Buddhismus ohne Wiedergeburt?

  • Sicher, die Christen haben auch noch die Hölle. Allerdings kommen doch jene, die zum christlichen Glaubensbekenntnis Zuflucht genommen haben, nicht dorthin, sondern hauptsächlich die bösen, gottlosen Heiden, die eben nicht zum christlichen Glaubensbekenntnis Zuflucht genommen haben, also zB die Buddhisten :)

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • mukti:
    Freeman reloaded:

    Ok, also ist es Deine Überzeugung, nicht jene "höhere Geisteskraft" :)


    Jo und ich finde diejenigen glaubwürdig, von denen das überliefert ist. Vielleicht gibt es heute noch jemand der so hohe Sicht hat, da müsste man wohl lange suchen und dann dort in die Lehre gehen. Aber man begegnet ja noch Leuten, z.B. Mönche, die über einige selbstgemachte Erfahrungen berichten, und die einem vertrauenswürdig erscheinen. Und selber hat man auch ein bisschen was an Erfahrung, also das passt schon. Und wenn doch alles anders sein sollte macht das auch nichts, denn erstens hätte man niemandem mit der Wiedergeburtsansicht geschadet, und zweitens wäre dann eh alles egal wenn man gestorben ist. Letzteres wäre gar nicht so schlimm, ist aber doch recht unwahrscheinlich.


    Ein Wiedergeburtsglaube kann viel Schaden anrichten, wenn man ihn sich als eine Art Seelenwanderung vorstellt ... : Dieser ist selber Schuld an dem Unglück in seinem Leben ..Jener hat es verdient "höher" gestellt zu sein.... So hat es zu Kastensystem und Schuld und Sühne denken geführt. Wiedergeburt vor dem Hintergrund von Anatta, wie sie Buddha lehrte...ist leer...und schadet so verstanden auch nicht.

  • Nun ja, von "Seelenwanderung" hatte ja hier bisher auch noch niemand gesprochen.

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  • Das habe ich auch nicht behauptet. Nur kann es nicht schaden wenn man sich vor Augen führt, dass wenn Buddha von Wiedergeburt spricht, von abhängig entstandener Wiedergeburt die Rede ist..... und dass da kein " Selbst" ist, welches wiedergeboren werden könnte... Wenn das Wort Seele fällt, erinnern sich auch alle immer daran, dass das Buddhas Lehre wiederspricht.... Man gibt dem Kind dann aber oft einfach einen neuen Namen...und stellt sich dann vlt. ein wanderndes, persönliches Bewusstsein vor....oder eine Art von persönlichen Geist, der von Körper zu Körper wandert.... Was aber nichts weiter als Seelenwanderung wäre...

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Sunu:

    Das habe ich auch nicht behauptet. Nur kann es nicht schaden wenn man sich vor Augen führt, dass wenn Buddha von Wiedergeburt spricht, von abhängig entstandener Wiedergeburt die Rede ist..... und das da kein " Selbst" ist, welches wiedergeboren wird...


    Auch das hatte hier bisher noch niemand bestritten :)

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  • Sunu:

    Falls dann überhaubt gestritten wurde, war es so oder so nur wegen eines leeren Begriffes ^^ !


    Und wenn auch das gesamte All samt Buddha, Leiden, Alter, Krankheit, Tod und Wiedergeburt leer sein mag, so möchten sich doch einige vom Leiden, von Alter, Krankheit, Tod und Wiedergeburt befreien. Genau deshalb hatte ja Buddha viele Jahrzehnte lang die Strapazen seiner Lehrtätigkeit auf sich genommen, weil er eben wusste, dass einige seine Lehre verständig aufnehmen würden :)

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  • Sunu


    Übrigens, ist denn der Begriff "Leere" oder ist der Begriff "leer" Deiner Auffassung nach leer oder nicht? :)

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  • Freeman reloaded:
    Sunu:

    Falls dann überhaubt gestritten wurde, war es so oder so nur wegen eines leeren Begriffes ^^ !


    Und wenn auch das gesamte All samt Buddha, Leiden, Alter, Krankheit, Tod und Wiedergeburt leer sein mag, so möchten sich doch einige vom Leiden, von Alter, Krankheit, Tod und Wiedergeburt befreien. Genau deshalb hatte ja Buddha viele Jahrzehnte lang die Strapazen seiner Lehrtätigkeit auf sich genommen, weil er eben wusste, dass einige seine Lehre verständig aufnehmen würden :)



    Dabei aber trotzdem immer auf die Eigenverantwortung plädiert...weil Worte eben nur abhängig vom Empfänger Bedeutung erlangen...


