Was wird eigentlich wiedergeboren?

  • Die vier edlen Wahrheiten?


    War das ein Christ in der Disko in Amerika (meinst du das?), ich dachte es war ein Moslem. Wo bei es natürlich auch Muslime gibt, die eine sehr menschenfreundliche Auslegung des Islam leben.


    ◾Der Todesschütze Omar Mateen, 29, soll einen Treueschwur auf den "Islamischen Staat" geleistet haben. Er ist US-Amerikaner mit afghanischen Wurzeln.


    http://www.spiegel.de/politik/…rt-die-usa-a-1097248.html

  • Irmin82:


    War das ein Christ in der Disko in Amerika (meinst du das?), ich dachte es war ein Moslem. Wo bei es natürlich auch Muslime gibt, die eine sehr menschenfreundliche Auslegung des Islam leben.


    ◾Der Todesschütze Omar Mateen, 29, soll einen Treueschwur auf den "Islamischen Staat" geleistet haben. Er ist US-Amerikaner mit afghanischen Wurzeln.


    http://www.spiegel.de/politik/…rt-die-usa-a-1097248.html


    Du machst da einen Gedankenüberschlag. Meine Anspielung ging natürlich in diese Richtung; die ganz konkrete Anweisung (männliche) Homosexuelle zu töten ist allerdings Bestandteil sowohl der islamischen wie der christlichen Lehre. Natürlich gibt es in muslimischen Gesellschaften gleich viel Schwule wie in christlich geprägten Gesellschaften.


    Der Auftrag Schwule zu töten gilt innerhalb ihres Denksystems auch für Christen.


    Zum Glück sind die auf dem Weg der Rosinenpickerei schon weiter getrieben worden und setzen ihren Unfug noch weniger um als die meisten anderen...

  • Zitat

    Zu unserem Glück :grinsen: Die Millionen Muslime in Deutschland bringen nicht wahllos den nächsten Atheisten um und die Christen richten keine Blutbäder in Schwulendiskos an oder unterstützen Sklaverei....


    Stimmt natürlich. Es geht mir aber weniger darum alles wörtlich zu nehmen (was im Islam solch ein Verhalten aufbringen würde) als vielmehr um die Grundaussagen bzw. Grundinhalte der jeweiligen Lehre. Und wenn man etwas Wissen über den Koran besitzt, weiß man, dass viele Gewaltverherrlichende Aussagen erst während der damaligen Kriege aufgeschrieben wurden.


    Zitat

    Im Buddhismus ist es einfacher, weil es kaum gewaltaufreizende Stellen gibt. auf der anderen Seite wegen der Komplexität und des Umfangs der Kerntexte erheblich problematischer.


    Auch hier hast du Recht. Dennoch denke ich, das die Grundlegenden Aussagen und Inhalte, ohne den ganzen Schnick Schnack durchaus schnell zu begreifen sind, was selbstverständlich aber wiederum nicht direkt eine Akzeptanz dessen mit sich zieht.


    Zitat

    Was wären für Dich etwa die Grundlagen, die Grundaussagen des Buddha?


    Er lehrt woher Leiden kommt, wie es verschwindet. Er hat, als er erwachte, frühere Leben gesehen und erfahren, dass wir alle ein Teil des Karmischen Flusses sind, der sich durch etliche Äonen zieht. Gleichzeitig gibt es keinen klar definierten Anfang und kein Ende.


    Bedeutet, alles was in unserer Macht liegt, ist, im heutigen Leben alles dafür zu tun, entweder durch Erwachen aus Samsara auszutreten, oder aber durch einhalten der Silas und beständiger Praxis die nächste Wiedergeburt dahingehend zu beeinflussen, dass diese es schaffen kann.


    Außerdem sagte er, das jedes Wesen dazu in der Lage sei, zu Erwachen (Nicht nur Mönche, liebe Theravada Buddhisten ;) )


    In meinen Augen sind das alles grundlegende Aussagen von Buddha.


    Man kann viel darüber sprechen, ob Buddha selbst an Wiedergeburt glaubte, dass nur Hinduistische Einflüsse sind, oder aber Schnick Schnack den er sich bedienen musste damit die Leute ihn verstehen. Im Endeffekt jedoch ist es egal, weil er es lehrte.


    Und hier spreche ich besonders von Karma und Wiedergeburt. Das sind die zwei Hauptpunkte denen viele Menschen, besonders Hobby Buddhisten aus dem Westen, gerne aus dem Weg gehen, weil sie es für Nonsense halten.


