Alter - im Buddhismus

  • Guten Morgen, liebe Amdap ,

    vielen Dank für deine aufschlussreichen Beiträge!

    Was sollte der Vorteil sein - eines Pflegeheims mit buddhistischem Vorzeichen?

    Das Vorzeichen bietet keine Garantie, dass dort ein guter und heilsamer Geist herrscht. Menschen sind eben nur Menschen, mit all ihren Schwächen.

    Du hast wohl (leider) recht mit deiner kritischen Frage und der Befürchtung, dass das Vorzeichen "buddhistisch" genauso wenig eine Garantie für Güte und "Menschlichkeit" darstellt, wie das Etikett "christlich".

    Der Fehler liegt aber nicht nur in den Menschen, die dort ihre Arbeit verrichten (und dabei - teilweise - Schwächen offenbaren), sondern an dem ganzen System, z.B. daran, dass ein Pflegeheim Profit bringen soll....


    Hoffnung macht mir, dass viele Buddhisten (wenn nicht die meisten) recht wohlhabend sind und es auch "Gönner" gibt, die solche Projekte finanziell unterstützen. Allerdings finde ich diese "Abhängigkeit" von Begüterten nicht unproblematisch...

    Da hat es in Berlin schon viel besser geklappt, allerdings mit einem buddhistischen Hospiz.

    Das ist doch ein guter Anfang, danke für die Information!

    Hospize (nicht nur buddhistische) werden in unserer "überalterten" Gesellschaft zunehmend benötigt, u.a., weil es immer mehr Alleinlebende gibt und die "traditionelle Hausfrau", welche nach der Kindererziehungszeit früher oft die Altenpflege - bis zum Ende! - übernahm, ein Auslaufmodell ist.

    Viele Buddhisten sagen: Ohja. ohja, das ist eine tolle Idee! Aber wenn man sie darauf anspricht, was sie denn dazu beitragen wollen, ziehen sie sich schnell zurück und man hört nichts mehr von ihnen.

    Interessante Beobachtung! Buddhisten sind wohl, in der Mehrzahl, eher kontemplativ veranlagte Menschen, der sogenannte "engagierte Buddhismus" scheint aber auf dem Vormarsch (Beispiel: MIA).

    Es gibt also noch Hoffnung....

    Wenn ich mir nun vorstelle, ich wäre in einer sehr konservativen Gesellschaft groß- und altgeworden, würde jetzt vielleicht wie eine alte Tibetische Oma vor der Tür oder auf dem Balkon sitzen und die Gebetsmühle drehen, und ab und zu käme mal ein Enkel vorbei, um mir die Füße zu küssen, dann wäre das ein Albtraum für mich. Vermutlich würde ich geistig abbauen.

    Krasses Bild und - leider - etwas (unbewusst?) abwertend geschrieben ("alte tibetische Oma"/ Füße küssende Enkel - die sprechen vielleicht auch noch mit ihrer Großmutter?!). Geistiger Abbau kann ja viele Ursachen haben (ist im Alter in gewissem Umfang auch "normal") und trifft bekanntllch auch Menschen, die bis ins hohe Alter geistig arbeiten.


    Was ist der Unterschied zwischen einer älteren "Powerfrau", die sich (noch) in vielen Bereichen der Gesellschaft engagiert/einbringt und einer alten "Oma"?

    Zur "Oma" wird man "ernannt"/gemacht" - häufig abwertend von Außenstehenden - mit Assoziationen wie Gebrechlichkeit, Alterssturheit, Senilität, Demenz,...schlimmstenfalls "Belastung für die Gesellschaft".

    In Wirklichkeit sind es meist psychische und physische Erkrankungen sowie Altersarmut, die verhindern, dass ein alter Mensch noch (voll) in die Gesellschaft integriert (und anerkannt) ist.


    Nebenbei bemerkt: Früher las man oft, unter der Rubrik "Bekanntsschaftswünsche" in Zeitungen, die Selbstbeschreibungen "kein OMA-TYP"/ "kein OPA-Typ" - man kann sich etwas Bestimmtes darunter vorstellen und es ist meistens abwertend.....

    Hier müsste angesetzt werden, um Altersdiskriminierung entgegenzuwirken, ebenso mangelnder Solidarität der Älteren untereinander....

    Daher möchte ich mit niemandem mein Leben tauschen.

    Prima, diese Einstellung, klingt nach (relativer) Zufriedenheit! :)

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Krasses Bild und - leider - etwas (unbewusst?) abwertend geschrieben ("alte tibetische Oma"/ Füße küssende Enkel - die sprechen vielleicht auch noch mit ihrer Großmutter?!). Geistiger Abbau kann ja viele Ursachen haben (ist im Alter in gewissem Umfang auch "normal") und trifft bekanntllch auch Menschen, die bis ins hohe Alter geistig arbeiten.