    Zitat

    Richtet euch nicht nach Hörensagen, nicht nach einer Überlieferung, nicht nach einer bloßen Behauptung, nicht nach der Mitteilung sogenannter heiliger Schriften, nicht nach logischen Deduktionen, nicht nach methodischen Ableitungen, nicht nach dem auf Augenschein beruhenden Denken, nicht nach lang gewohnten Ansichten und Vorstellungen, richtet euch nicht danach, ob eine vorhandene Erscheinung dafür spricht, auch nicht danach, ob ein Asket oder Lehrer es gesagt hat; wenn ihr hingegen selbst erkennt: diese Dinge sind verkehrt, diese Dinge sind nicht einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Unheil, zum Leiden für uns und andere, dann verwerft sie. Erkennt ihr dagegen: diese Dinge sind recht, diese Dinge sind einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Heil und Glück für uns und andere, dann nehmt sie an und lebt danach." (Ang. Nik. IV. 193)

  • Zitat

    " Richtet euch nicht nach Hörensagen, nicht nach einer Überlieferung, nicht nach einer bloßen Behauptung, nicht nach der Mitteilung sogenannter heiliger Schriften, nicht nach logischen Deduktionen, nicht nach methodischen Ableitungen, nicht nach dem auf Augenschein beruhenden Denken, nicht nach lang gewohnten Ansichten und Vorstellungen, richtet euch nicht danach, ob eine vorhandene Erscheinung dafür spricht, auch nicht danach, ob ein Asket oder Lehrer es gesagt hat; wenn ihr hingegen selbst erkennt: diese Dinge sind verkehrt, diese Dinge sind nicht einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Unheil, zum Leiden für uns und andere, dann verwerft sie. Erkennt ihr dagegen: diese Dinge sind recht, diese Dinge sind einwandfrei, diese Dinge, wenn ausgeführt, gereichen zum Heil und Glück für uns und andere, dann nehmt sie an und lebt danach." (Ang. Nik. IV. 193)


    Damit stimme ich vollkommen überein :)

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  • Freeman reloaded:

    Sunu


    Übrigens, ist denn der Begriff "Leere" oder ist der Begriff "leer" Deiner Auffassung nach leer oder nicht? :)



    MMK:

    Man soll weder sagen 'leer', noch 'nicht-leer', auch nicht 'beides zugleich' und auch nicht 'keines von beiden'. Zum Zwecke der Verständigung aber mag man so sprechen.[12]


    Das Konzept der Leerheit ist eine Krücke "die nur der Zurückweisung von jeglicher Ansicht dient"......

  • MMK:

    Man soll weder sagen 'leer', noch 'nicht-leer', auch nicht 'beides zugleich' und auch nicht 'keines von beiden'. Zum Zwecke der Verständigung aber mag man so sprechen.


    Und doch hattest Du gesagt:


    " Falls dann überhaubt gestritten wurde, war es so oder so nur wegen eines leeren Begriffes"


    Und Du bezogst Dich damit auf den Begriff der Wiedergeburt, richtig? Ist die Wiedergeburt nun leer?

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    - Huang-po

  • Ich hab mir einige Vorträge von tibetischen Lehrern angehört, die sagen, dass nach dem Tod das Bewusstsein in den Bereich der Bardos gelangt und wenn Samen und Eizelle zusammen treffen kommt auch dieses durch karmische Eindrücke getriebene Bewusstsein dazu.
    Diese Lehrer reden in keinster Weise so wie hier darüber gesprochen wird und ich glaube auch, dass es halt problematisch ist, dass hier im Forum so viele Richtungen über "den" Buddhismus sprechen.
    Und Christen kommen nicht automatisch in den Himmel, aber Heiden automatisch in die Hölle. (:

  • Um nochmal auf die Wiedergeburt und Leerheit (SHUNYATA) zurückzukommen:


    Der Begriff der "Leerheit" hat schon manche Leute in üble Verblendung gestürzt:


    " Erlösung kommt durch die Vernichtung von Karma und Anhaftungen. Karma und Anhaftung kommen aus unterscheidenden Vorstellungen (vikalpa), sie kommen aus der begrifflichen Entfaltung (prapañca). Die Entfaltung aber wird in der Leerheit vernichtet.


    Die Leerheit wurde von den „Siegreichen“, den Buddhas, als Zurückweisung jeglicher Ansicht gelehrt. Diejenigen aber, für welche die Leerheit eine Ansicht ist, die wurden für unheilbar erklärt.


    Die falsch aufgefaßte Leerheit richtet den, der von schwacher Einsicht ist, zugrunde – wie eine schlecht ergriffene Schlange oder falsch angewandte Magie."


    - Nagarjuna


    Wer auch immer daher, aufgrund des falsch aufgefassten Begriffes der Leerheit, zu dem Schluss kommen sollte, Buddha hätte die Wiedergeburt bestritten oder er hätte behauptet, es gäbe keine Wiedergeburt. der läuft Gefahr, aufgrund jenes falsch aufgefassten Begriffes der Leerheit, zugrunde gerichtet zu werden.

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  • Um ein wenig Einblick in die Welt (Jenseits) zu erhalten, die jene betreten, die sterben, kann es sehr hilfreich sein, den Bewusstseinszustand zu vergewärtigen, der in Schlaf und Traum erlebt wird:


    Die Identifikation mit dem Personalausweis, mit Namen, Adresse, Geburtsdatum, sozusagen das "Ich", die "Person" als Erscheinung in Raum und Zeit, ist in Schlaf und Traum WEG, komplett vergessen und dennoch ist da Zu- und Abneigung, Bewusstsein, Erleben von Hunger, Durst, Freude, Schmerz, Geburt und Tod. Es wird vielleich erlebt, man ertrinke in einem See und dennoch spaziert man Augenblicke später vielleicht durch eine Wüste und erinnert sich nicht, dass man soundso heisst, da und da wohnt, im Bett liegt, TRÄUMT und dennoch läuft der Prozess des Karma/Vipaka einfach immer weiter.


    Nach dem Aufwachen dann vergisst der Träumende schnell, was er geträumt hat, so, wie er zuvor vergessen hatte, zu träumen.


    Im Sterbeprozess, "nach" dem Tod werden sich viele gewissermassen in eben jenen Bereichen wiederfinden, die ich oben als "Schlaf und Traum" bezeichnet hatte. Die Identifikation mit dem Personalausweis, mit Namen, Adresse, Geburtsdatum wird dann wegfallen, vergessen, es setzt sich jene Wanderung durch jene Bereiche fort, welche zB die Tibeter als "Bardos" bezeichnen (eigentlich gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Bardos der Lebenden und den Bardos der Verstorbenen). Der Sterbende wird "nach" dem Tod unvermindert weiter in Verblendung durch die Bardos wandern, unvermindert weiter durch den Kreislauf von Werden und Vergehen, von Geburt-und-Tod-und-wieder-Geburt-und-wieder-Tod-und-wieder-Geburt durchlaufen, endlos, ohne Anfang, ohne Ende ist dieser Kreislauf, Karma/Vipaka hat weder Anfang, noch Ende. Buddha jedoch hat einen Weg aufgezeigt, jenem endlosen Kreislauf von Tod-und-wieder-Geburt zu entrinnen. Jener Weg ist hier im Forum und anderswo hinreichend dargelegt.


    ( Übrigens, sakko hatte weiter oben erwähnt, dass eine Uhr stehenblieb, als Zeichen dafür, dass sein Angehöriger verstorben war. Andere berichten, sie hätten "gefühlt" oder "gewusst", dass ein naher Angehöriger verstorben war, obwohl dieser hunderte oder tausende Kilometer entfernt verstorben war. Wieder andere berichten davon, sie hätten plötzlich ein heftiges Klopfen gehört, obwohl niemand da war und dennoch fühlten sie, wussten sie im Moment des Klopfens, dass ein naher Angehöriger tausende Kilometer entfernt verstorben war. Die materialistische Wissenschaft, die den Menschen auf sein Gehirn oder seinen Körper reduziert, irrt schwer. Die Wissenschaft kann viele Dinge, aber zu jenem Erwachen, von dem Buddha sprach, kann die Wissenschaft nicht führen.)

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    - Saraha
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  • Freeman reloaded:

    Wer auch immer daher, aufgrund des falsch aufgefassten Begriffes der Leerheit, zu dem Schluss kommen sollte, Buddha hätte die Wiedergeburt bestritten oder er hätte behauptet, es gäbe keine Wiedergeburt. der läuft Gefahr, aufgrund jenes falsch aufgefassten Begriffes der Leerheit, zugrunde gerichtet zu werden.