    Ich selbst war früher so jemand. Jedoch kann man das nicht einfach wegschweigen.


    Ich meine klar, wenn jemand die Praxis verfolgt, Silas einhält, ist es auch egal ob derjenige nun an Wiedergeburt glaubt oder nicht.


    Selbst der Dalai Lama erwähnte das einmal und stellte klar, dass es nicht schlimm ist, wenn man nicht dran glauben will, vorausgesetzt man verhält sich ethisch korrekt.


    Jedoch ist es Teil vom Buddhismus. Und zwar ein Grundlegender Teil. Wozu meditiert man, wenn man nicht aus Samsara austreten möchte ? Fürs Wohlbefinden ? Dann braucht man keinen Buddhismus.


    Wozu meditieren, wenn man nicht das Ziel verfolgt dem Leid ein Ende zu setzten und wenn man es nicht schafft, durch dementsprechendem Verhalten seinen karmischen Impuls zu beeinflussen, damit dieser dafür sorgt , dass die nächste Geburt eine bessere Chance dazu bekommt ?


    Wenn man Karma und Wiedergeburt einfach verwirft, dann braucht man auch kein Buddhist werden.


    Man kann sich auch ohne diese Religion auf seinen Boden setzten und meditieren. Viele machen das, und verbreiten dann irgendwelche, esoterischen, angeblichen Buddha Zitate um sich währendessen dann dabei besser zu fühlen.. Hat in meinen Augen aber nichts mit ernsthafter buddhistischer Meditationspraxis zu tun.


    Der Buddhismus ist offen, ist vielfältig, besitzt ein sehr großes Spektrum. Aber selbst Zen hat seinen Wurzeln nicht vergessen und integriert Karma und Wiedergeburt in seine Lehre, obwohl diese Punkte dort von sehr geringer Bedeutung sind.


    Muss man an Wiedergeburt glauben ? Nein, muss man nicht.


    Sollte man Wiedergeburt als essenziell wichtigen Teil der buddhistischen Lehre erkennen und akzeptieren ? Ja sollte man.

    Was von mir erklärt ist, lasst erklärt sein. Was von mir nicht erklärt ist, lasst nicht erklärt sein - Buddha Shakyamuni

    Einmal editiert, zuletzt von GyatsoJigme ()

  • Irmin82:
    Zitat

    Und keine Aussich auf irgendeine eine "Belohnung".


    Sowas gibt es gar nicht ... :D


    Das ist das Gleiche, wie wenn du zu einem Menschen (Subjekt) sagst, sei doch mal objektiv. :P


    Sei doch mal objektiv


  • GyatsoJigme:
    Zitat

    Zu unserem Glück :grinsen: Die Millionen Muslime in Deutschland bringen nicht wahllos den nächsten Atheisten um und die Christen richten keine Blutbäder in Schwulendiskos an oder unterstützen Sklaverei....


    Stimmt natürlich. Es geht mir aber weniger darum alles wörtlich zu nehmen (was im Islam solch ein Verhalten aufbringen würde) als vielmehr um die Grundaussagen bzw. Grundinhalte der jeweiligen Lehre. Und wenn man etwas Wissen über den Koran besitzt, weiß man, dass viele Gewaltverherrlichende Aussagen erst während der damaligen Kriege aufgeschrieben wurden.
    ...


    Wurden die danach genauso vehement widerrufen.. ? :doubt:

  • Ich find es lustig, dass man hier immer das Judentum ausspart. Sind sie doch die Gründer der abrahamitischen Religionen. Ich mag zwar die abrahamitischen Religionen nicht, wegen ihrem gut-böse Dualismus, aber ich respektiere sie natürlich und habe kein Problem mit Juden, Christen oder Moslems.
    Der gut-böse-Wahnsinn geht übrigens auf den Zoroastrismus - also die Perser - zurück.

  • Irmin82:

    Ich find es lustig, dass man hier immer das Judentum ausspart. Sind sie doch die Gründer der abrahamitischen Religionen. Ich mag zwar die abrahamitischen Religionen nicht, wegen ihrem gut-böse Dualismus, aber ich respektiere sie natürlich und habe kein Problem mit Juden, Christen oder Moslems.
    Der gut-böse-Wahnsinn geht übrigens auf den Zoroastrismus - also die Perser - zurück.


    Das Problem sehe ich woanders. Es liegt viel weniger am Gut-Böse Dualismus, als am verzweifelten Versuch alles erklären zu wollen.


    Denn dadurch hat jede der drei Religionen für die gleichen Themen, andere Erklärungen.


    Es gibt noch zu viele Muslime und Christen, besonders hier in Deutschland, die sich auch weiterhin darüber streiten ob Jesus nun Gott, oder Mensch war.


    Ist zwar für die Kern Aussage seiner Lehre vollkommen egal, aber naja..


    PS: Hier könnte man immer wieder die Richtigkeit der Lehre Buddhas bestätigt sehen. Denn wenn Menschen auf der Straße stehen und sich darüber streiten wer nun Recht hat, obwohl beide keinerlei Ahnung haben, dann ist das nur, weil sie sich mit den jeweiligen Lehren indentifzieren (Ich- Illusion) und sich dementsprechend angegriffen fühlen, wenn jemand kommt und diese als Falsch bezeichnen.


    Zitat

    Die eigenen irregeleiteten Gedanken sind gefährlicher und richten mehr Schaden an als ein Feind. (Dhammapada 42. Vers)

    Was von mir erklärt ist, lasst erklärt sein. Was von mir nicht erklärt ist, lasst nicht erklärt sein - Buddha Shakyamuni

  • Also dieser gut-böse Dualismus zeigt ja, dass davon ausgegangen wird, dass etwas aus sich selbst heraus existieren kann. Ich halt es schon für wertlos das Handeln eines Menschen als gut oder böse zu bewerten, aber zu sagen (oder glauben) ein Mensch ist böse, ist echt gemeingefährlich, weil was mach ich mit einem bösen Menschen? Den häng ich auf, nicht? Es gibt überhaupt kein gut oder böse, in diesen Kategorien zu denken, halte ich eigentlich echt für menschenverachtend und es zeugt auch von einem unglaublichen Ego und einem nicht verstehen von kausalen Zusammenhängen.
    Darum empfinde ich es auch als extrem ärgerlich, wenn man Aussagen des Buddha mit gut und böse übersetzt, anstatt mit heilsam oder unheilsam. Das ist was ganz anderes ...

  • Zitat

    Ich bitte um Meinungen, Antworten, Berichtigungen ... Danke :)i


    Wer sich damit beschäftig und so seinen Geist mit dieser Phantasie trübt hat den achtfachen Pfad verlassen.

  • Das heißt, man soll sich mit dem Thema gar nicht beschäftigen? :?

  • Irmin82:

    Das heißt, man soll sich mit dem Thema gar nicht beschäftigen? :?


    Wirst nicht viel erreichen. Wissen kannst du es sowieso nicht. Deshalb konzentriere dich auf das Hier und Jetzt. Was nach deinem Tod geschieht, wirst du noch früh genug sehen ^^

    Was von mir erklärt ist, lasst erklärt sein. Was von mir nicht erklärt ist, lasst nicht erklärt sein - Buddha Shakyamuni

  • Irmin82:

    Das heißt, man soll sich mit dem Thema gar nicht beschäftigen? :?


    Genau!


    Das ist nicht etwa meine persönliche Ansicht sondern eine der Kernaussagen Buddhas:



    Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html

  • Spacy:

    Du verstehst diese, von dir hervorgehobene Worte nicht?!?


    Das bezieht sich auf eine andere Sutte: http://www.palikanon.com/digha/d01.htm


    Zitat

    Wohlan denn, Anando, so bewahre diese Darstellung unter dem Namen Netz der Dinge, oder bewahre sie als das Netz der Lehre, oder bewahre sie als das Priesternetz, oder bewahre sie als das Netz der Ansichten oder bewahre sie als den Unvergleichlichen Siegeskampf


    Darin werden alle möglichen metaphysischen Theorien aufgelistet. Es wird aufgezeigt, dass auch dieser Durst nach "Erklärung" unserer Existenz ein Aspekt von Dukkha ist.


    JEDE spekulative Ansicht führt zu Dukkha: Wiedergeburt, Paradies, Vernichtung...
    Der Drang solche Ansichten "Erklärungen" zu suchen und finden zu wollen ist tannha.


    Zitat


    „Haben da, ihr Mönche, jene Asketen und Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig ausgelegt, nach vier Urständen; haben da jene Asketen und Priester dies und das und dergleichen mehr behauptet, mancherlei Glaubenslehren ausgebracht, nach zweiundsechzig Urständen: so haben alle diese auf die sechs Sinnesgebiete (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Ertasten, Denken) gestützt und gegründet wahrgenommen.


    Aus ihrem Wahrnehmen entsteht Dürsten, aus Dürsten entsteht Anhangen, aus Anhangen entsteht Werden, aus Werden entsteht Gebären, aus Gebären geht Altern und Sterben, Schmerz und Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung hervor.


    „Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft nachsinnt, über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche ist eben durch einen dieser zweiundsechzig Urstände in ein Netz geraten; darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt, eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor.


    Es ist erstaunlich, dass "Buddhismus" im Allgemeinen mit Wiedergeburtsglaube assoziiert wird. Dabei will er den Menschen eigentlich davon (und von jeder Art Glauben) befreien.

  • Zitat

    JEDE spekulative Ansicht führt zu Dukkha: Wiedergeburt, Paradies, Vernichtung...
    Der Drang solche Ansichten "Erklärungen" zu suchen und finden zu wollen ist tannha.


    Es ist erstaunlich, dass "Buddhismus" im Allgemeinen mit Wiedergeburtsglaube assoziiert wird. Dabei will er den Menschen eigentlich davon (und von jeder Art Glauben) befreien.


    Diese Punkte sind mir auch schon sehr oft aufgefallen, weshalb ich den Artikel von NTV, (wird jeder kennen) darüber, dass Buddha selbst gar nicht an Wiedergeburt glaubte, gar nicht mal so schlecht.


    In den Buddhistischen Schriften wurde sehr viel von Leuten aufgeschrieben, die ein hinduistisch geprägtes Weltbild haben. Und Buddha musste man generell aus Führungsposition legitimieren. Denn hätte man ihn als schlichten Philosophen beschrieben, wäre Buddhismus keine Weltreligion geworden.


    Also konnte Buddha dann eben durch Wände gehen. Tja, passiert.


    Was man nun glaubt, ist irrelevant. Es ist bekannt, dass Buddha Shakyamuni die Wiedergeburt des Hinduismus nur aufgriff, weil ihm das Kastensystem nicht gefiel. Sieht man sich aber entsprechende Stellen im PK an (von dir bereits zitiert) merkt man schnell, und vor allem sehr oft, dass die Wiedergeburt nicht wirklich in Einklang damit stehen kann..


    Drehen es wir jedoch um, welchen Sinn hat dann Karma ? Welchen sind hat Samsara ?


    Selbst wenn spekulative Ansichten zu dhukka führen, wo ist das Fundament der Lehre, wenn die Wiedergeburt rausgenommen wird ?

    Was von mir erklärt ist, lasst erklärt sein. Was von mir nicht erklärt ist, lasst nicht erklärt sein - Buddha Shakyamuni

  • Was auf alle Fälle wiedergeboren wird, ist die Ich-Illusion.
    Das kann jeder bei sich überprüfen. Diese Wiedergeburten finden ständig statt, sind also unzählig.
    Und bei diesen Wiedergeburten werden unzählige Gestalten angenommen, in jeder Situation eine andere.
    Wer das bei sich erfasst hat, merkt, dass sich das mit den alten Texten deckt.


    Alles andere gehört in der Bereich Spekulation.
    Wer der Spekulation entsagt, dem ist es außerdem völlig gleichgültig, ob da irgendwas weitergeht. Das ist nämlich der Kern all dieser Spekulationen, die Angst vor dem Tod und die Hoffnung auf ein Weiterleben, wie auch immer, also der Glaube an ein unveränderliches Ich, einen festen Kern, Ich-Illusion. Die Ich-Illusion bedingt demnach Wiedergeburt. Das heißt, solange wir in unserer Ich-Illusion Gestalten annehmen, und zwar Gestalten als Vorstellung von dieser Gestalt und uns damit identifizieren und nicht einfach sind und tun, werden neue Gestalten wiedergeboren. Ich vermute, dass es nicht möglich ist im Leben komplett diese Ich-Illusion aufzugeben. Sie hat sicherlich einen biologischen Sinn. Wir können aber lernen, dass dies eine Illusion ist und damit einen viel größeren Handlungsspielraum erhalten, unser Leben viel mehr selbst bestimmen, statt getrieben zu sein. Macht einfach mehr Spaß.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Was auf alle Fälle wiedergeboren wird, ist die Ich-Illusion.
    Das kann jeder bei sich überprüfen. Diese Wiedergeburten finden ständig statt, sind also unzählig.
    Und bei diesen Wiedergeburten werden unzählige Gestalten angenommen, in jeder Situation eine andere.


    Du meinst das psychologische Modell von von Zen-Lehrer Shohaku Okumura ? - dass Wiedergeburt in den "sechs Daseinsbereichen" nichts mit dem Leben nach dem Tod zu tun hat, sondern symbolisch für eine grundlegende geistige Verfassung steht, die uns gerade dominiert.



    Man sieht, anstatt diese Darstellung vom "Rad der Wiedergeburt" wörtlich zu nehmen, kann sich jeder von uns in einer dieser psychologischen Modelle wiederfinden.


    Viele Menschen leben nur für ihre Arbeit (Tiere) bis sie anfangen Ziele zu stecken (Menschen) und dabei Ellenbogen einsetzen (Asuras). Wenn sie schließlich erfolgreiche Manager (Devas) sind, merken sie, dass es auch nicht das wahre ist - und werden wieder gierig (Hungergeister) oder sind wütend über ihre Unzufriedenheit und beginnen andere zu quälen (Höllenbewohner).


    Wie hier deutlich wird, heißt es "Kreislauf" der Wiedergeburt, weil man eben nicht nur aufsteigen, sondern auch absteigen kann - und im Laufe unseres Lebens werden wir eben dutzendfach "wiedergeboren".


    Zitat

    Das Modell der Wiedergeburt ist eine Art Kompromiss zwischen der "besseren Welt nach dem Tod" und dem "reinen Land" im "Jetzt".


    Aber irgendwann muss der Mensch auch dieses Modell loslassen und erkennen, was das "wahre Wesen" wirklich ist.


    - Dai Shin Zen Kloster

    Was von mir erklärt ist, lasst erklärt sein. Was von mir nicht erklärt ist, lasst nicht erklärt sein - Buddha Shakyamuni

  • GyatsoJigme:

    Du meinst das psychologische Modell von von Zen-Lehrer Shohaku Okumura ? - dass Wiedergeburt in den "sechs Daseinsbereichen" nichts mit dem Leben nach dem Tod zu tun hat, sondern symbolisch für eine grundlegende geistige Verfassung steht, die uns gerade dominiert.



    wörtlich samsarische 'wiedergeburt'
    und bewusstseins-zustände(wie hier)
    schließén sich bei den traditionalisten (wie okumura) nicht aus.

  • GyatsoJigme:

    ...
    In den Buddhistischen Schriften wurde sehr viel von Leuten aufgeschrieben, die ein hinduistisch geprägtes Weltbild haben. Und Buddha musste man generell aus Führungsposition legitimieren. Denn hätte man ihn als schlichten Philosophen beschrieben, wäre Buddhismus keine Weltreligion geworden.


    Also konnte Buddha dann eben durch Wände gehen. Tja, passiert.


    Beim ersten Punkt würde ich mehr darauf abheben, daß die Texte weitgehend für Menschen geschrieben wurden, die aus einer hinduistisch geprägten Kultur stammten und bestimmte Denkmuster und Begriffe verinnerlicht hatten.


    Bei zweiten. Tja :grinsen: Ich hab' kein Problem damit, wenn ich dafür eine symbolische Deutung ansetzen darf. Natürlich konnte Buddha durch Wände gehen. Da wo andere unüberwindbare Hindernisse (Wände) sehen wird jemand, der Gier und Hass und Dummheit überwunden hat oft Wege finden, die für andere vollkommen unerwartet und verblüffend sind. Genau so, als ob jemand durch eine Wand geht.


    So eine Deutung mag Traditionalisten nicht gefallen, sie hätte aber den Vorteil, daß die ehrwürdigen Texte nicht umgeschrieben werden müssen und gleichzeitig eine positive Interpretation angeboten wird, die nicht in Widerspruch zum heutigen Stand der Naturwissenschaft steht.

  • Zitat

    Bei zweiten. Tja :grinsen: Ich hab' kein Problem damit, wenn ich dafür eine symbolische Deutung ansetzen darf.


    Die darf man immer ansetzten. Das Problem ist jedoch, das durch Wände gehen einer der Zehn Kräfte war, die Buddha angeblich beherrschte. Solche Kräfte sind aber nunmal nichts anderes, als Mittel um sich Übermenschen zu kreieren.
    Mit einem wenig Hintergrundwissen sollte man aber wissen, dass Buddha ganz sicher nicht, tatsächlich durch Wände ging.


    Zitat

    So eine Deutung mag Traditionalisten nicht gefallen, sie hätte aber den Vorteil, daß die ehrwürdigen Texte nicht umgeschrieben werden müssen und gleichzeitig eine positive Interpretation angeboten wird, die nicht in Widerspruch zum heutigen Stand der Naturwissenschaft steht.


    Das erinnert mich an ein Interview vom Dalai Lama. Ich finde es nicht mehr, jedoch sagte er in diesem, dass es für Buddhisten absolut kein Problem darstellt, wenn die Wissenschaftlichen Erkenntnisse anderes hervorbringen. Wir sollen deshalb nicht verstimmt sein/werden, sondern daraus lernen und es dankend entgegennehmen.


    Man sieht, der Buddhismus unterscheidet sich fundamental von den monotheistischen Religionen.


    Aber ansonsten sollte natürlich immer folgendes gelten:


    Zitat

    »Geht Kálámer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!


    Wenn ihr aber, Kálámer, selber erkennt: ›Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden‹, dann o Kálámer, möget ihr sie aufgeben.«


    :D

    Was von mir erklärt ist, lasst erklärt sein. Was von mir nicht erklärt ist, lasst nicht erklärt sein - Buddha Shakyamuni

  • Doris Rasevic-Benz:

    Was auf alle Fälle wiedergeboren wird, ist die Ich-Illusion.
    Das kann jeder bei sich überprüfen. Diese Wiedergeburten finden ständig statt, sind also unzählig.
    Und bei diesen Wiedergeburten werden unzählige Gestalten angenommen, in jeder Situation eine andere.
    Wer das bei sich erfasst hat, merkt, dass sich das mit den alten Texten deckt.


    Ich verstehe das so:
    Es gibt verschiedene Ebenen, in denen jeweils Geburt – Leben – Tod stattfindet.


    Die kleinste Ebene ist das Dasein eines einzigen Bewusstseinsmomentes:

    Entstehen…..geistige Geburt
    Verharren….. geistiges Erleben
    Vergehen…..geistiger Tod

    Die nächst höhere Ebene ist der Bewusstseinsprozess, in dem unzählige Bewusstseinsmomente nacheinander ablaufen und somit den Alltag darstellen.


    Die höchste Ebene ist das Dasein des Individuums:


    Geburt…..physisches Entstehen
    Leben/Dasein…..Glück, Freude, Alter, Alter und Krankheit.
    Tod…..physischerTod.


    Und auf all diesen Ebenen spielt das „Ich“ die Hauptrolle, egal, ob man es will oder nicht.


    Doris Rasevic-Benz:


    Alles andere gehört in der Bereich Spekulation.


    Auch hierüber stimme ich mit dir grundlegend überein, allerdings mit der Einschränkung, dass mit zunehmenden Abbau der Verblendung durch eine weitergedachte Logik die Spekulation weitgehend eingedämmt werden kann.

  • GyatsoJigme:
    Zitat

    Bei zweiten. Tja :grinsen: Ich hab' kein Problem damit, wenn ich dafür eine symbolische Deutung ansetzen darf.


    Die darf man immer ansetzten. Das Problem ist jedoch, das durch Wände gehen einer der Zehn Kräfte war, die Buddha angeblich beherrschte. Solche Kräfte sind aber nunmal nichts anderes, als Mittel um sich Übermenschen zu kreieren.
    Mit einem wenig Hintergrundwissen sollte man aber wissen, dass Buddha ganz sicher nicht, tatsächlich durch Wände ging.


    Zitat

    So eine Deutung mag Traditionalisten nicht gefallen, sie hätte aber den Vorteil, daß die ehrwürdigen Texte nicht umgeschrieben werden müssen und gleichzeitig eine positive Interpretation angeboten wird, die nicht in Widerspruch zum heutigen Stand der Naturwissenschaft steht.


    Kommt natürlich auf die "Naturwissenschaft" an.
    Naturwissenschaftlich gesehen gibt es da prinzipiell keinen Widerspruch.
    Allerdings müßte man die einzelnen Ladungen beherrschen und ausrichten können.
    Naturwissenschaftlich gibt es sogar halbe Ladungen aber warum und wieso
    es sie gibt und was sie sind, darüber gibt es jede menge Theorie
    die (weit genug durchdacht) meistens bei den Quantenphänomenen enden.
    Nicht die Higgs-Bosonen machen hier die Masse sondern die Energie.


  • Mhhh.....Rosinenpicken