    Lies doch noch mal genau, was ich vorweg dazu erklärend kommentiert habe! Hier:

    Zugegeben, dieses Bild ist relativ krass. Aber da ist was dran, im übertragenen Sinne!

    Das entwertet Deine Antwort zwar nicht (habe sie da ja noch nicht gekannt), aber macht sie überflüssig.

    Ich habe meinen Kommentar extra deswegen beigefügt, um zu zeigen, dass ich so krass ja gar nicht denke. Aber erstens muss man sich um Nuancen krasser ausdrücken, um einen Text interessanter zu machen, und zweitens hilft das, nicht zu viele (ermüdende) Worte machen zu müssen.

    Ja, selbstverständlich sprechen Tibetische Omas auch mit ihren Enkeln, ohne Frage! :grinsen:

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Lies doch noch mal genau, was ich vorweg dazu erklärend kommentiert habe!

    Ich habe deinen Beitrag komplett gelesen und der von mir zitierte Auszug traf einen "Nerv", so dass es mir sinnvoll erschien, ihn exemplarisch für die weitverbreitete Abwertung des Alters und der Alten (auch untereinander! ) zu verwenden.

    Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu kränken, sondern es ging um Bewusstmachung und du hast deinen Standpunkt ja nun nochmal klargestellt. ;)

    Das entwertet Deine Antwort zwar nicht (habe sie da ja noch nicht gekannt), aber macht sie überflüssig.

    Für DICH überflüssig, für ANDERE - vielleicht - nicht?! :?

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  • Aber dieser Gedanke wurde nicht allzu lange verfolgt, da es an den Finanzen scheiterte. Selbst in Zusammenarbeit mit der BGH in Hamburg.

    Das Problem dürfte das Gebäude und das nötige Eigenkapital sein. Wie man zur Zeit bei kommerziellen Trägern sehen kann, können Veränderungen der Rahmenbedingungen schnell in den Konkurs führen. Es ist schon einiges an flüssigen Mitteln nötig, um in dem Bereich zu arbeiten.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hallo, lieber Thorsten Hallscheidt ,


    vielen Dank für deinen offenen, persönlichen Beitrag!


    Da ich seit Jahrzehnten selbstständig bin, werde ich nur eine sehr geringe Rente haben. Altersarmut. Als Buddhist ist das für mich eine hilfreiche Entwicklung.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass freiwilliger Verzicht/Minimalismus aufgrund von Überzeugungen, sich ganz anders anfühlt, als erzwungene Armut, vor allem, wenn sie als ungerecht empfunden wird...

    Mein Mann (68 J.) und ich befinden uns jetzt schon dicht an der Grenze zur Altersarmut, hatten aber lange Zeit zu üben, mit wenig Geld auszukommen (dank geschäftlicher Pleite vor etlichen Jahren + nachfolgender chron. Erkrankkung), so dass wir uns "arrangiert" haben und nicht mehr darunter leiden. Fallen allerdings die z.Z. 2 Nebenjobs meines Mannes eines Tages weg, werden wir staatliche Unterstützung/Grundsicherung benötigen...


    Meine Rente besteht darin, meine Lebensumstände und Gewohnheiten so zu verändern, dass ich mit wenig Geld leben kann. Menschen mit wenig Geld haben zudem den geringsten CO₂-Fußabdruck.

    Am besten übst du dich jetzt schon ein bisschen darin, dann wird es dir später leichter fallen.... :)

    Mich stört es mit am meisten, dass ich nicht mehr so viel Geld für gute Zwecke schenken/spenden kann, wie früher - das hatte (mir) immer Freude bereitet.

    Krankheit wird kommen, Gebrechlichkeit. Ich hoffe, dass ich wach genug bleibe, das als Ansporn zur Befreiung zu nutzen. Am Ende muss ich eh alles loslassen. Das Altern ist ein Weg, dieses Loslassen zu lernen.

    So sehe ich es auch.

    Ich wünsche dir und allen anderen, dass wir - u.a. mithilfe der buddhist. Praxis - die kommenden Herausforderungen mit liebender Güte, Mitgefühl und Gleichmut meistern . _()_ :heart:

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  • Lies doch noch mal genau, was ich vorweg dazu erklärend kommentiert habe!

    Ich habe deinen Beitrag komplett gelesen und der von mir zitierte Auszug traf einen "Nerv", so dass es mir sinnvoll erschien, ihn exemplarisch für die weitverbreitete Abwertung des Alters und der Alten (auch untereinander! ) zu verwenden.

    Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu kränken, sondern es ging um Bewusstmachung und du hast deinen Standpunkt ja nun nochmal klargestellt. ;)

    Das entwertet Deine Antwort zwar nicht (habe sie da ja noch nicht gekannt), aber macht sie überflüssig.

    Für DICH überflüssig, für ANDERE - vielleicht - nicht?! :?

    Warum und weswegen sollte ich mich denn gekränkt fühlen?

    Das verstehe ich hier an dieser Stelle gar nicht.

    Es geht nur darum, dass zu viele lange Erklärungen, selbst mit Beispielen, für den Leser ermüdend sein können. Man sollte lieber kurz und spritzig schreiben. Ich weiß selbst, dass bei mir die Gefahr besteht, zu lang zu schreiben, daher habe ich mich kurz und ein wenig keck ausgedrückt, um die Geister zu wecken (quasi scherzhaft gemeint).

    Wenn ich jetzt allerdings missverstanden werde und notgedrungen nun doch wieder längere Abhandlungen schreiben muss, bis alle einschlafen, ist das ja auch nicht der Sinn der Sache.

    Gleichzeitig bin ich mit Dir auf dergleichen Welle, was die "weitverbreitete Abwertung des Alters und der Alten (auch untereinander!)" betrifft.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Am besten übst du dich jetzt schon ein bisschen darin, dann wird es dir später leichter fallen.... :)

    Ich arbeite schon länger an meiner "Rente". Als Künstler kann man nicht davon ausgehen, jemals viel Geld zu haben. Ich denke, es fällt mir auch leichter, weil ich aus der "Armut" komme, soziale Unterschicht, wie es so schön heißt. Daher ist es ein Zurück-zu-meinen-Wurzeln. Die Fallhöhe ist da eher gering. Freunde von mir, die in behüteten Verhältnissen aufgewachsen sind, haben es da wohl etwas schwerer. Zumindest höre ich immer wieder, dass da die Angst vor einem "sozialen" Abstieg im Alter größer ist. Die Formulierung "sozialer Abstieg" ist seltsam, oder? Dabei steigt man doch nur finanziell ab, wenn man wenig Geld hat. Sozial könnte man sogar aufsteigen, indem man die frei werdende Zeit für Ehrenamt oder politisches Engagement nutzt. Sozialen Abstieg würde ich vielleicht den Leuten zuerkennen, die ihren Reichtum dazu nutzen, die Zukunft der künftigen Generationen zu gefährden. Na ja, anderes Thema.


    Mein eigenes Ende empfinde ich eh als nicht so schlimm. Beklemmend allerdings ist, dass mir schwerfällt, eine gesunde, gute oder überhaupt eine Zukunft für die anderen zu denken, weil diese Zukunft alles andere als gewiss ist. Das unterscheidet unser Altwerden von dem frühere Generationen. Dort konnte man zumindest für den Rest der Welt eine offene Perspektive vermuten, auch wenn man selbst den Würmern gehörte.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Mein eigenes Ende empfinde ich eh als nicht so schlimm. Beklemmend allerdings ist, dass mir schwerfällt, eine gesunde, gute oder überhaupt eine Zukunft für die anderen zu denken, weil diese Zukunft alles andere als gewiss ist. Das unterscheidet unser Altwerden von dem frühere Generationen. Dort konnte man zumindest für den Rest der Welt eine offene Perspektive vermuten, auch wenn man selbst den Würmern gehörte.

    Lieber Thorsten, das ist echt so verdammt pessimistisch. Wenn nichts jeder von uns, dann wer? So ist die reale Praxis von der bedingten Entstehung.

    Was hier ich über die Pflegeheime gelesen hatte, das ist alles daneben ( meine meinung). / Und keine Verletzung, oder die Kränkung!/ Kurz wie möglich.

    Mein Dad lebt im "judischen" Pflegeheim, das Personal spricht seine Mutterspache, und er ist dazu blind und total verwirrt. Er kann selbst niemals aufstehen, immer nur mit der Pflege auf den Rollstuhl verfrachtet. Ich bin sehr dankbar für alles, denn es ist alles nichts selbstverständlich, ... und was seine Zukunft betrifft, ich weiss, er würde ruhig im Schlaf das Zeitliche segnen.. Ist das buddhistisch oder nichst, das ist mir vollkommen egal.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zumindest höre ich immer wieder, dass da die Angst vor einem "sozialen" Abstieg im Alter größer ist. Die Formulierung "sozialer Abstieg" ist seltsam, oder? Dabei steigt man doch nur finanziell ab, wenn man wenig Geld hat. Sozial könnte man sogar aufsteigen, indem man die frei werdende Zeit für Ehrenamt oder politisches Engagement nutzt.

    Das ist ein interessanter Aspekt, den du da erwähnst.

    Dazu fällt mir ein Vorschlag von Richard David Precht ein, der geradezu forderte, dass gesunde/rüstige Pensionäre und Rentner sich in der Gesellschaft noch nützlich machen sollten, z.B. in der Kinderbetreuung oder in anderen Bereichen, wo es an Personal mangelt.

    Finde ich grundsätzlich gut - nur darf es kein "Muss" sein....

    Beklemmend allerdings ist, dass mir schwerfällt, eine gesunde, gute oder überhaupt eine Zukunft für die anderen zu denken, weil diese Zukunft alles andere als gewiss ist. Das unterscheidet unser Altwerden von dem frühere Generationen. Dort konnte man zumindest für den Rest der Welt eine offene Perspektive vermuten, auch wenn man selbst den Würmern gehörte.

    Diese Beklemmung teile ich auch und ich versuche, mich da nicht hineinzusteigern, weil es mich unglaublich traurig macht (ohne, dass es irgendeinen Nutzen hätte).

    Gestern fuhren wir 100 km durch den Taunus, bei blauem Himmel und Sonnenschein, und NICHT EIN mickriges Insekt klebte am Ende an der Windschutzscheibe - wo stecken die alle? Wieso sprüht der ortsansässige Landwirt überhaupt noch Insektizide? (Wahrscheinlich, weil die Schädlinge auf dem Acker Generalisten sind?) Außerdem: Überall tote Bäume, nicht nur Fichten, sondern auch Eschen, Buchen und andere Laubbäume.... Viele sehen es nicht oder wollen es nicht sehen. Aber ich schweife ab...

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    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

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  • Altern ist hier ja nun schon unter verschiedenen Aspekten debattiert worden. Ich möchte auf einen weiteren Aspekt hinweisen.


    Im Buddhismus wird Altern ja auch als der Prozess beschrieben, der nach der Empfängnis einsetzt und mit dem Tod endet. Während dieses Prozesses verändern wir uns ständig. Alle sieben Jahre sind unsere Körperzellen durch neue Zellen ersetzt worden. Altern beschreibt also einen kontinuierlichen Prozess der Veränderung, der mit dem Tod in der jetzigen Existenz endet.


    Aber wir sind ja mit der Situation konfrontiert, dass wir nicht wissen wann wir sterben werden. Wir können als junges Kind, als Jugendlicher, als junger Erwachsener sterben; wir haben nicht die Gewissheit, dass wir persönlich das statisch errechnete Durchschnittsalter erlangen werden.


    Da es ungewiss ist, wann wir sterben werden und dadurch dieses Leben zu Ende geht, stellt sich die Frage, was nützt uns zum Zeitpunkt des Todes?

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Mein eigenes Ende empfinde ich eh als nicht so schlimm. Beklemmend allerdings ist, dass mir schwerfällt, eine gesunde, gute oder überhaupt eine Zukunft für die anderen zu denken, weil diese Zukunft alles andere als gewiss ist. Das unterscheidet unser Altwerden von dem frühere Generationen. Dort konnte man zumindest für den Rest der Welt eine offene Perspektive vermuten, auch wenn man selbst den Würmern gehörte.

    Ich glaube, dass das Altern auch mit starken und zunehmenden Ängsten verbunden ist.


    Die grosse Hoffnungslosigkeit unserer Generation, die den baldigen und kompletten Weltuntergang erwartet, habe ich zum Glück noch nicht so. Vielleicht ist das falsch, doch ich hoffe noch immer auf ein Einsehen und wissenschaftliche oder technische Erneuerungen und den Überlebenswillen der Menschen, die sogar im Krieg Kinder bekommen haben.


    Dennoch! Die Frage, wie kann man als Buddhist der eigenen Zukunftsangst begegnen, finde ich heutzutage besonders wichtig. Angst ist eine grosse Kraft, ist sie auch ein Geistesgift? Eigentlich?Vielleicht mal ein neuer Thread.


    Alles Gute!

    :)

  • Die grosse Hoffnungslosigkeit unserer Generation, die den baldigen und kompletten Weltuntergang erwartet, habe ich zum Glück noch nicht so.

    Weltuntergangsstimmung habe ich nicht, aber ich habe die Befürchtung, dass trotz allen technologischen Fortschrittes, wir uns „menschlich“ „sozial“ wieder zurück entwickeln, dass wir da sind wie es vor 100 Jahren war.


    Vll gibt es etwas Variation in den Akteuren, aber dass System Modell bleibt gleich.

  • Weltuntergangsstimmung habe ich nicht, aber ich habe die Befürchtung, dass trotz allen technologischen Fortschrittes, wir uns „menschlich“ „sozial“ wieder zurück entwickeln, dass wir da sind wie es vor 100 Jahren war.


    Vll gibt es etwas Variation in den Akteuren, aber dass System Modell bleibt gleich.

    Also Weltwirtschaftskrise, aufkommende Diktaturen, Verfolgung, Vertreibung und industrielle Massenvernichtung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Glaubens? So weit will ich gar nicht erst denken. Aber danke für die Erinnerung. :eek:

    :)

  • Also Weltwirtschaftskrise, aufkommende Diktaturen, Verfolgung, Vertreibung und industrielle Massenvernichtung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Glaubens? So weit will ich gar nicht erst denken

    Ach... :?


    Zitat

    9. So bedingt, Ānanda, Gefühl den Durst, bedingt Durst das Suchen, bedingt Suchen das Entdecken, bedingt Entdecken das Bewerten, bedingt Bewerten das leidenschaftliche Verlangen, bedingt leidenschaftliches Verlangen das Anstreben, bedingt das Anstreben die Besitznahme, bedingt die Besitznahme den Geiz, bedingt der Geiz das Bewachen. Wegen des Bewachens kommt es zum Ergreifen der Waffen, zu Streit, Zank, Auseinandersetzung, Wortgefechten, Zwischenträgerei, falsche Rede, zu vielen üblen unheilsamen Dingen.

    10. 'Wegen des Bewachens kommt es zum Ergreifen der Waffen, zu Streit, Zank, Auseinandersetzung, Wortgefechten, Zwischenträgerei, falsche Rede, zu vielen üblen unheilsamen Dingen', wenn das so gesagt wird, soll man, Ānanda, das in dieser Weise verstehen, wie es wegen des Bewachens zum Ergreifen der Waffen, zu Streit, Zank, Auseinandersetzung, Wortgefechten, Zwischenträgerei, falscher Rede, zu vielen üblen unheilsamen Dingen kommt: Wenn es aber, Ānanda, das Bewachen nicht gäbe, ganz und gar nicht, nirgendwo, in keiner Weise, nirgends, wenn dieses Bewachen überhaupt nicht wäre, wenn dieses Bewachen ausgetilgt wäre, könnte es dann zum Ergreifen der Waffen, zu Streit, Zank, Auseinandersetzung, Wortgefechten, Zwischenträgerei, falscher Rede, zu vielen üblen unheilsamen Dingen kommen?" – "Nein, das nicht, Verehrungswürdiger." – "Daher, Ānanda, ist dies der Grund, ist dies die Ursache, ist dies die Entstehung, ist dies die Bedingung für das Ergreifen der Waffen, für Streit, Zank, Auseinandersetzung, Wortgefechten, Zwischenträgerei, falscher Rede, für viele üble unheilsame Dinge.


    https://www.palikanon.com/digha1/dn15.html

    So war es, so ist es, und so wird es bleiben. Denn der Mensch ist so gestrickt, so ist seine "Natur". ( Leid-er).

    _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • ...

    Da ich als Jugendlicher aber auch immer wieder zwischendurch sehr wenig Geld hatte (arm habe ich mich nie gefühlt), mache ich mir keine großen Sorgen. Diese Zeiten waren nie schlecht – und das, was ich mir leisten konnte, hatte einen umso größeren Wert. Zurzeit haben wir Geld, können mehr Dinge kaufen, wovon nur sehr wenig unverzichtbar ist. Auch gut zuweilen: Überfluss. Das ist nebenbei vielleicht die eigentliche Inflation. Mit zunehmenden Möglichkeiten zur Erfüllung der Wünsche nimmt der Wert dessen, was ich mir alles leisten kann, radikal ab. Darum kann man noch so reich werden, der Wert der Dinge sinkt doch nur umso schneller. Mit wenig Geld nimmt der Wert der Dinge zu. Mit viel Geld nimmt er ab. Unterm Strich ändert sich nicht viel, scheint mir.

    Ich habe festgestellt, dass der beigemessene Wert, den ein Ding oder eine bestimmte Geldsumme G subjektiv für die meisten darstellt in etwa der Gleichung W = V/G entspricht. W ist dabei der subjektive Wert, V das Gesamtvermögen und G das einlne Objekt.


    Je kleiner das Einkommen ist, um so exponentiell stärker wird es wertgeschätzt. Das kann dann so weit gehen, dass sprichwörtlich der Durstende in der Wüste ein Königreich für ein Glas Wasser tauscht. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob jemand Einkommen von 500€ hat oder 1000€. Besonders beim finanziellen Abstieg macht sich das bitter bemerkbar. Wenn hingegen jemand von 2Mio eine davon verspekuliert hat, sagt er sich eben: "Tja, bitter, aber was soll's. Habe immer noch ausgesorgt."


    Ich kann beileibe nur mit Mühe jemanden verstehen, der - sagen wir mal - 10 Mio hat und sich abmüht, daraus 20 Mio zu machen. Nur aus Urinstinkt heraus, Freude am Hamstern zu haben. Keine Ahnung.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

    2 Mal editiert, zuletzt von nuk ()

  • Hallo, lieber Helmut ,

    vielen Dank für deinen bereichernden Beitrag!

    Interessant, dass der von dir genannte Aspekt nicht früher so direkt benannt wurde...

    Im Buddhismus wird Altern ja auch als der Prozess beschrieben, der nach der Empfängnis einsetzt und mit dem Tod endet. Während dieses Prozesses verändern wir uns ständig. Alle sieben Jahre sind unsere Körperzellen durch neue Zellen ersetzt worden. Altern beschreibt also einen kontinuierlichen Prozess der Veränderung, der mit dem Tod in der jetzigen Existenz endet.

    Dies wird vielen erst bewusst, wenn die ersten äußerlichen Zeichen in Erscheinung treten: das erste graue Haar, die ersten Falten, usw. Und dann geht es meist los mit der "Bekämpfung" und Verdrängung.....

