Buddhismus ohne Wiedergeburt?

  • accinca:
    no name:

    Hmm … ist doch alles recherchierbar. Außerdem muß ich auch nicht alles selber nachvollziehen können, mir reicht wenn ich jemand kenne der weiß wie es geht oder wo es steht.


    Genau die gibt es in der modernen Wissenschaft auch nicht immer.
    Es gibt z.B. keinen einzigen Wissenschaftler der die Quantentheorie
    und vieles mehr verstanden hätte.


    Du hast meine Aussage aus dem Kontext gerissen ... :)


    Aber ich weiß worauf du anspielst. Ich kann mich an einen Dharma Vortrag zum Thema Wiedergeburt errinnern, da gab es mal folgende herzerfrischende Aussage. Ich weiß jetzt nicht so genau, warum das gewünschte Handy in Indien klingelt wenn ich es von hier anrufe, aber es funktioniert. Genau so ist auch mit der Wiedergeburt. Es funktioniert einfach aber ich weiß nicht warum.

  • @ freeman


    Ich bin verwirrt. Bisher habe ich mich nur mit dir ausgetauscht. Bist du jetzt konfessionsloser Buddhist mit 30 jähriger Erfahrung oder nicht? Es ist mir absolut egal ob du oder andere Buddhisten an Wiedergeburt oder an den Klimawandel glauben, ich werde dich von nichts abbringen. Jaja ich weiß, jetzt kommt wieder das Feigenblatt ich bin kein Buddhist … Mich interessierte bisher nur deine buddhistische Sicht, deine Begründungen für Wiedergeburt und nicht was X-Millionen Asiaten glauben. Aber da gibt es jetzt außer persönliche Angriffe, abwertende Ratschläge und Wortgläubigkeit deinerseits nichts zu holen für mich.


    Wie bereits gesagt, ich habe hin und wieder Freude mich auszutauschen und Beweggründe zu erfahren. Es geht mir nicht um groß aufgehängte Kritik oder Bloßstellung. Danke für die vielen Worte. Ansonsten ist Mukti da schon etwas weiter als du.

  • "Genau die gibt es in der modernen Wissenschaft auch nicht immer.
    Es gibt z.B. keinen einzigen Wissenschaftler der die Quantentheorie
    und vieles mehr verstanden hätte."


    Gleichzeitig machen wir uns aber um Wiedergeburt keine Gedanken weil wir wissen, dass Raum und Zeit hartnäckige Illusionen sind. Wir machen nur Aussagen über die Gegenwart weil wir wissen, dass alles andere unmöglich ist. Wir hängen nicht an Worten fest da sich jedes Wort wie auch jeder Körper im ständigen Wandel befindet. Wir spielen mit Wörtern und verdrehen sie, wir benutzen sie um etwas zu beschreiben mit dem gleichzeitigen Wissen, dass es sich schnell ändern kann und kein Wort eine allzulange Beständigkeit hat, oder wie es Buddhisten sagen - Worte haben keine Eigenexistenz, oder meinetwegen "sind leer". Wir wissen, dass wir in einem Universum ohne Raumbegrenzung und Zeit leben, ohne einen auffindbaren Anfang und auch ohne ein Ende.


    Ohne Zeit kann eine Beschreibung über die Zukunft nur schief gehen und genau deshalb sind es wilde Spekulationen. WIr haben ein ständiges Wiederentstehen vom Körper das ist alles was man über den Jetzt-Zustand sagen kann. "Wiedergeburt" dagegen ist ein Zukunftsding das in der Physik unbrauchbar ist da es einer illusionären Zeit widersprechen würde.

  • no name:

    @ freeman


    Ich bin verwirrt. Bisher habe ich mich nur mit dir ausgetauscht. Bist du jetzt konfessionsloser Buddhist mit 30 jähriger Erfahrung oder nicht? Es ist mir absolut egal ob du oder andere Buddhisten an Wiedergeburt oder an den Klimawandel glauben, ich werde dich von nichts abbringen. Jaja ich weiß, jetzt kommt wieder das Feigenblatt ich bin kein Buddhist … Mich interessierte bisher nur deine buddhistische Sicht, deine Begründungen für Wiedergeburt und nicht was X-Millionen Asiaten glauben. Aber da gibt es jetzt außer persönliche Angriffe, abwertende Ratschläge und Wortgläubigkeit deinerseits nichts zu holen für mich.


    Wie bereits gesagt, ich habe hin und wieder Freude mich auszutauschen und Beweggründe zu erfahren. Es geht mir nicht um groß aufgehängte Kritik oder Bloßstellung. Danke für die vielen Worte. Ansonsten ist Mukti da schon etwas weiter als du.


    Ich kann keine persönlichen Angriffe in meinen Kommentaren entdecken, daher bitte ich Dich, mir zu sagen, wann und wo ich hier jemanden persönlich angegriffen hätte.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • no name:

    Ansonsten ist Mukti da schon etwas weiter als du.


    Danke für das Lob, ich fürchte es nicht verdient zu haben. Inhaltlich finde ich Freemans Beiträge nicht unpassend für ein buddhistisches Forum und lese sie gerne. Das ist vielleicht ein Grund dass ich mit seinem etwas feurigen Stil auch keinerlei Probleme habe. Es passt halt nicht alles für jeden, ich habe mir da angewöhnt, nicht mehr alles zu lesen.

  • Ich gehe nach dem was Buddha lehrt, das verlöschen von Dukkha. Die Diskussionen um Wiedergeburt, nicht nur hier, die Überzeugungen darüber was das denn nun ist, die Sorge wie man eine gute Wiedergeburt erreicht, das was Menschen sich einreden wie sie zu sein haben um nicht oder in eine bessere Welt geboren zu werden ist nach meinem Empfinden immer mit Dukkha verbunden. Ob nun hier oder schon vor vielen Jahren in esoterischen Kreisen, christlichen Gruppen habe ich immer das gespürt, diese Unsicherheit manchmal auch Angst um dieses Thema, oder auch der spirituelle Überschwang, diese Freude auf die unübertreffliche Wiedergeburt in Paradiesen. "Buddhismus krass" ist mir ein Wegweiser gewesen der allerdings nicht ins reine Land führt doch in ein Leben mit dem Weg unter meinen Füßen. Das, mein, reines Land ist hier. Wiedergeburt in diesem Leben ist vollkommen im Einklang mit der Lehre des Buddha. Ich bin zufrieden damit das zu tun was jetzt zu tun ist und dieses so zu machen das es kaum zu Dukkha kommt. Wenn Wiedergeburt mich, nach dem zerfallen dieses Körpers, trifft habe ich hier ja genug bekommen, einschließlich des Tibetischen Buddhismus. Bis dahin ist hier Dies aktuell, irgendwann wird das sterben sein.

  • Ellviral:

    Wiedergeburt in diesem Leben ist vollkommen im Einklang mit der Lehre des Buddha. Ich bin zufrieden damit das zu tun was jetzt zu tun ist und dieses so zu machen das es kaum zu Dukkha kommt. Wenn Wiedergeburt mich, nach dem zerfallen dieses Körpers, trifft habe ich hier ja genug bekommen, einschließlich des Tibetischen Buddhismus. Bis dahin ist hier Dies aktuell, irgendwann wird das sterben sein.


    Ich finde diese Haltung vollkommen souverän und vernünftig. Wenn jemand aus dem abendländischen, materialistisch geprägten Kulturkreis für sich persönlich nicht an die Wiedergeburt nach dem Tod glaubt oder keine Einsicht in diese Dinge hat, ist an dieser Haltung sicher nichts zu kritisieren. Aber es wäre nicht richtig, zu behaupten, Buddha hätte die Wiedergeburt nach dem Tod bestritten. Menschen, die keine völlige Befreiung von Gier, Hass und Verblendung (Nibbana, Verwehen im Todlosen) verwirklicht haben, werden nach dem Tod der Wiedergeburt schwerlich entgehen.


    Darauf können wir uns doch auf jeden Fall einigen:


    Wenn wir eines Tages sterben und es geht weiter, dann werden wir es erfahren. Und wenn es nach dem Tod nicht weitergeht, dann werden wir es nicht erfahren. Wenn Du also Recht gehabt haben solltest und es kommt nix mehr nach dem Tod, dann werden wir es nie erfahren, dass Du Recht hattest :)


    Und wenn wir Nibbana verwirklicht haben, dann werden wir es auch erfahren.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
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    - Huang-po

  • Ich vertraue auf Buddha Worte und ich geben meinen Zweifel bekannt, doch das Vertrauen wurde nie erschüttert, bisher gab es keine so großen Zweifel an Buddha Worte das das Vertrauen auch nur minimal erschüttert wurde. Ich bin mit Dir einer Meinung doch auch das kann das Vertrauen nicht erschüttern. Ich Vertraue auf Buddha egal was etwas in mir sich ausdenkt. Ich werde meine Zweifel immer weiter offenlegen. -()-

  • Ellviral:

    Ich vertraue auf Buddha Worte und ich geben meinen Zweifel bekannt, doch das Vertrauen wurde nie erschüttert, bisher gab es keine so großen Zweifel an Buddha Worte das das Vertrauen auch nur minimal erschüttert wurde. Ich bin mit Dir einer Meinung doch auch das kann das Vertrauen nicht erschüttern. Ich Vertraue auf Buddha egal was etwas in mir sich ausdenkt. Ich werde meine Zweifel immer weiter offenlegen. -()-


    :like:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ellviral:

    Ich vertraue auf Buddha Worte und ich geben meinen Zweifel bekannt, doch das Vertrauen wurde nie erschüttert, bisher gab es keine so großen Zweifel an Buddha Worte das das Vertrauen auch nur minimal erschüttert wurde. Ich bin mit Dir einer Meinung doch auch das kann das Vertrauen nicht erschüttern. Ich Vertraue auf Buddha egal was etwas in mir sich ausdenkt. Ich werde meine Zweifel immer weiter offenlegen. -()-


    Wunderbar. Weisst Du, auch ich habe nie wirklich am Buddha gezweifelt, ich hab (nicht nur) dem Buddha unendlich viel zu verdanken, so, wie Du offenbar auch. In diesem Sinne betrachte ich uns als Brüder im Geiste, werter Ellviral. Möge Dir der Buddha noch unendlich viel Heilsames bringen und mögest Du heimkehren ins Nibbana :)


    _()_

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    - Huang-po

  • Freeman reloaded:
    Ellviral:

    Ich vertraue auf Buddha Worte und ich geben meinen Zweifel bekannt, doch das Vertrauen wurde nie erschüttert, bisher gab es keine so großen Zweifel an Buddha Worte das das Vertrauen auch nur minimal erschüttert wurde. Ich bin mit Dir einer Meinung doch auch das kann das Vertrauen nicht erschüttern. Ich Vertraue auf Buddha egal was etwas in mir sich ausdenkt. Ich werde meine Zweifel immer weiter offenlegen. -()-


    Wunderbar. Weisst Du, auch ich habe nie wirklich am Buddha gezweifelt, ich hab (nicht nur) dem Buddha unendlich viel zu verdanken, so, wie Du offenbar auch. In diesem Sinne betrachte ich uns als Brüder im Geiste, werter Ellviral. Möge Dir der Buddha noch unendlich viel Heilsames bringen und mögest Du heimkehren ins Nibbana :)


    _()_

    Das ist doch ein Grund der uns vereint. Das wird Ellviral und Freeman nicht davon abhalten ihre Zweifel abzuwägen. Also Bruder im "Geiste" machen wir weiter bis alle Wunden offen sind und heilen können. -()-

  • Bei mir geht es darum das ich Wiedergeburt in diesem Leben festnageln will. In vielen Gesprächen gab es immer diese Fluchtmöglichkeit in den Bereich nach dem Sterben vor der Geburt. Buddha Sicht von Wiedergeburt konnte ich erst erkennen als ich das getan habe und mir keinen Ausweg gelassen habe außer dieses Leben jetzt als einmalig und absolut zu GLAUBEN. Es hilft Menschen wenn sie von ihren Illusionen befreit werden, na gut auf brutale Art, aber besser mit den Füßen auf der Erde als mit dem ganzen Körper schon im Paradies. Wie Buddha möchte ich nicht wieder geboren werden, doch irgendwas wird geschehen von dem ich mir weder ein Wissen machen kann noch einen Glauben. Großes Vertrauen ohne Wissen oder Glauben.

  • Ellviral:

    Das ist doch ein Grund der uns vereint. Das wird Ellviral und Freeman nicht davon abhalten ihre Zweifel abzuwägen. Also Bruder im "Geiste" machen wir weiter bis alle Wunden offen sind und heilen können. -()-


    So sei es :)


    Ellviral:

    Bei mir geht es darum das ich Wiedergeburt in diesem Leben festnageln will. In vielen Gesprächen gab es immer diese Fluchtmöglichkeit in den Bereich nach dem Sterben vor der Geburt. Buddha Sicht von Wiedergeburt konnte ich erst erkennen als ich das getan habe und mir keinen Ausweg gelassen habe außer dieses Leben jetzt als einmalig und absolut zu GLAUBEN. Es hilft Menschen wenn sie von ihren Illusionen befreit werden, na gut auf brutale Art, aber besser mit den Füßen auf der Erde als mit dem ganzen Körper schon im Paradies. Wie Buddha möchte ich nicht wieder geboren werden, doch irgendwas wird geschehen von dem ich mir weder ein Wissen machen kann noch einen Glauben. Großes Vertrauen ohne Wissen oder Glauben.


    Ja, die Wiedergeburt im Leben festnageln, das Leben im Leben festnageln, keine Flucht, kein Ausweichen, Hoffnung ist nahe der Hoffart.


    Ich verrate Dir ein Geheimnis:


    Der Lehrer, der mir persönlich immer am nächsten war, ist nicht Buddha, sondern der Tod. Seit frühester Kindheit begleitet er mich, bis in meinen Schlaf und meine Träume hinein. Das meiste habe ich von ihm gelernt. Er hat mich gelehrt, nicht auszuweichen, er hat mir sämtliche Auswege genommen, er hat mich gelehrt, loszulassen, er hat mich gelehrt, weiter zu gehen, immer weiter und weiter und weiter, über den Horizont hinaus, über alle Horizonte hinaus, über Raum und Zeit hinaus. Und schliesslich habe ich gelernt: Im Tod ist Leben und Weisheit. Und so wurde ich schlieslich Eins mit meinem Lehrer.


    Ich stimme Dir vollkommen zu, werter Ellviral, besser mit den Füssen auf Mutter Erde, als mit Körper und Geist in den Wolken, im Paradies. Dein Vertrauen wird nicht umsonst gewesen sein. Nach dem grossen Vertrauen kommt das Wissen, die Grosse Gewissheit, Nibbana.



    ( Übersetzung: " Leben und Tod sind dieselbe Sache. Wenn wir diese Tatsache realisieren, dann haben wir keine Angst mehr vor dem Tod, noch wirkliche Schwierigkeiten in unserem Leben.")

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
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    - Huang-po

  • Mein Lehre war mein ICH/Selbst/Ego das mich immer umbringen wollte. Erlösung war "Ich will leben."
    Es hat Jahrzehnte gebraucht bis ich den Tod als Selbsttötung Möglichkeit in mich aufnehmen konnte. Als mein Opa sich aufgehängt hatte wusste ich sicher das ich leben wollte um jeden Preis bis es eben einfach so zu Ende geht. Buddha Worte habe ich erst vor etwa 10 Jahren entdeckt.

  • Hermann Hesse hatte (aus guten Gründen) so sehr an der Welt, in der er lebte, gelitten, dass er sich vorgenommen hatte, sich im Alter von 50 Jahren das Leben zu nehmen. Zu wissen, dass er dieses Leben verlassen könnte, wenn er wollte, hatte ihm irgendwie Erleichterung verschafft,. Und doch hatte er seinen Vorsatz nie in die Tat umgesetzt. Und so wurde er schliesslich ein alter Mann, der nach einem satten, tiefen Leben sterben konnte. Wer die Freiheit hat, zu sterben, der hat auch die Freiheit, zu leben.


    Ich weiss, wie es sich anfühlt, wenn Menschen, die einem nahestehen, sich das Leben nehmen. Ich bin im Ghetto aufgewachsen. Meine Mutter hat sich eine Kugel ins Herz geschossen, als ich 4 Jahre alt war. Mein Vater hat sich das Leben genommen, als ich 15 Jahre alt war, ich habe ihn damals tot aufgefunden. Mein Bruder ist elendig verreckt, als ich 20 Jahre alt war, er war damals 19 Jahre alt und die letzten Worte, die ich von ihm hörte, lauteten "Ich will nicht sterben!". Ich habe viele weitere Menschen sterben sehen, gute Freunde, die in den Drogensumpf geraten waren. Viele Freunde um mich herum sind daran gestorben, wie trockenes Gras verbrannt. Ich selbst wäre damals daran beinahe zugrunde gegangen. Vor ca. drei Jahren habe ich meinen anderen Bruder verloren, der an Lungenkrebs starb. Ich könnte endlos so weiter erzählen, aber wozu? Ich weiss, da draussen gibt es Menschen, die noch viel schlimmere Dinge erlebt haben. So hat jeder sein sprichwörtliches Kreuz zu tragen.


    Mögen alle Deine Wunden heilen, werter Ellviral :)

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • Die Welt zu durchschauen, sie zu erklären, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.


    - Hermann Hesse, Siddhartha

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    - Saraha
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    - Huang-po

  • Freeman reloaded:

    Hermann Hesse hatte (aus guten Gründen) so sehr an der Welt, in der er lebte, gelitten, dass er sich vorgenommen hatte, sich im Alter von 50 Jahren das Leben zu nehmen. Zu wissen, dass er dieses Leben verlassen könnte, wenn er wollte, hatte ihm irgendwie Erleichterung verschafft,. Und doch hatte er seinen Vorsatz nie in die Tat umgesetzt. Und so wurde er schliesslich ein alter Mann, der nach einem satten, tiefen Leben sterben konnte. Wer die Freiheit hat, zu sterben, der hat auch die Freiheit, zu leben.


    Ich weiss, wie es sich anfühlt, wenn Menschen, die einem nahestehen, sich das Leben nehmen. Ich bin im Ghetto aufgewachsen. Meine Mutter hat sich eine Kugel ins Herz geschossen, als ich 4 Jahre alt war. Mein Vater hat sich das Leben genommen, als ich 15 Jahre alt war, ich habe ihn damals tot aufgefunden. Mein Bruder ist elendig verreckt, als ich 20 Jahre alt war, er war damals 19 Jahre alt und die letzten Worte, die ich von ihm hörte, lauteten "Ich will nicht sterben!". Ich habe viele weitere Menschen sterben sehen, gute Freunde, die in den Drogensumpf geraten waren. Viele Freunde um mich herum sind daran gestorben, wie trockenes Gras verbrannt. Ich selbst wäre damals daran beinahe zugrunde gegangen. Vor ca. drei Jahren habe ich meinen anderen Bruder verloren, der an Lungenkrebs starb. Ich könnte endlos so weiter erzählen, aber wozu? Ich weiss, da draussen gibt es Menschen, die noch viel schlimmere Dinge erlebt haben. So hat jeder sein sprichwörtliches Kreuz zu tragen.


    Mögen alle Deine Wunden heilen, werter Ellviral :)

    ... aber wozu? Damit andere lernen können das das meiste Leiden eben gerade dann entsteht wenn etwas wieder erlangt werden soll das vor dem Unheil war. Um zu lernen das das Vergangene wohl noch wirkt aber eben nur durch den eigenen Geist. Als meine Mutter beerdigt war habe ich mich selber erschrocken wie das Leben einfach so weiter erscheint. Als Kind habe ich 1962 den großen Sturm mitten im norddeutschen Moorland erlebt, da kam eine Familie bei uns an der war die Hütte (Holzkate) weg geweht worden. Als ich morgens aufstand und nach draußen ging war herrliches Wetter, Himmelbau mit einzelnen dicken Wolken, leichter Wind, da wurde mir eingeleuchte das das Leben sich nicht für unsere Leiden interessiert. Schon damals fing ich an mich um das zu kümmern was zu tun war, das hat mir einen Zugang zu Klagen, Jammern und Hoffen auf Besserung verbaut. Wenn ich von den Dingen erzähle ist da kein Gefühl von Leiden, für mich war das eben so wie es ist. Als ich Buddha Worte gefunden hatte sprach da zu mir mein Vater den ich nie hatte mit all seiner Lebenserfahrung machte er mir klar das das was ich getan habe nur darum getan wurde weil nur ich es jetzt so tun musste und nur ich tun konnte weil ich es kann, wider allem als richtig Geglaubten. Für mich ist Buddha keine Zuflucht wir gehen zusammen ich brauch ihn nicht zu töten er hat nichts Heiliges nichts Übernatürliches und darum lehne ich auch jedes Übernatürliche das ihm angedichtet wird ab. Ja mit einer gewissen Wut auf den Unverständigen, man möge es mir verzeihen.

  • Wenn Du nicht möchtest, dass Deine Wunden heilen, wüsste ich nicht, weshalb ich dem widersprechen sollte. Es freut mich für Dich, dass Du nicht jammerst und nicht klagst.


    Wie mehrfach gesagt, ich bin kein Buddhist. Im Übrigen habe ich mit Übernatürlichem nix am Hut, ich hatte ja auch rein garnichts von übernatürlichen Dingen gesagt.


    Zuflucht? Ich bin meine eigene Zuflucht.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • Ellviral:

    Also Bruder im "Geiste" machen wir weiter bis alle Wunden offen sind und heilen können. -()-


    Meintest Du damit etwa meine Wunden? Meine Wunden sind lange verheilt :grinsen:

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
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    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • keks:

    ..WIr haben ein ständiges Wiederentstehen vom Körper das ist alles was man über den Jetzt-Zustand sagen kann. "Wiedergeburt" dagegen ist ein Zukunftsding das in der Physik unbrauchbar ist da es einer illusionären Zeit widersprechen würde.


    Dann wüßte man aber auch nicht wieso der Buddha
    überhaupt von Geburt und Tod hätte sprechen sollen.
    Ich habe jedenfalls noch nicht gehört das die Wesen
    der Geburt nicht unterworfen wären:


    Man mag ja für sich anderer Meinung sein, aber das lehrte nun mal der Buddha.

  • Noch eine Nachschub zu der Sache, dass Buddha nach seiner Erleuchtung 100.000 Leben hat zurückschauen können. Bhante Seelawansa, ein ordinierter Theravada-Mönch, sagt hierzu in diesem Artikel:


    Zitat

    Er hat aber in diesem Leben 100.000 Leben erlebt und sie alle gesehen.


    Ob Buddha mit den 100.000 Leben ganze 100.000 Menschenleben gemeint hat oder 100.000 geistige Wiedergeburten in diesem Leben ist Auslegungs- oder Verständnissache, denn die Formulierung im Pali-Kanon ist nicht eindeutig. Und Bhante Seelawansa sagt hierzu klar das im obigen Zitat.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Mh, Anandasa, im von Dir verlinkten Artikel sagt Bhante Seelawansa gleich ganz zu Anfang:


    " Für mich gibt es ein Leben nach dem Tod, Wiedergeburt jedoch nicht."


    What now :?:

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
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    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

    • Offizieller Beitrag
    Freeman reloaded:

    Mh, Anandasa, im von Dir verlinkten Artikel sagt Bhante Seelawansa gleich ganz zu Anfang:


    " Für mich gibt es ein Leben nach dem Tod, Wiedergeburt jedoch nicht."


    What now :?:


    Das Wort "Reinkarnation" bedeutet ja so viel wie "Seelenwanderung" bedeutet. Eine Seele huscht aus eine Körper raus und sucht sich einen neuen. So ist ja die buddhitische Vorstellung gerade nicht, weil man ja nicht an wanderende Seelen glaubt.


    Die buddhitische Votsellung von "Leben und Tod" ist so radikal, dass sie sogar die Seele leugnet und stattdessen betont, wie alles jeden Moment vergeht. Also wie der Tod nicht nur gegenwärtig ist, wenn ein Freund stibt, sondern quasi dauernd. Jedes Enstehen ist irgendwie auch vergehen, alles geht dauernd kaputt. Und wenn jemand sirbt ist das zwar besonders gegenwäartig, aber eigentlich ist es was, was und dauernd begleitet.

  • Freeman reloaded:

    Mh, Anandasa, im von Dir verlinkten Artikel sagt Bhante Seelawansa gleich ganz zu Anfang:


    " Für mich gibt es ein Leben nach dem Tod, Wiedergeburt jedoch nicht."


    What now :?:


    Weiterlesen...


    Zitat


    In jedem Moment und in jeder Sekunde wird man geboren und stirbt auch wieder. Fände dieser Prozess nicht statt, würde der Mensch nicht alt werden. Der Prozess muss stattfinden: Tod, Geborenwerden, Sterben, Tod, Geborenwerden – dies findet Milliarden Male in uns statt. Wenn eine Sekunde vergeht, erlebt der Mensch ein neues Leben.


  • Ok, ok, aber ein "Leben nach dem Tod", wie hier von Bhante Seelawansa konstatiert, riecht doch arg nach Christentum, aber gewiss nicht nach der Lehre des Buddha. Ein Leben NACH dem Tod muss zwangsläufig irgendwann enden. Und wenn ein Leben endet, ohne, dass Gier, Hass und Verblendung überwunden sind, gehts, entsprechend der Lehre des Buddha, ab in eine neue Wiedergeburt.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po