Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

  • Wie kann ich den mit dem Umgehen, dass ich viele Dinge in meinem Leben gemacht habe, die ich mir selbst nicht verzeihen kann?

    Dich selbst nicht so wichtig nehmen. Klingt vielleicht hart, ist aber Vorrausetzung dafür, dass du als Mensch mit Gewissen auch wieder loslassen kannst.


    Ansonsten gilt: Eigene Fehler einsehen, Reue zulassen und aushalten, aus den Fehlern lernen und schließlich die ganze Sache loslassen. Gelingt dir das Loslassen nicht, dann kehre besser noch mal zu der Botschaft meines ersten Satzes zurück.

  • Wie kann ich den mit dem Umgehen, dass ich viele Dinge in meinem Leben gemacht habe, die ich mir selbst nicht verzeihen kann?

    Dich selbst nicht so wichtig nehmen. Klingt vielleicht hart, ist aber Vorrausetzung dafür, dass du als Mensch mit Gewissen auch wieder loslassen kannst.


    Ansonsten gilt: Eigene Fehler einsehen, Reue zulassen und aushalten, aus den Fehlern lernen und schließlich die ganze Sache loslassen. Gelingt dir das Loslassen nicht, dann kehre besser noch mal zu der Botschaft meines ersten Satzes zurück.

    Manchmal auch Dinge wieder gut (oder woanders gut) machen, statt durch Selbstzermarterung noch schlimmer.

  • Wie kann ich den mit dem Umgehen, dass ich viele Dinge in meinem Leben gemacht habe, die ich mir selbst nicht verzeihen kann?

    Dich selbst nicht so wichtig nehmen. Klingt vielleicht hart, ist aber Vorrausetzung dafür, dass du als Mensch mit Gewissen auch wieder loslassen kannst.


    Ansonsten gilt: Eigene Fehler einsehen, Reue zulassen und aushalten, aus den Fehlern lernen und schließlich die ganze Sache loslassen. Gelingt dir das Loslassen nicht, dann kehre besser noch mal zu der Botschaft meines ersten Satzes zurück.

    Sich selbst nicht wichtig nehmen, in der Lebenslage ist direkt in die Depression zu rutschen. Den letzten Rest Selbstachtung auch noch aufgeben? Super Vorschlag! Eigene Fehler einsehen, obwohl es andauernde Angriffe gibt, jetzt fehlt es nur noch anderen, mit Mitgefühl zu begegnen und dankbar für ihr Verhalten zu sein.

    Mein Rat ist Ich bin wichtig und die anderen sind mir mit Gelassenheit egal.

  • Ich fass es nicht. Kann man Dich überhaupt noch ernst nehmen. Du bist doch ein radikaler Verfechter von anatta - wo ist das jetzt hin verschwunden?

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wie kann ich den mit dem Umgehen, dass ich viele Dinge in meinem Leben gemacht habe, die ich mir selbst nicht verzeihen kann?

    Dich selbst nicht so wichtig nehmen. Klingt vielleicht hart, ist aber Vorrausetzung dafür, dass du als Mensch mit Gewissen auch wieder loslassen kannst.


    Ansonsten gilt: Eigene Fehler einsehen, Reue zulassen und aushalten, aus den Fehlern lernen und schließlich die ganze Sache loslassen. Gelingt dir das Loslassen nicht, dann kehre besser noch mal zu der Botschaft meines ersten Satzes zurück.

    Lieber Tim, gerade durch den Tod meines Mannes ringe ich immer wieder mit mir, was ich alles "falsch" gemacht habe. Ich habe mich seit Jahren für achtsam gehalten und habe doch in den wichtigsten Momenten meines Lebens mit ihm zum Schluss "versagt". Auch mir fällt es schwer, mir zu verzeihen. Ich bin letztlich zu der Einsicht gekommen, dass ich zuviel von mir verlange.


    Und das ist sicher auch ein Grund für "Deine Leiden".


    Wir sind "nur Menschen" und niemals perfekt.

    Nimm Dich in den Arm, denk nicht "hätte, würde, sollte", lass Dich einfach menschlich sein. Du bist nicht allein.