    Da es ungewiss ist, wann wir sterben werden und dadurch dieses Leben zu Ende geht, stellt sich die Frage, was nützt uns zum Zeitpunkt des Todes?

    Ich nehme an, du meinst hier den Vorgang des "Übergangs", der ev. noch bewusst wahrgenommen werden kann?

    Denn, wenn der Tod eingetreten, "da" ist, sind wir ja nicht mehr da....


    Was nützt / hilft uns beim Übergang? Annehmen des Lebensendes und loslassen können...

    Der Edle Achtfache Pfad, das Praktizieren der Buddha-Lehre, könnte uns -mit dem dafür nötigen Gleichmut - dort hinführen.

    Auch lebenssatt und mit Dankbarkeit kann man wohl leichter von dieser Welt gehen...:



    HERMANN HESSE

    Leb wohl, Frau Welt

    Es liegt die Welt in Scherben

    Einst liebten wir sie sehr,

    Nun hat für uns das Sterben

    Nicht viele Schrecken mehr.

    Man soll die Welt nicht schmähen,

    Sie ist so bunt und wild,

    Uralte Zauber wehen

    Noch immer um ihr Bild.

    Wir wollen dankbar scheiden

    Aus ihrem großen Spiel;

    Sie gab uns Lust und Leiden,

    Sie gab uns Liebe viel.

    Leb wohl du Welt, und schmücke

    Dich wieder jung und glatt,

    Wir sind von deinem Glücke

    Und deinem Jammer satt.


    Danke, lieber mukti , für die Erinnerung an dieses Gedicht, du hattest ja bereits den letzten Absatz zitiert! _()_


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Ich denke, das passt hier:


    Die Herrlichkeit der Erden

    muss Rauch und Aschen werden,

    kein Fels, kein Erz kann stehn.

    Dies, was uns kann ergetzen,

    was wir für ewig schätzen,

    wird als ein leichter Traum vergehn.

    Dies alles wird zerrinnen,

    was Müh und Fleiß gewinnen

    und saurer Schweiß erwirbt:

    Was Menschen hier besitzen,

    kann für den Tod nichts nützen,

    dies alles stirbt uns, wenn man stirbt.

    Wir rechnen Jahr auf Jahre,

    indessen wird die Bahre

    uns vor die Tür gebracht;

    drauf müssen wir von hinnen,

    und eh wir uns besinnen,

    der Erde sagen gute Nacht.


    Gryphius, ein mittelalterlicher Dichter.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es geht nicht um den Vorgang des Übergangs, sondern um die nächste Existenz in die man hinübergeht.


    Wenn wir sterben, müssen wir

    • unseren Körper
    • unseren Besitz
    • unsere Angehörigen, Freunde, Bekannten usw.

    zurücklassen. Sie begleiten uns nicht in die nächste Existenz. Was wir aber mit in die nächste Existenz nehmen, ist unser Bewusstseinskontinuum. Unser Bewusstseinskontinuum setzt sich über das Ende des jetzigen Lebens hinaus fort. Was wir in unserer nächsten Existenz erfahren und erleben, hängt von den Prägungen unseres Bewusstseinskontinuums, die durch Handlungen in früheren Leben und durch die Handlungen im jetzigen Leben entstehen, ab.


    Was wir mitnehmen in die nächste Existenz, hängt also davon ab, wie wir in dieser jetzigen Existenz gehandelt haben. Haben wir überwiegend unheilsam gehandelt. werden wir eine leidvolle Existenz erlangen. Haben wir überwiegend heilsam gehandelt, ist es möglich eine neue Existenz als Mensch zu erlangen.


    Nur wenn wir das Dharma praktizieren, können wir eine hohe Wiedergeburt als Mensch erlangen. Deshalb ist unsere eigene Dharmapraxis das einzige was uns zum Zeitpunkt des Todes wirklich hilft.


    Mit dem Tode zerfällt unser jetziger Körper in seine molekularen und atomaren Bestandteile. Deshalb nehmen wir ihn nicht mit in die nächste Existenz. Aber in Abhängigkeit der karmischen Prägungen unseres Bewusstseinskontinuums nehmen wir in unserer nächsten Existenz in einem bestimmten Daseinsbereich einen neuen Körper an, der aber ein anderer ist als der jetzige. Wir nehmen auch unseren jetzigen Namen nicht mit in die neue Existenz, sondern erhalten von den entsprechenden Eltern einen neuen Namen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Was nützt / hilft uns beim Übergang? Annehmen des Lebensendes und loslassen können...

    Der Edle Achtfache Pfad, das Praktizieren der Buddha-Lehre, könnte uns -mit dem dafür nötigen Gleichmut - dort hinführen.

