Buddhismus ohne Wiedergeburt?

  • Freeman reloaded:

    Aufgrund meiner eigenen Einsichtsfähigkeit, aufgrund meinen eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen weiss ich, dass meine persönlichen Einsichten und Erkenntnisse nicht einfach nur Meinungen sind.


    Ich empfehle das mal in D1 nachzulesen.


    Zitat

    "Geht nicht nach Ansichten, Meinungen und dem Geschwätz der Leute, sondern geht einzig und allein nach dem, was ihr selbst, nach ausgiebiger Prüfung für Euch selbst erkannt habt."


    Vielleicht ist es Dir ja noch nicht aufgefallen, aber es geht da um heilsames und unheilsames Verhalten (also für andere Leute Sichtbares) - und nicht nur wieder um Meinungen von sich selbst.


    Freeman reloaded:

    nicht die Einsichten und Erkenntnisse anderer Leute, oder? Wenn Du daher zu anderen Einsichten und Erkenntnissen gelangt sein solltest, als ich, so ist das vollkommen in Ordnung.


    Offenbar ja nicht für dich, wie hier seitenlang nachzulesen ist.


  • Lieber Moosgarten, es zwingt Dich doch niemand, meine Kommentare zu lesen oder diese für richtig anzuerkennen. Du kannst doch meine Kommentare völlig frei als falsch ansehen, wenn Du das möchtest :)


    All dies ist (hoffentlich!) für Deine Praxis vollkommen unerheblich und für meine Praxis erst recht.


    Übrigens, habe ich etwa irgendwo unrechtes Verhalten an den Tag gelegt?

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • Freeman reloaded:

    Hatte Buddha etwa seine Einsichten und Erkenntnisse auf Meinungen oder eben auf seine eigene Einsichtsfähigkeit und Erfahrung gegründet?


    Weder noch, das ist ja der Punkt.


    Auf Grund von Ansicht nicht, von Wissen und Erkenntnis,
    Nicht kann man wegen Regeln und Gelübden von der 'Reinheit' sprechen.
    Doch auch nicht ohne Ansicht, Wissen und Erkenntnis,
    Nicht ohne Regeln und Gelübde, auch nicht ohne diese.
    Abwerfend jene, nicht sich (an diese) klammernd,
    Wird man, gestillt und stützenlos, kein Dasein mehr ersehnen.
    (SN IV.9.839)

  • Freeman reloaded:

    Lieber Moosgarten, es zwingt Dich doch niemand, meine Kommentare zu lesen oder diese für richtig anzuerkennen. Du kannst doch meine Kommentare völlig frei als falsch ansehen, wenn Du das möchtest.


    Sicher nicht. Wollte nur wissen, ob da was von Substanz ist.


    Freeman reloaded:

    All dies ist (hoffentlich!) für Deine Praxis vollkommen unerheblich und für meine Praxis erst recht.


    Das ist hier "Praxis" ... oder was sonst?


    Freeman reloaded:

    Übrigens, habe ich etwa irgendwo unrechtes Verhalten an den Tag gelegt?


    Wo lesen wir denn?


  • Du willst mit diesem Zitat nicht sagen, dass Buddha seine Erkenntnisse nicht auf seine eigene Einsichtsfähigkeit gründete, nicht wahr?


    Und sogar, WENN der Buddha seine Erkenntnisse NICHT auf seine eigene Einsichtsfähigkeit gegründet haben sollte, so gründe ICH meine Erkenntnisse DENNOCH auf meine eigene Einsichtsfähigkeit:


    Wenn zB jemand auf eine heisse Herdplatte fasst und sich dabei fürchterlich die Pfoten verbrennt, hat er dann aufgrund von Ansichten und Meinungen oder aufgrund eigener Erkenntnis, aufgrund eigener Einsichtsfähigkeit ganz richtig erkannt, dass solches Tun fürchterliche Schmerzen (instant Karma/Vipaka^^ ) verursacht?

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • moosgarten:
    weder noch stimmt nicht. da steht: Doch auch nicht ohne Ansicht, Wissen und Erkenntnis,
    .... auch nicht ohne diese.
    Außerdem geht s da um die rechte Gesinnung.


    So objektiv ohne ad personam biste jetzt aber auch nicht gerade. von wegen sila und so.