    Zu behaupten, dass es eine Wiedergeburt gäbe oder nicht gäbe....oder das es eine Wiedergeburt zugleich gäbe und nicht gäbe.....und auch wer behauptet es gäbe keins von Beiden...läuft gefahr auf Grund vom falsch aufgefassten Begriffen, den "mittleren Weg" zu verlassen.

  • Irmin82:

    Hallo,
    ich wollte mal fragen, ob der Buddhismus ohne den Glauben an die Wiedergeburt überhaupt möglich wäre. Denn als Atheist/Materialist hätte ich ja eigentlich sofort Nirwana sobald ich tot bin. Also das Wollen hört auf, ich höre auf zu existieren. Erst der Kreislauf der Wiedergeburt macht dies hier alles erst so richtig leidvoll, weil ich es eben nicht nur einmal hab, sondern immer wieder erleben muss. Deshalb macht auch Selbstmord keinen Sinn, weil es mich ja einfach nur in eine neue Wiedergeburt zwängt. Ohne Wiedergeburt könnten wir uns doch alle einfach abknallen und das war's, kein Leid mehr.


    Wenn Dich interessiert, was "materialistische Buddhisten" denken, dann kannst Du das lesen, was sie schreiben. Eine Position steht hier: http://www.globalbuddhism.org/13/batchelor12.pdf. Ich verstehe es so, dass es ein Interesse an buddhistischer Ethik und Heilspraxis geht, jedoch ohne Dinge, die nicht belegt werden können. Deine Frage ist ja nun, wieso dies nicht im Massenselbstmord endet und auch der Author gibt die Antwort: Er hält die Frage, ob die edlen Wahrheiten nun stimmen oder nicht, für irrelevant sondern interessiert sich nur für Antworten, die der Buddhismus als Heilspraxis gibt. Selbstmord wird meines Wissens nicht als Heilspraxis empfohlen.

  • Freeman reloaded:

    Und gleich noch ne Frage:


    Lehrte Buddha denn, Geburt, Alter, Krankheit und Tod zu überwinden?


    [i]Wenn Buddha die Überwindung von Geburt, Alter, Krankheit und Tod lehrte, was meinte er denn dann mit "Geburt"?


    Der Gesprächsfaden ist zwar in Zwischenzeit in eine andere Richtung gegangen, ich möchte aber dennoch klarstellen, dass Buddha dies so nicht gesagt hat. Was er sagte war, dass Geburt Leiden ist, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden.


    Diese Leiden sind natürlich gegeben und man kann sich ihnen nicht entziehen, denn man kann sich nicht vor dem Älterwerden entziehen. Diese Art von Leiden muss man aushalten, denn sie gehören zum Leben dazu. Versucht man diese Leiden zu bekämpfen, lädt man sich nur zusätzliche Leiden auf. Bekämpfen kann kann man nur die Leiden aufgrund einer unheilsamen Geisteswelt. Mit Wiedergeburt hat diese Sache a.m.S. nichts zu tun.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Irmin82:

    Die Frage, die dann halt kommt, ist, ist Buddhismus eigentlich eine Religion?


    Nein, Buddhas Lehre ist keine Re-Ligion. Aber die meisten Buddhisten halten sie dafür und beten um "gute Dinge", sogar Mönche segnen Autos etc., das ist bestimmt nicht die Absicht Buddhas gewesen, aber er hat gewusst, dass die Lehre verwässert wird.


    Mir geht es auch gar nicht darum, ob eine Wiedergeburt stattfindet oder nicht, sondern was wiedergeboren wird. Und da bin ich eben überzeugt, nicht ICH, nicht DU, sondern übrigbleibende Energien (Tendenzen), die je nach heilsam oder nicht heilsam entsprechendes Erbgut bilden für die nächste Generation - oder im Idealfall NICHTS.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • mukti:

    Ups - jetzt ist ein Beitrag von mir doppelt weil ich noch was in der Grammatik ausbessern wollte, seltsam.



    :grinsen: Das nenne ich Wieder-Geburt. :grinsen:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Das alles kann ich auch manchmal sehen.
    Wenn ich mich ehrlich erforsche und manchmal ganz von mir ablassen kann, dann sehe ich so viele meiner Ahnen in mir. Ich kann empfinden, was sie empfunden haben, erkennen, was sie gedacht haben, ihre Untaten empfinden, ihre Freuden, ihr Verstrickungen, ihre Größe, ihre Ängste … Ich bin sie alle, sie alle sind meine Ahnen, ich bin ihre Wiedergeburt. Ich empfinde das nicht nur nach, im Sinne des Einfühlens, ich merke oft genug, wie ich in dem Moment genau wie sie bin.
    Jeder kann das. Nicht nur auf einer oberflächlichen Weise, sondern ganz tief.
    Und das deckt sich vollkommen mit dem, was so in den Texten steht.
    Ich schätze, dass das für einige Menschen einfach viel zu banal klingt.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Irmin82:

    Mir war das echt nicht klar, was ich mit dieser Frage auslöse und dass für viele Menschen ein materialistischer. atheistischer Buddhismus so wichtig ist.
    Finde das eigentlich auch ganz komisch, weil man sich dann ja echt einfach als Atheisten bezeichnen kann und halt so Meditationsübungen zur Entspannung machen kann. Und dass man sich halt sagt: Okay, nicht töten, lügen, stehlen, kein sexuelles Fehlverhalten (ist eigentlich normal) und Alkohol und Drogen sind auch nicht gesund. Und das Leben ist schön und ich versuche Menschen zu helfen. Und ja, man sollte halt auch nicht egoistisch sein ... Die Frage, die dann halt kommt, ist, ist Buddhismus eigentlich eine Religion?


    1. Ich glaube an Gott.
    2. Wenn ich mich entspannen möchte, dann gehe ich meinem Hobby nach.
    3. Ethos steht an erster Stelle. Selbst Meditation usw. kommen erst lange danach. Und wenn das so einfach wäre, dann wäre jeder Mensch so und würde sich danach richten. Aber wir sehen ja, dass selbst große Meister Probleme haben.
    4. Wer bin ich und wie funktioniere ich? Wie erlebe ich die Welt und wieso? Wie kann ich mit meinem beschränktem Welterleben (namarupa) mein Leben optimal gestalten? Bin ich Herrin in meinem Haus und wie kann ich das so weit wie möglich werden? … Alles weiteren Fragen erübrigen sich aufgrund meines Gottvertrauens.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Alles, was man definiert, jede unserer „göttlichen“ Ideen ist Trennung. Es hat keinen Vorteil und keinen Nachteil, hier, dort oder da zu sein. Wenn Gott in allem ist, dann ist er gezwungenermassen auch im Bösen wie im Guten, dann ist er im Leben und auch im Tod. In Stalin und auch in Buddha. Dooferweise auch im Laubbläser-Taliban vor meinem Fenster. Leben ist ein Zustand, Tod ist ein Zustand, jedes einzelne fucking Jhana ist auch nur ein weiterer Zustand. Zustände kommen und gehen, man kann ab und an nen Zustand davon bekommen. Und selbst die Zustandslosigkeit ist nicht verschieden von einem Zustand, denn auch da befindet sich das gottdings.

  • keks:

    Alles, was man definiert, jede unserer „göttlichen“ Ideen ist Trennung. Es hat keinen Vorteil und keinen Nachteil, hier, dort oder da zu sein. Wenn Gott in allem ist, dann ist er gezwungenermassen auch im Bösen wie im Guten, dann ist er im Leben und auch im Tod. In Stalin und auch in Buddha. Dooferweise auch im Laubbläser-Taliban vor meinem Fenster. Leben ist ein Zustand, Tod ist ein Zustand, jedes einzelne fucking Jhana ist auch nur ein weiterer Zustand. Zustände kommen und gehen, man kann ab und an nen Zustand davon bekommen. Und selbst die Zustandslosigkeit ist nicht verschieden von einem Zustand, denn auch da befindet sich das gottdings.


    Welches selbst nur eine Idee ist...

  • Irmin82:

    Die Frage, die dann halt kommt, ist, ist Buddhismus eigentlich eine Religion?


    Da gibt es ebenfalls verschiedene Auffassungen. Die alten Lehren haben sich in vielfache Meinungen und Richtungen aufgesplittert, das geht natürlich immer weiter wenn eine fernöstliche Lehre in den Westen kommt. Je nachdem zu welcher Sichtweise jemand neigt fühlt er sich zu einer Richtung, einer Gruppe oder einen Lehrer besonders hingezogen. Auch eigenständige und eklektische Systeme werden gebastelt, die dann wiederum ihre Anhänger finden. Da wird dann argumentiert und gestritten, was für den einen stimmig ist kann dem anderen ein Unding sein. Wie lange und gründlich auch alles durchdacht wird, man kommt an kein allgemeingültiges Ende. Es bleibt nur das zu verfolgen was einem nach eingehender Prüfung am ehesten richtig erscheint und andere Sichtweisen zu respektieren, in der Einsicht, dass man es nicht wirklich weiß.