Fleischkonsum und Buddhismus

  • Das ist aber ein sehr gelungener da hilfreicher, inspirierender Beitrag gewesen lieber Sudhana.

    :D

    Ich muss gestehen, dass ich nicht mehr wusste was ahimsa bedeutet und habe es nachgelesen.

    Da es sicher immer mal wieder Menschen gibt die hier mitlesen und es auch nicht wissen, teile ich es mal.


    Zitat

    Was heißt Ahimsa?

    Ahimsa zählt zur Yama Sittenlehre die sich in 5 Stufen unterteilt. Es ist das erste der 5 Yamas. Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet es wörtlich übersetzt so viel wie “nicht-Gewalt”. Man kann es also mit dem Begriff Gewaltlosigkeit gleichsetzen. Ausgesprochen wird es “A-hin-sa”, also wird das m zu einem n.

    Dafür steht Ahimsa

    Gewaltlosigkeit und eine friedvolle Lebensweise ist das Ziel des Ahimsa-Prinzips. Es bedeutet das vollkommene Abstandnehmen davon, dass einem Lebewesen etwas zuleide getan wird. Sei es in Form von Worten, Gedanken oder Taten. Auch wer über einen Menschen schimpft oder Vorurteile hat bricht dessen Grundsätze.

    Bedeutung von Ahimsa:

    • gesellschaftliche Regel zum respektvollen Umgang miteinander
    • religiöses Prinzip für eine friedfertige Lebensweise
    • Achtung vor allen Lebewesen
    • kein Mensch oder Tier darf verletzt oder getötet werden
    • friedvolle Worte, Taten und Gedanken

    Ahimsa - was ist das und was hat es mit Yoga zu tun?
    Wer nach Ahimsa Leben will, verschreibt sich einer respektvollen und friedlichen Lebensweise und strebt Gewaltlosigkeit in allen Lebensbereichen an. Es ist…
    www.yogabox.de


    Zitat

    Ahimsa (Sanskrit, f., अहिंसा, ahiṃsā, wörtlich das Nicht-Verletzen) bedeutet Gewaltlosigkeit – eines der wichtigsten Prinzipien im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus. Es handelt sich um eine Verhaltensregel, die das Töten oder Verletzen von Lebewesen untersagt bzw. auf ein unumgängliches Minimum beschränkt. Damit ist die Vorstellung verbunden, dass jede Gewaltausübung schlechtes Karma erzeugt und sich dadurch auf die Zukunft des Täters negativ auswirkt.

    Quelle : Wiki

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





  • Da fällt mir eine indische Geschichte ein.


    Eines Tages möchte ein Haushälter dass ein Huhn auf den Mittagstisch kommt, also weist er seinen Diener an ein Huhn zu schlachten. Weil das aber in dieser Gegend nicht üblich war sollte er es heimlich tun, wo ihn niemand sehen kann. Der Diener geht also mit dem Huhn fort um so einen Ort zu suchen.

    Nach langer Zeit kommt er mit dem lebenden Huhn wieder zurück. Der Haushälter ist verärgert: "Wieso hast du denn nicht getan was ich dir aufgetragen habe?" "Herr, ich konnte mich nirgends verstecken. Wohin ich auch gehe, das Huhn sieht mich".

  • Ich habe dieses Thema jetzt einige Tage still mitgelesen und muss ehrlich sagen, dass das viele Gedanken machen eigentlich nicht meins ist - zumindest nicht wenn es darum geht wirklich alles was man tut, nicht tut, denkt und nicht denkt andauernd zu hinterfragen und auf Leid zu prüfen. Wenn ich jedesmal erst darüber philosophieren soll, ob ich das Schnitzel jetzt esse oder mit lieber eine dröge Auberginenscheibe in die Pfanne haue oder ob ich lieber die Tüte Haribo mit tierischer Gelatine oder die Pfefferbeißer vom Schlachter esse, anstatt mich an der natürlichen, für mich eher holzigen "Süße" einer Karotte zu "erfreuen", würden mir irgendwann die Haare vor Stress, Frust und Unmut ausfallen. Ich sehe bis jetzt nichts schlimmes am Fleischkonsum und habe für mich auch keine Argumente gefunden, meinen Fleischkonsum zu ändern. Ich finde, man kann auch vieles kaputtdenken und kaputtinterpretieren. Anscheinend kann man nicht normal leben ohne Leid zu erzeugen und manche Heruminterpretiererei finde ich - mit Verlaub - schon fast lächerlich. Hier nochmal die Worte eines bekannten japanischen Karate-Lehrers sinngemäß: "Wenn man kein Leid erzeugen und gesund leben möchte, dann darf man am besten nichts essen, nichts trinken und nicht atmen.". Der Sinn dahinter soll wohl lauten: Steigere dich in nichts hinein!

  • Anscheinend kann man nicht normal leben ohne Leid zu erzeugen und manche Heruminterpretiererei finde ich - mit Verlaub - schon fast lächerlich.

    Iss genussvoll das Fleisch. Die Tiere können sich nicht dagegen wehren. So, wie du dich nicht dagegen wehren kannst, dass Andere dich bei deinen Heiz- und Stromkosten in großem Stil abzocken. Das ist eben Nihilismus.

  • Ich habe dieses Thema jetzt einige Tage still mitgelesen und muss ehrlich sagen, dass das viele Gedanken machen eigentlich nicht meins ist - zumindest nicht wenn es darum geht wirklich alles was man tut, nicht tut, denkt und nicht denkt andauernd zu hinterfragen und auf Leid zu prüfen. Wenn ich jedesmal erst darüber philosophieren soll, ob ich das Schnitzel jetzt esse oder mit lieber eine dröge Auberginenscheibe in die Pfanne haue oder ob ich lieber die Tüte Haribo mit tierischer Gelatine oder die Pfefferbeißer vom Schlachter esse, anstatt mich an der natürlichen, für mich eher holzigen "Süße" einer Karotte zu "erfreuen", würden mir irgendwann die Haare vor Stress, Frust und Unmut ausfallen.

    Diese Phase von Stress, Frust und Unmut vergeht auch wieder. Ernährung ist zu einem ganz großen Teil Gewohnheit und zu einem kleinen Anteil vernünftige Nährstoffversorgung (an die man bei Vegan wirklich ein paar Gedanken verschwenden darf, aber dafür gibt es genug Unterstützung).

    Anscheinend kann man nicht normal leben ohne Leid zu erzeugen und manche Heruminterpretiererei finde ich - mit Verlaub - schon fast lächerlich. Hier nochmal die Worte eines bekannten japanischen Karate-Lehrers sinngemäß: "Wenn man kein Leid erzeugen und gesund leben möchte, dann darf man am besten nichts essen, nichts trinken und nicht atmen.". Der Sinn dahinter soll wohl lauten: Steigere dich in nichts hinein!

    Das eignet sich als Ausrede für alles.

  • Noch ein Nachtrag:

    Danke CobraCain für die Erwähnung des Wortes "normal". Ich habe noch ein bisschen drauf rumgekaut. Einerseits kenne ich den Wunsch normal sein zu wollen. Hängt für mich sehr stark mit Zugehörigkeit zusammen und das ist mMn ein sehr grundlegendes Bedürfnis, sich irgendwo zugehörig zu fühlen.

    Andererseits ist das kein Zustand, der durch irgendwelche festen Tatsachen gekennzeichnet ist, sondern sich im Grunde einfach aus dem Mittel der Menschen, die als Bezugsgröße genommen wird, ergibt. Soll heißen, stell dich zwischen Vegetarier und du hast ein anderes Normal als in einem Umfeld, was Fleisch in Mengen konsumiert.

  • Ich habe dieses Thema jetzt einige Tage still mitgelesen und muss ehrlich sagen, dass das viele Gedanken machen eigentlich nicht meins ist - zumindest nicht wenn es darum geht wirklich alles was man tut, nicht tut, denkt und nicht denkt andauernd zu hinterfragen und auf Leid zu prüfen.

    Lieber Cobra,

    ich verstehe dich.


    Nach einer elendslangen Suche bin ich im Jänner 2020 bei einem 10 Tage Vipassana Seminar gelandet.

    Dann hab ich meditiert, dann wieder nicht.

    Und seit Dezember 2022 meditiere ich jeden Tag mindestens eine Stunde (ab und zu in drei Einheiten zu 20 Minuten gesplittet). Funktioniert recht gut, im Zug zur Arbeit :grinsen:


    Es tut mir gut, das meditieren. Das spüre ich, ich werde ruhiger, gelassener und zielstrebiger. Ganz komisch.


    Und weil ich es spüre, dass Vipassana mir gut tut, hinterfrage ich nicht und suche auch nicht in anderen Richtungen.



    Gedankensprung zur Ernährung.


    Eine vegane Ernährung tut den Tieren (und Grundwasser, Co2, Regenwald, etc.) gut. Darum hinterfrage ich nicht. Sondern kaufe mir ein gutes Kochbuch. :taenzer: :rainbow:


    Danke für das konstruktive Getipsel und ich wünsche euch einen schönen, sonnige Sonntag.


    Bernd :kaffee:

  • Das Problem mit veganer Ernährung ist, dass nicht alle eine Spitzenleistungsverdauung haben und aus der kleinsten Pflanzenfaser Nährstoffe ziehen können. Aber Leute die eine Spitzenleistungsverdauung haben können mit Fleischkonsum meist sogar noch gesünder leben. Gesundheit ist ja die Basis oder sollte die Basis sein. Allerdings gibt es immer wieder Leute die nach einer Zeit der vegetarischen oder veganen Ernährung gesundheitliche Beschwerden bekommen. Manche nach Wochen so wie ich, manche aber erst nach Jahren. Ich las erst vor kurzem von einem Fall, dass ein jahrelanger Veganer Depressionen bekam und sogar suizidal war und diese dann in den Griff bekam durch tierische Produkte. Ich weiß allerdings nicht ob er vegetarisch oder omnivor wurde. Wie gesagt es kommt drauf an wie gut die Verdauung funktioniert. Nicht jede Verdauung und jeder Mensch ist gleich.

  • Gesundheit ist ja die Basis oder sollte die Basis sein.

    Für einen kleinen Kreis von Menschen oder für alle?

    Ich denke das Thema Gesundheit geht jeden etwas an. Und da wir in einem buddhistischen Forum hier sind spielt auch Gesundheit hier eine Rolle weil ja Gesundheit Basis für die weitere Entwicklung ist am Weg zur spirituelle Vervollkommnung.


    Aber auch Gesundheit, körperlich, emotional, mental und seelisch geht jeden etwas an. Vor allem weil es viele ungesunde Leute auf dieser Welt gibt. Ich kenne nur sehr wenige Leute die wirklich gesund sind.

  • Gesundheit ist ja die Basis oder sollte die Basis sein.

    Für einen kleinen Kreis von Menschen oder für alle?

    Ich denke das Thema Gesundheit geht jeden etwas an. Und da wir in einem buddhistischen Forum hier sind spielt auch Gesundheit hier eine Rolle weil ja Gesundheit Basis für die weitere Entwicklung ist am Weg zur spirituelle Vervollkommnung.


    Aber auch Gesundheit, körperlich, emotional, mental und seelisch geht jeden etwas an. Vor allem weil es viele ungesunde Leute auf dieser Welt gibt. Ich kenne nur sehr wenige Leute die wirklich gesund sind.

    Der bei uns (ich spreche für Deutschland) durchschnittliche Fleischkonsum ist mit ursächlich, dass andere nicht gesund sein können, nicht genug zu essen haben.

  • Die Frage, wovon man sich ernährt, ist gemäß dem Buddhadharma keine rein gesundheitliche, sondern vor allem eine ethische. Die "Basis" buddhistischer Ethik ist, wie an früherer Stelle hier schon dargelegt, das Prinzip ahiṃsā, Nicht-Verletzen / Gewaltlosigkeit. Der gesundheitliche Aspekt der Ernährung ist ein diesem ethischen Prinzip nachgeordnetes: nämlich (auch) nicht sich selbst zu verletzen. Was letzlich in der Praxis auf ein "so wenig wie möglich und so viel wie notwendig verletzen" hinausläuft - that's saṃsāra ... Mittlerer Weg eben. Wobei Buddha ausweislich der Vinaya-Überlieferungen ausdrücklich Ausnahmen von Grundregeln wie dem Verbot von Alkohol oder dem Verbot, Fleisch zu erbetteln, gerade aus gesundheitlichen Gründen zuließ; Buddha war kein moralischer Rigorist. Er selbst aß, was auf den Tisch kam. Aber wenn er Grund für den leisen Verdacht hatte, dass da speziell für ihn Tiere getötet worden waren, dann wies er solche Nahrung zurück. Damit wollte er nichts zu tun haben. Das empfahl er auch Anderen (und so steht es im Vinaya einschließlich der zulässigen Ausnahmen), so wie er auch Haushältern empfahl, zumindest den Beruf des Schlachters und des Viehhändlers wegen der unheilsamen Konsequenzen zu meiden.


    Tatsächliche gesundheitliche Gründe für eine Diät mit tierischem Protein sind extrem selten, wobei mir da eigentlich auch keine physiologische Begründung einfallen will (habe da allerdings auch nicht viel Ahnung von). Selbst bei veganer Ernährung sind die sonst fehlenden essentiellen Aminosäuren mit Pseudogetreiden wie Quinoa und Amaranth heute problemlos vegan verfügbar*. Mir scheint da ein psychologisch / psychosomatisches Problem die naheliegendere Erklärung zu sein, was das Problem der subjektiven Unverträglichkeit beileibe nicht klein reden soll. Trotzdem lohnt es sich sicher, über die Ursache genauer nachzudenken, vielleicht bei Gelegenheit auch mal den Hausarzt fragen.


    *Zur Klarstellung: ich selbst ernähre mich nicht vegan (jedenfalls nicht ausschließlich), sondern ovo-lakto-vegetarisch. Wobei Eier auf ärztliches Anraten auf maximal 2 / Woche limitiert sind. Versteht sich, dass die Legehennenhaltung und der Umgang mit männlichen Küken da bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen. Und guter Käse - das ist schlicht eine Kunstform, an der ich mir anzuhaften erlaube ... :)

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ich habe dieses Thema jetzt einige Tage still mitgelesen und muss ehrlich sagen, dass das viele Gedanken machen eigentlich nicht meins ist - zumindest nicht wenn es darum geht wirklich alles was man tut, nicht tut, denkt und nicht denkt andauernd zu hinterfragen und auf Leid zu prüfen. Wenn ich jedesmal erst darüber philosophieren soll, ob ich das Schnitzel jetzt esse oder mit lieber eine dröge Auberginenscheibe in die Pfanne haue oder ob ich lieber die Tüte Haribo mit tierischer Gelatine oder die Pfefferbeißer vom Schlachter esse, anstatt mich an der natürlichen, für mich eher holzigen "Süße" einer Karotte zu "erfreuen", würden mir irgendwann die Haare vor Stress, Frust und Unmut ausfallen. Ich sehe bis jetzt nichts schlimmes am Fleischkonsum und habe für mich auch keine Argumente gefunden, meinen Fleischkonsum zu ändern.