    Auch lebenssatt und mit Dankbarkeit kann man wohl leichter von dieser Welt gehen...:

    Es nützt überhaupt nichts, es hilft nicht. Ich kann die Frage stellen, was es hilft, um in Schlaf zu gehen? Der Schlaf wird kommen, das kann sogar passieren, wenn ich glaube nicht geschlafen zu haben. Man geht nicht von der Welt, man stirbt einfach, wie man es schon oft im Leben betrachtet hat, bei jedem anderen Sterben.

    All das nützt und hilft nur beim Leben, damit man zufrieden Leben kann.

    Das macht dieses Leben so wichtig, das es gelebt wird, so wie es läuft und geübt wurde, sich nicht an irgendetwas in diesem Leben festzuhalten, denn das festhalten wollen, macht Angst vor dem Tod. Auch Lebenssatt und Dankbarkeit ist vollkommen unwichtige Anhaftung. Trennt mich vom Leben des Lebens. Ich lebe nicht für ein gutes Sterben oder den Tod und erst recht nicht über den Tod hinaus. Ich kann nicht mehr beschwichtigend reden oder handeln.

    Mein Reden und Handel ist, mit allen fühlenden Wesen das Leben zu erkennen und zu leben. Genießen ohne Gier, Hass, Reue, Verlangen nach Mehr Leben.

    Tod existiert nur beim Gierigen, wenn ich tot bin weiß es die ganze Welt nur ich nicht.

  • Mit dem Tode zerfällt unser jetziger Körper in seine molekularen und atomaren Bestandteile. Deshalb nehmen wir ihn nicht mit in die nächste Existenz. Aber in Abhängigkeit der karmischen Prägungen unseres Bewusstseinskontinuums nehmen wir in unserer nächsten Existenz in einem bestimmten Daseinsbereich einen neuen Körper an, der aber ein anderer ist als der jetzige.

    Der Körper zerfällt aber geistige Objekte der Anhaftung und Identifikation bleiben bestehen. So wird man aufgrund von Daseinsdurst und Begehren in die nächste Existenz getragen, so stelle ich mir das vor.

  • Wie bringt man eure Beiträge, lieber Helmut und lieber Noreply jetzt zusammen?

    Ach ja, und ich sehe es - aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen - wieder anders....


    Eines ist aber klar: Helmut gibt wohl eher die buddhistische Auffassung wieder (allerdings nicht die des säkularen Buddhismus!).

    Es geht nicht um den Vorgang des Übergangs, sondern um die nächste Existenz in die man hinübergeht.

    Die meisten Menschen, die ich kenne, fürchten sich nicht vor dem Tod (sagen sie!), sondern vor dem Sterben, dem "Übergang".

    Sich auch noch davor fürchten zu müssen, bei einer Wiedergeburt in eine "niedere Existenz" abzurutschen, ist sicher nicht beruhigend, denn wer weiß schon genau, wie sein "Karmakonto" aussieht?

    Bei den Katholiken gibt es die Sterbesakramente (Beichte, Krankensalbung, Kommunion), welchen Trost findet der "Durchschnitts-Buddhist", der Nibbana nicht erreicht hat?

    Vielleicht kann er bis zum "Schluss" durch Meditation inneren Frieden finden, der die Angst nimmt...?

    Ich kann die Frage stellen, was es hilft, um in Schlaf zu gehen? Der Schlaf wird kommen, das kann sogar passieren, wenn ich glaube nicht geschlafen zu haben. Man geht nicht von der Welt, man stirbt einfach, wie man es schon oft im Leben betrachtet hat, bei jedem anderen Sterben.

    Es gibt schon einiges, was man tun oder lassen sollte, bevor man schlafen gehen möchte. Der Schlaf kommt leichter, wenn man entspannt ins Bett gehen konnte und sich dann gewissermaßen "fallen lässt".

    Beim Sterben hilft es mit Sicherheit auch, wenn man innerlich losgelassen hat.

    Wenn der Tod sehr plötzlich kommt (Unfall, Sekunden-Herztod,...),DANN "stirbt man einfach".

    Seltsamerweise fürchten die tibet. Buddhisten diese Art Tod, während er im Westen als glückliches, weil (relativ) qualfreies, Ende betrachtet wird....

    All das nützt und hilft nur beim Leben, damit man zufrieden Leben kann.

    Du glaubst (wie ich auch!), das Praktizieren der Buddha-Lehre sowie lebenssatt und dankbar loslassen zu können, helfe beim Leben? Dann wird es auch beim Sterben helfen, denn sterben ist ja (noch!) leben....

    Das macht dieses Leben so wichtig, das es gelebt wird, so wie es läuft und geübt wurde, sich nicht an irgendetwas in diesem Leben festzuhalten, denn das festhalten wollen, macht Angst vor dem Tod.

    Ja, das ist wohl so: Wenn sich etwas ändert - und Leben bedeutet ständige Veränderung(en) - bedeutet Festhalten Leiden.....

    Auch Lebenssatt und Dankbarkeit ist vollkommen unwichtige Anhaftung.

    Lebenssatt zu sein, bedeutet, nach meiner Einschätzung, nicht mehr am Leben zu hängen, anzuhaften.


    Ich erlebte (unfreiwillig) das Sterben meines 96-jährigen Nachbarn mit, dessen Schlafzimmer meinem gegenüberliegt. Seine 81-jährige Frau hatte ihn 5 Jahre allein (!) gepflegt und rief mich, wenige Minuten vor seinem Tod, an, um mir mitzuteilen, dass der Arzt gesagt hätte, ihr Mann läge im Sterben. SIE habe es gar nicht bemerkt, weil er total entspannt war. In den 5 Jahren hatte er sich oft bei ihr bedankt und nur bedauert, dass er ihr die hingebungsvolle Pflege nicht vergelten könne. Sie hatten beide, ihrem Empfinden nach, eine wunderbare Zeit miteinander verbracht (er war 70 J., sie 55 J. alt, als sie heirateten!), er war dankbar für alles und lebenssatt. Und ließ, nach einem tiefen Blick in ihre Augen, ihre Hand - und das Leben - los....

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Der Körper zerfällt aber geistige Objekte der Anhaftung und Identifikation bleiben bestehen. So wird man aufgrund von Daseinsdurst und Begehren in die nächste Existenz getragen, so stelle ich mir das vor.

    Hm, mukti , Die Sache mit dem "Bewusstseins-Kontinnum " ist echt heikel, obwohl so das ähnliche kann man in Abhidhamma vorfinden, aber der Haken bei der Sache besteht drin, dass Ich als Igor würde nichts mehr wiedergeboren, denn dann, ich schlussfolgere nur, es wäre die Seelen-Wanderung und stand im Widerspruch zum Anatta -- Prinzip.

    Wer sollte wiedergeboren werden? Hm?

    Ich denke, also meine eigene Einstellung, wenn es so sehr schlimm wird, dann ich würde mich selbst verfluchen, wenn ich den Selsbstmord nichts schaffen könnte. Man sollte frühzeitig Schluss machen, und mir ist egal, klingt es buddhistich oder nichts. Ich sehe meine Eltern, die Mom ist total daneben, und der Dad ist nur der Schatten. Das ist kein Leben. So will ich nichts. Ich verstehe sehr gut Nanavira, der es geschafft hatte.. er sah keinen anderen Ausweg. Auch der Mensch mit Alzheimer, nur so der Fall, hat den recht auf den Suizid. Man kann es löschen, kein Problem, aber die aktive Euthanasie ist in vielen Ländern legal, ausser hierzulande.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Der Körper zerfällt aber geistige Objekte der Anhaftung und Identifikation bleiben bestehen. So wird man aufgrund von Daseinsdurst und Begehren in die nächste Existenz getragen, so stelle ich mir das vor.

    Hm, mukti , Die Sache mit dem "Bewusstseins-Kontinnum " ist echt heikel, obwohl so das ähnliche kann man in Abhidhamma vorfinden, aber der Haken bei der Sache besteht drin, dass Ich als Igor würde nichts mehr wiedergeboren, denn dann, ich schlussfolgere nur, es wäre die Seelen-Wanderung und stand im Widerspruch zum Anatta -- Prinzip.

    Wer sollte wiedergeboren werden? Hm?


    Gegenfrage: Wer sollte hier wieder etwas schreiben? Igor - welcher dann? Oder wer sollte dann einmal nur geboren worden sein?


    Anatta - das ist für manche ein Prinzip, für andere ein Daseinsmerkmal und ein Weg oder Versuch, die Welt zu betrachten, und für andere ist es sogar Prinzip und Daseinsmerkmal zugleich. Sie müssen sich noch zwischen den richtiger wirkenden Begriffen und dazu aufkommenden Gedanken entscheiden.

  • Gegenfrage: Wer sollte hier wieder etwas schreiben? Igor - welcher dann? Oder wer sollte dann einmal nur geboren worden sein?

    Gegen-Frage... Igor besteht aus 5 Khandha, die alle sind vergänglich, flüchtig, und am ende sie entstehen und vergenen mit der immensen Geschwindigkeit, das ist frei nach Nyanatiloka... Als Igor stirbt, der Körper, usw... wer sollte wiedergeboren werden? Oder was? Man sollte es wissen,( Theravada), so er-scheint mir als Igor.

    Nochmal, was bleibt konkret nach dem Tod von Igor, der schreibt? Definiere es, bitte. Und zwar sachlich und konkret.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Gegenfrage: Wer sollte hier wieder etwas schreiben? Igor - welcher dann? Oder wer sollte dann einmal nur geboren worden sein?

    Gegen-Frage... Igor besteht aus 5 Khandha, die alle sind vergänglich, flüchtig, und am ende sie entstehen und vergenen mit der immensen Geschwindigkeit,


    Wenn die skandhas zum Teil sehr schnell entstehen und vergehen, welcher igor besteht dann aus welchen skandhas?