  • Nein, ich will dir damit nur das sagen, was da steht. "Einsichten und Erkenntnisse" sind, sofern davon nicht auch sichtbar Zeugnis abgelegt wird, auch nicht anders als Ansicht und Meinung. Genau darin besteht ja die Einsichtsfähigkeit des Buddhas, auch diese "abzuwerfen".

  • Freeman reloaded:
    Morpho:

    freeman: und warum nahmst/ nimmst du keine zuflucht?


    Weil ich bereits übergesetzt bin, bevor ich die Lehre des Buddha überhaupt kannte :)


    ach noch ein erwachter im forum.

  • Freeman reloaded:

    Nur das, was einen Anfang hat, das hat auch ein Ende und ist somit unbeständig. Aber das unvergleichliche Nibbana, das Todlose hat keinen Anfang und somit auch kein Ende, ist somit unvergänglich :)


    Was natürlich auch kein Wunder ist.
    Wie sollte das Ende vom Vergänglichen auch vergänglich sein können?

  • Morpho:
    Freeman reloaded:

    Weil ich bereits übergesetzt bin, bevor ich die Lehre des Buddha überhaupt kannte :)


    ach noch ein erwachter im forum.


    Wieso NOCH einer? Bist Du denn auch schon erwacht? :)

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    - Huang-po

  • accinca:
    Freeman reloaded:

    Nur das, was einen Anfang hat, das hat auch ein Ende und ist somit unbeständig. Aber das unvergleichliche Nibbana, das Todlose hat keinen Anfang und somit auch kein Ende, ist somit unvergänglich :)


    Was natürlich auch kein Wunder ist.
    Wie sollte das Ende vom Vergänglichen auch vergänglich sein können?


    Ganz recht, werter accinca, ganz recht. Und dennoch verlieren sich hier manche permanent im Dickicht der Meinungen und Ansichten und behaupten permanent unhaltbare Dinge und scheinen garnicht zu realisieren, welches Karma/Vipaka solches Tun unweigerlich nach sich zieht :)

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • es gibt einige hier die erwachen behaupten.
    übersetzt heißt allerdings auch übergesetzt, unumkehrbar, im sinne von samma satorie. he he samma satorie, is mir grade eingefallen.


    u

    Zitat

    nhaltbare Dinge und scheinen garnicht zu realisieren, welches Karma/Vipaka solches Tun unweigerlich nach sich zieht


    haltbar/unhaltbar (für mich, dich) ist erstmal wurst, die frage ist, ist es eine für den user wahrheitsgemäße aussage, denn lüge macht auf jeden dunkles karma. also jetzt auch schon. siehe meine fußzeile. und dann wäre natürlich auch noch geschwätz, woran wir alle hier beteiligt sind, und grobe rede und so; starrheit (dogmatische ansichten) und zerstreutheit hat auch einfluss auf karma.


  • Auch permanente unwahre Behauptungen über die Lehre des Buddha haben ganz zweifellos übles Karma/Vipaka zur Folge:


    " Und warum das? Weil sie die Lehren, ihr Mönche, unrecht angefaßt haben.
    Es ist, ihr Mönche, als wie wenn ein Mann, der Schlangen begehrt, Schlangen sucht, auf Schlangen ausgeht, eine gewaltige Schlange fände und sie am Leibe oder am Schwanze anfaßte: da schösse die Schlange auf ihn zu und bisse ihn in die Hand, in den Arm oder in andere Glieder, so daß er in der Folge den Tod oder tödlichen Schmerz erlitte.
    Und warum das? Weil er die Schlange, ihr Mönche, unrecht angefaßt hatte. Ebenso nun auch, ihr Mönche, gibt es Toren, denen die unrecht angefaßten Lehren lange zum Unheil und Leiden gereichen.
    Und warum das? Weil sie die Lehren, ihr Mönche, unrecht angefaßt haben."


    http://www.palikanon.com/majjhima/m022n.htm


    :)

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    - Saraha
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    - Huang-po


  • Das mit den Schlangen hab ich schon mal gehört .... - warte - .... Bibel?
    Da war es das Weib (du schlimmer Finger du), der vor dem Heiland das Gewolfe auswürgt, sich in den Schritt fässte, und sagte: "Huch".
    Am Ende spielt es keine Rolle, wessen Schuld es war.
    (Verstehst du dies vlt.?)