    Man kann ja Fleisch essen. Aber dann muß man halt dazu stehen, dass man eben jemand ist, der notfalls das eigene Wohl ( Geschmack, Gewohnheit) über das Lebensinteressen des Tier stellt.


    Es ist vollkommen normal egoistisch zu sein. Was aber ja nicht bedeutet, dass es deswegen "ok" ist zu töten. Wenn ein Jaguar einen Jäger erbeutet ist er vielleicht genauso froh, wie ein Jäger der ein Wildschwein erlegt und das Wildschwein ist es ebenso schlimm vom Jäger erlegt zu werden wie für den Jäger vom Jaguar erlegt zu werden. Jeder möchte leben und siegen und keiner das Futter sein.

  • Anscheinend kann man nicht normal leben ohne Leid zu erzeugen und manche Heruminterpretiererei finde ich - mit Verlaub - schon fast lächerlich.

    Iss genussvoll das Fleisch. ....

    Werde ich weiterhin tun, Danke.


    Ich habe dieses Thema jetzt einige Tage still mitgelesen und muss ehrlich sagen, dass das viele Gedanken machen eigentlich nicht meins ist - zumindest nicht wenn es darum geht wirklich alles was man tut, nicht tut, denkt und nicht denkt andauernd zu hinterfragen und auf Leid zu prüfen. Wenn ich jedesmal erst darüber philosophieren soll, ob ich das Schnitzel jetzt esse oder mit lieber eine dröge Auberginenscheibe in die Pfanne haue oder ob ich lieber die Tüte Haribo mit tierischer Gelatine oder die Pfefferbeißer vom Schlachter esse, anstatt mich an der natürlichen, für mich eher holzigen "Süße" einer Karotte zu "erfreuen", würden mir irgendwann die Haare vor Stress, Frust und Unmut ausfallen.

    Diese Phase von Stress, Frust und Unmut vergeht auch wieder. Ernährung ist zu einem ganz großen Teil Gewohnheit und zu einem kleinen Anteil vernünftige Nährstoffversorgung (an die man bei Vegan wirklich ein paar Gedanken verschwenden darf, aber dafür gibt es genug Unterstützung).

    Anscheinend kann man nicht normal leben ohne Leid zu erzeugen und manche Heruminterpretiererei finde ich - mit Verlaub - schon fast lächerlich. Hier nochmal die Worte eines bekannten japanischen Karate-Lehrers sinngemäß: "Wenn man kein Leid erzeugen und gesund leben möchte, dann darf man am besten nichts essen, nichts trinken und nicht atmen.". Der Sinn dahinter soll wohl lauten: Steigere dich in nichts hinein!

    Das eignet sich als Ausrede für alles.

    Naja, der Sinn hinter dieser Ausrede soll wohl sein, dass man sich in nichts hineinsteigern und das Menschsein nicht gänzlich aufgeben soll.


    Das Problem mit veganer Ernährung ist, dass nicht alle eine Spitzenleistungsverdauung haben und aus der kleinsten Pflanzenfaser Nährstoffe ziehen können. Aber Leute die eine Spitzenleistungsverdauung haben können mit Fleischkonsum meist sogar noch gesünder leben. Gesundheit ist ja die Basis oder sollte die Basis sein. Allerdings gibt es immer wieder Leute die nach einer Zeit der vegetarischen oder veganen Ernährung gesundheitliche Beschwerden bekommen. Manche nach Wochen so wie ich, manche aber erst nach Jahren. Ich las erst vor kurzem von einem Fall, dass ein jahrelanger Veganer Depressionen bekam und sogar suizidal war und diese dann in den Griff bekam durch tierische Produkte. Ich weiß allerdings nicht ob er vegetarisch oder omnivor wurde. Wie gesagt es kommt drauf an wie gut die Verdauung funktioniert. Nicht jede Verdauung und jeder Mensch ist gleich.

    Ich bin gelernter Altenpfleger. Ich habe zwar die meiste Zeit auf einem gerontopsychiatrischen und allgemeinpsychiatrischen Fachbereich gearbeitet, aber konnte auch so einige Probleme bei einseitiger Ernährung bzw. bei gänzlichem Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel beobachten. Viele, aber nicht alle Veganer, die ich auf der Geschlossenen kennenlernte, hatten tatsächlich Verdauungsprobleme und diese zum Teil in einem fast schon unerträglichen Maße. Meistens waren es Verstopfungen, die zu Kotsteinen führten oder eben zum Gegenteil: chronischer Durchfall. Andere hatten aber auch teils heftige Mangelerscheinungen und mussten diese mit Nahrungsergänzungsmitteln bzw. Medikamenten ausgleichen.

    Ich bin schon der Meinung, dass man Fleisch nicht verschwenden sollte (wie z.B. in amerikanischen XXL-Restaurant wo idR mind. 2/3 des bestellten Essens in die Bio-Tonne wandert), denn immerhin hat ein Lebewesen dafür sein Leben gegeben. Ich finde es aber auch nicht richtig Fleischkonsum zu verteufeln.


    Die Frage, wovon man sich ernährt, ist gemäß dem Buddhadharma keine rein gesundheitliche, sondern vor allem eine ethische. Die "Basis" buddhistischer Ethik ist, wie an früherer Stelle hier schon dargelegt, das Prinzip ahiṃsā, Nicht-Verletzen / Gewaltlosigkeit. Der gesundheitliche Aspekt der Ernährung ist ein diesem ethischen Prinzip nachgeordnetes: nämlich (auch) nicht sich selbst zu verletzen. Was letzlich in der Praxis auf ein "so wenig wie möglich und so viel wie notwendig verletzen" hinausläuft - that's saṃsāra ... Mittlerer Weg eben. Wobei Buddha ausweislich der Vinaya-Überlieferungen ausdrücklich Ausnahmen von Grundregeln wie dem Verbot von Alkohol oder dem Verbot, Fleisch zu erbetteln, gerade aus gesundheitlichen Gründen zuließ; Buddha war kein moralischer Rigorist. Er selbst aß, was auf den Tisch kam. Aber wenn er Grund für den leisen Verdacht hatte, dass da speziell für ihn Tiere getötet worden waren, dann wies er solche Nahrung zurück. Damit wollte er nichts zu tun haben. Das empfahl er auch Anderen (und so steht es im Vinaya einschließlich der zulässigen Ausnahmen), so wie er auch Haushältern empfahl, zumindest den Beruf des Schlachters und des Viehhändlers wegen der unheilsamen Konsequenzen zu meiden.


    Tatsächliche gesundheitliche Gründe für eine Diät mit tierischem Protein sind extrem selten, wobei mir da eigentlich auch keine physiologische Begründung einfallen will (habe da allerdings auch nicht viel Ahnung von). Selbst bei veganer Ernährung sind die sonst fehlenden essentiellen Aminosäuren mit Pseudogetreiden wie Quinoa und Amaranth heute problemlos vegan verfügbar*. Mir scheint da ein psychologisch / psychosomatisches Problem die naheliegendere Erklärung zu sein, was das Problem der subjektiven Unverträglichkeit beileibe nicht klein reden soll. Trotzdem lohnt es sich sicher, über die Ursache genauer nachzudenken, vielleicht bei Gelegenheit auch mal den Hausarzt fragen.


    *Zur Klarstellung: ich selbst ernähre mich nicht vegan (jedenfalls nicht ausschließlich), sondern ovo-lakto-vegetarisch. Wobei Eier auf ärztliches Anraten auf maximal 2 / Woche limitiert sind. Versteht sich, dass die Legehennenhaltung und der Umgang mit männlichen Küken da bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen. Und guter Käse - das ist schlicht eine Kunstform, an der ich mir anzuhaften erlaube ... :)

    Naja...

    Wenn ich den Supermarkt gehe und Fleisch kaufe, dann kann ich mir auch sicher sein, dass das Tier, welches da gerade in Stücken in der Fleischtheke liegt, für mich geschlachtet wurde. Nach dieser Logik wäre es dann also akzeptabel das Fleisch zu essen?

  • Während sich fortgeschrittene Asketen, die dieser Lehre folgen, konsequenterweise zu Tode hungern - was nach Deiner Lesart die Bemühung, damit das Ideal ahiṃsā praktisch umzusetzen, "ad absurdum" führen würde - wird das im Buddhadharma etwas anders gesehen. Buddha lehnte solche Praktiken - die ja nun wirklich kein 'mittlerer Weg' sind - ab: es ist kein ahiṃsā, weil diese Praxis die fünf übenden Aggregate, (..)

    Warum hungern sie sich denn zu Tode, oder hungerten sich, oder gibt es solche Asketen auch heute noch dort ? Machen sie das aus ethischen Gründen ? Wohl nicht.


    Ich kenne welche die in DE leben, nicht aus Indien stammen, die sich erst vegan ernährten, dann nur vegan- rohköstlich. Also eine die ich von YT kenne, sieht etwas zu dürr und schwach aus. Und dann gibt es ja welche, die ernähren sich nur noch von Luft und Licht- behaupten sie. Das ist eine gefährliche Askese, also nicht empfehlenswert. Asketen gibt es sogar in DE, wollte ich sagen. Wobei einige von, machen das weniger aus ethischen Gründen als aus Gesundheitlichen. Das kann auch davon kommen, dass sie so schwach aussehen und abgemagert ( na gut es war nur eine ), weil das mehr aus Dogmatismus geschieht, weniger wegen Mitgefühl für andere.


    In der Ernährung den mittleren Weg zu gehen und sich dabei in ahiṃsā zu üben, kann sehr unterschiedliche Formen annehmen, da sich auch die Übenden in den Bedingungen ihrer Übung unterscheiden. Wenn man sich dies vor Augen hält, fällt man auch nicht moralischem Rigorismus zum Opfer.

    Den man selbst an sich fällt oder andere an anderen fällen ? Ist das so ähnlich wie Dogmatismus ? Oder was ganz anderes ?

    Entscheidend ist die Bemühung und ihr Ziel, nicht die Form der Bemühung.

