Igor,

    Ich vermenge hier gar nichts. Denn von Verantwortung habe ich nichts geschrieben. Wenn mich nach jahrelanger Praxis und dem dem Verstehen der 4 Edlen Wahrheiten "mein" Karma nicht anficht, dann heißt das nicht, dass ich keine Ver-Antwortung mehr habe.


    Ganz im Gegenteil. Ich kann unterscheiden, in welchem Bereich sich das mögliche Problem abspielt und wie ich darauf, wenn überhaupt, re-agieren soll/will. Einem Menschen ohne Interesse an der buddhistischen Leere/Lehre würde ich ganz anders antworten.

    _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die Leute schreiben über kein „mein“, usw... Aber wer schreibt das alles? Um die Sätze abzutippen, der konkrete Mensch braucht die bestimmte Entscheidungen zu treffen, im Gehirn wirken enorme Mengen von der Prozessen... Das ist der rein bewusster Akt , etwas zu tun. Wer tut es, wenn es kein „mein“, und kein „Ich“ hat? Man sollte es echt im richtigem Rekurs(Rück-Griff), der richtigen Perspektive verstehen.

    Was machte also höchspersönlich Buddha selbst nach dem „Boddhi-Erelebnis? Er war doch bestimmt nichs so wie „fremd-gesteuert“, lol... Er hat selsbt dafür entschieden, seine eigene Lehre zu verbreiten, er hatte mit sehr vielen Menschen getroffen, und sein „Ich“ , im dem Sinne sehr klarer Verstand und ausgekügelete Logik waren absolut in Ordnung.



    Von jenem Tage an lehrte und sprach er 45 Jahre lang vor Männern und Frauen aller Volksschichten, vor Königen und Bauern, Brahmanen und Ausgestoßenen, Geldverleihern und Bettlern, Heiligen und Räubern. -Wiki.

    Eben weil der Buddha unterscheiden konnte, war es ihm möglich, zu allen Menschen verständlich zu sprechen. Über die Leerheit sprach er nicht zu einer Mutter, deren Kind verstorben war. Er gab ihr ein hilfreiches Beispiel.

    _()_

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  • Guten Morgen und danke für eure Antworten!!


    Mein Hauptanliegen, war herauszufinden, ob ein genaues Verständnis von Karma notwendig ist, um zu praktizieren.

    Je nach persönlicher Entwicklung auf dem buddhistischen Pfad, ist dieses Thema wohl unterschiedlich relevant.

    Ich bin in den letzten Monaten eigentlich ganz gut gefahren mit dem Fokus auf das Dharma Mudra, ohne Karma speziell zu thematisieren.


    Dennoch war ich auf eure Beiträge dazu gespannt und habe nachgefragt,weil das Thema hier gerade angestoßen wurde.


    Zufälligerweise scheint es so, dass Monikadie4 für eine befreiende Praxis, ebensowenig ein theoretisches Konstrukt über Karma benötigt wie ich momentan.

    Das kann man vielleicht auch so stehen lassen und akzeptieren, ohne jemandem "Verständnisprobleme" zu "unterstellen".


    Ich habe gerade 40 Minuten über das abhängige Verhältnis der Phänomene meditiert, die mir aktuell im Leben begegnen und schon geht es "mir" besser - das kann doch ausreichen, ohne Karma vollends zu erfassen.


    Falls dies nur eine unvollkommen buddhistische Sichtweise sein sollte, ok, ich arbeite eben mit dem, was mir wichtig erscheint!!


    Bitte kein Streit darüber _()_

  • Railex, für mich ist die Erfahrung zusammen mit der Praxis, also dem achtfachen Pfad, entscheidend. Karma kann ich erfahren, um mich herum sehen und durch entsprechende Geistesschulung erkennen und abbauen. Für mich ist es nicht im Detail wichtig und auch nicht, was vergangen ist. Alles, was ich jetzt denke und tue, hat Auswirkungen auf die Zukunft.


    Es macht mir Freude, Hindernisse zu überwinden. Die Er-Lösung ist sofort fühlbar. Karma zeigt sein Gesicht.

    _()_

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  • Railex Mir hat im Problem „Karma“ geholfen, dass ich nur den Begriff „Handlung“ zugelassen habe. Dann sind alle Handlungen, aus meiner Vergangenheit nur noch Geistesgestaltungen. Ich kann über Wirkungen der vergangenen Handlungen (mein Schicksal) nachdenken und dann auch besser die Bedingungen betrachten, die geherrscht haben, um jetzt besser mit mich betreffenden Ursachen zu handeln.


    Karma im Sinn von Schicksal hab ich so bearbeitet und bin alle „Schulden“ durch vergangene Handlungen losgeworden. Dabei kann ich natürlich nichts gegen das Schicksal tun, das ein anderer bewahren, nachtragend, sich grämend sein möchte.


    Mitgefühl ist da wichtig, acht geben, dass ich nicht wieder mitleide. Das ein anderer an mir mitleidet, daran kann ich nichts ändern, solange dieser nicht erkennt, dass Karma nur die Handlung ist, die jetzt ausgeführt wird und Karma als Schicksal, letztlich nur Gedanken machen um Vergangenes ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

    • Offizieller Beitrag

    Mein Hauptanliegen, war herauszufinden, ob ein genaues Verständnis von Karma notwendig ist, um zu praktizieren.

    Das Wesentliche an Karma sind eigentlich zwei Aspekte.


    1. Ich bin für meine Taten verantwortlich.

    2. Ich kann etwas verändern.


    Zum ersten Aspekt: Jede meiner Handlungen setzt Ursache-Wirkung-Verkettungen in Gang, die sich durch Zeit und Raum fortsetzen. Der jetzige Zustand unserer Gesellschaft, unserer Welt resultiert aus der Gesamtheit der Handlungen der vergangenen Generationen. Und wir heute lebenden Menschen erzeugen mit unseren Handlungen die Wirklichkeit künftiger Generationen. Auch meine eigene mentale Beschaffenheit ist das Ergebnis all der Milliarden Einzelentscheidungen, die ich in der Vergangenheit getroffen habe: Welchen Einflüssen habe ich mich ausgesetzt, wie bin ich mit meiner Umwelt umgegangen, wie habe ich auf Gegebenes reagiert.


    Zum zweiten Aspekt: Natürlich habe ich auf viele Dinge, die geschehen, kaum Einfluss. Aber ich kann mit meinen Handlungen in Gedanke, Sprache und Tat dazu beitragen, dass in Zukunft bestimmte positive Tendenzen stärker und negative Tendenzen schwächer in Erscheinung treten. Das gilt für die großen Zusammenhänge in der äußeren Wirklichkeit ebenso wie für meine persönliche Entwicklung. Dabei ist entscheidend, dass auch schon eine einzelne Handlung einen positiven Einfluss auf die innere wie äußere Wirklichkeit hat. Und jede Handlung ist wie eine Stufe, von der aus eine weitere Veränderung möglich wird, die vorher möglicherweise nicht erreichbar war. Ich kann also in die transformierende Wirkung einzelner Handlungen vertrauen – im Positiven, aber auch natürlich im Negativen.


    In der heutigen Zeit wird die Dynamik von Karma immer deutlicher sichtbar, weil wir mit unseren Handlungen im einzelnen immer auch eine die Wirklichkeit verändernde Größe werden, wenn nämlich Milliarden anderer Menschen sich ähnlich verhalten wie ich. Das bietet ebenso große Chancen wie Risiken.


    Der momentane Zustand unserer Welt, aber auch meines eigenen Wesens ist das Ergebnis früherer Ursachen und Wirkungen. Daran kann ich für den jetzigen Zeitpunkt nicht viel ändern. Letztlich ist das Gegebene aber nur Rohmaterial für Zukünftiges. Egal welcher Wirklichkeit ich auch ausgesetzt bin, egal welchen Körper, welche Lebenswirklichkeit ich auch habe, dieses Rohmaterial kann zu einer Basis der Befreiung werden, wenn ich jetzt beginne, positive Tendenzen zu verstärken und zu erhalten und negative Tendenzen aufzugeben und abzuschwächen.