  • Lieber Spacy, die Bibel ist nicht unbedingt mein Metier, da kennst Du Dich offenbar viel besser aus, als ich :)

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    - Huang-po

  • Spacy:

    Fühlst du dich gerade nicht gut?
    Irrlichtest du gerade in dir?


    Gruß


    Öhm, mir gehts bästens. Und selber? :)


    Liebe Grüsse

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • Darauf möchte ich noch gerne antworten:


    Sunu:
    mukti:


    "Genieße das Leben so gut du kannst, man lebt nur einmal" ist ja heutzutage eine sehr verbreitete Ansicht. Ich bin selber im Umfeld dieser "Philosophie" aufgewachsen. Aber Angesichts des Todes und der Tatsache dass jederzeit jede Art von Leiden eintreten kann, ist mir das bald völlig sinnlos erschienen. Dann beginnt man halt nachzudenken und zu forschen und langsam die alten Weisheiten zu verstehen, besonders die aus Indien, wie sie am Klarsten und Deutlichsten im Buddhismus zum Ausdruck kommen.


    Buddha war ein Meister im Genießen...ist Gier, Hass und Verblendung erstmal besiegt, bleibt nichts anderes übrig. Gleichmut ist Ausdruck des höchsten Genusses.
    Wass geht uns schon der Tod an ?
    Ein weiterer, westlicher Meister des Genusses erklärte die Bedeutungslosigkeit des Todes so...


    Epikur:

    „Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.“


    Buddha und Epikur lehren das rechte Maß zu halten weil unnötige Genüsse und Steigerung natürlicher Bedürfnisse letztlich nur Leid bringen. Während aber für Epikur das Ziel dieser Übung in einem angenehmen Leben besteht, ist sie beim Buddha lediglich Grundlage zur vollkommenen Loslösung von den 5 Daseinsfaktoren (khandha): "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst" ist ein oftmals wiederholter Satz in der Buddhalehre. Weshalb die Philosophie des Epikur genau genommen eine materialistische ist, die des Buddha eine transzendentale.


    Nach der folgenden Lehrrede würde ich den Gleichmut des Epikur "mit dem Hause verbunden" zuordnen, den des Buddha "mit Entsagung verbunden":


  • mukti:

    "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst"


    Ich würde die Reihenfolge umstellen wollen:
    Das bin ich nicht.
    Das ist nicht mein Selbst.
    Das gehört mir nicht.


    Wobei der letzte Satz schon nicht mehr zu den ersten beiden gehört - das ist ein viel "primitivere" Ebene - 8)

  • Übrigens kurz und klar sagt der ehrwürdige Sariputta was die Buddhalehre unter Glück versteht:



  • Darf ich dich, ehrwürdiges mukti, um einer Erläuterung/Erleuchtung bezüglich des "ehrwürdigen" bitten?

    • Offizieller Beitrag
    Freeman reloaded:

    Ganz recht, werter accinca, ganz recht. Und dennoch verlieren sich hier manche permanent im Dickicht der Meinungen und Ansichten und behaupten permanent unhaltbare Dinge und scheinen garnicht zu realisieren, welches Karma/Vipaka solches Tun unweigerlich nach sich zieht :)


    Während z.b die Situation einem Kloster sehr hierarchisch ist (Lehrer/Schüler, Abt/Mönche) diskutiert man in einem Forum wie diesem erstmal auf der gleichen Ebene.


    Alle äußern ihr persönliches Verständnis oder das ihrer Schule und jeder begründet seine Ansicht.


    Dabei hat es sich als problematisch herausgestellt, wenn man für ich selber eine Metaposition beansprucht und von dieser aus, andere Meiungen nicht gelten lässt.


    Freeman reloaded:
    Morpho:

    freeman: und warum nahmst/ nimmst du keine zuflucht?


    Weil ich bereits übergesetzt bin, bevor ich die Lehre des Buddha überhaupt kannte :)


    D.h. es ist besser die eigene spirituelle Reife durch sowas wie Geduld und Freundlichkeit auszudrücken und nicht dadurch, dass man darauf beharrt aus einer überlegenen Perspektive heraus zu sprechen. Ansonsten schaukelt sich das leicht hoch: