Ich habe Sudhana so verstanden, dass buddhitische Insitutionen Lehrer mit sozialen Kapital ausstatten. Und eben dieses soziale Kapital ( Titel, Nimbus der Heiligkeit und der Weisheit ) missbraucht werden kann, um Leute zu missbrauchen.
Von daher könnte man folgern, dass je stärker der Heiligenschein leuchtet, der den Lehrer vom Normalsterblichen unterscheidet, desto mehr soziales Kapital missbraucht werden kann. Religionskritiker werden dieses Argument benutzten, um generell alle religiös-traditionellen Elemente des Buddhismus unter Generalverdacht zu stellen. Weil - so die Argument - der Lehrer der als erlechtet, Buddhaspekt gesehen wird, mehr Nimbus hat, als derjenige bei dem das nicht der Fall ist. Und derjenige der Ämter und Roben hat, da problematischer ist als derjenige ohne.
Aber stimmt das überhaupt? Oder wird da der Missbrauch nur instrumentalisiert, um Mundition für die eigene antireligiöse Agende zu haben? Wenn es so wäre, dass der katholische Pfarrer mit seinem sakralen Brimborium, wher missbraucht als sein schlichter evenglischer Kollege, und dieser wiederum mehr, als der ganz und gar säkulare Turnlehrer, dann wäre ja so eine These gerechtfertigt. Und der Abbau von sakralen Brimborium wäre - weil es eine quelle unhinterfragbarer Autorität ist - in Punkto Missbrauch eine nützliche Sache.
Was aber wenn sich herausstellt, dass sich die drei nicht signifikant unterscheiden? Und der Turnlehrerdem die Mutter vertraut genauso viel "soziales Kapital" hat, wie der Geistliche im prächtigen Ornat. Dann wäre es eben kein Grund, traditionelle Element abzubauen.
Es wäre interessant, ob dieser Zusammenhang untersucht wurde.