    In diesem Leben schon werde ich die positiven Früchte davon erfahren können. Es sind Wechselwirkungen und Rückkopplungssysteme, die meinen Geist verändern und aus den Veränderungen eine neue geistige Grundlage für künftige Veränderungen formen u.s.f..


    Veränderung ist möglich, weil es kein festes Ich gibt. Das Ich konstituiert sich immer wieder neu, auf Basis der Ursachen und Wirkungen, der Reaktionen und Handlungen in Erleben, Gedanken, Sprache und Taten, die in diesem Geist geschehen. Das ist die Grundlage für das Leiden und zugleich die Grundlage für die Befreiung und das Glück. Wichtig ist letztlich, wie ich damit, mit diesem Rohmaterial, umzugehen lerne.

  • Lieber Igor,


    ich möchte mich herzlich für Deine Links bedanken - und habe den ersten schon für hilfreich empfunden und sehe mich mit diesen Informationen nun auch in der Lage mich an die englischen Links heranzutasten :grinsen:

    Den zweiten Link lese ich heute durch.

    _()_

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • Das Wesentliche an Karma sind eigentlich zwei Aspekte.


    1. Ich bin für meine Taten verantwortlich.

    2. Ich kann etwas verändern.

    :!:


    Ich persönlich könnte auch ohne "Karma" praktizieren, aber es setzt einen Rahmen, der Motivation und Mut gibt, und für mich zu mehr Klarheit führt.


    Für die tägliche Praxis brauche ich keine Landkarte, da tue ich "einfach", was jetzt gerade getan werden muss. Aber es hilft mir aus einer weiteren Sicht, die "Nutzungsbedingungen" besser zu kennen. Noch dazu, weil es sich im alltäglichen Karma um ein Prinzip handelt, das man recht schnell erkennen kann.


    Karma ist ja nichts ausschließlich Buddhistisches. Wenn ich mich beispielsweise den ganzen Tag mit Negativität zuschütte, ist es kein Wunder, dass das auf meine Gedanken und Handlungen abfärbt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Eben weil der Buddha unterscheiden konnte, war es ihm möglich, zu allen Menschen verständlich zu sprechen. Über die Leerheit sprach er nicht zu einer Mutter, deren Kind verstorben war. Er gab ihr ein hilfreiches Beispiel.

    Buddha konnte nichts Begriffe von "Mahayna " oder "Tantra" in die eigene Zeit einfach benutzen, das ist doch wie selbstverständlich. ( dazu so wie der verzweifelten Mutter, ihr war sicher keine Metaphysik zumute....)

    Aber auf diese Bemerkung, liebe Monika, ich habe fast sofort sehr scharfen ("") Gedanken von Lama A. Govinda erinnert.

    Buddha hatte auch den Begriff " An-atman" selsbt ( eigens dafür nur) eingeführt, nur weil er wollte , dass die Leute keinen so wie künstlichen "Metaphysyschen" Schütz oder die "Stütze" gebrauchen möchten...

    Ohne den gesellschaftlichen Kontext( Wie Kasten, usw... in Betracht zu ziehen).

    Das Leben hat und trägt so wie der "Augenblickliche" Charakter...

    Alle diese Glieder("") passieren nicht linear, auch so "funktioniert" auch der "Pfad".

    Das Schlüssselewort wäre das Werden oder Ent-Werden. ( Im Ewigen Nu, wie es D.T. Suzuki mit der Anlehnung auf M.Eckhart sagt)

    Man versucht "Dharma-Dhatu" in die bestimmmte Schablonen einzuzwingen, dann man erschafft die Idolen, oder die Ab-Götter, aber mit der Realität oder Der alles-umfassenden "Netz-Verwobenheit- ( abhängige , bedingte Entstehen/ Vergehen...) das hat nichts zu tun.