    Gut gesagt. Danke. :rainbow:

    Rechte Einsicht, Rechte Absicht.

    Und die kann bei jedem etwas/ ein wenig anders aussehen, bei diesem Thema- die Rechte Absicht, oder ? Es wäre das Bemühen. Schriebst du ja, das sich in Gewaltlosigkeit zu üben bei der Ernährung, unterschiedliche Formen annehmen kann, da sich auch die Übenden in den Bedingungen ihrer Übung unterscheiden.


    Wenn ich jedesmal erst darüber philosophieren soll, ob ich das Schnitzel jetzt esse oder mit lieber eine dröge Auberginenscheibe in die Pfanne haue oder ob ich lieber die Tüte Haribo mit tierischer Gelatine oder die Pfefferbeißer vom Schlachter esse, anstatt mich an der natürlichen, für mich eher holzigen "Süße" einer Karotte zu "erfreuen", würden mir irgendwann die Haare vor Stress, Frust und Unmut ausfallen.

    :D :grinsen:

    Ja, darum geht es, es ist ein Bemühen, ein Bemühen darum es einzusehen ( Rechte Einsicht haben ).Oder anders gesagt es geht um Mitgefühl aufbringen, dann wird es einfacher sich umzustellen. Aber es stimmt schon, dass man ( also ist bei mir auch so ), öfter an dem Wurstkühlregal steht und sich fragt, ob das so gut ist, wenn man davon etwas in den Einkaufswagen legt. Aber philosophieren würde ich das nicht nennen.

    Und wenn man dann die Rechte Einsicht hat, fällt es leicht es stehen zu lassen.

    Aber nicht, weil andere sagen, das wäre nicht gut, sondern man macht es weil man das eingesehen hat. Selbst wenn alle sagen würden es wäre gut, würde man das nicht mitmachen wollen. ( Nicht mehr ). Da man es aus Mitgefühl nicht mitmacht.

    Es geht auch nicht darum, bei allem jetzt stundenlang zu überlegen, ob ich es essen darf.


    Eben so gut wie es geht, es 100 % richtig machen, ist fast unmöglich. ( Also gewaltfrei zu handeln ). Heißt, wenn du am Anfang auf dein Schnitzel verzichtest, spricht nichts dagegen sich eine Tüte Haribo zu gönnen- da du immerhin schon ein großes Stück verzichtet hast.

    Ich hoffe du isst aber Haribos ( Gummibärchen ) nicht wirklich, dass das nur ein Beispiel war. Die Dinger machen die Zähne so schrott und haben ja viel Kalorien ( wegen dem Zucker ). Also aus gesundheitlichen Gründen, würde ich mir keine ganze Tüte gönnen am Tag, eher nur ein paar Bärchen. Aber das brauchte ich dir sicher nicht zu raten.

    Wenn du die Haribos mit Gelatine später auch weg lässt, ist das wieder eine Steigerung. :)

    Musst du aber nicht, solange du weiter einen großen Teil verzichtest.


    Mir scheint da ein psychologisch / psychosomatisches Problem die naheliegendere Erklärung zu sein, was das Problem der subjektiven Unverträglichkeit beileibe nicht klein reden soll. Trotzdem lohnt es sich sicher, über die Ursache genauer nachzudenken, vielleicht bei Gelegenheit auch mal den Hausarzt fragen.

    Da es nicht so sehr um Gesundheit dabei geht, sondern um Ethik, wäre da nicht die Frage, ob wir auch gesundheitliche Nebenwirkungen / Problemen in Kauf nehmen sollten, also dennoch weiter verzichten ? Naja, ich schrieb ja ganz am Anfang, dass ich das für gefährlich halte, was manche so machen ( mit der Lichtnahrung oder nur Rohkost ). Oder ist es doch eher so : Ohne Bemühen eben keine Frucht. Oder ohne große Opfer keine große Frucht, keine Belohnung ?

    Viele, aber nicht alle Veganer, die ich auf der Geschlossenen kennenlernte, hatten tatsächlich Verdauungsprobleme und diese zum Teil in einem fast schon unerträglichen Maße.

    Wäre mir egal. Die könnten das ja auch ganz falsch angegangen sein. Mich interessiert es auch nicht weiter. Erstmal selbst austesten und nicht schauen wie es bei anderen läuft. Schauen wie es bei einem selbst läuft. Wie das ist. Wenn der Wunsch oder ein Drang danach in einem ist.

    ( Aus Mitgefühl zu verzichten ).

    Ich finde es aber auch nicht richtig Fleischkonsum zu verteufeln.


    Verteufeln, verurteilen wollte das wohl keiner, dir nur Denkanstöße geben, wenn du den Edlen Pfad gehen willst, musst du dich eben auch in Mitgefühl für alle Wesen haben, üben.


    Umgekehrt sollte man aber auch Veganer und Vegetarier nicht verurteilen- oder nicht verspotten eher gesagt.


    Mir ist es auch völlig egal wie du dich ernährst, aber bitte belehre hier keinen, dass das falsch sei kein Fleisch zu essen. Danke.



    Es gibt auch Vegetarier, welche zB arrogant oder überheblich sind.

    Oder bei Demos andere anschreien. Es sollte jeder entscheiden dürfen was er macht, ob er lieber leiden will oder nicht leiden oder andere leiden lassen will oder nicht, die Rechnung für so etwas bekommt aber jeder und auch die Früchte bekommt jeder, der nicht leiden will, nicht will das andere leiden. Wobei da eben noch mehr zugehört, als nur Gewaltlosigkeit nicht wollen, es gehört auch dazu nicht so zu handeln. Auf der anderen Seite, kann jemand der zwar Fleisch isst in anderen Bereichen sehr gewaltlos sein oder sehr hilfreich für andere Wesen. Auch unbewusst sein darüber was es für ein Leid ist für die Tiere ( meistens ), dieser Überlebenskampf oder wie sie gehalten wurden. Es in dem Moment so verdrängen, also nicht dass sie es also absichtlich wollen, das andere Wesen leiden. Oder wenn es sich um Kinder handelt, die noch gar nicht wissen, was sie da essen. Wie es in einer Sutta hieß : Nichts ahnend sein darüber, dass ein Tier getötet wurde. ( So in etwas stand es da und noch mehr ).

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





    5 Mal editiert, zuletzt von Hingabe ()

  • Naja...

    Wenn ich den Supermarkt gehe und Fleisch kaufe, dann kann ich mir auch sicher sein, dass das Tier, welches da gerade in Stücken in der Fleischtheke liegt, für mich geschlachtet wurde. Nach dieser Logik wäre es dann also akzeptabel das Fleisch zu essen?

    Naja...

    Nach meiner Logik wurde das Fleisch der geschlachteten Tiere, das da im Supermarktregal liegt, nicht für dich und mich geschlachtet, sondern um uns dazu zu bewegen, unser Geld dafür herzugeben. Ich weiß, dass die Schlachtarbeiter dafür ausgebeutet wurden und somit das Geld letztendlich bei Leuten landet, die wahrscheinlich eh schon in Geld schwimmen. Ja, für diese Leute wurden die Tiere letztendlich geschlachtet. Da braucht man sich keine Illusionen zu machen. Es läuft dabei letztlich darauf hinaus, dass du das Fleisch isst, damit Andere mit Jachten rumshhippern und dabei Schampus schlürfen.


    Ich bin schon der Meinung, dass man Fleisch nicht verschwenden sollte (wie z.B. in amerikanischen XXL-Restaurant wo idR mind. 2/3 des bestellten Essens in die Bio-Tonne wandert), denn immerhin hat ein Lebewesen dafür sein Leben gegeben. Ich finde es aber auch nicht richtig Fleischkonsum zu verteufeln.

    Dir ist doch hoffentlch der Unterschied bewusst zwischen "jemandem etwas geben" (freiwillig hin geben) und "jemandem etwas nehmen" (etwas weg nehmen)?

  • Wenn ich den Supermarkt gehe und Fleisch kaufe, dann kann ich mir auch sicher sein, dass das Tier, welches da gerade in Stücken in der Fleischtheke liegt, für mich geschlachtet wurde.

    So sehe ich das auch - aufgezogen, getötet und zerstückelt dafür, dass du es kaufst und verzehrst. Andere geben sich damit zufrieden, dass das Töten dann ja an Andere outgesourced wird (so heisst das wohl heute). Von Geld kriegt man ja keine blutigen Finger ...

    Nach dieser Logik wäre es dann also akzeptabel das Fleisch zu essen?

    Es wäre hilfreich für die Diskussion, genau zu lesen was andere schreiben. Genau aus diesem Grund wäre es inakzeptabel, Fleisch zu essen, wenn man dem Beispiel Buddhas und den Regeln, die er den Ordinierten gegeben hat, folgen will und dabei schon die Regel missachtet, kein Geld anzurühren. Aber mit Beispielen folgen hat's halt nicht Jeder.


    Mit Logik hat das jedenfalls nichts zu tun. Welche Regeln man annimmt, welchen Empfehlungen man folgt und welchen nicht, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Es ist nur so, dass manche Entscheidungen für Ordinierte ausgeschlossen bzw. bereits getroffen sind. Die haben sich auf einen Weg festgelegt. Wer glaubt, einen besseren Weg gefunden zu haben - kein Problem, viel Glück damit. Andere verlassen sich lieber auf Bewährtes.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Warum hungern sie sich denn zu Tode, oder hungerten sich, oder gibt es solche Asketen auch heute noch dort ? Machen sie das aus ethischen Gründen ? Wohl nicht.

    In Kurzform: das Ideal, sich tot zu fasten ist nach wie vor das spirituelle Endziel bei den Jaina - durch totale Abstinenz von jeglichem 'Ergreifen' (insbesondere von Nahrung) wird der Reinkarnationskreislauf beendet. Diese Heiligen in ihrer letzten Reinkarnation sind entsprechend selten, aber es gibt sie durchaus noch. Auch hier ist ahiṃsā das leitende ethische Prinzip, nur eben 'rücksichtslos' hinsichtlich des/der Übenden.


    Der scheinbare Widerspruch löst sich dadurch auf, dass dieses Beenden der Reinkarnationskette nach deren Verständnis kein nirvana, sondern ein Aufgehen im atman ist, die vernichtete Existenz nur eine ziemlich hartnäckige Illusion, falsches Sein. Es ist ein negativer, kein mittlerer Weg.

    Den man selbst an sich fällt oder andere an anderen fällen ? Ist das so ähnlich wie Dogmatismus ? Oder was ganz anderes ?

    Moralischer Rigorismus ist die Auffassung, moralische Entscheidungen - wie etwa die, auf Fleisch als Nahrung zu verzichten - hätten absolute Gültigkeit. Ausnahmen werden da grundsätzlich als moralisches Versagen eingestuft.


    Wenn moralische Entscheidungen als allgemeine Regeln formuliert werden, richtet sich dies nach dem 'Normalfall', den zumeist gegebenen Bedingungen. Sinnvoll ist es, sich für Ausnahmebedingungen flexibel zu zeigen. Das ist dann auch keine moralische Beliebigkeit, sondern das Zulassen begründeter Ausnahmen. "Begründet" heisst, dass die Gründe gewichtet werden, wobei das durch die Ausnahme verursachte Leiden gegen das durch die Ausnahme verhinderte Leiden abgewogen wird. Diese realistische, eben nicht rigorose Herangehensweise findet sich beispielhaft im Vinaya.

    Und die kann bei jedem etwas/ ein wenig anders aussehen, bei diesem Thema- die Rechte Absicht, oder ? Es wäre das Bemühen.

    Ja, welche Einsichten und Absichten möglich sind, hängt von individuellen Bedingungen und Ursachen ab und entsprechend divers sind sie. Wichtig ist das Bemühen - mit dem sich die Möglichkeiten von Ein- und Absichten dann auch erweitern. Wichtig ist nur, dass die 'initialisierende' Absicht in die rechte Richtung weist; also Rechte Absicht ist. Ahiṃsā ist der soziale Aspekt dieser Rechten Absicht - wobei 'sozial' alle Existenzbereiche umfasst, nicht nur den menschlichen.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Der scheinbare Widerspruch löst sich dadurch auf, dass dieses Beenden der Reinkarnationskette nach deren Verständnis kein nirvana, sondern ein Aufgehen im atman ist, die vernichtete Existenz nur eine ziemlich hartnäckige Illusion, falsches Sein. Es ist ein negativer, kein mittlerer Weg.

    Welcher scheinbare Widerspruch ?

    Falsches Sein, hartnäckige Illusion, als das gilt auch im Buddha-Dharma die Persönlichkeit, oder ? Bei den Jainas ist aber alles hartnäckige Illusion, auch der Körper. So in etwa ist das, habe das ein wenig verstanden, oder ?

    Moralischer Rigorismus ist die Auffassung, moralische Entscheidungen - wie etwa die, auf Fleisch als Nahrung zu verzichten - hätten absolute Gültigkeit. Ausnahmen werden da grundsätzlich als moralisches Versagen eingestuft.

    Ach so, danke für die Erklärung. :)

    Ahiṃsā ist der soziale Aspekt dieser Rechten Absicht - wobei 'sozial' alle Existenzbereiche umfasst, nicht nur den menschlichen.

    Ach so, danke sehr lehrreich. Ist die Rechte Absicht nicht immer sozial, betrifft die nicht immer den sozialen Aspekt, wenn nein, welche Aspekte zB noch ? Ach so, es könnte auch nur einen selber betreffen, seinen geistigen Wachstum/ Läuterung, richtig ? LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





  • Nein Bernhard,

    Ich widerlege den Faktor Kosten mit einem günstigen Kochbuch.

    Den Faktor Gesundheit mit einer wissenschaftlichen Studie.

    Den Faktor Kultur muss ich nicht widerlegen. Wer in einem buddhistischen Forum und vegan Teil ist, interessiert sich für andere Sichtweisen.


    Nicht streng oder totalitär.

    Klar.


    Und ja, ich wohne auf dem Land. Und nein. Es gibt keine freilebenden Bio Schweine.

    Die leben alle in einem dunklen Loch. Weil billig. Das ist totalitär und streng.


    Salü,

    Bernd

  • Ich würde gerne anmerken.

    Auch wenn man kein Vegetarier ist und kein so ausgeprägtes Mitgefühl hat.

    Sollte man sich mal eine Vorlesung über Schweinezucht anhören…

    Das ist schon sehr übel…

  • Bernhard, ab und an sitze ich auf der Terasse und leere am Abend eine Flasche Wein.

    Oder denke, rede ich schlecht über Menschen.

    Vergesse, wichtige Sachen zu machen.


    Gründe könnten viele sein.

    Wenn ich mich selber dann auseinander nehme bleibt folgendes über:

    Faulheit, Trägheit.


    Und wenn ich dann klar sehe, kann ich die eigene Faulheit und Trägheit überwinden.


    Verzeih, wenn ich zu forsch war.


    Liebe Grüße an die andere Seite des Internets, des Denkens.


    Bernd