    Fühl Dich umarmt :hug:

    Monika ❤️

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monika

    Du kennst mich ein wenig, glaubst du ich bin nicht reflektiert genug um zu beurteilen, was verzeihbar ist und was nicht? Es gibt keinen Menschen dieser Welt, dem ich gewisse Dinge erzählen würde, das fällt mir sogar im Gebet schwer, wobei ich da gar nicht um Verzeihung bitte sondern nur sage, dass ich verstehe, dass man nicht alles verzeihen kann.


    Qualia

    Deine Texte sind immer eine Herausforderung, so einfach sie für andere sein mögen, ich muss sie oft lesen und weiß trotzdem nicht, ob ich verstehe. Aber vielleicht war die Botschaft eine Ähnliche, mit dem Unterschied, dass ich auch hier darüber nie sprechen könnte, über gewisse Dinge ja, aber einiges nein, niemals. Tut mir leid für dich, weil ich lese auch großes Leid heraus.


    Tai

    Wenn ich mich nicht mehr wichtig nehme, dann wäre ich verloren. Ich kämpfe allein und das seit langer Zeit, da ist nichts mehr, woran man sich festhalten könnte. Es geht um ein selbst bestimmtes Leben und letztendlich um mein Leben, klingt dramatisch, ist es auch, ich habe nie aufgegeben und werde es auch nicht, aber was wird ich weiß es nicht.

    Viele Menschen, die ich kannte sind weg, ich bin noch da, warum? Habe ich Angst? Ja, weil es eine Anhaftung gibt für die ich da sein muss und will, das ist alles was mir etwas bedeutet.


    Ich bin sehr kritisch zu mir, aber das was alles geschehen ist, ich habe nichts getan, was das hier und jetzt rechtfertigt, wie es ist, wobei Karma?


    Ich hadere nicht mit dem Schicksal, wie könnte man bei so vielen Fehlern sich wundern?


    Ja, ich bin traurig, dass es ist wie es ist und das meine Möglichkeiten beschränkt sind auf Veränderung, aber um das zu verstehen müsste man die ganze Geschichte erzählen, das geht nicht.


    Es gibt nur eine einzige Sache, die mir Hoffnung gibt und das ist mein Glaube, deshalb bin ich da, aber es wäre vermessen zu denken, dass ich einen großen Einfluss habe, das denke ich nicht, ich kann das tun, was mir möglich ist, aber es gibt viele Faktoren, da habe ich keinen Einfluss, wobei wer denn schon?

  • Monika

    Ich fühle wie sehr du leidest und gelitten hast, wie schwer es noch immer ist? Noch immer... - welch Hohn oder, es ist nicht lange zurück und wenn es Jahre wären, wäre es nicht anders.


    Die Menschen, die wir geliebt haben und gegangen sind, egal wie lange es zurück ist, es tut immer weh, wenn man jemand oder etwas sehr geliebt hat, da spielt die Zeit keine Rolle mehr.


    Es tut mir wirklich sehr, sehr leid für dich, ich habe es damals schon gelesen und gespürt, wie schwer es ist.


    Es wäre kalt, wenn man anders fühlen würde. Unser Glaube ist und war immer eine Hilfe, aber deshalb bleiben wir Menschen, diejenigen, die damit anders umgehen mag es geben, sind sie deshalb tiefer als wir? Glaube ich nicht, man kann die Situationen mit einander nicht vergleichen.


    Ich bin kein dummer Mensch denk ich, wenn ich mich viele Jahre mit Situationen beschäftigt habe und zum Schluss kam, das geht einfach nicht, dann geht es nicht.


    Oft höre ich von Kriseninterventionsteams, die Eltern betreuen oder andere Tragödien und ich denke mir da oft, da können hunderte Leute um mich herumstehen oder auf mich einreden, da wäre keinerlei Trost oder Hilfe für mich.


    Wie andere Menschen mit diesen Dingen umgehen kann ich nicht beurteilen, scheinbar besser, aber liegen sie deshalb richtiger? Glaube ich nicht.

  • Ich hoffe Niemand gibt mir den Ratschlag mir Hilfe zu holen, ich habe Hilfe durch meinen Glauben.


    Alle weltliche Hilfe hab ich ausgeschöpft, mir fällt nichts ein, was ich nicht versucht hätte, aber letztendlich kommt man immer wieder zu dem Punkt, man muss es einfach selbst richten.

  • Ich hoffe Niemand gibt mir den Ratschlag mir Hilfe zu holen

    Gott behüte!


    Das wäre ja komplette Zeit- und Energieverschwendung.


    Gegen Unterstützung hast Du Dich, so scheint mir, komplett immunisiert. Anscheinend ist es Dir wichtig, etwas besonderes zu sein: Ein hoffnungsloser Fall.


    Das kann ich problemlos akzeptieren.


    Ich wünsche Dir alles Gute, jetzt und in Zukunft.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • PS Wie der Zufall so will, bin ich direkt nach meinem Post über ein Meme zum Thema Depressionen und gute Tipps gestolpert ;)


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

  • Ich erwarte nicht, dass ich ernst genommen werde. Ich habe bekannt gegeben, wie ich mich gegen menschliche Schädlinge gewehrt habe. Als atta! Heißt doch nicht, dass ich nicht auch da anatta war. Ohne anatta sein, geht das nicht, sich effektiv zu wehren, man würde Dukkha auf sich laden.


    Gier, Hass, Glaube bei sich vermindern, heißt doch wohl nicht, dass ich Gier, Hass, Glaube von anderen ertragen und wehrlos hinnehmen muss bis zur Selbstverletzung, Selbstzerstörung, weil ein hergelaufener Guru behauptet, dass ich das aber machen muss, selbst bis zur Selbstvernichtung. Esoterisches Gebrabbel ohne Bezug zum realen Leben außerhalb des Elfenbeinturmes. Besser das reale Leben, als sich als Mensch einen Glauben opfern. Das müsstest doch gerade Du bis zum Erbrechen gelernt haben.

  • Okay Qualia, jetzt verstehe ich Deinen Beitrag.

    :heart: _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Man kann nicht die 4 Unermesslichen, Brahmavihāra

    Zitat

    Liebende Güte oder Wohlwollen,

    Mitgefühl,

    Mitfreude (anteilnehmende Freude),

    Gleichmut (Neutralität, Gleichwertigkeit.)

    als einzelne Kontemplation-Gegenstände erarbeiten, wenn man nicht eine Persönlichkeit hat, die glaubt, dass sein:

    Zitat

    Unterwürfigkeit oder Wünsche erfüllen, schon liebende Güte oder Wohlwollen ist.

    Das Spenden und Mitleid, eine Organisation betreiben, schon Mitgefühl ist.

    Das Jubeln, Fanatismus, Ausgelassenheit, schon Mitfreude, anteilnehmende Freude ist.

    Das gleichgültige Gelassenheit, abweisendes Verharren, nicht berührt werden, schon Gleichmut, Neutralität, GleichWertigkeit ist.

    Das Kontemplieren der einzelnen Teile und das dann prüfen, wo ich wie anhafte, an meiner Ansicht richtig zu sein, lässt das eine Unermessliche natürlich erscheinen in meinen Handlungen.


    Zur Lehre Buddha gehört es dazu. Dass man das,

    Nicht- Liebende Güte oder Wohlwollen,

    Nicht-Mitgefühl,

    Nicht-Mitfreude (anteilnehmende Freude),

    Nicht-Gleichmut (Neutralität, Gleichwertigkeit.)

    klar und deutlich benennt und aufzeigt. Worte sind nie Körperverletzung, aber wenn man die Lehre des Buddha ernsthaft ausführt, verletzen Worte in der Regel die Persönlichkeit.


    Ein Schüler des Buddha muss den Mut haben, ins Feuer der Persönlichkeiten zu springen, wenn er wirklich daran interessiert ist, dass Menschen (einschließlich er selbst) von ihren Anhaftungen und Festhalten an ihrer Persönlichkeit befreit werden sollen.


    Nur eine Vorstellung/Theater für andere Personen, damit in Gemeinschaft mit sozialen Gesellschaften (Konditionierung durch Manipulation) gelebt werden kann.

    Ein Mensch allein in der Natur ist sich selbst genug und eben schnell tot, wenn er nicht in der Gemeinschaft das Überleben in der Natur geübt hat. Das ist Persönlichkeit formen.

    Persönlichkeit, mit der Natur zu leben, ist nie eine gute Idee.

    (Ich liebe so sehr die Löwenfamilie, ich besuche die mal.)


    Die Lehre macht, dass sie einüben, als Mensch und auch als Persönlichkeit auftreten können, aber sich bewusst werden, dass ihre Persönlichkeit kein Maßstab für ihr Menschsein ist: Das sind die vier Unermesslichen.

  • Monika

    Du kennst mich ein wenig, glaubst du ich bin nicht reflektiert genug um zu beurteilen, was verzeihbar ist und was nicht?

    Was bedeutet für dich verzeihen?

    Unsinnige Frage, wenn nicht vor der Frage meine Ansicht erscheint. Vielleicht sogar erwarte, dass meine Ansicht die allgemeine Ansicht ist, sie also nicht benannt werden muss.

    Das nenne ich Eitelkeit, wie nennst du das?

  • Monika

    Du kennst mich ein wenig, glaubst du ich bin nicht reflektiert genug um zu beurteilen, was verzeihbar ist und was nicht?

    Was bedeutet für dich verzeihen?

    Unsinnige Frage, wenn nicht vor der Frage meine Ansicht erscheint. Vielleicht sogar erwarte, dass meine Ansicht die allgemeine Ansicht ist, sie also nicht benannt werden muss.

    Das nenne ich Eitelkeit, wie nennst du das?

    Möglichst gewaltlosen Widerstand gegen Selbstzerstörung.

  • Wie kann ich den mit dem Umgehen, dass ich viele Dinge in meinem Leben gemacht habe, die ich mir selbst nicht verzeihen kann? Das Thema ist belastend für mich, weil ich hier einfach keinen Frieden finde.

    [...]


    PS: Sollte jemand reagieren darauf, bitte nicht so einen Roman wie ich geschrieben habe, oft reichen wenig Worte um viel zu sagen.

    Meine Kurzfassung :) : Man muss Samsara ja erst einmal durchschauen, bevor man es richtig machen kann. Und bis dahin spielt man das Spiel des Lebens eben so, wie man es vom Umfeld, in dem man groß geworden ist, gelernt hat.


    Lieber Tim, gerade durch den Tod meines Mannes ringe ich immer wieder mit mir, was ich alles "falsch" gemacht habe. Ich habe mich seit Jahren für achtsam gehalten und habe doch in den wichtigsten Momenten meines Lebens mit ihm zum Schluss "versagt".

    Denke gerade an das Bild von dir und deinem Mann, das du vor Kurzem gepostet hast. Wenn der Fotograf mit einem einzigen Schnappschuss so viel Wärme einfangen kann, dann kannst du gar nicht viel falsch gemacht haben. :)


    Ist aber eine ziemlich normale Reaktion von Tim. Die Therapiebereitschaft nimmt mit der Anzahl der erfolglosen Therapieversuche stark ab.

    DON'T HATE, MEDITATE.

  • Zitat

    https://www.therapie.de/psyche…rgebens%20in%20der%20Gabe.

    Verzeihen und Vergeben lassen sich übrigens in der deutschen Sprache etymologisch und begrifflich streng voneinander unterscheiden. Während dem Verzeihen etwa immer ein Verzicht, ein Nichtstun, vor allem gegenüber dem Rachenehmen, innewohnt, liegt


    das wesentliche Moment des Vergebens in der Gabe. Die Vergebung ist durch eine Dualität zwischen Schenkendem und Beschenktem gekennzeichnet.


    Während dem Verzeihen etwa immer ein Verzicht, ein Nichtstun, vor allem gegenüber dem Rachenehmen, innewohnt,


    Verzeihen hat immer auch einen Rest von Vergeben, es ist also nur einseitig geschlossen. Ich tue nichts, nehme keine Rache, verhalte mich still und wenn ich in der Lehre bewandert bin, dann kann ich sogar Verzeihen mit Gabe ausleben.

    Ich vergebe dem anderen, ohne dass er die Gabe annehmen muss. Gegen meine Liebe bist du machtlos, egal, wie gewalttätig du bist. Ich gebe ihm die Gabe, ihm verziehen zu haben und belästige ihn nicht mehr mit meiner Aufmerksamkeit, dass wir Gaben austauschen. Besonders wichtig bei inzwischen Verstorbenen.

    ( @Tim99 Wenn man jemandem verzeiht und dieser die Gabe nicht erkennt oder nicht willens ist, überhaupt nicht daran denkt, die Gabe anzunehmen, Gabenaustausch, muss ich meine Gedanken von ihm befreien. Er muss ein Neutrum werden. Erst dann kann er mich nicht mehr verletzen.)


    das wesentliche Moment des Vergebens in der Gabe. Die Vergebung ist durch eine Dualität zwischen Schenkendem und Beschenktem gekennzeichnet.


    Wenn jemand nicht vergeben will, hat es keinen Sinn, sich weiter mit dem Verzeihen zu belasten, es muss einseitig geschlossen werden.

    Buddha: Halte dich fern von erkannten schlechten Freunden.


    ( @Tim99 Das geht sogar mit engen Mitarbeitern, die Worte die gewechselt werden, sind gefühllos, unpersönlich, klar und technisch ausschließlich auf das gemeinsame Projekt gerichtet.

    Alle persönliche, fühlende Kommunikation wird vermieden. Bewusstes Ignorieren der vier Unermesslichkeit.

    Sollte der andere sich persönlich freundlich zeigen, ist der Gabenaustausch abgeschlossen. Doch wenn er sich wie früher verhält, sofort wieder eingestellt, wenn er verletzend wird. So habe ich Feinde zu Freunden gemacht.)

  • Lieber Tim, ich wollte vorhin über das Verzeihen und Vergeben ähnlich schreiben wie Qualia. Es fielen mir aber nicht die richtigen Worte dazu ein.


    Ich sehe es genauso wie Qualia.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zitat

    Ist aber eine ziemlich normale Reaktion von Tim. Die Therapiebereitschaft nimmt mit der Anzahl der erfolglosen Therapieversuche stark ab.

    Das ist genauso, daher finde ich die Aussage von Aravind nicht fair, weil ich habe 40 Jahre div. Therapien gemacht und klar es gibt immer Menschen, die sagen versuch das noch oder das, aber irgendwann geht auch das Geld aus, weil es ist ja nicht so, dass die Menschen so wohltätig wären, dass diese Dinge nichts kosten.


    Ich habe 100te Stunden Therapien gemacht, verschiedene Therapien, verschiedene Therapeuten. Medikamente? Tja, da habe ich zwar nur vielleicht 20 verschiedene versucht, aber vermutlich gibt es 50, aber ich wollte nicht mehr "versuchen".


    Und ich habe keinen Arzt, der mich kennt, der mir gesagt hätte, versuchen sie dies oder das, sondern eher meiden sie Ärzte, weil die können ihnen nicht helfen, wobei die sogar so fair sind zu sagen, sie selbst können es auch nicht.


    Aber eines ist auch klar, es wird immer Menschen oder Leute aus dem Medizinbereich geben, die sagen, das ist falsch, sie können das was andere halt nicht können.


    Die Medizin hat für viele Probleme Lösungen, aber für viele auch nicht, das muss man akzeptieren und ist für mich auch logisch.


    Was ist für mich verzeihen? Schwierige Frage - Frieden schließen vielleicht?

    Wobei die meisten Dinge die ich ansprach betraf Situationen mit Menschen oder Wesen, die tot sind, Wenn jemand tot ist, ist es schwer eine Vergebung zu erhalten sofern man sie annehmen würde können, das ist immer im Auge des Betrachters.


    Was mein eigenes Verzeihen in Bezug auf Verletzungen von Anderen betrifft tue ich mir schwer mit einer Antwort, wobei hier kommt der Buddhismus ins Spiel, ich bin für mein Handeln verantwortlich, andere für ihres - das wäre eine Antwort.


    Im Normalfall versuche ich Kontakte zu vermeiden, wo mich Menschen verletzt haben oder verletzen wollen, was aber nicht heißt, dass ich ihnen nicht helfen würde.

  • Meine verstorbenen Eltern habe ich auch um Verzeihung gebeten. Es geht dabei immer um den eigenen Inneren Frieden, denn "sie ruhen ja in Frieden" - aus meiner Sicht.


    Und als Mutter weiß ich, dass sie mir nicht böse waren. Das bin ich meiner Tochter ja auch nicht, vorallem seit ich älter bin und weiß, dass man als junger, unerfahrener Mensch gar nicht weiß, was man tut.


    Auch habe ich Anfang der 90iger Jahre meine Brüder um Verzeihung gebeten, obwohl wir erst 2000 wieder in Kontakt kamen, nachdem ich den Mut hatte, sie anzusprechen.


    Es geht auch aus der Ferne, weil es geht nicht darum, ob sie Dir wirklich verzeihen, sondern um Dein offenes Herz.

    Nur wer sich aus diesem Gedankenkarrussell befreit, kann Befreiung erlangen.


    Wenn Herz und Geist nicht mehr im Konflikt sind, tritt Frieden ein.

    ❤️ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Was mein eigenes Verzeihen in Bezug auf Verletzungen von Anderen betrifft tue ich mir schwer mit einer Antwort, wobei hier kommt der Buddhismus ins Spiel, ich bin für mein Handeln verantwortlich, andere für ihres - das wäre eine Antwort.

    Jemand hat dir ein Unrecht getan. Du hast jemandem ein Unrecht getan. Du hast dir selber unrecht getan. Das wird auf jeden Menschen zutreffen.


    Wenn du verzeihst, beschließt du: die Erinnerung an das Unrecht soll mich nicht weiter verfolgen. Das hat auch wirklich etwas von Frieden schließen.


    Oft wollen wir nicht verzeihen wenn die Person sich nicht entschuldigt hat oder so. Das ist nachvollziehbar, und hat auch etwas von einem erzieherischen Impuls der uns innewohnt. Eine aufrichtige entschuldigung erleichtert das verzeihen sehr. Ist aber keine Vorbedingung.


    Die Frage ist aber: welchen schlechte-Laune-Zins will ich auf unbestimmte Zeit regelmäßig entrichten, weil ich zu stur, zu stolz, zu verletzt, zu traurig, zu wütend oder zu allein bin, und nicht in die emotionale Arbeit des Vergebens investieren kann / möchte.


    Für mich hat am besten funktioniert mit Kleinigkeiten das verzeihen zu üben und dann die tiefer sitzenden Verletzungen anzugehen.


    Mir selbst zu verzeihen ist der Endgegner, aber möglich. Daran habe ich selbst lange nicht geglaubt.

  • Monika

    Mit den verstorbenen Eltern ist es wie du sagst, ich denke schon, dass sie verziehen haben. Ich hatte gute Eltern glaube ich, ich bete bzw. spreche oft zu ihnen.


    Mein Bruder - zu dem habe ich keinen Kontakt, der meinte vor Jahren einmal, er könne nicht verzeihen, was ich ihm als Kind alles angetan habe und ich dachte mir, das ist 40 Jahre zurück und ich kann mich nicht erinnern irgendwas bewusst ihm angetan zu haben, aber egal, er beharrt auf seinem Standpunkt und es gibt seit Jahren keinen Kontakt mehr. Ich habe mich immer bemüht, aber soll halt nicht sein, ist zu akzeptieren.


    Mit dem Verzeihen von Dingen, die andere getan haben, da tue ich mir nur schwer, wenn ich mir denke, die haben das bewusst gemacht, aber eigentlich gibt es das Problem gar nicht, da all diese Kontakte nicht mehr da sind und bitte frag mich nicht warum, aber ich zwinge auch Niemanden dazu.


    Es ist einfach eine andere Zeit, was normal ist.


    Andererseits sehe ich immer die vielen Dinge, die auch gut sind, habe ich oft geschrieben, wir leben in einem tollen Land im Vergleich weltweit, selbstverständlich ist nichts. Heißt eigentlich geht es uns gut, auch Menschen wie mir.


    Ich denke, es ist wichtig, bei sich zu sein, dann ist alles viel positiver, als wenn es immer um die Anderen geht. Die Anderen kann man nicht verändern, sich selbst schon, wenn man es auch will und was tut dafür, das ist die Voraussetzung, warten auf Veränderungen ohne Arbeit geht nicht. Liebe Grüße

  • pano

    Danke dir für den guten Beitrag. Deine Inhalte sind sehr lösungsorientiert und richtig. Auch wenn ich nicht im optimistischen Bereich bin, ich weiß, dass es falsch ist, weil glücklich sein ist auch eine Entscheidung, wie du richtig sagst, bewege ich mich immer im Leid, was alles unglücklich läuft oder durchbricht man dieses Muster. Weil so wirklich den Sinn sehe ich nicht, das so zu sehen wie du beschrieben hast, also die negativen Gefühle.


    Wobei wie auch schon geschrieben früher hatte man zwei Meinungen und eine gewisse gegenseitige Wertschätzung und Respekt. Heute meiden sich Menschen, wenn sie unterschiedliche Sichtweisen haben, manchmal geht das sogar in Richtung Hass (buddhistisch gesehen).