    Mit unserem Verstand aber bestimmt. Der wollte immer etwas als die "Absicherung" benutzen, ansonsten das Leben .... tja... Samsara pur...

    So ist die Natur des Menschen.

    Der Ist so wie das Übergangswesen, wie es S. Aurobindo ausdrückt, zwischen Das Tier und dem Gott. ( "Dinamik" man sollte nichts vergessen).

    Lama A. Govinda benutzt das andere Bild ... zwischen Atom und dem Sonnensystem, der Mensch ist wie dazwischen ( A-M-S).

    Man sollte es wieder nichts buchstäblich interpretieren.

    Schade, dass nichts Helmut , nichts Sudhana eigene Sichtweise ( noch) nichts erklären. Ich hoffe, die melden ... ( danke im voraus).

    Railex ... Wie kannst du es schaffen , ( ironie) über so komplizierte "Begriffe" zu meditieren? ( nichts verletzend gemeint).

    Wie es der tibetischer Lehrer G.T. Ngawang merkte, in den geschlossenen Iniversitäten von Tibet man lernt es rein intellektuell sehr viele Jahre, um einfach zu verstehen, das ist echt die Esssenz der Buddha -Lehre, wie auch Dalai-Lama im einem Buch es wieder und wieder betont. Weil es, und das ist wieder sehr hilfsreich und ermutigend ( klingt), das alles entspricht eins zu eins, wie unsere Wahrnemung, unserer Geist/ Bewusstsein

    Zitat

    Die kognitive Aktivität, einfach eine Erscheinung bzw. ein geistiges Hologramm von etwas Erkennbarem entstehen zu lassen und sich kognitiv damit zu befassen.

    Tibetisch: སེམས། sems

    Sanskrit: citta


    Nach A. Berzin



    ( sehr schwammiger Begriff, apropo, wieder... ) und die Welt allegemein so wie "funktionieren". Über die Quanten-Physik D.-L. sagt, die sagt dasselbe, aber nur mit den anderen Wortern. Das sagt er den Mönchen, keinen Leuten vom Westen.

    Abschliessende rein persönliche Bemerkung, ohne den Namen zu nennen.

    Bei einem Menschen, der das Leben lang, eigentlich, es alles praktiziert und auch verwirkicht hatte, ich hatte fast darum gefleht, der sollte mein Lehrer sein( werden). Aber die Antwort war... man bleibt der Schüler das Leben, ach, viele Leben lang.... ich hoffe, nichts "Immer"..*lach*.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich habe gerade 40 Minuten über das abhängige Verhältnis der Phänomene meditiert, die mir aktuell im Leben begegnen [...]

    Ist das nicht genau der Weg um Einsicht ins Karma zu bekommen?

    Einfach achtsam machen.

    Man kann zwar vieles lesen (was ich ja auch gerne mache), aber das Gelesene ist nur ein Sandkörnchen gegenüber den eigenen Erfahrungen.

  • ...das kann doch ausreichen, ohne Karma vollends zu erfassen...

    Ich denke nicht, daß man Karma wirklich vollständig erfassen kann, weder durch Denken, noch durch Meditation.

    Karma ist mit dem ICH untrennbar verbunden, beides bedingt sich.

    Vielleicht muß man ein bestimmtes Alter erreicht haben, um zu verstehen, daß Karma stattfindet, jedenfalls scheint es mir so.

    Man kann eine Menge darüber lesen und nachdenken aber - wie es Bosluk eben formulierte - "das Gelesene ist nur ein Sandkörnchen gegenüber den eigenen Erfahrungen." So sehe ich es auch, Karma bedeutet nicht umsonst "Wirken - Handeln".

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Man kann eine Menge darüber lesen und nachdenken aber - wie es Bosluk eben formulierte - "das Gelesene ist nur ein Sandkörnchen gegenüber den eigenen Erfahrungen."

    Das stimmt, aber niemand redet gerne über die eigene "Erfahrungen".

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates